Fazit:
Ein leidenschaftlicher Auftritt des FC St. Pauli stoppt die Hamburger Niederlagenserie! Mit 1:0 bezwingt der Kiezklub die Eintracht aus Braunschweig und kann so erst einmal aufatmen. Die arg dezimierte Meggle-Truppe lieferte gegen den Absteiger aus der Bundesliga kein Spektakel ab, sondern verteidigte den Vorsprung aus Durchgang eins mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Niedersachsen konnten sich gegen einen geordneten Gegner zu selten durchsetzen und hatten nur eine wirkliche Chance auf den Ausgleichstreffer. Nach dem Erfolg am Wochenende muss die Lieberknecht-Elf also einen Rückschritt verkraften. Für sie geht es schon am Freitag daheim gegen Sandhausen weiter, während St. Pauli am Sonntag nach Frankfurt muss. Einen schönen Abend noch!

Bakenga probiert sich nach Decarlis Anspiel aus spitzem Winkel von der rechten Strafraumseite. Er jagt das Spielgerät klar am Kasten von Tschauner vorbei. War das schon die letzte Chance? Es bleiben 100 Sekunden!

Die Partie wird um vier Minuten verlängert!

Gikiewicz hält das Spiel offen! Verhoek schließt einen Angriff über die linke Außenbahn nach Pass von Thy aus 15 Metern mit einem Rechtsschuss ab. Der gegnerische Schlussmann macht sich lang und wehrt zur Seite ab.

Immer wieder erobern die Hausherren die Kugel und können sie dann im Mittelfeld für eine gewisse Zeit verteidigen. Alles deutet daruf hin, dass die Braunschweiger einen möglichen Ausgleichstreffer zumindest nicht erzwingen können.

Gelbe Karte für Christopher Nöthe (FC St. Pauli)
Nöthe macht Reichel in der Braunschweiger Hälfte fest, um einen Konter der Gäste zu unterbinden. Klare Sache: Dieses taktische Vergehen muss zwingend mit Gelb bestraft werden.

... Tschauner irrt infolge der Hereingabe auf den ersten Pfosten durch einen Fünfer. Er hat Glück, dass der heranstürmende Decarli nicht an das Spielgerät gelangt. Wenig später köpft Kessel nach einer Flanke von rechts in Richtung Tor. Tschauner nimmt den unplatzierten Kopfstoß aus neun Metern sicher auf.

Bakenga holt auf links gegen Sobiech einen Eckstoß heraus. Vielleicht bringt ja eine Standardsituation den Ausgleich für die Niedersachsen...

Mit Hedenstad betritt bewegt sich ab sofort ein zweiter Norweger in Reihen der Braunschweiger auf dem Feld. Kapitän Kruppke geht in den verfrühten Feierabend.

Braunschweig rennt an, aber die Wege vor das Gehäuse von Tschauner öffnen sich eben nicht nur langsamen Passen der Kugel um den Strafraum herum. So reicht den Hamburger Laufbereitschaft, um den Vorsprung zu verteidigen.

St. Pauli gelingt es, das Spieltempo niedrig zu halten und die Braunschweiger Vorstöße durch kompromissloses Zweikampfverhalten im Mittelfeld früh zu stören. Wenn die Kräfte ausreichen und individuelle Aussetzer ausbleiben, ist der zweite Saisonsieg sehr nahe.

Noch kündigt sich keine Braunschweiger Druckphase zum Ende der Partie an. Anders als im ersten Durchgang können die Hausherren das Match viel offener gestalten, ohne selbst eine Vielzahl an Offensivaktionen zu fahren.

Gelbe Karte für Mirko Boland (Eintracht Braunschweig)
Boland kann den durchstartenden Rzatkowski im linken Mittelfeld nicht mit fairen Mitteln stoppen. Er tritt dem Blondschopf gezielt in die Beine, um einen gegnerischen Vorstoß zu verhindern. Gelb ist angemessen für dieses Foul.

Reichel wird auf der halblinken Seite mit einem Diagonalball aus dem Zentrum klasse freigespielt. Vom Strafraumeck passt er an den Fünfmeterraum, wo seine Kollegen jedoch allesamt zu spät kommen.

Alushi übernimmt die Position des ausgewechselten Kringe im Mittelfeld. Auch bei Braunschweig herrscht Betrieb vor den Bänken: Ein Doppelwechsel kündigt sich an.

Bei den Niedersachsen konstruiert eher der Zufall die Angriffe, als dass ein Plan zu erkennen wäre. Wenn die Gastgeber ihre Ordnung in der Defensive gefunden haben, haben die Mannen von Torsten Lieberknecht kaum Ideen.

Nach einem Zusammenprall mit Sobiech muss Ziereis behandelt werden; die Partie ist für gut 90 Sekunden unterbrochen. Reichel war ebenfalls beteiligt. Nach kurzem Aufenthalt außerhalb des Rasens geht es für beide weiter.

Die beste Chance zum Ausgleich! Gegen aufgerückte Hausherren kontern sich Ademi und Zuck über die halblinke Seite in den gegnerischen Strafraum. Der Leihspieler aus Freiburg schließt aus 15 Metern in Bedrängnis ab. Tschauner lenkt die Kugel mit toller Parade über den Querbalken!

Die Uhr tickt für die Braun-Weißen und es wird sie kaum stören, dass das Match nicht besonders ansehnlich ist. Der BTSV bleibt im Angriff ungefährlich und kann sich für seine Feldüberlegenheit nichts kaufen.

Die Hamburger bekommen derzeit auch nicht viel auf die Reihe, lassen die zahlreichen Möglichkeiten für Gegenangriffe meist fahrlässig liegen. Mit laufender Spielzeit werden die Räume immer größer werden.

Zuck überläuft die rechte Abwehrseite St. Paulis mit hohem Tempo und zieht dann diagonal in den Sechzehner ein. Er will mit dem linken Außenrist kunstvoll abschließen, wird jedoch noch rechtzeitig geblockt. Tschauner bleibt ohne große Prüfung.

Kruppke kann das Spielgerät an der Strafraumkante behaupten und legt es sich für einen Versuch mit dem linken Fuß vor. Die ganze Aktion ist schließlich zu langatmig und kann von Sobiech gestoppt werden.

Braunschweig kommt zwar bestimmend aus den Katakomben, aber an den grundsätzlichen Problemen haben die Niedersachsen noch nichts ändern können. Sie kommen einfach nicht zwingend vor den Kasten Tschauners. Derzeit läuft alles für den FC St. Pauli!

Konter werden weiterhin das Hamburger Mittel der Wahl sein. Verhoek ist Adressat eines langen hohen Balles aus der eigenen Hälfte und liefert sich in der Folge eines packendes Laufduell mit Decarli. Letztlich entscheidet der Innenverteidiger den Kampf für sich.

Hüben wie drüben gibt es zum Wiederanpfiff keine personelle Änderungen. Meggle-Vertreter Schultz darf nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Buballa ohnehin nur noch zweimal tauschen.

Willkommen zurück im Millerntor-Stadion! Den Mannen des verbannten Thomas Meggle steht noch ein hartes Stück Arbeit bevor, um Saisonsieg Nummer zwei einzufahren. Wenn der BTSV allerdings weiterhin so harmlos im gegnerischen Strafraum agiert, könnte es tatsächlich klappen. In Sachen Kehrtwende wäre ein Dreier unheimlich wichtig!

Halbzeitfazit:
Der FC St. Pauli führt im Duell mit der Eintracht aus Braunschweig nach 45 Minuten mit 1:0 und darf so nach drei Niederlagen in Serie auf ein Erfolgserlebnis hoffen. Der Kiezklub hat die Vorgabe seines neuen Trainers Thomas Meggle bisher gut umgesetzt, zeigt sich leidenschaftlich und kann die auch durch die vielen Verletzungen verursachte technische Unterlegenheit in vielen Phasen der Partie wettmachen. Der BTSV ist zwar feldüberlegen, hat aber im letzten Felddrittel zu wenige Ideen, um die braun-weiße Defensivreihe so wirklich in Bedrängnis zu bringen. Es wird eine spannende Gelegenheit, ob St. Pauli den Vorsprung über die Zeit bringen kann oder per Konter sogar ausbaut. Bis gleich!

Braunschweig rennt an, findet im offensiven Mittelfeld aber kaum Anspielstationen. Man findet nur selten Möglichkeite, um hinter das defensive Mittelfeld zu gelangen. So sind Abschlüsse auch kurz vor der Halbzeit kaum zu verzeichnen.

Gelbe Karte für Philipp Ziereis (FC St. Pauli)
Peter Sippel sieht die Zeit für die erste Verwarnung als gekommen an. Ziereis leistet sich unweit der Mittellinie ein taktisches Foul gegen Reichel, den er zu Boden reißt. Gelb geht völlig in Ordnung.

Infolge der fälligen Ecke von links wird das Leder von Kruppke am ersten Pfosten verlängert. St. Pauli wirkt in dieser Szene nicht besonders orientiert und hat Glück, dass die Eintracht sich ebenfalls behäbig zeigt.

Startsev rettet am zweiten Pfosten! Nielsen kann sich relativ leicht an der rechten Grundlinie durchsetzen und flankt dann hoch in die Mitte. Bevor Zuck den Schädel aus kurzer Distanz hinhalten kann, klärt der neue Außenverteidiger mit dem Kopf.

Nielsen sucht mit einem Freistoß von der halblinken Seite aus gut 24 Metern den direkten Weg in die linke Torecke. Der rechts an der weißen Mauer vorbei geschnibbelte Schuss kann von Tschauner zur Seite abgewehrt werden.

Die Partie leidet momentan an vielen Unterbrechungen, die durch kleine Fouls im Mittelfeld entstehen. Es wird hektischer; der Unmut einiger Heimfans überträgt sich auf den Rasen. Tendenziell kommt das stockende Spiel eher dem führenden Team entgegen.

Die Führung für das Heimteam ist schmeichelhaft, aber in Anbetracht des Verlaufes der ersten halben Stunde auch keine totale Überraschung. Die Hausherren haben zwar weniger Ballbesitz, finden aber deutlich mehr Wege in den Strafraum als die Gäste.

Nach seinem Zusammenprall mit Kessel vor zwanzig Minuten hat es Buballa noch einmal probiert, doch eine Fortsetzung der Partie ist nicht mehr möglich. Thy ersetzt ihn auf der Position des Linksverteidigers.

Braunschweigs erste Ecke, welche Nielsen an der linken Grundlinie erarbeitet hat, segelt direkt vor das Gehäuse von Tschauner. In der Luft war die Kugel jedoch schon im Toraus, was die Unparteiischen auch erkennen.

Rzatkowski legt sich den Ball im rechten Mittelfeld an Boland vorbei und wird dann von der Braunschweiger Nummer zehn im vollen Lauf am Oberschenkel getroffen. In diesem Tempo sieht das spektakulär aus. Die Gelbe Karte lässt Schiri Sippel aber noch stecken.

Kann man mal probieren! Reichel, bisher schon mit drei Saisontoren, zieht von seinem linken Flügel parallel zur Strafraumkante in die Mitte und visiert aus 18 Metern den rechten Winkel an. Da fehlt weniger als ein halber Meter zum Traumtor!

St. Pauli ist in dieser Phase vollkommen auf Konterspiel angewiesen. Bei ihren Vorstößen sind sie allerdings deutlich zielstrebiger als die Lieberknecht-Truppe, suchen deutlich schneller den Abschluss als der Gast auf der Gegenseite.

Die Niedersachsen gewinnen zwar viele Bälle in der gegnerischen Hälfte, doch in Besitz der Kugel lassen sie noch die nötige Durchschlagskraft vermissen. Es fehlt das Tempo in den Angriffen, das Lücken in der Hamburger Viererkette aufreißen könnte.

Jetzt sind die Braun-Weißen wieder eingeschnürt am eigenen Strafraum, wo Braunschweig wieder ein sehr konsequentes Pressing fährt. Das wird noch eine sehr schwierige Aufgabe für St. Pauli, hier und heute die Null zu halten.

Die Stimmung auf den Rängen ist natürlich wunderbar nach der Führung. Braunschweig muss den Rückstand anscheinend verdauen, kann die starken Eindrücke der ersten Minuten derzeit nicht fortführen. Im Mittelfeld haben die Gastgeber derzeit die Oberhand.

Dieser Treffer nach einer Standardsituation könnte den Hausherren die nötige Sicherheit verleihen, um die Negativserie endlich zu stoppen. Das 1:0 widerspricht zwar den bisherigen Kräfteverhältnissen, doch das wird Thomas Meggle nicht wirklich stören.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Lasse Sobiech
Eckball Nummer drei bringt dem FC St. Pauli die Führung! Daubes Hereingabe von der linken Fahne rutscht an der Fünferkante zunächst bis zum zweiten Pfosten durch. Dort schlägt Kringe das Leder zurück vor das Tor. Sobiech hält den Schädel hin und nickt aus vier Metern ein. Gikiewicz kann den Einschlag nicht verhindern!

Buballa und Kessel prallen unglücklich zusammen und bleiben erst einmal mit Schmerzen auf dem Rasen liegen. Beide Akteure benötigen medizinische Hilfe und werden dann entscheiden, ob es für sie weitergeht.

Durch einen Dreier könnten die Braun-Weißen heute mit ihrem Widersacher gleichziehen. Braunschweig würde sein Punktekonto mit einem Sieg auf zehn Zähler ausbauen und wäre wieder in der Nähe der Aufstiegsränge.

Die Zuschauer sind sehr wohlwollend mit ihren Schützlingen, die vor allem über den Kampf in die Partie finden müssen. Der BTSV hingegen zeigt sich spielfreudig, macht einen technisch überlegenen Eindruck.

Nielsen kommt klar aus dem Abseits, als die Kugel auf ihn durchgesteckt wird. So ist seine fast freie Laufrichtung auf halblinks in Richtung Tschauner nichts wert, denn der Pfiff des Schiedsrichters ertönt.

Viel geht bei der Lieberknecht-Truppe über die linke Außenbahn, wo der Startelfdebütant Startsev noch nicht besonders souverän agiert. Offensichtlich haben die Gäste hier einen Schwachpunkt ausgemacht und wollen diesen als Einfallstor nutzen.

Nach kompliziertem Start mit hohem Pressing der Niedersachsen setzen die Hamburger jetzt Akzente in der Offensive. Der Eindruck in der Anfangsphase spricht insgesamt eher für den BTSV, der die Passräume geschickt zustellt.

Erstmals können sich die Hausherren aus der Umklammerung befreien. Buballa schafft es auf links bis zur Grundlinie und flankt auf den ersten Pfosten. Vor Verhoek kann das Spielgerät zum Eckball geklärt werden.

Auf dem anderen Flügel schnappt sich Kapitän Kruppke die Kugel, um einen ruhenden Ball ins Zentrum zu schlagen. Seine Flanke ist zu tief angesetzt und so eine leichte Beute an der Sechzehnerkante.

Die Eintracht bekommt einen ersten Freistoß im linken offensiven Mittelfeld zugesprochen. Zuck führt aus, doch seine Hereingabe ist zu lange in der Luft. Sie kann deshalb von der Pauli-Defensive ohne Probleme geklärt werden.

Torsten Lieberknecht sieht sich nicht veranlasst, seiner Startelf neue Kräfte zu verleihen. Dies ist erstmals in dieser Saison der Fall. In der vorderster Reihe sollen also erneut Ademi und Nielsen für die Tore zuständig sein.

Gleich vier Änderungen gibt es bei den Hausherren im Vergleich zum Wochenende. Thorandt, Trybull, Thy und Görlitz werden durch Sobiech, Kurz, Rzatkowski und Debütant Startsev ersetzt. Mit Uphoff sitzt ein weiterer Akteur auf der Bank, der eigentlich zum Kader der U23 gehört.

Auf geht's im Millerntor-Stadion!

Es ist angerichtet: Bei eingeschaltetem Flutlich betreten die Teams den Rasen. Farbmäßig etwas ungewohnt kommen beide Seiten daher: Pauli agiert komplett in weiß; Braunschweig präsentiert sich in den blauen Auswärtsklamotten.

Bald geht es rund in Hamburg! Stoppt St. Pauli den Negativtrend mit einem Erfolgserlebnis, um sich im Tabellenkeller freizuschwimmen oder bestätigt die Eintracht den positiven Eindruck aus dem letzten Spiel und gewinnt zum zweiten Mal in Serie? Freuen wir uns auf ein spannendes Duell zweier Traditionsvereine!

Um die Regelauslegung im Millerntor-Stadion kümmert sich Peter Sippel. Der 44-jährige Diplom-Betriebswirt ist meistens im deutschen Fußball-Oberhaus aktiv und gehört schon seit Ende der 90er Jahre zum Elitekader des DFB. Christian Leicher und Markus Schüller heißen die Assistenten, vierter Offizieller ist Timo Gerach.

"Wenn wir langsam klettern, klettern wir auch", zeigt sich Torsten Lieberknecht geduldig mit seiner Truppe, die nicht zwingend den direkten Wiederaufstieg schaffen muss. Er lobte im Rückblick auf den Sieg gegen Darmstadt die gezeigte Leidenschaft der Braunschweiger Spieler, die "die Wende mit jeder Faser ihres Körpers herbeiführen wollten". Gegen einen wankenden Gegner, der nach dem Trainerwechsel noch ohne erprobtes Konzept da steht, ist ein Auswärtsdreier im Bereich des Möglichen.

Mit der Unterstützung von mehr als 2000 Auswärtsfahrern will die Eintracht heute Historisches leisten und den ersten Erfolg im Millerntor-Stadion seit fast 23 Jahren feiern. Am 27. September 1991 durfte Braunschweig durch einen 2:0-Sieg letztmals in der Hansemetropole jubeln. Beim letzten Aufeinandertreffen ging man zwar mit 1:5 unter, stand damals im Mai 2013 aber schon als Aufsteiger fest und befand sich bereits im Partymodus. Heute wird der Ausgang darüber entscheiden, ob der Blick in der Tabelle schon kurzfristig wieder nach oben gehen kann.

Aufgeatmet hat am Freitagabend das Braunschweiger Fanlager: Gegen den starken Aufsteiger Darmstadt konnten die Löwen erstmals seit Anfang August wieder dreifach punkten. Zwischendurch wurde in Kaiserslautern, daheim gegen Bochum und in Leipzig verloren, was die Laune nach vier Punkten aus den ersten beiden Matches doch erheblich in den Keller gezogen hatte. In Hamburg sollte das zarte Pflänzchen des Aufwärtstrends vor einem Misserfolg geschützt werden.

Der neue Übungsleiter Thomas Meggle hat zum Amtsantritt durch einen Rempler gegen den vierten Offiziellen direkt eine neue Baustelle aufgemacht und wird deshalb heute die zweite Hälfte seiner Strafe verbüßen, indem er auf der Tribüne Platz nimmt. Der vorherige Trainer der U23 hat bei der Anhängerschaft großen Kredit und identifiziert sich zu 100 % mit dem Kiezklub. Dies könnte der entscheidende Vorteil gegenüber den Stanislawski-Nachfolgern Schubert, Frontzeck und Vrabec sein, die als "Externe" nicht immer einen leichten Stand hatten.

"Wir sind guten Mutes, dass gegen Braunschweig die Mauer eingerissen wird. Wir wollen die Punkte holen", sind kämpferische Töne von Meggle zu vernehmen. Über eine stabilere Defensive als in den letzten Partien wolle man die Chancen auf den zweiten Saisonsieg erhöhen. An der Seitenlinie wird wie in Aue Co-Trainer Timo Schultz den hauptverantwortlichen Paulianer geben, bevor Meggle am Wochenende in Frankfurt wieder seinen Aufgaben nachgehen darf.

Die schlechteste Offensivausbeute, die löchrigste Abwehrabteilung und nur ein Sieg aus sechs Partien: So erschreckend hatten sich wohl nicht einmal die extremsten Pessimisten im braun-weißen Lager den Saisonstart ihrer Schützlinge ausgemalt. Nach der Entlassung von Roland Vrabec in der Länderspielpause folgten mit dem 1:2 daheim gegen 1860 und der 0:3-Klatsche bei den bis dato punktlosen Auern zwei weitere Niederlagen.

Auch im deutschen Fußball-Unterhaus geht es dieser Tage Schlag auf Schlag: Die sechste Runde ist seit gerade einmal 50 Stunden Geschichte und schon jetzt geht es weiter. Nach drei Niederlagen in Serie muss der FC St. Pauli die Talfahrt endlich stoppen, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Mit nur vier Zählern rangiert er vor diesem Spieltag auf dem vorletzten Rang. Mit dem Absteiger aus Südostniedersachsen trifft man auf eine Mannschaft, die eine Krise am Wochenende vorerst beendet hat.