Fazit:
Der FCK ist wieder da. Lautern schlägt nach Bochum auch Düsseldorf und hat nach diesem 3:0-Erfolg 15 Zähler auf dem Konto. Vor allem in der ersten Hälfte boten beide Mannschaften Fußball zum Abgewöhnen. In einer über 90 Minuten vor allem vom Kampf geprägten Partie, war der FCK zu jeder Zeit bissiger und entschlossener. Die Treffer fielen nach Düsseldorfer Schläfrigkeit in der Defensive, am Ende ist das 3:0 aber vielleicht etwas zu hoch. Die Rheinländer ließen vorne wie hinten einen klaren Plan vermissen und schienen hilf- und führungslos. Ob man Frank Kramer auch beim nächsten Spiel der Fortuna an der Seitenlinie sehen wird, dürfte sich schon in den kommenden Tagen entscheiden. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 3:0 durch Antonio Čolak
Und die Roten Teufel setzen den Deckel drauf. Die Fortuna war weit vorgerückt und hinten somit dünn besetzt. Der eingewechselte Lukas Görtler nimmt den Ball auf und schlägt einen weiten Pass von der Mittellinie hinter die Verteidigung. Antonio Čolak nimmt das Leder mit der Brust gut mit und verwertet frei vor Michael Rensing zum 3:0.

Drei Minuten gibt Schiedsrichter Robert Hartmann oben drauf.

Die Lauterer-Anhänger verabschieden den heutigen Gegner bereits mit ihrem altbekannten Taschentuch-Winken. Die drei Punkte darf der FCK spätestens jetzt verbuchen.

Pohjanpalo schnibbelt das Leder von links in den Sechzehner, doch dieser klägliche Versuch kommt ungefährlich angerollt und landet in den dankbaren Armen von Marius Müller.

Düsseldorf probiert, den Ball mit hohen Flanken aus dem Halbfeld in den Strafraum zu bringen. Doch auch die Lufthoheit liegt heute beim FCK.

Trotzdem: Kämpferisch ist das eine ganz starke Leistung der Pfälzer, wobei sie häufig überhart einsteigen.

Vor allem Löwe und Torschütze Vucur sorgen dafür, dass bei den Hausherren in der Defensive alles seine Ordnung hat. Viel lassen die Roten Teufel nicht zu. Dafür ist der Gegner im Angriff aber auch zu schwach.

Zehn Minuten verbleiben in dieser Partie. Viel wird hier nicht mehr passieren. Die Gäste sind harmlos, sowohl in der Offensive als auch in der Hintermannschaft, die häufig Lücken aufweist und bei den Gegentreffern kein gutes Bild darbot. Lautern hat seit der vergangenen Woche eine Brust die breit genug ist, diesen Sieg hier nach Hause zu schaukeln.

Düsseldorf steht kurz vor dem Knock-Out. Einzig der erneut verlässliche Torhüter Michael Rensing steht zwischen Čolak und der Entscheidung, als der Keeper mit einer tollen Parade reagiert.

Und das hätte das 3:0 sein müssen! Kacper Przybyłko macht das am langen Pfosten gut und setzt sich nach einer Hereingabe von rechts im Luftkampf durch, spielt das Leder mit dem Kopf zurück in die Mitte. Da steht Ruben Jenssen vogelfrei acht Meter vor dem Tor, doch der Norweger schafft es irgendwie, aus seinem Schuss noch einen Aufsetzer zu machen und somit springt der Ball über den Querbalken.

Die mitgereisten Anhänger aus Düsseldorf unterstützen ihre Elf weiterhin lautstark, werden aber, wie ihre Männer auf dem Platz, von den eifrigen Fans des FCK in den Schatten übertönt.

Der Fortuna fehlen die Antworten auf die eigenen Fragen. Totale strukturelle Unordnung überschattet den eigentlich nicht zu verachtenden Einsatz der Gäste heute, die nicht wissen, wie sie sich gegen leidenschaftlich kämpfende Lauterer durchsetzen sollen.

...den Chris Löwe am rechten Pfosten vorbeischlägt! Ungefährlich war der nicht.

Es gibt Freistoß für Kaiserslautern aus ungefähr 25 Metern...

Gelbe Karte für Oliver Fink (Fortuna Düsseldorf)
Der Rheinländer unterbindet einen Konter mit einer Grätsche und wird dafür verwarnt.

Der ehemalige Düsseldorfer Marcel Gaus hat Feierabend. Gegen seinen Ex-Verein zeigte der Rote Teufel heute eine sehr engagierte Leistung und war einer der besten Akteure auf dem Feld.

Die Gastgeber lassen der Fortuna jetzt mehr Räume, die diese noch nicht zu nutzen wissen.

Für die Rheinländer wird es enger und enger. Wie auch in den Vorwochen, sind die Düsseldorfer nicht unbedingt schlechter als der Gegner. Doch in den entscheidenden Momenten setzt es bei der Fortuna hinten zu oft aus, dazu kommt eine eklatante Schwäche in der Kreativabteilung. So wie es aussieht, wird das eine sehr schwere Saison für Düsseldorf.

Eine Stunde ist nun gespielt. Die zuletzt äußerst kritischen Fans des FCK sind zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft, auch wenn die nicht mit gutem Fußball zu beeindrucken wissen. Die Elf von Konrad Fünfstück bringt das auf den Platz, was man in der Pfalz zu schätzen weiß: Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft.

Wie reagiert sein Team? Schauerte bringt eine gute Hereingabe von rechts in den Sechzehner, wo am zweiten Pfosten Ya Konan lauert. Marius Müller ahnt das und macht den richtigen und wichtigen Sprung nach dem Leder und entschärft somit eine für die Gäste aussichtsreiche Situation.

Frank Kramer blickt so drein wie einer, der lange nichts mehr zu lachen hatte. Sehen wir ihn heute zum letzten Mal auf der Bank von Fortuna Düsseldorf?

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:0 durch Stipe Vucur
In der starken Phase Düsseldorfs kommt ein Innenverteidiger im gegnerischen Strafraum zum Kopfball und erhöht die Lauterer Führung. Halfar tritt einen Freistoß vom rechten Flügel in die Gefahrenzone und Vucur springt in der Mitte fünf Meter vor dem Kasten höher als Strohdiek. Wuchtig nickt der Rote Teufel ein und lässt Rensing ohne Chance.

Antonio Čolak spult einige Meter ab, lässt sich aber an der Seitenlinie von zwei Gegenspielern abdrängen und holt immerhin einen Einwurf raus. Bei den Gastgebern ist er die auffälligere von zwei Spitzen.

Vor allem die Gäste scheinen mit der richtigen Einstellung aus der Kabine gekommen zu sein und erhöhen ihrerseits den Druck auf die Roten Teufel. Trotzdem fehlt im Mittelfeld weiter der kreative Taktgeber; meistens wird der Weg zum Angriff mit weiten und hohen Bällen überbrückt.

Na was ist denn hier los? Haggui ist bei einer Ecke am kurzen Pfosten als erster am Ball und verrenkt sich kunstvoll, um das Leder aufs Tor zu bringen. Auf der Linie steht Löwe goldrichtig und klärt für den FCK. Endlich ist Bewegung drin.

Bei der anschließenden Ecke scheint Oliver Fink etwas von hinten gehört zu haben und lässt den Ball durchgehen - so dass der an den Pfosten klatscht. Nichts passiert, weiter gehts.

Und gleich ein Ausrufezeichen des FCK! Löwer hat auf links viel Platz und nimmt den Ball mit dem Vollspann auf den zweiten Pfosten. Michael Rensing macht sich ganz lang und fischt das Leder mit einer Hand aus dem unteren Eck, ganz große Torwartkunst!

Weiter geht es auf dem Betzenberg.

Halbzeitfazit:
Ein schwer umkämpftes aber fußballerisch schwaches Spiel geht in die Pause. Die Gastgeber führen mit 1:0 durch einen Treffer von Markus Piossek, weil Düsseldorf bei einer eigenen Ecke pennt und sich viel zu einfach auskontern lässt. Ansonsten ist diese Partie arm an Torraumszenen und absolut unansehnlich: Die zusammenhängenden Spielzüge kann man an einer Hand abzählen. Das elendige Geholze und ruppige Einsteigen im Mittelfeld lässt ableiten, wie es um die Nerven auf beiden Seiten aufgrund der jeweiligen Tabellensituation und Ansprüche eigentlich aussieht. Hoffen wir auf etwas mehr Fußball im zweiten Durchgang, bis gleich.

Eine Minute wird in Halbzeit eins nachgespielt.

Es wird Zeit für die Halbzeitpause. Zum einen sollten sich die Gemüter bei einem Pausentee hoffentlich beruhigen, denn wenn das so weitergeht, werden wir das Spiel nicht mit 22 Akteuren beenden. Zum anderen kann so an wichtigen Stellschrauben gedreht werden - was die beiden Mannschaften im Mittelfeld veranstalten, hat mit Profifußball nicht viel gemeinsam.

Autsch! Schauerte springt mit Schwung in das Kopfballduell mit Gaus und trifft diesen dabei mit dem Arm am Kopf. Das hätte durchaus eine Verwarnung für den Fortunen nach sich ziehen können.

Gelbe Karte für Mike van Duinen (Fortuna Düsseldorf)
Auch der Düsseldorfer wird mit der Gelben Karte bestraft.

Gelbe Karte für Chris Löwe (1. FC Kaiserslautern)
Die beiden Streithähne werden vom Schiedsrichter verwarnt.

Der Betze brennt. Die Stimmung zwischen den Akteuren erhitzt sich merklich. Löwe und van Duinen geraten aneinander und die Unparteiischen haben alle Hände voll zu tun, die Rudelbildung zu unterbinden.

Rensing im Nachfassen! Przybyłko feuert aus der zweiten Reihe auf den Kasten der Fortuna und bringt den Keeper der Gäste mit seinem wuchtigen Schuss in Schwierigkeiten. Der hat aber im zweiten Versuch die Oberhand vor dem anrauschenden Čolak.

Die Düsseldorfer reagieren auf die harte Gangart des FCK ihrerseits mit einer Erhöhung der Schlagzahl. Die Gäste haben jetzt immerhin etwas häufiger den Ball und suchen, innerhalb ihrer Möglichkeiten, den Weg nach vorne.

Was den Spielern an Ballgefühl fehlt, machen jetzt vor allem die Hausherren durch Kampf wett. Mitunter ist das hart an der Grenze des Erlaubten was die Zweikampfführung angeht.

Gelbe Karte für Kacper Przybyłko (1. FC Kaiserslautern)
Der Lauterer tritt Koch von hinten in die Parade und sieht für diesen überharten Einsatz zu Recht die Gelbe Karte.

Wer dieses Spiel nicht sehen kann, muss sich nicht ärgern: Fußballerisch ist das mehr als dürftig, was die beiden Mannschaften hier auf den Rasen legen. Viel Gestochere, viel Geholze, wenig spielerische Lösungen.

Von Düsseldorf kommt erstaunlich wenig nach vorne, was angesichts des Spielstands und der generellen Situation der Gäste verwunderlich ist. Aber mit den Problemen beginnt es bei den Rheinländern bereits in der Verteidigung - außer Haggui hat in der Viererkette heute keiner einen Anspruch darauf geäußert, auch nächste Woche in der Startelf zu stehen.

Čolak über den Kasten! Kaiserslautern bringt einen ersten sehenswerten Angriff auf das Feld. Bei einem hohen Zuspiel aus dem Halbfeld pennt die Düsseldorfer Hintermannschaft, spekuliert auf Abseits. Marcel Gaus stand aber regelkonform hinter dem letzten Verteidiger und leitet das Leder direkt per Kopf weiter auf Antonio Čolak, doch der Stürmer wird beim Abschluss noch entscheidend von Karim Haggui gestört und jagt das Spielgerät über das Gehäuse.

Die Fortuna kommt zu ihrer ersten Chance! Mike van Duinen kommt aus halblinker Position zum Abschluss und zielt auf den langen Pfosten. FCK-Keeper Müller fährt das lange Bein aus und pariert mit dem Fuß.

Joel Pohjanpalo tritt eine Flanke von links in den Strafraum, aber in der Mitte hatte niemand auf sein Zuspiel gewartet. Marius Müller steigt hoch und nimmt diesen Ball dankbar an.

Die Verunsicherung der Düsseldorfer ist nach dem Rückstand noch deutlicher geworden. Lautern spielt das Tor in die Karten, die Gastgeber stehen vorerst nicht unter Zugzwang.

Gelbe Karte für Didier Ya Konan (Fortuna Düsseldorf)
Der Ex-Hannoveraner zieht im Mittelfeld das taktische Foul und der Schiedsrichter die Gelbe Karte.

Düsseldorfs Defensivverbund ist beim Gegentreffer quasi nicht existent. Wer einen Konter so naiv verteidigt, braucht sich über den Rückstand nicht beschweren.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:0 durch Marcus Piossek
Und im Gegenzug zur Ecke schießen die Roten Teufel den Führungstreffer! Die schwache Standardsituation nutzen die Pfälzer für einen temporeichen Gegenstoß. Über Zimmer landet der Ball auf rechts bei Löwe. In Überzahl legt der Verteidiger quer auf den eingelaufenen Piossek und der muss das Leder nur noch über die Linie drücken. Das ging zu einfach!

Auf der anderen Seite kommt Lukas Schmitz die linke Seite entlang gesprintet und tritt eine scharfe Flanke vor den Kasten, die der FCK zur Ecke klären kann.

Erste Annäherung der Gastgeber an den gegnerischen Strafraum. Antonio Čolak spurtet einem hohen Pass hinterher, doch Karim Haggui kommt ihm zuvor und drischt das Leder im richtigen Moment nach vorn.

Koch bringt Haggui mit einem ungenauen Zuspiel in der eigenen Defensive in Schwierigkeiten, doch die Düsseldorfer klären rechtzeitig ins Seitenaus.

Und tatsächlich: Nennenswertes gibt es bisher nicht zu berichten. Auf dem Betze schieben die Kontrahenten eine ruhige Kugel.

Was auch daran liegen könnte, dass beide Trainer vor dem Match in Interviews ankündigten, dem Gegner die Initiative überlassen zu wollen und sich auf Konter zu konzentrieren. Sollten die das heute durchziehen, stünde uns ein langweiliger Kick bevor.

Im Mittelfeld wechselt der Ball häufig den Besitzer. Noch zeichnet sich hier keine richtige Struktur ab.

Für die Düsseldorfer ist diese Partie möglicherweise richtungsweisend für den Rest der Saison. Mit nur einem Sieg aus neun Partien stehen die Rheinländer mit sechs Zählern auf dem Relegationsplatz. Verlieren die Gäste heute erneut, könnten die nächsten Wochen noch um einiges härter werden.

Auf geht's, der Ball rollt. Kaiserslautern stößt in den bekannten roten Trikots an, Düsseldorf agiert in schwarzen Auswärtstrikots.

Angeführt vom Unparteiischen Robert Hartmann betreten die Mannschaften jetzt das Feld. Die Stimmung im spärlich gefüllten Fritz-Walter-Stadion ist gut. Wir sind gespannt!

Deswegen hat der nicht mehr unumstrittene Übungsleiter eine klare Vorstellung davon, wie er seine Mannschaft in der Pfalz auftreten sehen will: "Zielstrebig, unspektakulär, kompakt, kämpferisch und ergebnisorientiert." Dabei wird er nicht auf Axel Bellinghausen (Muskelfaserriss), Mathis Bolly (Zahn-OP) und Sercan Sararer (Adduktorenprobleme) zurückgreifen können. Dafür kehren Adam Bodzek und Julian Schauerte in die Mannschaft zurück.

Und angeschlagen ist die Fortuna wirklich. Während Lautern sich durch den Sieg gegen den damaligen Tabellenführer Bochum neuen Mut erkämpfte, beendeten die Düsseldorfer ihre Mini-Serie von drei Partien ohne Niederlage mit einem 0:1 gegen Sandhausen. Für Frank Kramer geht es nun darum, den neuen Gastgebern möglichst früh den Rückenwind aus den Segeln zu nehmen. "Wir werden alles dagegensetzen. Es wird darauf ankommen, dass wir die Wege gehen, die nötig sind, um eine Kompaktheit aufzubieten. Zudem ist Aggressivität in den Zweikämpfen gefordert - auf dem Betze nochmal mehr."

Vor seinem Heimspieldebüt auf der Bank des FCK ist Fünfstück optimistisch, das Momentum aufrechtzuerhalten. "Jeder muss versuchen, seine Qualität auf dem Platz abzurufen. Dann werden wir erfolgreich sein. Die Jungs müssen sich verausgaben. Das verlange ich von ihnen." Im heutigen Gegner sieht er dabei eine Herausforderung: "Düsseldorfs Kader ist für höhere Ziele zusammengestellt. Natürlich ist man auch in Düsseldorf nicht zufrieden mit dem aktuellen Tabellenplatz. Aber wir wissen ja aus eigener Erfahrung, dass gerade die Gegner, die etwas angeschlagen sind, die gefährlichsten sein können."

Fortan übernimmt Konrad Fünfstück die Übungsleitung in der Pfalz und veränderte die Startelf beim Kracher gegen den VfL Bochum vergangene Woche gleich auf sechs Positionen. Mit Erfolg: Die Roten Teufel errungen einen 2:1-Achtungserfolg gegen den Aufstiegsaspiranten. "Der Trainer hat wieder den Glauben in die Mannschaft gebracht", sagte Torschütze Antonio Čolak, doch der Trainer selbst betonte nach der Partie: "Wir standen heute gehörig unter Druck, es war eine schwere Woche. Ein großes Stück des Sieges gehört Kosta Runjaic."

Die Hoffnungen und Erwartungen der FCK-Anhänger waren groß, bevor es in die laufende Zweitliga-Saison ging, nachdem man im Vorjahr die Aufstiegsränge erste im Schlusssprint verpasste. Jetzt ist die Stimmung am Betzenberg durchwachsen. Kosta Runjaic fiel dem als Erstes zum Opfer und räumte seinen Trainerstuhl nach einer 0:3-Pleite und nur neun Punkten nach acht Spielen selbst, um Platz für einen Neuanfang zu machen.