Fazit:
Ein müder Kick endet mit 0:0. Nach dieser Leistung haben beide Mannschaften den Sieg nicht verdient gehabt, in den letzten Minuten vor dem Ende ähnelte das Geschehen sogar einem Waffenstillstand. Union Berlin ging zu wenig Risiko und war ausnahmslos darauf bedacht, kein Gegentor zuzulassen. Kaiserslautern fehlte die letzte Konsequenz und nach dem langen Pokalspiel am Dienstag die Kraft, mehr in die Offensive zu investieren. Matmours Schuss 20 Minuten vor dem Abpfiff war noch die gefährlichste Chance, ansonsten wurde es kaum eng. Beim Fall von Polter im gegnerischen Strafraum behielt der souveräne Schiedsrichter Meyer die Übersicht und ließ zurecht weiterspielen. Berlin steht nun vor einer schweren Reise nach Darmstadt, wo Kapitän Damir Kreilach durch seine fünfte Gelbe Karte fehlen wird. Auf dem Weg nach Liga Eins sollte Kaiserslautern gegen Nürnberg gewinnen, der Kampf hinter Spitzenreiter Ingolstadt bleibt weiter spannend. Der 24. Spieltag endet morgen Abend mit dem Montagsspiel Karlsruhe gegen Leipzig. Bis dann!

Da wär es fast nochmal eng geworden! Stöger bringt einen letzten Versuch zu Ring, der im Strafraum sich in Position tankt. Sein Schuss ist aber zu schwach, Amsif steht sicher und packt zu. Danach hat Meyer ein Erbarmen und pfeift ab.

Eine Minute Nachspielzeit bricht an!

Plötzlich lauern die Eisernen auf die Führung! Zwei Mal bricht Schönheim auf der linken Seite durch und holt sogar eine Ecke raus. Die bleibt ungefährlich, aber der Verteidiger peitscht Fans und Mitspieler an! Gelingt den Hauptstädtern tatsächlich noch ein Lucky Punch?

Gelbe Karte für Willi Orban (1. FC Kaiserslautern)
Einen seltenen Vorstoß der Berliner macht Orban mit einem Trikotzupfer gegen Kobylański zunichte. Dafür gibt es einen Freistoß von der Mittellinie, der geklärt wird. Die Hausherren behalten aber den Ball!

Die Pfälzer wollen es jetzt wissen! Union verschafft sich keine Entlastung mehr und wird immer weiter eingeschnürt. Der letzte Pass fehlt aber weiterhin, Lauterns Effektivität im Angriff lässt auf sich warten.

Für die letzten zehn Minuten bringt Runjaic zwei frische Kräfte für die Offensive, der Trainer gibt sich also mit dem Unentschieden natürlich nicht zufrieden! Der FCK drückt in den letzten Minuten etwas mehr, bleiben die Berliner stabil?

Aufschrei an der Försterei! Polter geht mit Orban ins Laufduell, kreuzt den Weg des Verteidigers und fällt. Die Rot-Weißen wollen einen Elfmeter haben, aber Schiri Meyer zeigt es sofort an, das war gar nix. Glück für Polter, dass er sich für dieses Täuschungsmanöver keine Karte abholt.

Kaum kontern die Hausherren, ackert FCK-Sturm Hofmann mit nach hinten und bereinigt die Gefahr. Das war ein sehr disziplinierter Einsatz des Offensivmanns, der in seiner eigentlichen Rolle noch nicht wirklich glänzen konnte.

Während Alexander Ring behandelt werden muss, wechselt Norbert Düwel zum zweiten Mal aus. Der leicht unsichere Björn Kopplin muss gehen, dafür soll Toni Leistner für mehr Stabilität auf der linken Abwehrseite sorgen.

Amsif pariert Matmours Volley! Endlich nimmt die Partie Fahrt auf! Löwe flankt an den Elfmeterpunkt, wo Hofmann mit der Brust für Matmour ablegt. Der Flügelstürmer lässt sich nicht zwei Mal bitten und drischt das Rund aufs Tor, wo Amsif glänzend reagiert und den Schuss aus der rechten Ecke fischt.

Das Geburtstagskind darf für die restlichen 22 Minuten auf das Feld, der Stürmer wird heute 21 Jahre alt. Für die Leihgabe von Bremen verlässt der völlig harmlose Steven Skrzybski den Rasen.

Die FCK-Außenverteidiger machen viel Druck, neben Löwe schaltet sich auch Schulze immer wieder mit nach vorne ein. Der Blondschopf wirbelt über rechts und legt auf Karl, der vom Strafraumeck abzieht. Der Schuss der Ex-Unioners rauscht über den Querbalken.

Nach 64 Minuten bekommen die Hauptstädter die erste Ecke zugesprochen. Jopek legt sich den Ball zurecht und flankt gefährlich an den Fünfer, wo Sippel sichtlich überrascht ist und nur mit einer wilden Aktion klären kann. Weit und breit stand kein Gegenspieler, der von der Unsicherheit des Keepers profitieren hätte können. So wird das nichts mit einem Treffer.

...bringt aber nichts ein! Der Finne schneidet die Kugel über die Mauer, zielt aber zu mittig und Amsif packt sicher zu. Ein Tor würde die Teufel auf Platz zwei katapultieren, da sich Darmstadt gerade in Frankfurt schwer tut!

Gelbe Karte für Damir Kreilach (1. FC Union Berlin)
Wieder marschiert Löwe nach vorne und kann nur durch Kreilach mit einer Grätsche gestoppt werden. Das gibt die fünfte Gelbe für den Kapitän und einen Freistoß aus 25 Metern, halbrechts. Das ist eine Angelegenheit für Ring...

Matmour lädt an der rechten Eckfahne zum Tänzchen, zieht zwei Verteidiger auf sich und steckt überlegt auf den nachrückenden Schulze ab. Der Rechtsverteidiger verschafft sich mit einem tollen Hackentrick Platz und sucht mit einem flachen Pass einen Abnehmer in der Mitte, dort ist allerdings Schönheim zu stelle und rettet vor Hofmann.

Da muss sich Sippel tatsächlich strecken! Jopek bekommt den Ball 18 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse zugespielt und fackelt nicht lange. Sein Flachschuss saust knapp am rechten Pfosten vorbei, Sippel flog aber schon heran und hätte die Situation bereinigen können. Außer Distanzschüsse sind Chancen weiterhin Mangelware.

Gelbe Karte für Christopher Quiring (1. FC Union Berlin)
Die Gäste starten einen schnellen Angriff, nachdem Union weit aufgerückt war. Natürlich ist es Löwe, der den Ball vor sich hertreibt, aber dann von Quiring unfair gestoppt wird. Das taktische Foul bedeutet die erste Gelbe Karte im Spiel.

Oh Wunder, ein Torschuss! Karim Matmour schlenzt das Leder aus rund 20 Metern mit rechts Richtung Amsif, der den Versuch im Nachfassen bereinigt. Aber auch dieser Fernschuss resultierte aus einer Einzelaktion des Algeriers.

Sippel baut das Spiel über 20 Meter vor dem eigenen Tor auf, Unions Angreifer parkt am Mittelkreis. Nicht den Hauch eines Pressings, Berlin mauert und verbarrikadiert sich mit alle Mann.

Keine Wechsel in der Pause, hoffentlich bewirken die Halbzeitansprachen der beiden Trainer Besserung.

Halbzeitfazit:
Es geht mit einem ganz überschaubaren 0:0 in die Kabinen. Ohne Torchancen fallen bekanntlich keine Treffer, nicht ein Torschuss fand den Weg Richtung Amsif und Sippel. Kaiserslauten bestimmt das Spielgeschehen, für einen Aufstiegskandidaten lassen die Pfälzer aber den Zug zum Tor vermissen. Die gefährlichsten Situationen waren ein Kopfball von Hofmann am Kasten vorbei und ein Konter der Unioner, der von Jopek mehr schlecht als recht abgeschlossen wurde. In Halbzeit zwei muss es in der Hauptstadt deutlich mutiger werden, falls eine Mannschaft hier als Sieger vom Platz gehen will.

Die Hausherren befreien sich aus den Schlingen der Lauterer, die Offensivbemühungen sind aber nur Stückwerk. Nur das schöne Wetter scheint die Zuschauer auf den Rängen noch zufrieden zu stimmen.

Kaum schaltet sich Manndecker Schönheim mit nach vorne ein, verliert der FCK die Übersicht. Schulze kommt dann den Schritt gegen Skrzybski zu spät und verursacht eine gute Freistoß-Möglichkeit aus dem Halbfeld. Polter erreicht die Flanke mit seiner Frisur, gefährlich wird das natürlich nicht.

Freistoß auf der rechten Seite für die Roten Teufel, Zimmer wurde von Kopplin gelegt. Das ist eine Angelegenheit für den Linksfuß Löwe, doch die Flanke segelt an Freund und Feind vorbei und landet links neben dem Pfosten im Aus. Wenn spielerisch nichts geht, müssen die Lauterer wenigstens die Standards besser nutzen!

Auf dem Feld geschieht nicht viel, die Mannschaften tasten sich um den Mittelkreis weiter ab und sorgen so für nur wenige Höhepunkte. Es ist ein übliches Geduldsspiel.

Während Kaiserslautern im Mittelfeld viel Ballbesitz sammelt, lauern die Berliner immer wieder auf Konter. Hofmann enteilt Schulze auf dem linken Flügel und legt auf den mitgelaufenen Jopek ab. Der Spielgestalter ist aber einen Schritt zu langsam und schnippelt das Leder Richtung Sippel, der locker aufnimmt.

Eine seltene erfolgreiche Offensivaktion der Lauterer! Eine gute Flanke von Zimmer vom rechten Flügel landet auf dem Kopf von Hofmann, der sich gut von seinen Bewachern löste. Sein Versuch vom Elferpunkt rauscht knapp am rechten Pfosten vorbei. Der FCK kommt dem Tor näher!

Nicht nur bei seinem Volley nach wenigen Minuten ging Union-Rechtsverteidiger Trimmel viel Risiko, immer wieder stürmt der Abwehrmann den heraneilenden Gegenspielern entgegen und sorgt mit Harakiri-Einsteigen für Kopfschütteln bei seinem Trainer. Noch hat dieses unkonventionelle Mittel funktioniert, ein Mal mussten die Mitspieler gegen den wendigen Matmour aber schon aushelfen.

Nur St. Pauli hat eine schlechtere Abwehr, deswegen versuchen die Eisernen zunächst, sich zu stabilisieren. Bei Angriffen der Lauterer rückt Kreilach mit hinten rein und sorgt für eine kompakte Fünferkette, die der FCK noch nicht durchbrechen konnte. Das haben auch die ständigen Flügelwechsel von Matmour und Zimmer nicht geändert.

Die Gäste versuchen das Tempo anzuziehen. Vor allem der schnelle Löwe beschäftigt die rechte Abwehrseite der Berliner munter, aber auch Union versucht mitzuspielen und sind über schnelle Gegenstöße schon einige Male in die Nähe des gegnerischen Strafraums gekommen. Wirkliche Chancen blieben bislang jedoch aus.

Sippel schickt Löwe mit einem Abwurf auf der linken Seite, wo der Außenverteidiger durchstartet und in der gegnerischen Hälfte von Trimmel gelgt wird. Den fälligen Freistoß bringt Matmour scharf geschnitten in den Strafraum, den schwachen Kopfball eines Roten Teufels pflückt Torwart Amsif sicher aus der Mittagssonne.

Ein Einwurf von Kopplin leitet den ersten Angriff der Gastgeber ein. Den hohen Pass an den Strafraumrand nimmt der aufgerückte Trimmel volley, die Kugel segelt aber mit einer schönen Bogenlampe ins Toraus. Den Schuss hat der Österreicher ganz schlecht erwischt.

Der Ball rollt im Stadion an der Alten Försterei!

In wenigen Minuten wird der erfahrene Bundesliga-Schiri Florian Meyer die Mannschaften auf das Feld führen. Von der Linie assistieren Christoph Bornhorst und Guido Kleve, den vierten Offiziellen übernimmt Alexander Sather.

Mit dem variablen 4-1-4-1 stellten die Hauptstädter Leipzig vor größere Probleme und wollen heute auch die Kaiserslauterer ärgern. Dafür baut Norbert Dühwel seine Startelf drei Mal um, neben den angesprochenen Sören Brandy und Daniel Haas ist auch Toni Leistner erstmal nicht dabei. Dafür stehen der ehemalige Augsburger Mohamed Amsif, Christopher Quiring und Björn Kopplin in der Anfangs-Elf.

Hinten läuft es trotz des Ausfalls von Dominique Heintz (Muskelbündelriss) recht ordentlich, die FCK-Verteidigung stellte zuletzt Leverkusen und Fürth (2:1) vor einige Probleme. Dazu kehrt Leistungsträger Chris Löwe zurück, der Linksverteidiger musste zuletzt angeschlagen zuschauen. Im Angriff zwickt es die Betzenberger aber noch, nach dem Wechsel von Top-Torschütze Srdjan Lakic (6 Treffer) zu Erstligist SC Paderborn zog sich Ersatz Simon Zoller eine Muskelblessur im Oberschenkel zu und kann nicht auflaufen.

Nach dem Pokalfight tauscht Kosta Runjaic seine Anfangsformation auf vier Positionen aus. Tobias Sippel steht wieder im Kasten, Chris Löwe kehrt für André Fomitschow in die Linksverteidigung zurück. Der verletzte Simon Zoller wird durch Philipp Hofmann ersetzt, außerdem muss Kerem Demirbay zunächst auf der Bank Platz nehmen. Den Platz im defensiven Mittelfeld übernimmt der beinharte Markus Karl.

Beide Kontrahenten stellten sich unter der Woche die Frage, wer denn zwischen den Pfosten stehen soll. Union setzte zuletzt auf Daniel Haas, der die Verantwortlichen nicht zufrieden machte und heute wieder auf der Bank Platz nehmen muss. Dafür darf sich heute Mohamed Amsif zum fünften Mal in dieser Saison probieren. Beim FCK steht Stammkeeper Tobias Sippel in Kritik, nicht wenige erwarten einen Wechsel im Sommer zum jungen Marius Müller. Im Pokal durfte der 21-Jährige bereits ran und machte seine Sache sehr ordentlich, Runjaic wollte sich am Freitag noch nicht auf einen Torwart festlegen. Heute ist die Entscheidung dann gefallen, der erfahrenen Sippel bekommt nochmal eine Bewährungsprobe.

Der Schock saß tief, als Dauerläufer Sören Brandy gegen Leipzig sich mit schmerzverzerrten Gesicht den linken Arm hielt und vom Platz musste. Diagnose: Schwere Schulterverletzung, Operation und das voraussichtliche Saisonaus! "Im Moment sind wir nicht gerade vom Glück verfolgt. Mit Sören fehlt uns ein weiterer ganz wichtiger Spieler", kommentierte Union-Trainer Norbert Düwel den Ausfall des Flügelspielers. Nach Oliver Oschkenats Knieverletzung, Maxi Thiel Schulterprobleme und Benjamin Köhlers erschütternde Krebsdiagnose ist es der vierte langfristige Ausfall eines Union-Akteurs.

Es war verdammt knapp. Beim 0:2 nach Verlängerung im Pokal gegen Leverkusen sorgte ein Freistoß und ein Missverständnis für das Aus der Roten Teufel. Für die restliche Saison dürfen sich Kosta Runjaic und seine Mannschaft vollends auf den Aufstiegskampf in der 2. Liga konzentrieren. Darmstadt liegt nur durch die bessere Torbilanz auf Rang zwei, dort will Kaiserslautern heute mit einem Erfolg hin. Dafür müssen die Pfälzer aber die Auswärtsschwäche ablegen, nur 13 Zähler gab es bislang in der Fremde.

Die Berliner haben einen turbulenten Start ins neue Jahr hinter sich. In den letzten sechs Spielen fuhren die Eisernen abwechselnd drei Siege und drei Niederlagen ein. Zuletzt setzte es ein umkämpftes 2:3 in Leipzig, folgt Union der Reihe, müsste heute ein Sieg gegen die Lauterner her. Dieser wäre immens wichtig, um das Abstiegsgespenst nicht in die Köpfe zurückkehren zu lassen. Neun Zähler beträgt der Vorsprung der Berliner auf den Relegationsplatz.