Fazit:
Das Spiel ist aus im Erzgebirge, Aue lässt sich den Sieg aus der Hand nehmen und Heidenheim nimmt mit dem 1:1 einen Punkt mit nach Hause. Es hätte ein durchaus versöhnlicher Hinrundenabschluss für die Gastgeber werden können. Die Führung durch Fabian Müller brachte das Unterhaus-Schlusslicht auf Kurs, die Möglichkeiten auf das 2:0 häuften sich. Mit einer unterirdischen Chancenverwertung hätte das Team von Tommy Stipić wichtige Punkte im Abstiegskampf im eigenen Stadion halten können. Heidenheim, die spielerisch heute nicht viel auf den Rasen brachten, schaffte es dagegen mit nur zwei Torchancen zum schließlichen Ausgleich durch Marcel Titsch-Rivero.
In der englischen Woche trifft Aue am Mittwoch auf den Club aus Nürnberg. Der FCH, der gerade noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, beendet die erfolgreiche Hinrunde mit einem akzeptablen Ergebnis und startet am Dienstag in Frankfurt in die zweite Saisonhälfte.

Marcin Sieber kommt zu seinem Zweitliga-Debüt! Für ihn verlässt Arvydas Novikovas den Rasen.

Gelbe Karte für Stipe Vucur (Erzgebirge Aue)
Vucur geht mit Ellbogeneinsatz ins Kopfballduell mit Grimaldi und sieht Gelb.

Verhalten fällt der Applaus für den Torschützen Fabian Müller aus, der für Mike Könneke den Platz verlässt. Die drei Punkte, die sein Treffer hätte wert sein können, haben sich die Gastgeber hier aus der Hand nehmen lassen.

Kein leichter Tag heute für Florian Niederlechner, der kaum mit Offensivaktionen dienen konnte und nur auf einen Torschuss kam. Für ihn bringt Frank Schmidt Smail Morabit in die Partie.

In den letzten Minuten hat Aue den Faden verloren und die Heidenheimer förmlich zum Ausgleich eingeladen. Ob die ausgepowerten Gastgeber hier nochmal gegenhalten können, ist anzuzweifeln.

Tooor für 1. FC Heidenheim 1846, 1:1 durch Marcel Titsch-Rivero
Heidenheim kämpft sich zum Ausgleich! Schnatterer holt mit einer starken Einzelaktion eine Ecke raus, die er selbst von rechts hereingibt und auf halblinks Vitzthum findet. Heidenheims Linksverteidiger flankt die Kugel hoch in den Strafraum und Titsch-Rivero köpft das Leder aus 12 Metern mit Wucht in Männels Kasten.

Schnatterer ist im zweiten Durchgang an jeder Offensivaktion seiner Mannschaft beteiligt. Seine Flanken in den Strafraum finden jedoch bislang keinen Abnehmer.

Über fünf Stationen bringen die Heidenheimer das Spielgerät Richtung Auer Kasten. Von links beendet Michael Vitzthum die Aktion jedoch mit einer Flanke ins Nirgendwo.

Das große Aufbäumen des FC Heidenheim bleibt weiterhin aus. Aue versucht den Ball in den eigenen Reihen zu halten, dafür ist die Fehlerquote aber zu hoch.

Mutige Aktion von Felix Körber: Romario Kortzorg kann erneut unbedrängt in den Strafraum maschieren, der Keeper kommt aus dem Kasten und wirft sich zum Ball. Dabei zieht er die Arme rechtzeitig vor den Beinen des Offensivmanns zurück und fälscht die Kugel nur entscheidend mit dem Ellbogen ab.

Freistoßmöglichkeit für Heidenheim: Marc Schnatterer tritt die Kugel aus 20 Metern in den Strafraum, findet aber nur ein Auer Bein. Während es mit Kombinationsfußball nicht klappt, scheint die Rettung des FCH heute auch nicht in den Standardsituationen zu liegen.

Tommy Stipić bringt mit Alexander Dartsch einen defensiveren Mann als Patrick Schönfeld ins Spiel, der eine ordentliche Partie abgeliefert hat.

Das Schwächeln der Veilchen ist auch auf den Rängen nicht unbemerkt geblieben. Die Fans des Erzgebirge Aue versuchen ihr Team nochmal mit lautstarken Gesängen Rückenwind zu geben.

Körber rettet vor Kortzorg! Die FCH-Abwehr verliert den Niederländer erneut aus den Augen. Diesmal schließt Kortzorg aus 15 Metern direkt ab, Heidenheims Keeper hält den zentralen Schuss und sein Team weiter im Spiel.

Zu der leichtsinnigen Vergabe von Torchancen gesellt sich auf der Seite der Hausherren jetzt auch einiges an Leichtsinn in Abwehr und Spielaufbau. Dem FCE gleitet das Spiel langsam aus den Händen.

Heidenheim hat sich noch nicht aufgegeben. Marcel Titsch-Rivero kommt zu seiner ersten Aktion im Auer Straufraum und setzt den Ball aus acht Metern ein ganzes Stück über Männels Kasten.

Der FCE bringt sich selbst in Gefahr. Einen langen Heidenheimer Ball aus der Abwehr hat Fink eigentlich sicher, gibt dann aber an seinen herausgelaufenen Keeper an der Strafraumgrenze zurück, der die Kugel gerade noch mit dem Kopf zurück ins Mittelfeld bugsieren kann.

Doppelwechsel bei den Gästen: Frank Schmidt kann mit der Leistung seiner Elf nur unzufrieden sein und schickt mit Adriano Grimaldi und Marcel Titsch-Rivero neuen Wind ins Spiel.

Wieder versucht es Benatelli mit viel Platz und scheinbar zu vielen Möglichkeiten von der Heidenheimer Strafraumkante und vergibt die nächste gute Möglichkeit. Wie die Gastgeber mit ihren Torchancen umgehen, ist mittlerweile schon leichtfertig.

Mit einer kurzen Ecke probieren es auch die Gastgeber auf der anderen Seite. Den Abschluss sucht am Ende Rico Benatelli, der im Strafraum zum Schuss kommt und die Kugel auf die Tribüne schickt. Die vergebenen Chancen könnten für den FCE noch bitter werden.

Marc Schnatterer ist zurück auf dem Feld und holt direkt den Eckstoß für sein Team heraus. Die kurze Ausführung bleibt jedoch glücklos. Wichtig ist für Heidenheim im Moment aber eher, dass der Kapitän sich offenbar nicht verletzt hat.

Fabian Müller bekommt seinen nächsten Torschuss aus 18 Metern, der jedoch ohne Druck in den Armen von Felix Körber landet.

Direkt die erste Verletzungsunterbrechung: Schönfeld zieht seine Grätsche zum Ball voll durch, trifft dabei zwar die Kugel, aber auch Schnatterer, der an der Seitenlinie behandelt werden muss.

Die Kugel rollt wieder in Aue! Die Teams kommen unverändert aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Schiedsrichter Dietz pfeift den ersten Durchgang pünktlich ab und Aue nimmt das 1:0 mit in die Kabine. Der FC Heidenheim konnte seiner Favoritenrolle bislang ganz und gar nicht gerecht werden. Der FCE war in seinen Zweikämpfen konsequenter, in seinen Angriffen spielerisch überlegen und muss sich nur vorwerfen, die aufgebaute Dominanz nicht in eine höhere Führung umgesetzt zu haben. Das 1:0 durch Fabian Müller ist zwar ein Anfang, lässt den Gästen für die zweite Hälfte jedoch noch alle Möglichkeiten.

Gelbe Karte für Mathias Wittek (1. FC Heidenheim 1846)
Heidenheims Innenverteidiger geht im Mittelfeld zu robust gegen Löning in den Zweikampf und sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Kurz vor der Pause vergibt Frank Löning die nächste Chance zum 2:0. Mit der Hacke gibt Romario Kortzorg kurz vor dem Strafraum auf seinen Teamkollegen ab, der direkt abzieht, das Leder aber weit über den Kasten setzt.

Freistoßmöglichkeit für die Gäste! Gut 25 Meter vor dem Auer Kasten geht Schnatterer gegen Fink im Zweikampf ziemlich theatralisch zu Boden und bekommt den Freistoß. Der Standard bringt den Heidenheimern immerhin eine Ecke ein, die aber auch ungefährlich bleibt.

Die Gastabwehr lässt Novikovas weiterhin sträflich frei agieren und aus 17 Metern unbedrängt aufs Tor schießen. Keeper Körber bekommt heute mehr zu tun als ihm lieb sein kann und kann den Schuss gerade noch zur Ecke klären. Die Standardsituation lassen die Hausherren aber ungefährlich verpuffen.

Nach einem Fehlpass der Gastgeber ist Heidenheim diesmal zur Stelle. Schnatterer schnappt sich die Kugel im Halbfeld und zieht das Tempo an, rennt sich aber an der Auer Abwehr fest und kann vor dem Strafraum gestoppt werden. Solche Fehler darf sich der FCE nicht zu oft erlauben.

Von Marc Schnatterer, der sonst immer für eine durchschlagende Idee gut ist, ist bislang nicht viel zu sehen. Aus dem Mittelfeld drischt Heidenheims Kapitän die Kugel einfach mal aufs Tor, setzt den Ball aber weit über die Latte.

Kortzorg vergibt die Großchance! Novikovas bringt die Kugel zum Niederländer, der in zentraler Position von der Strafraumkante vollkommen frei zum Abschluss kommt. Statt das Spielgerät ohne Umschweife im Kasten unterzubringen, will Kortzorg es ganz perfekt machen und setzt den Ball über den rechten Winkel.

Große Fußballkunst wird im Erzgebirgsstadion bislang nicht geboten. Immer wieder wird der Spielfluss von Fouls unterbrochen, Übeltäter sind dabei meist die Männer in rot, die zu hektisch in ihre Zweikämpfe gehen und damit den Ball leichtfertig an Aue abgeben.

Der FCH hat hinten alle Hände voll zu tun. Besonders Arvydas Novikovas, der oft vollkommen unbedrängt vor dem Heidenheimer Sechzehner auftaucht, macht der Abwehr Probleme. Nach vorne läuft es für die Gäste ähnlich rund.

Aufregung im Gäste-Strafraum! Aus sechs Metern schießt Kortzorg das Leder auf's Heidenheimer Tor, trifft dabei aber Strauß, der für seinen Keeper klärt. Der Ball geht an den Arm des Abwehrmanns und ganz Aue fordert Elfmeter. Da war aber keine unnatürliche Armbewegung im Spiel, den Arm kann Strauß da kaum aus der Schussbahn bringen. Die Pfeife von Schiri Dietz bleibt stumm.

Heidenheim hat bislang noch gar nicht zu seinem Spiel gefunden. Die Gäste lassen sich von den Veilchen, die weitaus bissiger in die Zweikämpfe gehen, die Kugel immer wieder vom Fuß nehmen.

Riesenchance zum 2:0! Klingbeil bringt von rechts die Flanke zu Löning, der am langen Pfosten einlaufen ist. Aus spitzem Winkel schlenzt er die Kugel knapp am Kasten vorbei. Glück für die Heidenheimer, dass da kein FCE-Spieler mitgelaufen war.

Nach einem allenfalls mäßigen Beginn der Gastgeber, konnten sie den FCH nach und nach einschnüren und sich die Oberhand erarbeiten. Die Führung nach einer Viertelstunde entspricht daher vollkommen dem Spielverlauf.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Fabian Müller
Die Gastgeber gehen in Führung! Heidenheims Abwehr wackelte in den letzten Minuten zusehends. Diesmal dringt Fabian Müller von rechts in den Strafraum ein und zieht aus gut 15 Metern mit links ab. Die Kugel geht noch durch die Beine von Julius Reinhardt und schlägt unhaltbar für Felix Körber im Netz ein.

Die erste Ecke der Partie gehört dem FCE! Novikovas' Hereingabe findet zwar erst den Kopf eines Teamkollegen, die Gastgeber können die Kugel jedoch nicht kontrollieren und verlieren den Ball an die Heidenheimer Abwehr.

Über Müller und Schönfeld finden die Gastgeber doch mal den Weg Richtung Heidenheimer Tor - Müllers Weg in den Strafraum wird aber von Wittek unterbunden, der unglücklich mit Aues Mittelfeldmann zusammenstößt, sich aber wieder aufrappelt.

Aue bietet den Gästen kaum Raum zu Kombinationen und zieht sich tief zurück. Das Spiel zu machen überlassen die Hausherren dem FCH, der bislang noch keine Mittel findet, gefährlich vor dem Kasten des FCE aufzutauchen.

Eingeleitet durch Tim Göhlert wagt Heidenheim einen ersten Versuch über Robert Leipertz auf rechts. Den Vorstoß unterbindet Patrick Schönfeld mit einem robusten Einstieg im Mittelfeld. Der folgerichtige Freistoß bringt dem FCH nichts ein. Die Akteure gehen schon früh in der Partie auf Tuchfühlung.

Los geht's in Aue! Die Veilchen in den gewohnten lila Trikots bringen den Ball ins Rollen.

Geleitet wird die Partie von Christian Dietz, der damit auf seinen 20. Zweitliga-Einsatz kommt. Als Linienrichter unterstützen ihn Steffen Mix und Lothar Ostheimer.

Beim FCH steht erneut der 21-jährige Felix Körber zwischen den Pfosten, der nach den Ausfällen von Rouven Sattelmaier und Jan Zimmermann gegen Aalen sein Debüt feierte. Umstellen muss Frank Schmidt auch in der Abwehr: Kevin Kraus, der sich am letzten Wochenende wegen groben Foulspiels die Rote Karte abholte, sitzt bis zur Winterpause seine Sperre ab. Für ihn rückt Tim Göhlert in die Innenverteidigung. Als Linksverteidiger kommt Michael Witzthum zu seinem dritten Startelf-Einsatz in dieser Saison, nachdem Philip Heise sich nicht rechtzeitig von seinen muskulären Problemen erholen konnte.

Personell kann Tommy Stipić nahezu aus den Vollen schöpfen. Nur Oliver Schröder muss auf Seiten der Sachsen weiterhin mit einem Muskelfaserriss aussetzen. Auf der Bank findet sich außerdem ein neues Gesicht: Marcin Sieber, Abwehrmann aus der Auer U19, feiert heute sein Kaderdebüt.

Während Heidenheim in der Heimspiel-Tabelle sogar auf Platz drei steht, läuft es in Auswärtsspielen nicht ganz rund. Nur sechs Punkte konnte Schmidts Truppe aus fremden Stadien entführen, nur gegen St. Pauli reichte es für einen Sieg. Aue passend dazu als heimstark zu bezeichnen, wäre bei vier Pleiten aus sieben Partien im eigenen Stadion nicht ganz treffend. Andersrum steht aber fest: Wenn der FCE siegt, dann im Erzgebirgsstadion.

Der FCH ist dabei jedoch alles andere als Laufkundschaft. Mit 24 Punkten belegt der Aufsteiger Rang sieben und hat damit die eigenen Erwartungen um Längen übertroffen. Ausgerechnet im Ostalb-Derby in Aalen unterlagen die Heidenheimer zuletzt mit 0:1 und mussten damit gleichzeitig die erste Heimniederlage der Saison einstecken. "Wir müssen zeigen, dass wir uns durch die Derby-Niederlage, die weh tut, nicht umwerfen lassen und unsere Lehren gezogen haben", sagte FCH-Coach Frank Schmidt bei der Pressekonferenz. Nach zwei Spielen ohne Torerfolg sieht der Trainer besonders nach vorn Verbesserungsbedarf. "Offensiv wollen wir durch gute Umschaltaktionen zum Erfolg kommen. Wir wollen vor dem gegnerischen Tor wieder effektiver werden."

Vier Niederlagen in Folge hagelte es zuletzt für den FC Erzgebirge Aue, am letzten Wochenende mussten sich die Sachsen mit einem 0:3 von Kaiserslautern abfertigen lassen. Zwölf Pünktchen auf dem Konto bedeuten für den FCE derzeit den letzten Tabellenplatz. Die Negativserie soll also heute gegen die Heidenheimer gestoppt werden - in einem Duell, das im Unterhaus Premiere feiert. Wenn die von Trainer Tomislav Stipić angepeilten 21 Punkte bis zur Winterpause noch erreicht werden sollen, muss heute zwingend ein Sieg her.