Fazit:
1860 München schlägt St. Pauli mit 2:1 (1:0) und landet damit nach sieben erfolglosen Versuchen endlich wieder einmal einen Sieg in Liga zwei. Durch den insgesamt etwas glücklichen Heimerfolg, der durch ein Eigentor des Gegners eingeleitet wurde, springen die Löwen auf der Abstiegszone und bis auf Platz 15 der Tabelle. Der Tabellenletzte aus Hamburg muss sich heute vorwerfen, aus der klaren Überlegenheit in Sachen Ballbesitz einfach zu wenig gemacht zu haben. Dazu war die Chancenverwertung einmal mehr suboptimal, bezeichnend hierfür war die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleich kurz vor Schluss.

Schluss in München.

Gelbe Karte für Vitus Eicher (TSV 1860 München)
Die heute souveräne neue Nummer eins der Münchner sieht Gelb wegen Zeitspiels.

Nach einer Freistoßhereingabe aus dem Halbfeld laufen sich drei Paulianer gegenseitig über den Haufen.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Wer solche Chancen nicht reinmacht, der darf sich halt auch nicht über eine knappe Auswärtsniederlage beschweren.

Das muss der Ausgleich sein! Nachdem der Ball über Umwege zu ihm gelangt, legt Dennis Daube das Leder aus wenigen Metern mit der Innenseite am Kasten der Löwen vorbei. Der muss doch drin sein!

Zwei Minuten sind noch auf der Uhr.

St. Pauli versucht zwar einiges nach vorne, doch wird es in diesen Minuten nicht mehr wirklich gefährlich für den Kasten der Löwen.

Neben Verhoek wird nun auch Armando Cooper eingewechselt. Fünf Minuten noch plus Nachspielzeit!

Bliebe es bei diesem Spielstand, würde 1860 den Sprung aus der Abstiegszone schaffen und auf Rang 15 springen.

Bei St. Pauli wird gleich doch noch John Verhoek kommen - und damit der zweite Sturmhüne.

Ausgleichschance! Doch der Schuss von Thy aus 16 Metern gerät zu harmlos, 1860-Schlussmann Eicher hat das Leder sicher. Zehn Minuten bleiben dem Tabellenletzten noch, um zumindest einen Punkt aus München mitzunehmen.

Charaktertest für 1860! Können die Löwen diesen Rückschlag wegstecken oder beginnt nun das Flattern der Nerven?

Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Christopher Nöthe
Anschluss für St. Pauli! Nach einer Hereingabe von links landet das Leder über Umwege bei Christopher Nöthe, der aus kurzer Distanz das 1:2 erzielt. Nun ist wieder Spannung in dieser Begegnung!

Dritter Wechsel bei 1860: Für Anthony Annan soll der nach langer Verletzungspause wiedergenesene Dominik Stahl die defensive stärken.

Auf der anderen Seite taucht St. Pauli gefährlich vor dem Kasten der Hausherren auf, doch die neue Nummer eins Vitus Eicher kommt resolut aus seinem Gehäuse und sichert sich den Ball.

Neu-Trainer Torsten Fröhling hat das richtige Händchen bewiesen. Nicht nur gestaltet sich das Offensivspiel der Löwen seit der Hereinnahme von Wolf und Vollmann wesentlich gefährlicher und aktiver, jetzt hat auch noch ausgerechnet einer der neuen getroffen. Gelingt 1860 nun endlich der erste Sieg nach sieben erfolglosen Spielen?

Tooor für TSV 1860 München, 2:0 durch Marius Wolf
Die Löwen legen nach! Nach einer abgefälschten Hereingabe von rechts durch Daniel Adlung versenkt Joker Marius Wolf das Leder aus wenigen Metern per Kopf im Tor der Gäste. 2:0!

Nicht Verhoek, sondern Ante Budimir kommt als neuer Stürmer bei den Gästen ins Spiel. Raus geht dafür Sebastian Maier. Gut 20 Minuten verbleiben dem Kroaten (ein Saisontreffer) noch, um seine angebliche Torgefährlichkeit endlich einmal zu demonstrieren.

Bei den Gästen bereitet sich John Verhoek auf seine Einwechslung vor. Vielleicht kann der Sturmhüne ja endlich einmal für Torgefahr sorgen.

Gelbe Karte für Christopher Nöthe (FC St. Pauli)
Der Hamburger holt Gegenspieler Bülow rüde von den Beinen - dafür gibt's Gelb.

Siehe da, die Löwen versuchen in dieser Phase endlich einmal etwas nach vorne, anstatt die glückliche Führung nur zu verwalten. Vor allem über Joker Marius Wolf und dessen rechte Seite geht in diesen Minuten einiges.

Jetzt also ist Vollmann mit dabei, das Eigengewächs ersetzt Jannik Bandowski.

Gelbe Karte für Marcel Halstenberg (FC St. Pauli)
St. Paulis Nummer 23 kann den eben eingewechselten Wolf in vollem Lauf nur per Foul stoppen - klare Gelbe Karte.

Bei den Löwen wird es gleich zur zweiten Auswechslung kommen, Offensivmann Korbinian Vollmann bereitet sich am Spielfeldrand bereits intensiv auf seinen Einsatz vor.

Erster Wechsel in dieser Partie: Für den wirkungslosen Winterneuzugang Krisztián Simon kommt Marius Wolf. Stürmer für Stürmer.

Immerhin, Gary Kagelmacher versucht es mal mit einem Abschluss aus 20 Metern. Dieser geht jedoch nicht auf's Tor.

Man würde zu gerne wissen, ob der neue Löwen-Trainer Torsten Fröhling seinen Jungs in der Pause tatsächlich gesagt hat, dass sie genau so weiterspielen sollen. Klar, St. Pauli ist, abgesehen von der Chance eben, bislang noch nicht wirklich gefährlich. Doch bei dieser Spielweise der Gastgeber ist es eigentlich nur noch eine Frage der zeit, bis irgendwann einmal der Ausgleich fällt. Zur Erinnerung: Bis jetzt haben die Sechziger kein einziges mal auf's gegnerische Tor geschossen.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)

Und da wäre es beinahe passiert! Julian Koch hat auf der rechten Seite viel zu viel Platz und Zeit für die Hereingabe nach innen. Das Leder landet bei Mitspieler Lennart Thy, der aus kurzer Distanz den linken Pfosten trifft. Durchatmen angesagt bei den Hausherren.

In Münchens nichts Neues. Auch in diesen ersten Minuten der zweiten Halbzeit steht 1860 ausschließlich tief vor dem eigenen Sechzehner und harren der Dinge, die da kommen. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass das gut geht.

Wir sind gespannt, wie sich das Spiel im zweiten Durchgang entwickelt. Werden die Löwen weiterhin derart passiv agieren und jegliches Offensivspiel verweigern? Die Gäste dagegen müssen es nun endlich einmal schaffen, ihre Vorteile in Sachen Ballbesitz in torgefährliche Aktionen umzumünzen.

Beide Mannschaften gehen in personeller Hinsicht zunächst unverändert in den zweiten Durchgang.

Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten wartet 1860 München noch immer auf seinen ersten Torschuss in dieser Partie - nichtsdestotrotz führen die Löwen beim Debüt von Neu-Trainer Fröhling mit 1:0 gegen die Gäste aus Hamburg. Deren Abwehrmann Sören Gonther sorgte mit einem Eigentor in der Anfangsphase für das bislang einzige Tor. St. Pauli zeigt sich zwar bemüht in der Offensive, kann bislang jedoch kaum Gefahr ausstrahlen. 1860 hat sich nach dem glücklichen Treffer weit zurückgezogen und macht überhaupt nichts mehr nach vorne - ob das gut geht? Wir sind gespannt auf Hälfte zwei und melden uns in 15 Minuten wieder.

Pause in München.

Es bleibt dabei, St. Pauli hat weitaus mehr Ballbesitz als der Gegner, weiß damit jedoch einfach nur verdammt wenig anzufangen.

Fünf Minuten sind noch zu spielen in Hälfte eins. 1860 wartet weiterhin auf seinen ersten Torschuss. Angesichts der Führung, die durch ein Eigentor zustande kam, legen es die Gastgeber allerdings nicht wirklich darauf an, mal vor dem gegnerischen Kasten aufzutauchen. Wenn das mal gut geht...

Den Angriffsversuchen der Paulianer mangelt es an der nötigen Kreativität sowie an Durchsetzungsstärke. Gegen in dieser Phase tief stehende und zweikampfschwache Löwen müsste eigentlich viel mehr gehen nach vorne.

Zwar lassen die Hausherren im Endeffekt wenig zu vor dem eigenen Kasten, doch sollte die Truppe vom neuen Trainer Torsten Fröhling das Glück nicht allzu sehr herausfordern. Teilweise steht man einfach viel zu tief hinten drin.

Gegen sich nun relativ weit zurückziehende Löwen kommen die Hamburger in dieser Phase immer öfter bis an den gegnerischen Sechzehner - jedoch nicht entscheidend zum Abschluss.

Gelbe Karte für Gary Kagelmacher (TSV 1860 München)
Münchens Uru foult einen Gegenspieler in der Nähe des eigenen Sechzehners - und sieht dafür die Gelbe Karte.

1860 München hat heute noch kein einziges mal auf's gegnerische Tor geschossen - und führt mit 1:0. Das nennt man doch mal Effizienz.

Gute Chance für St. Pauli! Nach einem Münchner Ballverlust geht es bei den Gästen ganz schnell. Einen Pass in die Tiefe nimmt Marc Rzatkowski auf und schießt - und findet mit seinem versuch aus fünf Metern in halbrechter Position seinen Meister im gut reagierenden Vitus Eicher. Der besteht seine erste richtige Bewährungsprobe.

Erster Auftritt von Eicher: Einen Schuss von Thy aus 21 Metern kann das Münchner Eigengewächs locker abfangen.

St. Paulis Marcel Halstenberg muss nach einem Zusammenstoß kurz draußen behandelt werden, kann dann jedoch zunächst weitermachen.

Seit der großen Chance in der dritten Minute für Lennart Thy wurde es nicht mehr kritisch für den Kasten der Sechziger. Deren neuer Keeper Vitus Eicher musste noch nicht entscheidend eingreifen.

1860 bleibt weiter bissig im Anlaufen und in den Zweikämpfen. St. Pauli kommt so kaum einmal in die Nähe des gegnerischen Sechzehners.

Gelbe Karte für Dennis Daube (FC St. Pauli)
Erste Gelbe Karte in dieser Partie. St. Paulis Dennis Daube kann einen Gegenspieler in vollem Lauf nur per taktischem Foul stoppen.

Kann der Tabellenletzte aus Hamburg diesen bitteren Nackenschlag wegestecken? Wir sind gespannt. Immerhin dürfte den Gästen die Tatsache Mut machen, dass 1860 mit Führungen in dieser Spielzeit nicht wirklich umgehen kann.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Sören Gonther (Eigentor)
Das ist die Führung für die Gastgeber! Nach einer Hereingabe von links durch Jannik Bandowski lenkt Paulis Abwehrmann Sören Gonther das Leder aus kurzer Distanz in die eigenen Maschen.

Beide Seiten sind bemüht, den Gegner bereits früh anzulaufen, daher dominieren bei beiden Teams die langen Bälle nach vorne, die kurzen Passwege werden zumeist gut zugestellt.

In diesen ersten Minuten ist richtig Tempo drin in dieser Begegnung. So darf es weitergehen.

Gute Gelegenheit für die Gäste! St. Pauli hat die erste klasse Chance in diesem Spiel. Nach einer Hereingabe von links setzt Lennart Thy das Leder aus kurzer Distanz knapp über die Latte.

Münchens Winterneuzugang Krisztián Simon hat beinahe die erste Chance in diesem Spiel. Doch der Ungar stolpert auf dem Weg Richtung Tor über seine eigenen Füße.

"Wir haben die zwei Tage das Möglichste getan. Das ist die Voraussetzung. Morgen wird Kaiserwetter sein, deswegen hoffe ich auf große Unterstützung. Ich habe bislang keine Zeit gehabt, nervös zu werden. Aber langsam, kurz vor der Abfahrt ins Hotel, beginnt das Kribbeln. Ich freue mich auf St. Pauli, es ist unser erstes Spiel, in dem wir erfolgreich sein wollen und geschlossen auftreten. Wir wollen Leidenschaft zeigen", sagte Münchens Neu-Coach Fröhling auf der Pressekonferenz vor dem heutigen Spiel.

Sechzig, das heute erstmals vom neuen Coach Torsten Fröhling, der jüngst den erfolglosen Markus von Ahlen ersetzte, betreut wird, wartet bereits seit sieben Spielen auf den fünften Saisonsieg. St. Pauli konnte dagegen als einziges Team der Liga in dieser Saison noch keinen einzigen Auswärtssieg einfahren (vier Unentschieden, sechs Niederlagen). Von bislang 12 Auftritten in München konnten die Hamburger nur zwei gewinnen (ein Unentschieden, neun Niederlagen). Hinrunde 2:1.

Schiedsrichter dieser Partie ist Harm Osmers, dem Florian Heft und Tim-Julian Skorczyk an den Seitenlinien assistieren.

Abgesehen davon stehen Julian Weigl, Maximilian Wittek und Krisztián Simon gegenüber der letzten Partie neu in der Startelf des heutigen Gastgebers. Auf Seiten der Gäste rücken Andrej Startsev, Christopher Nöthe und Sebastian Maier neu in die Anfangsformation.

Beim Blick auf die Mannschaftsaufstellung der Löwen fällt eines schnell ins Auge: Torsten Fröhling hat einen neuen Akteur ins Tor beordert. Anstelle von Stefan Ortega hütet heute Vitus Eicher den Kasten - das Eigengewächs verbucht damit seinen erst zweiten Zweitligaeinsatz. Das Debüt ist schön länger her und datiert aus der Saison 2011/2012. Man darf gespannt sein, ob diese völlig überraschende Personalentscheidung des neuen 1860-Trainers Früchte trägt.

Pauli-Trainer Ewald Lienen schmeckt der Wechsel des Übungsleiters beim heutigen gegner überhaupt nicht. "Der Zeitpunkt ist nicht optimal, Trainerwechsel bringen immer Veränderungen mit sich", sagte der 61-Jährige am Donnerstag. Man darf gespannt sein, inwieweit Fröhlich in der kurzen Zeit seit seiner Einstellung am Mittwoch wirklich etws bewegen konnte.

1860 gegen Pauli - mehr Abstiegskampg geht nicht in Liga zwei. Die beiden ehemaligen Erstligisten haben sich sportlich ganz schön heruntergewirtschaftet und belegen derzeit die Ränge 17 und 18 der Tabelle, der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit droht.