Fazit:
1:1 trennen sich der TSV 1860 München und der FC Ingolstadt 04. Dieses Ergebnis widerspricht den Kräfteverhältnissen - vor allem in Durchgang zwei - allerdings in eklatanter Art und Weise. Die Löwen hatten nach dem Seitenwechsel gar nichts mehr zu melden und wurden die gesamte Zeit an den eigenen Strafraum gedrängt. Die Schanzer verpassten es allerdings, eine Vielzahl an Chancen auf den Siegtreffer herauszuspielen und müssen sich nach drei Siegen in Serie mit einem Unentschieden begnügen. Für die Hausherren ist nur das Ergebnis zufriedenstellend; der Rest ist im Hinblick auf die kommenden Wochen eher erschreckend. Die Moniz-Elf reist am Dienstag nach Sandhausen, Ingolstadt empfängt daheim Aue. Einen schönen Samstag noch!

90 Sekunden bleiben, bis die Heimzuschauer dieses schwache Match der Löwen endlich mit einer Maß auf dem Oktoberfest vergessen machen können.

Drei Minuten Nachspielzeit werden vom vierten Offiziellen angezeigt!

Gelbe Karte für Tomáš Pekhart (FC Ingolstadt 04)
Pekhart arbeitet im Luftkampf mit Schindler mit dem Ellenbogen. Gelb ist hier die Mindeststrafe. Der Tscheche trifft den Kapitän der Löwen so stark am Kopf, dass dieser ausgewechselt werden muss.

Morales haut über den Ball! Nach Wojtkowiaks verpasstem Kopfball im Löwen-Strafraum will die Nummer sechs der Gäste den herausstürmenden Ortega überlupfen, trifft das Spielgerät aber nicht.

Irgendwie bekommen die Sechzger in jeder Szene noch einen Fuß dazwischen, der den entscheidenden Treffer zugunsten des FCI verhindert. Obwohl Ingolstadt stark feldüberlegen ist, muss Ortega seine Klasse nur selten unter Beweis stellen.

Hübner mit dem Kopf! Groß' Flanke infolge eines von der rechten Fahne kurz ausgeführten Eckballs senkt sich auf den Schädel des Innenverteidigers, der das Spielgerät jedoch nicht richtig kontrollieren kann und deutlich links neben das Tor nickt.

Gelbe Karte für Martin Angha (TSV 1860 München)
Angha meckert im Anschluss an eine Entscheidung des umsichtigen Referee Jablonski. Dies lässt sich der Unparteiische nicht bieten und verwarnt den ehemaligen Nürnberger. Insgesamt kommt Jablonski in einer umkämpften Partie mit wenigen Gelben Karte aus.

Einen ehemaligen Erstligastürmer von der Bank zu bringen - da zeigt sich die Qualität des FCI: Tomáš Pekhart soll in der Schlussphase für die Entscheidung sorgen. Lukas Hinterseer geht in den frühzeitigen Feierabend.

Da Costa tankt sich bis zur rechten Grundlinie durch und legt dann zurück ins Zentrum. Hartmann holt zur Direktabnahme aus sechs Metern aus, kann allerdings von Kagelmacher geblockt werden.

Ralph Hasenhüttl hadert mit dem Ergebnis, will hier auf jeden Fall einen Sieg mitnehmen. 15 Minuten vor dem Ende wird der Zeit so langsam ein Faktor. Für 1860 ist das Unentschieden in Sicht.

Trotz des Unentschiedens rangieren die Schanzer zu diesem Zeitpunkt ganz oben in der Tabelle: Fürth hat gegen Kaiserslautern ausgeglichen. Sollte Bochum jedoch noch einen Treffer nachlegen (3:1 in Frankfurt), würde der VfL auf Rang eins klettern.

Die Hausherren wollen sich irgendwie über die Zeit retten. Vor heimischer Kulisse wird solch ein Vorgehen aber wohl kaum mehr Zuschauer in den kommenden Wochen anziehen. Ramazan Özcan ist nach dem Seitenwechsel so gut wie beschäftigungslos.

Ingolstadt ist bei aller Schwäche des TSV aber auch sehr präsent im Mittelfeld und stellt die Räume durch hohen Laufaufwand zu. Für diese starke Leistung springen derzeit zu wenige Möglichkeiten auf den entscheidenden Treffer heraus.

Im Stadion ist es ganz schön ruhig geworden; die Heimfans merken, wie sehr ihre Schützlinge mit sich selbst zu tun haben. Derzeit deutet nichts auf den zweiten Löwen-Sieg hintereinander hin.

Es ist momentan nur der fehlenden Ingolstädter Durchschlagskraft geschuldet, dass die Schanzer noch nicht wieder vorne liegen. Wann werden die Löwen wieder wach? Noch ist nichts passiert, kein Rückstand aufzuholen.

1860 kann sich kaum noch befreien und bettelt quasi um den Gegentreffer. Die Gastgeber schaffen es nicht mehr spielerisch über die Mittellinie.

Rodri, der in der letzten Saison in der Primera Divisón acht Treffer in 27 Partien für UD Almería erzielte, kommt für Edu Bedia in die Partie und feiert sein Debüt im Löwendress. Stürmer für Mittelfeldakteur: Ein klares Zeichen des Münchener Trainers.

Ingolstadt dreht jetzt richtig auf und setzt die Heimabwehr stark unter Druck. In dieser Phase scheint der erneute Führungstreffer der Schanzer nur eine Frage der Zeit zu sein. Derweil macht sich bei den Hausherren Rodri für eine Einwechslung bereit.

Danilo Soares ballert weit drüber! Der Linksverteidiger hat infolge eines hohen Balles von rechts auf den langen Pfosten beeindruckend viel Platz. Sein Dropkick aus gut zehn Metern ist aber nicht im Ansatz gefährlich für das Löwen-Tor.

Hinterseer mit dem Volleyversuch! Der Österreicher nimmt ein hohes Anspiel vom linken Flügel sauber herunter und fackelt dann nicht lange mit einem wuchtigen Abschluss. Der Rechtsschuss rauscht keinen halben Meter über den Querbalken des Tores von Stefan Ortega.

Moniz' Vorgabe scheint eine passive Grundhaltung zu sein, deren einziger Offensivaspekt das schnelle Umschalten ist. Okotie wird vorne überhaupt nicht unterstützt und kann knapp hinter der Mittellinie wenig mit den langen Bällen anfangen.

Leckie nimmt eine Flanke von der rechten Seite im Zentrum mit der Brust mit, wird am Fünfer allerdings vom Ortega ausgebremst. Ermöglicht wurde diese Halbchance von Schindler, welcher die Hereingabe nicht richtig eingeschätzt hat.

Ingolstadt kommt bestimmend aus den Katakomben, reißt die Kontrolle über das Spielgerät sofort an sich. Mit einem Tick mehr Tempo könnten die Gäste ihren Gegner noch stärker unter Druck setzen.

Weder Ricardo Moniz noch Ralph Hasenhüttl hauchen ihrer jeweiligen Mannschaft zunächst frischen Wind durch eine personelle Änderung ein. Gerade in der Offensive gibt es auf beiden Bänken noch einige Optionen.

Auch bei den Gastgebern stellt sich die Frage nach der Herangehensweise, wenn es bis in die Endphase bei diesem Resultat bleiben sollte. Ein Punkt gegen den Spitzenreiter wäre passabel, aber in der Tabelle würde man keinen großen Schritt nach vorne schaffen.

Willkommen zurück zum Duell zwischen dem TSV und dem FCI! Da Kaiserslautern in Fürth auf dem Weg zu einem Sieg ist, brauchen die Schanzer wohl einen Dreier, um die Tabellenführung zu verteidigen. Es wird interessant, ob die Gäste auch wirklich mit letzter Konsequenz den Sieg einzufahren versuchen oder ob sie mit einem Unentschieden leben könnten.

Halbzeitfazit:
Im Oberbayern-Derby ist zur Pause noch alles offen: 1:1 steht es nach 45 Minuten zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Ingolstadt 04. Die Schanzer haben Vorteile gegenüber den Hausherren, die sich im Laufe der ersten Halbzeit aber steigern konnte. Ingolstadts Führungstreffer durch Groß infolge eines Zuordnungsfehlers (16.) konterten die Löwen mit dem schnellen Ausgleich durch Okotie in Minute 20, der ebenfalls freistehend netzte. Im Anschluss an dieses Tor erlebten die Mannen von Ricardo Moniz ihre beste Phase, ohne sich Chancen auf einen weiteren Treffer zu erspielen. Es bleibt spannend, bis gleich!

... Danilo Soares streichelt das Spielgerät mit dem linken Innenrist aus weniger als 20 Metern über die Mauer, aber auch deutlich über den Querbalken. Stefan Ortega muss nicht eingreifen.

Nach einem Foul von Schindler an Lex bekommen die Schanzer einen Freistoß in halbrechter Position direkt an der Strafraumkante zugesprochen. Das hat das Potential für eine gute Chance...

Die Gäste haben deutlich mehr Ballbesitz, findet aktuell aber nur selten Wege in den heimischen Strafraum. Ihnen geht derzeit die Gedankenschnelligkeit in den Angriffen ab, die sie in der Phase vor dem 0:1 so gefährlich machte.

Gelbe Karte für Yannick Stark (TSV 1860 München)
Erstmals spricht Referee Jablonski eine Verwarnung aus: Yannick Stark unterbindet einen Ingolstädter Gegenangriff mit einem taktisches Foul im Mittelkreis gegen Alfredo Morales. Gelb ist hier zwingend!

Angha schaltet sich auf seiner rechten Seite mit nach vorne ein. Der Neuzugang aus Nürnberg flankt richtig scharf auf den zweiten Pfosten, wo Okotie für seinen zweiten Treffer bereit steht. Diesmal ist Hübner jedoch Sieger im Zweikampf mit dem Goalgetter.

Es plätschert weiterhin vor sich hin, dieses Oberbayern-Derby. Von Wiesn-Euphorie ist weder auf dem Rasen noch auf den Rängen etwas zu merken. Positiv aus Heimsicht ist aber definitiv, dass die Abwehrreihe momentan stabil daherkommt.

Nach einem cleveren Seitenwechsel auf die linke Seite zieht Außenverteidiger Wojtkowiak in die Mitte, um vom Strafraumeck den rechten Winkel des Gästetores anzuvisieren. Ihm rutscht die Kugel so sehr über den Schlappen, dass sie nicht den Hauch einer Gefahr für Özcan darstellt.

Insgesamt ist das Geschehen ein wenig eingeschlagen, was die Aktionen in den Strafräumen angeht. 1860 hält das Spielgerät momentan fern vom eigenen Kasten und lässt keine Chancen der Hasenhüttl-Elf zu.

Eine Freistoßhereingabe von Edu Bedia aus dem rechten Halbfeld ist so lange in der Luft, dass die Schanzer sich problemlos positionieren können und deshalb keine Probleme mit dem Klären bekommen. Bis auf den Ausgleichstreffer bringen die Löwen offensiv noch nicht viel zustande.

Der FCI scheint Okoties Tor noch nicht wirklich verdaut zu haben. Die Angriffe lassen in dieser Phase die Durchschlagskraft vermissen, die sie in den Minuten vor dem Führungstrefer aufwiesen. Derzeit gehen die Mannen von Ralph Hasenhüttl ihr Offensivspiel zu kompliziert an.

Die Partie wird etwas härter, ist jetzt wegen einiger Regelverstöße im Mittelfeld öfter unterbrochen. Kagelmacher humpelt gerade vom Rasen und muss wegen Schmerzen im Schienbein behandelt werden.

Damit gleichen die Hausherren mit ihrem ersten ernstzunehmenden Angriff auf den Rückstand, den sich die Gäste durchaus verdient hatten. Jetzt gilt es für die Moniz-Truppe, die Unsicherheiten in der Defensive möglichst schnell abzustellen.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Rubin Okotie
Torjäger Okotie antwortet im Namen des TSV! Der 27-Jährige stiehlt sich im Rücken Hübners davon, als Rama vom linken Strafraumeck eine butterweiche Flanke an den rechten Pfosten schlägt. Aus nächster Nähe muss der Österreicher nur den Schlappen hinhalten, um seinen fünften Saisontreffer zu erzielen!

Zwischenzeitlich war Kaiserslautern durch seinen Treffer in Fürth an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga gesprungen, doch nun stehen wieder die Autostädter ganz oben. Wie gehen die Löwen mit diesem Rückstand um?

Tooor für FC Ingolstadt 04, 0:1 durch Pascal Groß
Ingolstadt belohnt sich mit der Führung! Aber wie frei steht dort Torschütze Groß? Infolge eines hohen Balles auf die linke Außenbahn kann Morales das Leder behaupten und flankt dann wunderbar auf den Elfmeterpunkt, wo Groß in den leeren Raum läuft und völlig blank per Kopf in die rechte Ecke netzt!

Ingolstadt erhöht die Schlagzahl, kommt derzeit vor allem über die rechte Seite gefährlich nach vorne. Der TSV kommt momentan nicht hinterher, wenn die Schanzer direkt und schnell kombinieren.

Hinterseer mit dem Luftloch! Der Österreicher ist Adressat eines von Lex flach von der rechten Außenbahn gepassten Balles, den er am Fünfmeterraum direkt abnehmen möchte. Er trifft das Spielgerät freistehend jedoch nicht und vergibt so eine gute Chance.

Infolge des ersten Eckstoßes probiert sich Leckie aus der zweiten Reihe mit einem Rechtsschuss, welcher jedoch weit über den Kasten von Ortega segelt. In Sachen Abschluss haben die Gäste noch viel Luft nach oben!

Ingolstadt nimmt das Geschenk nicht an! Völlig unnötig passt Kagelmacher das Leder aus dem eigenen Strafraum in die Füße von Morales. Über Groß gelangt die Kugel zu Hinterseer, dessen Schuss aus 13 Metern aus halbrechter Position abgeblockt werden kann. Fahrlässige Aktion von beiden Seiten!

Im Mittelfeld haben die Münchener aktuell einen sehr guten Zugriff, erobert hier die Vielzahl der Bälle. Ingolstadt tut sich schwer mit den engen Räumen, hat diese ganz zu Anfang deutlich besser genutzt.

Es ist ein munterer Beginn, den die Zuschauer in München-Fröttmaning erleben. So langsam taut auch die Offensivreihe der Löwen auf, die sich zunächst noch zurückgehalten hatte. Der FCI zeigt sich jedoch sehr konzentriert in der Abwehrabteilung.

Einen ersten Konter der Löwen fährt Leonardo über den rechten Flügel, dringt mit hohem Tempo in den Sechzehner ein. Verteidiger da Costa ist als letzter Schanzer fast schon überlaufen, als der Ingolstädter doch noch ein Bein vor den Ball bekommt und so die Riesenchance für die Hausherren verhindert.

Leckie kann einen von Groß kurz ausgeführten Freistoß an der linken Strafraumlinie wundebar behaupten und bewegt sich dann parallel zur Grundlinie in Richtung Mitte. Seine geplante Hereingabe ins Zentrum wird von Stark im Keim erstickt.

Ingolstadt stellt sein Selbsvertrauen gleich in den ersten Augenblicken zur Schau, ist das deutlich aktivere Team zu Beginn. Der TSV nimmt erst einmal eine reagierende Rolle ein und will nicht ins offene Messer laufen.

Dass die Trainer mit den Leistungen ihrer jeweiligen Teams in der Vorwoche zufrieden waren, lässt sich an den Aufstellungen ablesen: Hüben wie drüben gibt es keine personellen Veränderungen. Dies bedeutet, dass bei den Hausherren die fraglichen Okotie und Bedia noch rechtzeitig fit geworden sind.

Nach nicht einmal zehn Sekunden hat Morales die Chance auf einen Treffer! Die Ingolstädter Nummer sechs wird von der Mittellinie mit einem langen Ball auf die linke Seite des Strafraums geschickt und visiert aus spitzem Winkel die lange Ecke an. Nicht weit vorbei!

Auf geht's - das Oberbayern-Derby zum Wiesn-Auftakt läuft! Parallel zum Einlauf haben die Löwen-Anhänger übrigens eine großartigen Lederhosen-Choreographie präsentiert. Insgesamt ist die Münchener WM-Arena wie gewohnt eher schwach besucht.

Christopher Schindler hat die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Marvin Matip gewonnen, so dass die Schanzer anstoßen werden.

Soeben haben die Protagonisten das grüne Parkett betreten. Wie angekündigt tragen die Hausherren die weiß-blaue Trachtenedition des Trikots und die an die Lederhose angelehnte Shorts. Ingolstadts rot-schwarze Kleidung inklusive weißen Hosen kommt vergleichsweise unspektakulär daher.

In Kürze startet das Geschehen in München-Fröttmaning. Kann der TSV den leichten Aufwärtstrend bestätigen und dem Tabellenführer vielleicht sogar die erste Niederlage beibringen oder bleibt der FCI in der Spur und gewinnt zum vierten Mal in Serie?

Schiedsrichter der Partie in der Münchener WM-Arena ist Sven Jablonski. Der erst 24-Jährige pfeift seit diesem Sommer in der 2. Bundesliga und ist heute zm zweiten Mal auf dieser Ebene hauptverantwortlich. Den Bremer unterstützen Robert Schröder und Daniel Riehl an den Seitenlinien.

"Wir freuen uns über die Euphorie, die jetzt herrscht. Wir wissen, dass uns bei 1860 ein heißer Tanz erwartet. Die Löwen haben richtig gute Qualität im Kader. Dort werden wir wir uns wehren müssen, sonst holen wir nichts", zeigt sich Hasenhüttl respektvoll vor den Löwen, bei denen die Schanzer noch nie gewinnen konnten. Der 2:0-Sieg im Vorjahr war der erste Erfolg gegen den TSV überhaupt. Doch wen interessiert schon die Statistik, wenn es um die Verteidigung des Platzes an der Sonne geht?

Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl gehört zu den interessanteren Teams im deutschen Fußball-Unterhaus, die Woche für Woche eine echte Wundertüte darstellen. So hat sie ein hohes Potential, das unter dem begeisterungsfähigen 47-jährigen Coach in ver Vergangenheit noch zu unkonstant abgerufen wurde. Können die Ideen in Zukunft noch konsequenter umgesetzt werden, könnte der FCI auch am Ende der Saison zum oberen Tabellendrittel gehören.

1860 hat an diesem vorletzten Septembersamstag eine harte Nuss zu knacken, denn mit Ingolstadt reist die beste Truppe der ersten fünf Runden an. Zudem haben die Schanzer seit fast einem Jahr keine Partie in der Fremde mehr verloren. Dementsprechend reisen sie mit breiter Brust an und werden den vierten Sieg in Serie anpeilen. Nach der gestrigen Niederlage der punktgleichen Darmstädter kann der Rang in der Spitze gefestigt werden; mit Kaiserslautern spielt ein unmittelbarer Konkurrenz parallel in Fürth, während Leipzig morgen Nachmittag in Berlin auflaufen wird.

"Es geht um einen langen Prozess, nicht um ein Spiel. Ich vertraue den Leuten hier. Wenn wir eine Einheit bleiben, dann können wir überraschen", bewertet Moniz den Erfolg bei St. Pauli nicht über Gebühr und richtet den Blick eher auf die Gesamtentwicklung seiner Mannschaft. Ein schlechtes Omen ist jedoch die Kleidung der Löwen: In den Wiesn-Outfits, deren Design großes Aufsehen erregt haben, konnten sie weder 2012 noch 2013 gewinnen. Es wird demnach Zeit für eine weitere Premiere.

Der Job des umstrittenen Trainers Ricardo Moniz scheint bis auf weiteres nicht mehr im Zentrum der Diskussionen um 1860 zu stehen. Damit sich dieser Zustand festigt, muss der Giesinger Traditionsverein den Aufwärtstrend bestätigen und in der Tabelle weiterhin nach oben klettern. Die Unterstützung der Anhängerschaft ist dem TSV dabei gewiss: So machten sich gut 1500 Fans auf den weiten Weg nach Hamburg, um ihre Schützlinge vor Ort anzutreiben. Zehn Jahre nach dem Abrutschen in die Zweitklassigkeit braucht es endlich auch personelle Konstanz im Kader, damit München eine realistische Chance auf einen zweiten Bundesligisten hat.

Es war vor allem die konzentrierte Abwehrleistung, die den Münchenern zuletzt die Punkte einbrachte. Fingen sie sich in den ersten drei Begegnungen gleich sieben Gegentreffer nach dem Seitenwechsel, musste der neue Stammkeeper Stefan Ortega daheim gegen Darmstadt und im Millerntor-Stadion in Halbzeit zwei kein einziges Mal hinter sich greifen. In Verbindung mit einer Offensive, die noch Steigerungspotential besitzt, soll die englische Woche mit drei Partien in sieben Tagen möglichst punkteträchtig absolviert werden.

Fünf Partien mussten die treuen Anhänger der Löwen warten, bis sie erstmals einen Sieg im deutschen Fußball-Unterhaus bejubeln durften. Nach zwei Unentschieden und zwei Niederlagen gewann der TSV vor sechs Tagen mit 2:1 beim FC St. Pauli und hat sich dadurch vom großen Anfangsdruck befreit. Der hohen Zielsetzung entsprechend soll der Dreier in Hamburg der Auftakt zu einer möglichst langen Siegesserie werden. Noch kann der verhaltene Start ohne die ganz großen Folgen vergessen gemacht werden.