Fazit:
Wachablösung ist vielleicht ein zu großes Wort für das was passiert ist, aber dass Darmstadt den FSV Frankfurt so deutlich und verdient nach Hause schickt, ist erst einmal ein Zeichen! Die Gäste begannen stark, bekamen aber die gegnerischen Standards überhaupt nicht in den Griff und fingen sich kurioserweise alle Treffer nach Ecken. Damit bleibt Darmstadt zu Hause eine Macht, grüßt von ganz oben und der FSV steht nach vier Jahren das erste Mal wieder auf einem direkten Abstiegsplatz. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Der Schiedsrichter hat ein Einsehen mit dem FSV und beendet die Partie pünktlich.

Der vierte Treffer scheint den Lilien noch einmal Lust gemacht zu haben, jedenfalls geht es nun plötzlich wieder etwas schnittiger nach vorne.

Der Eckenschütze darf runter und sich den Extraapplaus abholen!

Tooor für SV Darmstadt 98, 4:0 durch Aytaç Sulu
Wie sonst soll hier denn ein Tor fallen, wenn nicht nach einer Ecke? Florian Jungwirth verlängert am kurzen Pfosten, am Fünfer spritzt der Doppeltorschütze ungedeckt in den Ball und muss nur noch die Birne reinhalten!

Kempe darf weitere Ecken treten...

Jerôme Gondorf tritt rechts noch einmal ziemlich schön an und lässt gleich zwei Frankfurter alt aussehen, die Flanke kommt dann jedoch nicht mehr durch.

Die Partie taumelt leider ziemlich ereignislos seinem Ende entgegen...

Christian Mathenia faustet den Ball bei einer Standard des FSV robust aus der Gefahrenzone und kollidiert mit Edmond Kapllani. Beide Akteure bleiben zunächst liegen, aber es geht dann schnell wieder.

André Schembri versucht sich nach einer Flanke, spitzelt das Leder aber am Kasten vorbei.

Heute klappt fast alles, nur Stroh-Engel nicht! Kempe serviert eine Ecke, der Stürmer steigt hoch und setzt den Kopfball nur Zentimeter links vorbei.

Auf der Gegenseite schießt Edmond Kapllani aus kürzester Distanz seinem Gegenspieler den Ball an die Hand und fordert Elfmeter. Aber nicht mit Schiri Schriever, der bislang eine tadellose Leistung zeigt.

Die erste Szene des Eingewechselten ist etwas unglücklich: Darmstadt erkämpft sich links den Ball und der 23-jährige ist frei durch. Er umrundet Keeper Patric Klandt, legt sich den Ball aber zu weit vor und kann ihn nicht mehr im Spiel halten. Für einen Abschluss war der Winkel zwar zu spitz, in der Mitte lauerten aber gut postierte Mitspieler.

Unter Applaus wird der eifrige Mittelfeldmann verabschiedet und die Leihgabe aus Köln darf sich noch einer Viertelstunde lang zeigen.

Marco Sailer köpft nach einer Flanke am Tor vorbei und das war dann auch seine letzte Szene. Er wird gleich ausgewechselt.

Damit hat der FSV sein Wechselkontingent erschöpft und vielleicht gelingt Mario Engels ja noch das ein oder andere auf dem Flügel.

Gelbe Karte für Marco Sailer (SV Darmstadt 98)
Nächste Pause, nächste Karte, weil der Siebener den Ellenbogen im Luftduell oben hat.

Es scheint auch nicht wirklich so, als würden sich die Gäste mit ganzer Macht noch zu einer Aufholjagd aufmachen. Man freundet sich langsam aber scher mit dem Ergebnis an, auf beiden Seiten.

Die Attraktivität der Partie lässt weiter nach, weil sich die nächste Verletzungspause anschließt. Im Moment kommt das Spiel einigermaßen zerstückelt daher.

Nun reagiert Benno Möhlmann also auch offensiv und nimmt den wirkungslosen Slowenen runter. Letztlich dürfte das fast ohne Wert sein, aber so einen Wechsel hätte man dem Übungsleiter vielleicht schon etwas eher ans Herz legen können.

Auch der Offensive muss länger behandelt werden, bei ihm scheint es aber weiterzugehen. Der resultierende Freistoß aus dem Halbfeld bringt nichts ein.

Gelbe Karte für Tom Beugelsdijk (FSV Frankfurt)
Der niederländische Innenverteidiger stoppt Marco Sailer taktisch.

Beim Sechser der Gäste geht es nicht weiter und Toski übernimmt im Mittelfeld. Gute Besserung von dieser Stelle!

Gelbe Karte für Jerôme Gondorf (SV Darmstadt 98)
Der Unparteiische hatte zunächst Vorteil laufen lassen, zeigt dem Achter aber nun verspätet die gelbe Karte. Gondorf war Kruska in die Hacken gelaufen.

Das Tempo ist allerdings schnell wieder raus, weil Marc-André Kruska liegen geblieben ist und erst einmal behandelt werden muss.

Immerhin leitet diese Szene aber mal wieder einen etwas ernsthafteren Sturmlauf der Gäste ein.

Na hoppla, jetzt also auch Christian Mathenia! Der Keeper greift ähnlich wie sein Gegenüber vor dem 2:0 bei einer Ecke daneben, aber hier kann der Gegner nicht profitieren.

So wie hier: Marcel Heller wird an der rechten Strafraumkante bedient, die Volleyabnahme ist dann aber doch ein wenig zu ambitioniert.

Und so reicht es den Hausherren in dieser Phase, das Ergebnis in erster Linie zu verwalten und ab und an zu kontern.

Die roten Bornheimer kommen einfach nicht zwingend vor den Kasten von Christian Mathenia. Defensiv war das heute gar nichts, aber auch offensiv präsentieren sich die Gäste ziemlich zahnlos.

... Edmond Kapllani ballert das Leder in die 6-Mann-Mauer.

Romain Brégerie schlägt am eigenen Sechzehner eine astreine Kerze, die dann letztlich einen Freistoß für den FSV aus etwa 24 Metern zentraler Position zur Folge hat...

Und auch läuferisch macht der Gastgeber zunächst wieder den besseren Eindruck. Die Blauen setzen jedem Ball nach!

Der erste Ansatz gehört allerdings ohnehin den Lilien, die in der Mitte ihren Stroh-Engel suchen. Aber der Stürmer kommt an die Flanke nicht heran.

Der FSV bräuchte nun natürlich am besten ein schnelles Tor, um auch den Glauben zurückzugewinnen. Was man überhaupt nicht braucht ist ein ähnliches Desaster wie am Wochenende gegen Bochum, als man in den zweiten 45 Minuten vier Dinger kassierte.

Dass Dirk Schuster sein Team unverändert lässt überrascht kaum und auch Benno Möhlmann verzichtet zunächst auf Wechsel.

Halbzeitfazit:
De Gäste begannen eigentlich engagiert und mutig, brachten sich aber durch kleine und große Fehler bei Ecken selbst in Bedrängnis. Mit dem 0:1 riss dann der Faden, Darmstadt kam immer besser in die Partie, spielte den Gegner über eine kurze Phase gar an die Wand und kam ausgehend von weiteren Eckstößen dann zu einem Doppelschlag nach einer guten halben Stunde. Es sind noch 45 Minuten zu gehen, aber man muss kein Prophet zu sein um hier von einem Heimsieg auszugehen. Bis gleich!

So bringen die Frankfurter dann auch mal wieder ein, zwei Bälle in die Nähe des gegnerischen Strafraums, ist aber alles viel zu wenig.

Die Partie verliert kurz vor der Pause ein wenig an Tempo, weil vor allem die Hausherren mal durchatmen.

Jetzt muss sich der Assistgeber aber erst mal mit einer offenen Wunde an der Unterlippe behandeln lassen, es geht aber sicherlich gleich weiter für den Flügelmann.

Achtung: Kempe serviert mal wieder eine Ecke, aber diesmal köpft Sulu doch ein paar Meter links neben den Kasten.

Allerdings funktioniert es mittlerweile auch aus dem Spiel bei den Hausherren, die noch Lust auf einen weiteren Treffer vor der Pause haben.

Die Hausherren sorgen also mit einem Doppelschlag mindestens für die Vorentscheidung und Frankfurt muss sich fragen, wieso man bei den Standards in der Mitte so wild unterwegs ist.

Tooor für SV Darmstadt 98, 3:0 durch Jerôme Gondorf
Nächste Ecke, nächster Treffer! Kempe serviert auf Sulu, der zunächst volley über den Ball haut. Doch der Türke setzt gut nach und spitzelt das Leder an die Strafraumgrenze, von wo der Achter trocken per Flachschuss in die rechte Ecke vollendet. Der Schuss ist abgefälscht und verdeckt, diesmal ist Klandt also machtlos.

Diesen Treffer muss der Schlussmann auf seine Kappe nehmen, denn das Ding war wirklich nicht schwierig abzufangen. Gefrustet tritt Patric Klandt an den Pfosten.

Tooor für SV Darmstadt 98, 2:0 durch Aytaç Sulu
Das Tor fällt erneut nach einer Ecke von Kempe, aber was macht denn bitte Patric Klandt da?! Dem Keeper rutscht am Fünfer der halbhohe Ball durch, dahinter nimmt der Türke den Rebound ab und schiebt zu seinem ersten Saisontor in den leeren Kasten ein.

Mittlerweile ist die Führung dann auch verdient und der FSV darf froh sein, dass es hier nicht schon 2:0 steht!

Pfosten! Sailer leitet über links ein und in der Mitte legt Jerôme Gondorf auf Dominik Stroh-Engel, der das Leder frei vor Patric Klandt aus zehn Metern ans Aluminium setzt. Das kennt man vom effektiven Torjäger in dieser Saison eigentlich gar nicht!

Da muss Zlatko Dedič den Kopf hochnehmen! Der Slowene forciert den Konter, rennt sich aber rechts fest während auf der anderen Seite der mitgelaufene Denis Epstein vergeblich mit den Armen rudert und sich dann zurecht aufregt.

Bei den Lilien läuft der Ball dagegen und die Hausherren sind passsicherer und zielstrebiger.

Der Gegentreffer hat doch zu einem deutlicheren Bruch im Spiel der Gäste geführt, die aktuell nichts zustande bringen.

Fabian Holland geht gleich mal steil! Der eben eingewechselte setzt sich dynmaisch auf links bis zur Grundlinie durch und die Flanke verpasst in der Mitte Dominik Stroh-Engel nur um Millimeter.

Gelbe Karte für Alexander Huber (FSV Frankfurt)
Apropos: Es ist zwar kein hartes Spiel, aber die Zweikämpfe sind knackig. Passenderweise holt sich der Abwehrmann für ein hohes Bein die nächste Verwarnung ab.

Wie reagiert der FSV nun? Man hat schon vor dem Treffer nicht wirklich viel zwingendes zustande gebracht und da muss nun mehr kommen.

Eine Verletzung ist nicht auszumachen und so ist davon auszugehen, dass Dirk Schuster seinen verwarnten Außenverteidiger eventuell vor dem Platzverweis schützen will.

Die Blitztabelle dürfte den 98ern schmecken, denn momentan grüßt der aufsteiger von ganz oben!

Das war wichtig: Hanno Balitsch bringt gerade noch so den langen Fuß an den Ball und klärt vor Marcel Heller, der sonst rechts durch gewesen wäre.

Der Treffer fällt nicht wirklich gegen den Spielverlauf, aber trotzdem darf sich die Möhlmann-Truppe ärgern, die sich hier bislang verbessert zeigten und nun durch eine Standard in Rückstand geraten. So frei darf man den Franzosen im Sechzehner aber auch nicht agieren lassen.

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:0 durch Romain Brégerie
Eien sächsische Koproduktion führt zur Führung des Gastgebers! Der Ex-Dresdener Tobias Kempe bringt eine Ecke auf den Elfmeterpunkt und ein anderer Ex-Dresdener köpft unhaltbar in die linke Ecke ein.

Gelbe Karte für Manuel Konrad (FSV Frankfurt)
Naja... der Kapitän steigt Dominik Stroh-Engel auf den Fuß, aber der Schmerzensschrei des Goalgetters scheint der Härte des Fouls nicht wirklich angemessen. Unterm Strich führt das zur ersten Verwarnung für die Gäste.

Vincenzo Grifo bringt den fälligen Freistoß in die Mitte, Edmond Kapllani setzt aber nur einen ungefährlichen Kopfball über den Kasten ab.

Gelbe Karte für Michael Stegmayer (SV Darmstadt 98)
Der Außenverteidiger geht auf seiner linken Seite zu hart zu Werke und sieht den ersten Karton.

Kurz danach muss der Unparteiische aber tätig werden und einen zu harten Luftkampf im Mittelfeld unterbinden. Florian Jungwirth hatte es da erwischt.

Die Partie hat seinen ersten Aufreger, jedenfalls nach Meinung des weiten Runds! Bei einer Flanke von rechts kommt Marco Sailer im Strafraum zu Fall, aber ein Pfiff bleibt zurecht aus.

Spielerisch tun sich beide Teams noch schwer und vor allem der Gastgeber probiert es mit vielen hohen Bällen.

Wir können dieses ganze Hin und Her aber getrost noch unter Abtastphase verbuchen.

Nach verhaltenem Beginn versuchen sich die Lilien mittlerweile aber besser im Mittelfeld zu etablieren.

Marco Sailer geht vorne steil, steht aber den entscheidenden Schritt im Abseits und so ist jede Aufregung umsonst.

Gemessen an den ersten Minuten wollen die Gäste heute wirklich etwas gutmachen und setzen die offensive Aufstellung des Trainers von Beginn an um.

Im Verlauf tasten sich die Lilien per Konter mal in die gegnerische Hälfte, Marco Sailer verstolpert die Geschichte jedoch auf der linken Seite und der Ball kullert ins Aus.

Es folgt eine Ecke der Gäste, alles jedoch noch ohne ernste Gefahr.

Der FSV übernimmt zunächst die Initiative und bringt die ersten Flanken in den Strafraum der Hausherren.

Damit rein in die Partie vor etwa 12.000 Zuschauern!

Wir dürfen also gespannt sein, ob sich der FSV heute von einer besseren Seite präsentieren kann oder Darmstadts Festung am Böllenfalltor standhält. Schiedsrichter der Partie ist Thorsten Schriever, die Assistenten hören auf die Namen Alexander Sather und Jens Klemm.

Auf der Gegenseite haben die Hausherren trotz der ersten Niederlage am Wochenende in Braunschweig wenig Grund zu wechseln, lediglich Florian Jungwirth ersetzt den verletzten Hanno Behrens auf der Doppelsechs des 4-4-2. Die Hausherren bauen natürlich wieder auf ihren Stürmerstar Stroh-Engel, der schon fünfmal einnetzen konnte.

Der FSV blockt dagegen Fragen zur aufblühenden Lokalkonkurrenz konsequent ab, man müsse in dieser Situation auf sich selbst schauen und das heißt vor allem Abstiegskampf. Denn auch in diesem Jahr geht der fast schon obligatorische Abnutzungskampf, seit dem Aufstieg 2008 war man nur im Überraschungsjahr 2012/2013 nicht gefährdet, an der Kante zur dritten Liga nahtlos weiter und die Gäste stecken heuer mit nur vier Punkten von Beginn an mitten drin im Schlamassel.

Vor allem das heimische Stadion fungierte bislang für die Lilien als echte Festung: Drei Spiele, drei Siege und kein Gegentor lautet die makellose Bilanz der Schützlinge von Trainer Dirk Schuster. Der Aufsteiger will natürlich auch im Derby weiter auf der Euphoriewelle schwimmen und setzt auf den Zusammenhalt und natürlich gewachsene Strukturen.

Bahnt sich etwa eine kleine Wachablösung im hessischen Fußball an? Mit einem Blick auf die aktuelle Tabelle ist diese Theorie nicht ganz abwegig, denn hinter der großen Eintracht steht nicht etwa der heutige Gast aus Bornheim, sondern der kesse Aufsteiger, der in der Saison nur ein Ligaspiel verlor und auch im Pokal gegen Erstligist Wolfsburg erst im Elfmeterschießen unglücklich scheiterte.

Mit Odise Roshi wird Coach Benno Möhlmann heute dann auch noch ein wichtiger Mann im Mittelfeld fehlen, der Albaner leidet an einer Bronchitis. Der Übungsleiter lässt sein Team nach der 1:5-Klatsche gegen Bochum im 4-3-3 auflaufen und bringt neben Roshi-Ersatz Zlatko Dedič auch Denis Epstein für Alexander Bittroff in der Viererkette.