Fazit:
Ein absolut verrücktes Fußballspiel mit zwei gegensätzlichen Halbzeiten endet 3:2 für den FSV Frankfurt. Bochum dominierte die erste Hälfte und hätte gut und gerne mit drei oder vier Toren Vorsprung in die Kabine gehen können. Beim Pausentee schienen die Gäste wohl etwas zu früh auf sich selbst angestoßen zu haben: Nach dem Seitenwechsel tauschten beide Teams die Rollen. Der FSV gab fortan den Ton an und überzeugte mit einer engagierten Willensleistung und Kampfgeist. Bochum fand quasi nicht mehr statt. Die beiden Treffer zum Ausgleich waren die logische Konsequenz. Und um das hessische Fußballmärchen perfekt zu machen, kommt der kurz vor Schluss eingewechselte Kapllani bei seinem 200. Einsatz um die Ecke und erzielt den umjubelten Siegtreffer für sein Team. Der VfL fährt mit leeren Händen zurück nach NRW und bekommt weiterhin keine Konstanz ins eigene Spiel. Frankfurt feiert die unerwarteten Punkte und darf sich zu einer tollen zweiten Hälfte gratulieren lassen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Der FSV schlägt die Bälle jetzt möglichst weit vom eigenen Strafraum weg.

Pires mit der Chance, doch der Angreifer stand im Abseits.

Zwei Minuten werden nachgespielt.

Die Bochumer sind perplex, Frankfurt aber auch. Was für eine verrückte Partie. Passiert hier noch mehr?

Gelbe Karte für Manuel Konrad (FSV Frankfurt)

Tooor für FSV Frankfurt, 3:2 durch Edmond Kapllani
Jetzt drehen alle völlig durch! Bei der Ecke kann Hajsafi mit dem Kopf an den zweiten Pfosten verlängern. Dort kommt der eingewechselte Jubilar Kapllani in seinem 200. Spiel bei der Ballannahme zu Fall. Gegen zwei verwirrte Gegenspieler schaltet der Stürmer auf dem Hosenboden sitzend am schnellsten und spitzelt das Leder mit dem Fuß über die Linie. Frankfurt hat die Partie ernsthaft noch gedreht!

Es gibt eine Ecke für die Gastgeber...

Leider scheint bei beiden Mannschaften jetzt die Angst vor dem Rückschlag zu überwiegen. Volles Risiko geht hier, verständlicherweise, keiner mehr.

Wer hätte zur Halbzeit noch mit solch einer Partie gerechnet? Jetzt ist hier für beide Teams noch alles drin. Wer will es mehr?

André Weis mit einer Monsterparade! Mlapa verlängert eine Hereingabe an den Fünfer, wo Tim Hoogland die beste Chance der Bochumer in Halbzeit zwei hat. Sein Kopfball aus kürzester Distanz scheint schon sicher im Tor untergebracht, doch Frankfurts Keeper macht mit seiner Parade Neuer Konkurrenz um die Glanztat des Monats. Mit einer Hand erreicht Weis das Leder und kratzt es im Flug noch von der Linie. Wahnsinn!

...und der Direktversuch von Terrazzino kommt hart auf den langen Pfosten, doch ein Frankfurter Verteidiger fliegt dazwischen und kann mit dem Kopf klären.

Mlapa wird am linken Strafraumeck gehalten und es gibt Freistoß für die Gäste aus einer gefährlichen Position...

15 Minuten vor dem Ende mag man sich fragen: Was kommt da noch? Kann Frankfurt die starke Leistung aufrecht erhalten und sich sogar noch den Sieg erkämpfen? Oder finden die Bochumer wieder zurück in die Partie? Ist das spannend!

Was für ein Spiel! Zur Pause konnte man den Bochumern angesichts der eigenen Überlegenheit und der Harmlosigkeit der Hausherren fast schon gratulieren. Das dachten sich die VfL-Spieler wohl auch. Doch dann kommt der FSV mit ordentlich Power aus der Kabine und dreht hier innerhalb von drei Minuten die Partie auf Null.

Gelbe Karte für Marc-André Kruska (FSV Frankfurt)
Der Frankfurter geht übermotiviert in den Zweikampf und sieht für sein Einsteigen den Gelben Karton.

Tooor für FSV Frankfurt, 2:2 durch Florian Ballas
Und plötzlich steht es unentschieden! Bei einer FSV-Ecke herrscht großes Gewusel am kurzen Pfosten. Zwischen etlichen Bochumern steigt Barry am höchsten und köpft mit dem Hinterkopf eine perfekt Bogenlampe, die sich über Luthe senkt und hinten einschlägt. Frankfurt steht Kopf!

Gertjan Verbeek reagiert und bringt einen neuen Mann.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:2 durch Zlatko Dedič
Jetzt wird es wieder spannend! Der eingewechselte Besar Halimi zieht im Mittelfeld das Tempo an und steckt durch auf den schnellen Pires. Der startet halbrechts durch in den Strafraum und legt quer auf Dedič, der nur noch einschieben muss. Da hat Bochum beim Herausrücken gepennt.

Wieder eine klasse Möglichkeit für den FSV! Doch Luthe pariert glänzend!

Die mitgereisten Anhänger aus dem Ruhrgebiet sorgen für ausgelassene Stimmung auf den Rängen. Ohne die Bochumer Fans wäre das spärlich besuchte Stadion in Bornheim noch dürftiger gefüllt, als es das ohnehin schon ist.

Und nochmal! Wieder ist es Mlapa, der dieses Mal aus der zweiten Reihe abzieht. Das Leder wird noch gefährlicher, weil Ballas noch abfälscht. Doch Weis macht ganz lang und bekommt noch eine Hand dran.

André Weis hält sein Team im Spiel. Der eingewechselte Mlapa startet im richtigen Moment in die Tiefe. Während ganz Frankfurt mit der Abseitsentscheidung des Unparteiischen rechnet, legt sich der Stürmer den Ball zurecht, scheitert aber an einem tollen Reflex des FSV-Keepers.

Die Bochumer haben im Vergleich zur ersten Hälfte stark abgebaut und lassen sich von den erstarkten Hausherren beeindrucken. Reicht dieser Schongang für die drei Zähler?

Tomas Oral nutzt das Momentum und bringt mit Besar Halimi eine offensivere Variante für das Mittelfeld.

Riesenchance für den FSV! Barry ergattert die Kugel stark von den aufbauenden Bochumern und leitet sofort den Gegenangriff ein. An der Strafraumkante legt er clever rüber auf Felipe Pires. Der Angreifer zielt flach auf die linke Ecke, doch Luthe springt heraus und rettet seine weiße Weste mit einer klasse Reaktion und seiner rechten Fußspitze.

Bochums Übungsleiter wechselt bereits zum zweiten Mal. Nun gönnt er seinem Top-Torjäger eine Pause.

Zehn Minuten rum im zweiten Durchgang und die Bornheimer präsentieren sich erstmals wie eine Heimmannschaft. Der Anschluss liegt in der Luft...

Frankfurt drückt. Die Ansprache zum Pausentee von Tomas Oral scheint gefruchtet zu haben.

Frech! Marc-André Kruska springt der Ball am rechten Flügel vor die Füße. Der Ex-Dortmunder zieht direkt ab und knallt das Spielgerät aufs Tor, stellt Luthe aber vor keine allzu großen Probleme.

Klasse Tat von Luthe! Hajsafi drischt einen Freistoß aus gut 30 Metern auf den Kasten der Bochumer und der Keeper muss sich lang machen, um das Leder noch unter der Latte wegzukratzen.

Der FSV kommt deutlich zielstrebiger aus der Halbzeitpause. Richtig Hand und Fuß haben die Angriffe der Hessen zwar noch nicht, jedoch stimmt schon mal die Richtung.

Gertjan Verbeek hat sich in der Halbzeit dafür entschieden, den heute nicht komplett überzeugenden Onur Bulut in der Kabine zu lassen. Für ihn ist Tobias Weis jetzt mit von der Partie.

Weiter im Text. Frankfurt stößt an und zeigt gleich die Marschrichtung an: Bochumer Tor.

Halbzeitfazit:
Mit einer 2:0-Führung geht der VfL Bochum beim Gastspiel in Frankfurt in die Pause. Die Gäste werden ihrer Favoritenrolle über den Großteil der ersten Hälfte gerecht und gehen verdient früh in Front. Das Einzige, was sich die Verbeek-Elf ankreiden lassen muss, ist, dass sie beste Chancen auf einen dritten Treffer liegen gelassen haben. Frankfurt ist zwar des Öfteren gefährlich vor Luthe gekommen, scheiterte aber meist am starken Keeper oder sich selbst. Vom FSV muss eine deutliche Leistungssteigerung in Durchgang zwei kommen, ansonsten können die Hessen dem Gast bereits jetzt ein Schleifchen um die drei Punkte binden.

Gelbe Karte für Anthony Losilla (VfL Bochum)
Der Mittelfeldmann sieht seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit nächste Woche gegen St. Pauli. Losilla hält seinen Gegner klar am Trikot und beschwert sich auch nicht über die Verwarnung.

Kurz vor dem Seitenwechsel hat der VfL die Oberhand zurückgewonnen, die sie für ein paar Minuten scheinbar abgegeben hatten. Die Gäste stehen vorne wie hinten ordentlich sortiert.

Es scheint so zu sein! Ehsan Hajsafi schlägt eine gute Flanke von links in den Strafraum. Im Zentrum steigt der aufgerückte Innenverteidiger Lukas Gugganig höher als alle anderen, doch sein Kopfball landet in den Armen vom wachsamen Luthe.

Frankfurts Offensivbemühungen beschränken sich jetzt vornehmlich auf den linken Flügel. Ist das der Schlüssel?

Na endlich mal. Über Barry und Pires landet das Leder an der Strafraumkante bei Dedič. Der Stürmer hält den Ball einen Moment und zieht dann aus 15 Metern ab, doch Luthe ist zur Stelle.

Zu kläglich! So wird das nichts für den FSV. Perdedaj schickt Dedič mit einem tollen Pass in die Tiefe, doch die Frankfurter Angreifer geben diese gute Angriffsmöglichkeit fahrlässig aus der Hand. Im Gegenzug ergibt sich ein Konter für Bochum, den Weis im eins gegen eins mit Terrazzino entschärfen kann.

Der VfL hat merklich einen Gang runtergeschraubt und belässt es nach etwas über einer halben Stunde dabei, auf Konterchancen zu warten. Frankfurt bietet dafür aber keinen guten Opponent, denn die Hessen verlieren die Bälle bei eigenen Angriffen bereits zu früh.

Wijnaldum und Huber treffen an der Seitenlinie mit den Füßen aufeinander, beide fallen. Es gibt Freistoß für Frankfurt, die daraus keinen Vorteil ziehen können.

Florian Ballas versprüht einen Hauch von Torgefahr: Nach einem schlechten Klärungsversuch der VfL-Abwehr landet der Ball beim Frankfurter, doch sein Schuss geht recht deutlich am linken Pfosten vorbei.

Und fast legen die Gäste das nächste drauf. Zum Glück für die Bornheimer legt Bulut beim Konter zu viel Kraft in sein Zuspiel auf Terodde, der das Spielgerät nicht mehr erreichen kann, sonst aber frei durch gewesen wäre.

Bochum baut die eigene Führung aus, ohne sich völlig verausgaben zu müssen. Frankfurt ist zwar nicht total von der Rolle, hat aber auch irgendwie nie den Zugriff zum Spiel gefunden. Dementsprechend bedient sieht Tomas Oral aus.

Tooor für VfL Bochum, 0:2 durch Tim Hoogland
Und zack, das zweite Ding. Marco Terrazzino nimmt das Leder von rechts am Strafraumeck auf, dreht sich um die eigene Achse und zirkelt aus der zweiten Reihe auf die lange Ecke. Der zuletzt bärenstarke André Weis taucht ab, wehrt den Ball allerdings unglücklich nach vorne ab. Der dankbare Janik Haberer muss nur den Fuß hinhalten und erhöht dadurch auf 0:2.

Auf der anderen Seite wirken die Frankfurter durch das Gegentor nicht übermäßig verunsichert. Das Team von Tomas Oral spielt weiter, wie vor dem Treffer. Was nicht unbedingt heißt, dass das eine gute Idee ist.

20 Minuten sind rum und der Tabellenzweite wird seiner Favoritenrolle bisher gerecht. Die Bochumer haben die Platzhoheit, lassen Ball und Gegner weitestgehend laufen und tauchen gelegentlich gefährlich am Strafraum auf, ohne aber die letzte Konsequenz im Schlussdrittel zu haben. Aber beim Treffer bewies der VfL in Person von Terodde, dass sie immer für einen klugen Moment zu haben sind.

Bochum hat seine Hausaufgaben gemacht und geht früh in Front. Jetzt müssen die Bornheimer kommen, was das Spiel nochmal wesentlich interessanter werden lassen könnte.

Tooor für VfL Bochum, 0:1 durch Simon Terodde
Die Gäste überrumpeln den FSV und gehen in Führung! Anthony Losilla spielt an der Mittellinie einen genialen Pass aus dem Fußgelenk in die Spitze und hebelt damit die komplette Frankfurter Abwehr aus. Simon Terodde ist dadurch frei vor André Weis im Sechzehner. Doch der Torjäger lässt sich diese Möglichkeit nicht nehmen und überwindet den Keeper mit einem frechen Heber.

...und der wird richtig gefährlich! Doch Luthe ist auf dem Posten und zirkelt das Leder mit einer Hand noch um das Aluminium.

Es folgt ein Freistoß für die Hausherren aus gut 25 Metern...

Gelbe Karte für Stefano Celozzi (VfL Bochum)
Der Bochumer sieht die erste Gelbe Karte des Spiels, weil er Felipe Pires mit seinem Foul an einer klaren Konterchance hindert.

Fanol Perdedaj macht das Spiel im Mittelfeld mit einem cleveren Pass auf Gugganig schnell. Der macht ein paar Meter bis zum Strafraum und legt dann quer rüber zu Felipe Pires, doch dessen Versuch wird von der Bochumer Abwehr geblockt.

Janik Haberer setzt einen Schuss aus der Distanz etwas zu hoch an. Der VfL erhöht langsam aber stetig die Schlagzahl.

Die Gäste aus dem Ruhrgebiet haben Feldvorteile, geben aber noch nicht so viel Gas, wie vorher angekündigt wurde. Frankfurt lässt den Gegner erstmal kommen und wird sich vermutlich auf Konter im eigenen Stadion versteifen.

Bochum erspielt sich eine erste Standardsituation. Kapitän Patrick Fabian steigt beim Eckstoß hoch, doch auch sein Versuch geht hoch über die Querlatte.

...doch der geht weit übers Ziel hinaus.

Giliano Wijnaldum stützt sich im Luftkampf auf Shawn Barry auf, es gibt Freistoß für den FSV von der rechten Außenbahn...

Frankfurt in blau-schwarzen Jerseys hält erstmal den Ball, Bochum in Rot lässt die Gastgeber kommen.

Der Ball rollt, auf geht's! Viel Spaß bei einer hoffentlich guten Partie.

Im Abendrot der untergehenden Sonne betreten die beiden Mannschaften den Rasen. Das Frankfurter Volksbank Stadion ist nur spärlich gefüllt, trotzdem geht es hier heute ums Ganze. Jeden Moment wird angepfiffen.

Schiedsrichter der Begegnung ist Robert Kempter vom VfR Sauldorf. Bereits seit 2008 leitet der Werkzeugmacher Partien der zweithöchsten deutschen Spielklasse. An den Seiten wird er von Marcel Schütz und Marcel Gasteier unterstützt. Florian Badstübner ist vierter Offizieller.

Beim heutigen Kontrahenten könnte den Bornheimern das Quäntchen Fortune auch nicht schaden. Mit dem VfL Bochum steht den Gastgebern ein "knackiger Gegner" ins Haus, wie Cheftrainer Tomas Oral feststellte. Kritik an der zuletzt uninspirierten Spielweise seiner Mannschaft wollte der Übungsleiter auf der Pressekonferenz vor dem Duell aber nicht unkommentiert lassen: "Dass wir spielerisch besser spielen können, weiß ich. Aber das werden wir auch." Trotzdem sieht er seine Mannschaft "auf einem richtig, richtig guten Weg", wenn er sähe, "welche Laufleistung, welche Aggressivität die Mannschaft auf den Platz bringt."

Daher gilt heute bei den Gästen von Beginn an das Motto: Vollgas! "Die Mannschaft ist die Lokomotive", beschreibt es Sportvorstand Christian Hochstätter. Und Trainer Verbeek will in Frankfurt "von Beginn an zeigen, dass gegen uns nichts zu holen ist." Dabei rückt Giliano Wijnaldum für den gelbgesperrten Timo Perthel in die Startelf.

Der VfL Bochum kommt unterdes mit hehren Zielen ins Frankfurter Volksbank Stadion. Der Tabellenzweite will sich endgültig oben festsetzen. Denn von den letzten sechs Partien konnte das Team von Gertjan Verbeek nur beim Kantersieg in Fürth die volle Punktzahl mitnehmen - alle anderen Partien endeten Unentschieden oder wurden verloren. So wie vergangenes Wochenende, als die Blau-Weißen gegen Leipzig mit 0:1 unterlagen.

Das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten aus NRW wird zeigen, wie weit seine Elf auf dem Weg wirklich ist. Dabei kommt mit dem VfL ein ernst zu nehmender Gegner an den Main. Und der ist laut Thomas Oral "sehr ausgeglichen, ist spielstark und hat viel Qualität." Beim Ringen um Punkte kann der Trainer wieder auf Manuel Konrad zählen, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Nicht dabei sind auf Frankfurter Seite die verletzten Joan Oumari und Heinrich Schmidtgal.

Manchmal gehört eben auch eine Portion Glück dazu. Beim Auswärtsspiel in Nürnberg holten die Hessen mit einem "Buzzer-Beater" einen höchst schmeichelhaften Punkt. Schütze des Treffers in der 93. Minute war Zlatko Dedič - mit einem Foulelfmeter, der keiner war. Zudem wurde ein eigentlich reguläres Tor der Franken nicht anerkannt. "Man muss schon sagen, dass wir sehr viel Glück hatten. Das war kein gutes Spiel von uns", gab auch Kapitän Alexander Huber im Nachhinein zu.