Fazit:
Der VfR Aalen und der FC Ingolstadt trennen sich 1:1, was vor allem für das gastgebende Kellerkind ein Punktgewinn ist. Nach einer gruseligen ersten Halbzeit schient die Partie auch nach dem Seitenwechsel relativ ereignisarm weiterzulaufen. Als jedoch Gjasula für den VfR in der 56. Minute einen berechtigten Foulelfmeter zur Führung verwandelte, war das der Startschuss für eine recht turbulente halbe Stunde in der Scholz-Arena. Ingolstadt intensivierte seiner Angriffsbemühungen, Aalen zog sich weit zurück und lauerte auf Konter. In einen solchen liefen die Gastgeber dann jedoch schließlich sehr naiv selbst hinein und Leckie ließ sich die Chance zum Ausgleich nicht nehmen (77.). In der Schlussphase ging es hin und her, beide Teams wollten den Sieg und hatten noch Möglichkeiten zum zweiten Treffer. Es blieb aber beim Remis.
Aalen rückt mit dem gewonnen Zähler auf Rang 16 vor und kann auf jeden Fall zumindest Selbstbewusstsein von dem heute sehr ordentlichen Auftritt mitnehmen. Ingolstadt gewinnt dagegen zum zweiten Mal in Folge nicht. Die Konkurrenz rückt dem Spitzenreiter also immer weiter auf den Pelz. Lautern könnte seinen Rückstand morgen auf drei Punkte verkürzen. Das war's von hier, einen schönen Abend noch!

... Aber es passiert nichts mehr. Schluss in Aalen.

Zwei Minuten Nachspielzeit laufen. Jetzt sind die Gäste wieder am Drücker...

Leckie schießt im Sechzehner den herangrätschenden Mockenhaupt an und der Ball trudelt leicht an den Arm des Aaleners. Auch wenn der Australier dafür einen Elfmeter haben will: Schiri Schriever lässt völlig zu Recht weiterlaufen. Das war kein strafbares Handspiel.

Levels legt im Strafraum des VfR ab für Pledl, aber dessen Abschluss ist grottig und rollt in Bernhardts Arme. Da war deutlich mehr drin für den Ingolstädter Joker.

Eins muss man den Gastgeber ganz hoch anrechnen: Sie spielen in dieser Schlussphase sehr mutig und auf Sieg! Die wollen nicht einfach nur den durchaus respektablen Punkt gegen den Spitzenreiter mitnehmen. Hut ab! Gelingt dem VfR tatsächlich noch der Lucky Punch?

Gelbe Karte für Andreas Ludwig (VfR Aalen)
Der Aalener arbeitet im Zweikampf zu viel mit den Armen und trifft seinen Gegenspieler am Kopf. Schiri Schriever zückt Gelb und sorgt damit gleichzeitig für eine Sperre im nächsten Spiel gegen Sandhausen. Denn es ist Andreas Ludwigs fünfte Verwarnung in dieser Spielzeit.

Jetzt wieder Aalen! Klauß rutscht Zentimeter an der erneuten Führung vorbei! Gjasula zaubert den Ball von außerhalb des Strafraums wunderbar in die Tiefe und findet damit Kaufmann an der Grundlinie. Der Joker spitzelt die Kugel flach und mit Schmackes vors Tor, wo der ebenfalls eingewechselte Klauß haarscharf am Kunstleder vorbei grätscht. Meine Güte, nachdem die Partie lange sehr langweilig war, ist hier nun richtig was los!

Bernhardt hält das Unentschieden für Aalen fest! Wieder fliegt ein hoher Ball in die Gefahrenzone, wieder brennt's lichterloh: Leckie stürmt aus dem Rückraum heran und wuchtet die Kugel mit der Stirn vielleicht etwas zu unplatziert auf den Kasten. Aalens Keeper reagiert stark und pariert.

Ruthenbeck reagiert und wechselt zweifach positionsgetreu: Vorne ersetzt Kaufmann Ademi, links Klauß Chessa.

Knappes Ding! Hinterseer grätscht in eine flache Flanke von rechts und verfehlt das lange Eck nur um einen halben Meter. Bernhardt wäre da nie und nimmer hingekommen.

Dieser Ausgleich kam aus Aalener Sicht natürlich viel zu früh. Jetzt wird der FCI mit dem psychologischen Vorteil im Rücken alles daran setzen, noch dreifach zu punkten. Und Zeit genug bleibt den Gästen noch locker für einen Treffer.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 1:1 durch Mathew Leckie
Lange, lange war wenig bis gar nichts zu sehen von den Schanzern, aber jetzt gleichen sie aus. Das ist eben eine Spitzenmannschaft! Groß schickt mit einem tollen Steilpass Leckie halbrechts auf die Reise, der Leandro Grech im Laufduell locker schlägt, sich im Sechzehner noch einmal selbst die Kugel vorlegt und diese dann an Bernhardt vorbei in die Maschen wuchtet. Das war ein Konter, den sich die Aalener bei diesem Spielstand natürlich nie fangen dürfen.

Moritz Hartmann kommt für Lex und betritt damit zum zweiten Mal in diesem zweiten Durchgang den Platz. Denn nach der Elfmeterentscheidung war er - noch im Trainingsanzug - schon einmal beim Schiedsrichter, um zu Meckern.

Von den Schanzern kommt derzeit angesichts des Rückstands viel zu wenig. Aalen schafft es sogar, das Spielgeschehen überwiegend in die Hälfte der Gäste zu verlagern. Der VfR schnuppert zumindest jetzt, 17 Minuten vor Ende der Partie, an einem Überraschungscoup gegen den Spitzenreiter!

Gelbe Karte für Roger (FC Ingolstadt 04)
Ingolstadts Sechser trifft bei einem Zweikampf im Mittelfeld wenig Ball und sehr viel Gegenspieler und kassiert dafür die nächste Verwarnung. Das Spiel ist nach wie vor umkämpft, die direkten Duelle fast durch die Bank äußerst intensiv.

Riesenmöglichkeit zum 2:0 für den VfR! Auch die Gastgeber bringen den Ball bei einer Standardsituation hoch in den Strafraum des Gegners, auch hier kommt ein Spieler der angreifenden Mannschaft zum Kopfball und der landet beim freistehenden Ademi am Fünfer. Doch er ist zu überrascht und stolpert die Kugel in Özcans Arme.

Nicht ungefährlich! Ein Freistoß aus dem Mittelfeld segelt in den Strafraum des VfR. Roger steigt am höchsten und bugsiert die Kugel mit dem Hinterkopf knapp am Kasten vorbei.

Quaner wirft sich zwar in jeden Zweikampf, sitzt danach aber häufig auf dem Boden und scheint nicht mehr hundertprozentig fit zu sein. Vielleicht muss auch Aalens Trainer Ruthenbeck gleich seine erste Auswechslung vornehmen.

Ingolstadt steht natürlich wesentlich höher als vor dem Gegentreffer und attackiert auch wütender. Einen richtigen Plan dabei erkennt man allerdings in vielen Szenen nicht. Aalen verteidigt derzeit die knappe Führung gut und relativ problemlos. Zudem könnte nun bald die Konterstärke des VfR zum Tragen kommen.

Zweiter Wechsel bei den Gästen: Morales macht Platz für Winter-Neuzugang Pledl. Der aus Fürth gekommene Mittelfeldakteur soll neuen Schwung ins Spiel seiner Mannschaft bringen, das auch nach dem Rückstand bis auf die dicke Doppelchance noch nicht richtig ins Rollen kommt.

Gelbe Karte für Leandro Grech (VfR Aalen)
Der Aalener Kapitän geht seltsam unbeholfen in einen Zweikampf mit Levels und bringt den Außenverteidiger zu Fall. Das ist die erste Verwarnung für einen Spieler der Gastgeber.

... Der kommt auch gar nicht mal so schlecht. Die Ingolstädter bekommen die Kugel nicht weg, doch dann springt sie Chessa an der Strafraumgrenze an die Hand. Schiedsrichter Schriever gibt Freistoß für den FCI.

Ademi erarbeitet rechts im Strafraum einen Eckball...

Doppelchance für Ingolstadt! Jetzt ist Feuer drin! Eine hohe Hereingabe von der rechten Seite wird von Hübner ganz gefährlich aufs Tor verlängert. Bernhardt packt eine klasse Parade aus und verhindert den Ausgleich. Der Abpraller landet vorm Fünfer bei Lex, doch er jagt die Kugel einen halben Meter links am Kasten vorbei. Das wäre um ein Haar die blitzschnelle Antwort der Gäste gewesen.

Tooor für VfR Aalen, 1:0 durch Jürgen Gjasula
... Und Aalens Routinier lässt sich die dicke Chance nicht nehmen. Özcan bewegt zwar viel zu früh von der Linie weg beim Anlauf des Gegenspielers, aber der bleibt cool und versenkt das Ding im linken Eck. Der VfR führt!

Gelbe Karte für Ramazan Özcan (FC Ingolstadt 04)
Der FCI-Schlussmann sieht für die Elfmeteraktion auch noch die Gelbe Karte.

Aber jetzt! Elfmeter für den VfR Aalen! Hoher Ball aus dem Mittelfeld für Ademi links im Sechzehner. Özcan springt herbei, spitzelt mit viel Glück auch die Kugel weg und trifft dann den Gegenspieler. Das ist schon ein Foul, den Strafstoß kann man geben...

Aalen taucht gefühlt zum ersten Mal nach dem Seitenwechsel in Ingolstadts Hälfte auf, aber der ungewohnte Ausflug ist schnell vorbei. Quaner nimmt den Ball an, kommt aber dabei aus dem Abseits. Nachdem der VfR schon zuletzt in Kaiserslautern praktisch ohne Torchance blieb, präsentiert er sich auch heute komplett harmlos.

Groß mit der nächsten Freistoßszene, aber er zieht die Kugel von der rechten Seite genau auf Bernhardts Fäuste. Die Standards - sonst eine der absoluten Kernkompetenzen des FCI - sitzen heute nach wie vor nicht.

Trotz der Halbchance eben, hat Ralph Hasenhüttl offenbar nicht die Anweisung ausgegeben, es nun mit Hurra-Fußball zu versuchen. Der FCI scheint zwar etwas mehr für die Offensiv machen zu wollen, bietet den Aalenern dabei aber keine Räume an. Geduld ist das Zauberwort.

Immerhin, nach weniger als einer Minute hat Ingolstadt den ersten Abschluss: Leckie stolpert den Ball an der Sechzehnmetermarkierung nach halblinks zu Danilo Soares, der nicht lange fackelt und es direkt versucht. Die Kugel dreht sich etwas vom Tor weg und zischt anderthalb Meter am Pfosten vorbei.

Es geht weiter. In der Pause gab es keine Wechsel.

Halbzeitfazit:
Viele Worte muss man über diese Partie bislang nicht verlieren. Torloses Remis, keine Torchancen, schlechter Fußball: Aalen und Ingolstadt zeigen in den ersten 45 Minuten über weite Strecken eine Leistung zum Abgewöhnen. Zudem gibt es kurz vor dem Halbzeitpfiff und auf dem Weg in die Kabinen Rangeleien zwischen den Spielern. Wenn sich die Gemüter nach dem Seitenwechsel hoffentlich etwas abgekühlt haben und die überschüssigen Energien ins Kicken investiert werden, kann man vielleicht doch noch auf eine etwas interessantere zweite Hälfte hoffen.

Nach einem relativ handelsüblichen Zweikampf kommt es zwischen Ofosu-Ayeh und Danilo Soares zu einem kleinen Wortgefecht, das in einer harmlosen Schubserei mündet. Schiri Schriever bestellt beide Streithähne zum Rapport, lässt aber zu Recht die Karten stecken.

Das Spiel rumpelt derzeit höchst unattraktiv in die Pause. Es sieht überhaupt nicht danach aus, als könne einer der beiden Kontrahenten vorher noch etwas Zählbares zustande bringen.

Der VfR hat sich nun eine ganze Weile überhaupt nicht mehr in Richtung des Ingolstädter Strafraums bewegt. Die schlechteste Offensive der Liga verbreitet auch heute weder Angst noch Schrecken. Wann erleben wir hier endlich die erste wirklich gute Tormöglichkeit?

... Aber der Herr des ruhenden Balles bei den Schanzern muss sein Visier noch justieren: Erneut zielt Groß nicht gut und schlenzt den Ball deutlich über den Kasten.

Wieder Freistoß für Ingolstadt, knapp vor dem Aalener Sechzehner, diesmal halbrechts...

Matip versucht es fast von der Mittellinie mit einem langen Schlag in den VfR-Sechzehner, der um ein Haar bei Leckie landet. Aber Bernhardt passt gut auf und schnappt sich die Kugel. Ein wenig mehr Zug scheint jetzt reinzukommen beim Tabellenführer.

Kleine Unaufmerksamkeit in der Aalener Abwehr und sofort wird es ansatzweise gefährlich: Lex bekommt den Ball halbrechts annähernd perfekt in den Lauf serviert, nimmt die Kugel gut mit und feuert sie schließlich aus spitzem Winkel ans Außennetz. Das war Ingolstadts mit Abstand beste Tormöglichkeit.

Stefan Ruthenbeck geht gerade in seiner Coaching-Zone richtig aus dem Sattel und brüllt lautstark Anweisungen auf das Feld. Warum, ist nicht zu erkennen: Seine Mannschaft macht zumindest defensiv einen sehr ordentlichen Eindruck bislang und lässt Ingolstadt nicht zur Entfaltung kommen.

Aalen kombiniert sich an der Mittellinie auf engem Raum mal ganz nett durch, doch der folgende Steilpass ist viel zu ungenau. Ademi trabt zwar vorne hinterher, hat aber nicht den Hauch einer Chance. Özcan kommt aus seiner Kiste und nimmt das Kunstleder auf.

... Wieder Groß, wieder in Bernhardts Arme. Ungefährlich. Immer noch nicht die erste richtig vielversprechende Torannäherung in dieser Partie. Eine halbe Stunde ist jetzt vorbei.

Lex rennt mit Ball von halbrechts parallel zum Sechzehner nach links und geht im Duell mit Mockenhaupt zu Boden. Es gibt Freistoß für Ingolstadt aus Top-Position, obwohl der Aalener klar den Ball spielt...

Auch nach einem ruhenden Ball der Gäste aus guter Position keine Gefahr: Groß klopft das Spielgerät aus dem linken Halbfeld genau in die Arme vom Aalener Torwart Bernhardt, der einen sehr ruhigen Arbeitstag verlebt bis hierhin.

Eine schwach ausgeführte Ecke fliegt den Hausherren als Ingolstädter Konter um die Ohren, aber Mathew Leckie kann sich links an der Seite nicht schnell genug durchsetzen und verliert dann die Kugel gegen zwei zurückeilende Gegenspieler. Der Spitzenreiter bleibt absolut harmlos und kann heute erneut nicht seine Aufstiegsambitionen untermauern - bislang jedenfalls.

Gelbe Karte für Stefan Lex (FC Ingolstadt 04)
Lex geht rechts in der Nähe der Seitenlinie zu ungestüm in einen Zweikampf und kassiert die zweite Gelbe Karte an diesem Abend. Der verwarnte Bauer ist ja bereits ausgewechselt worden.

Knappe Entscheidung von Schiri-Assistent Alexander Sather gegen die Gastgeber: Chessa ist rechts alleine auf der Reise Richtung FCI-Sechzehner, soll beim Abspiel aber zu weit vorne gewesen sein. Es gibt Freistoß für die Gäste. Im Zweifel für den Stürmer hätte man hier eher weiterlaufen lassen müssen.

Auch nach 20 Minuten hat das Spiel noch keine Fahrt aufgenommen. Beide Teams neutralisieren sich weitgehend im Mittelfeld, wobei die Aalener etwas präsenter und zielgerichteter nach vorne spielen. Aber wie gesagt nur etwas. Echte Tormöglichkeiten stehen noch nicht auf dem Zettel für das Kellerkind.

... Die Ecke fliegt hoch nach innen, wird von den Gästen zu kurz geklärt und landet am Strafraum bei Arne Feick. Der scheppert das Ding einen guten Meter am linken Knick vorbei. Kein schlechter Versuch vom Außenverteidiger.

... bevor die Ecke kommt, gibt es den angekündigten Wechsel beim FCI: Bauer ist bereits Gelb-Rot-gefährdet und wird durch Levels ersetzt...

Quaner und Ademi wühlen rechts im Ingolstädter Strafraum umher und holen wieder eine Ecke für den VfR heraus...

Quaner steckt halblinks in Strafraumnähe mit der Hacke stark durch zu Feick, dem die Kugel aber verspringt. Leckie ist da und wird vom Aalener zu Fall gebracht. Es gibt Freistoß für den FCI, womit diese erneut leicht knifflige Situation vorbei ist. Bislang präsentiert sich der Tabellenführer nicht gerade in Galaform.

Vor den Toren ist noch herzlich wenig los in der Scholz-Arena. Beide Mannschaften - auch der VfR - suchen zwar durchaus den Weg nach vorne, operieren dort aber hauptsächlich mit langen Bällen. Die kommen zumeist nicht an. Da ist schon das ein oder andere Zuspiel über die Torauslinien gerutscht.

Völlig zu Recht schickt Ralph Hasenhüttl nun schon Tobias Levels draußen zum Warm-Up. Der Ex-Düsseldorfer könnte Bauer dann gleich bereits ersetzen, um den Außenverteidiger vor der Ampelkarte zu bewahren.

Hier ist aber schon einiges los! Feick hebt nach einer Grätsche von Bauer an der Seitenlinie formvollendet ab und erobert so einen Freistoß. Schiri Schriever denkt kurz über die zweite Gelbe für den Ingolstädter nach, lässt den Karton aber noch stecken. Obwohl das nicht einmal ein Foul war: Im Notizbuch des Referees steht Bauer schon nach nicht einmal zehn Minuten knapp vorm Platzverweis!

Knifflige Szene für den Spitzenreiter: Gjasula schlägt aus der eigenen Hälfte einen feinen Ball nach vorne, den Ademi fast erläuft. Özcan kommt 25 Meter aus seinem Kasten und klärt die Situation. Gut mitgespielt vom Keeper!

Gelbe Karte für Robert Bauer (FC Ingolstadt 04)
Chessa enteilt dem FCI-Rechtsverteidiger an der Seite. Der setzt nach und touchiert dabei die Hacke des Gegenspielers. Klare Sache, da dort keine weiteren Verteidiger in der Nähe waren: Gelbe Karte, die erste im Spiel.

Die Gäste haben einen Tick mehr Ballbesitz, tun sich im Offensivspiel aber noch sehr, sehr schwer. Ein wenig kämpfen die Ingolstädter auch mit dem suboptimalen Rasen, auf den sich die Aalener hier in ihrem Stadion augenscheinlich schon besser eingestellt haben.

Auch die Aalener zeigen sich früh erstmals am gegnerischen Sechzehner. Aber mehr als ein Einwurf durch Feick kommt dabei nicht herum. Der weit in die Gefahrenzone geschleuderte Ball landet bei FCI-Schlussmann Ramazan Özcan.

... Doch die Hereingabe von Pascal Groß ist nicht gut genug. Am ersten Pfosten können die Hausherren relativ problemlos klären.

Nach nicht einmal 30 Sekunden holt Hinterseer schon die erste Ecke für die Gäste heraus. Das ging ja schnell. Und die Ingolstädter sind gefürchtete Standardspezialisten...

Schiedsrichter Thorsten Schriever gibt die Partie frei, der Ball rollt auf der Ostalb. Aalen spielt ganz in weiß, der FCI in dunkelblau.

Auf der anderen Seite gibt es zwei Umstellungen nach dem Sandhausen-Spiel: Bauer übernimmt den Part rechts in der Viererkette von Levels, Hinterseer kehrt zurück in die Sturmspitze für Hartmann. Übrigens ist Trainer Hasenhüttl nicht der einzige Ingolstädter mit Aalener Vergangenheit. Auch Abwehrspieler Benjamin Hübner kickte einst zwei Spielzeiten für den VfR.

Aalens Übungsleiter Stefan Ruthenbeck geht zumindest auf dem Papier taktisch heute ganz klar ins Risiko, will hier also offenbar unbedingt Zählbares mitnehmen: Er bringt Quaner für Klauß als zweite Spitze neben Ademi und stellt damit auf 4-4-2 um. Zudem macht Barth Platz für Chessa.

Der FCI ist bereits das dritte Top-Team hintereinander, auf das Aalen trifft. Gegen Darmstadt zum Rückrundenstart reichte es immerhin zu einem torlosen Remis. Beim FCK letzte Woche hingen die Trauben aber zu hoch und man kassierte eine 0:1-Niederlage. "Wir haben ohne Leidenschaft gespielt. Ohne Eier. So steigen wir ab, das ist sicher", orakelte VfR-Kapitän Leandro Grech nach der blutleeren Vorstellung auf dem Betzenberg.

Für Hasenhüttl ist die Reise auf die Ostalb eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und damit ein ganz besonderes Spiel. Von Anfang 2011 bis Sommer 2013 trainierte er den VfR Aalen, sicherte diesem zunächst den Drittliga-Klassenerhalt und etablierte ihn anschließend in der 2. Bundesliga. Aufsteigen will Hasenhüttl nach der laufenden Spielzeit nun auch mit Ingolstadt - allerdings ins Oberhaus.

Solche Ambitionen haben die Aalener natürlich nicht. Für den VfR zählt einzig und allein der Klassenerhalt. Um diesen wahrscheinlicher zu machen, sollten die Baden-Württemberger heute trotz des übermächtig erscheinenden Gegners unbedingt punkten. Denn wenn es ganz schlecht läuft, könnte der Rückstand auf das rettende Ufer nach diesem Spieltag ansonsten bereits fünf Zähler betragen.

Die erste Heimpleite der Saison, die mit 1:3 sogar relativ deftig ausfiel, haben FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl und seine Spieler inzwischen "analysiert und abgehakt", so der Coach. "Wir haben gesehen, dass wir in dieser Liga nur dann Spiele gewinnen, wenn wir Top-Leistungen bringen", ergänzte er.

Beide Teams stecken in völlig unterschiedlichen Situationen: Während die Gastgeber nach fünf sieglosen Spielen inzwischen auf Tabellenplatz 17 abgerutscht sind, ist der FCI immer noch Spitzenreiter. Ganz souverän ziehen die Schanzer ihre Kreise dort oben aber nicht mehr: Nach der überraschenden Niederlage zuletzt gegen Sandhausen beträgt der Vorsprung auf Verfolger Kaiserslautern nur noch fünf Zähler.