Fazit:
In Ostwestfalen gibt es keinen Sieger! Das Duell zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn 07 endet leistungsgerecht 1:1. Die Gäste waren vor allem im ersten Durchgang die bessere Mannschaft, ließen keine Chancen zu und kamen selbst zu gefährlichen Torchancen. Die 1:0-Halbzeitführung war durchaus verdient. Im zweiten Durchgang nahmen die Hausherren sofort das Heft des Handelns in die Hand, erzielten den Ausgleichstreffer und drängten danach auf den Heimsieg. Paderborn ließ sich jedoch defensiv nicht verunsichern, stand weiter kompakt, sodass die Hausherren auf Einzelaktionen angewiesen waren. Es ist immerhin der erste Punktegewinn für den SCP im laufenden Kalenderjahr – und da auch der TSV 1860 München keinen Dreier einfahren konnte, bleibt Paderborn vorerst auf dem Relegationsplatz und hält die Distanz zu den direkten Abstiegsplätzen. Bielefeld macht seinem Ruf als Remis-König der Liga alle Ehre und fährt die 13. Punkteteilung der Saison ein. Das war es von der Alm, einen schönen Nachmittag noch!

Gelbe Karte für Fabian Klos (Arminia Bielefeld)
Auch Klos holt sich auf den letzten Metern der Begegnung noch den Gelben Karton ab. Besonders bitter: Es ist seine fünfte der Saison. Er fehlt beim kommenden Auswärtsspiel in Heidenheim.

Zwei Minuten gibt es obendrauf!

Gelbe Karte für Sebastian Schonlau (SC Paderborn 07)
Für sein übertriebenes Einsteigen kassiert der zuvor eingewechselte Schonlau den erst zweiten Karton der Partie. Das Derby ist durchaus fair.

Mit frischem Blut in die Schlussminuten. Beide Trainer wechseln noch einmal durch und hoffen auf den Lucky Punch. Gelingt noch ein Treffer?

Es wäre das zehnte Spiel in Folge ohne drei Punkte für die Gäste. Können sie diese magere Bilanz heute noch aufbessern?

Fünf Minuten sind noch auf der Uhr und es gibt Freistoß für den SC Paderborn: Süleyman Koç tritt aus 25 Metern an, lässt seine Mitspieler aber ins Leere laufen und versucht es stattdessen direkt. Die falsche Entscheidung, denn sein Versuch geht so stark am Kasten vorbei, dass Bielefeld nicht ansatzweise eingreifen muss.

Bielefeld ist der Remis-König des deutschen Fußballunterhauses: Zwölf von bislang 21 Begegnungen und damit mehr als die Hälfte der Partien endeten mit einer Punkteteilung der Arminen. Kommt heute das nächste Unentschieden hinzu?

Aufruhr auf der Alm! Heinloth hatte per Kopf einen katastophal kurzen Rückpass zu seinem Keeper versucht. Klos ist vor Heuer Fernandes am Ball und der Keeper erwischt den Stürmer in den Augen des DSC am Fuß. Doch Klos hatte zu früh abgehoben, einen Kontakt gab es nicht. Statt durchzulaufen und den Treffer zu markieren, lässt er sich fallen. Das Schiedsrichtergespann entscheidet richtigerweise nicht auf Strafstoß.

Bertels ist mit viel Galligkeit und Aggressivität vor allem im ersten Durchgang ein Garant für den starken Defensivverbund der Gäste gewesen. Der 29-Jährige ist wegen seiner frühen gelben Karte mit zunehmender Spieldauer jedoch stark rotgefährdet und verlässt den Platz.

Bielefeld verschenkt die nächste Gelegenheit! Nöthe kommt über links in den Strafraum und sieht am langen Pfosten Ryu. Er will ihn hoch bedienen, doch Heuer Fernandes ist wieder einmal den einen Schritt schneller und pflückt die Kugel aus der Luft.

Rund 15 Minuten vor dem Ende des Spiels ist noch alles offen. Bielefeld ist spätestens seit dem Ausgleichstreffer die spielbestimmende Mannschaft und dem zweiten Treffer deutlich näher als die Gäste. Doch bei diesem Spielstand ist natürlich auch für das Effenberg-Team noch alles drin.

Helinius muss querspielen! Der SCP kommt über den quirligen Helinius an den Ball und auf Sechzehnerhöhe war Koç mitgelaufen. Doch sein Kollege übersieht ihn und will es alleine versuchen. Dann ist Salger jedoch da und grätscht den Ball aus dem Gefahrenbereich.

Starke Reaktion von Heuer Fernandes! Bielefeld ist jetzt am Drücker und schlägt von rechts eine Flanke in den Strafraum. Am langen Pfosten steigt Klos am Höchsten und drückt den Ball in Richtung Kasten, doch der Keeper in Diensten des SCP, der sich zuvor etwas verschätzt hatte, ist dann auf dem Posten und kriegt die Arme rechtzeitig hoch!

Kraußes Debüt beim SCP ist durchaus gelungen. Jetzt verlässt der Neuzugang aus Jena den Platz. Mit Kevin Stöger soll wieder mehr spielerische Kontrolle erzielt werden.

Der SCP lässt mit einer Reaktion weiter auf sich warten. Kapitän Marvin Bakalorz versucht es mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, doch der kommt nicht mal auf den Bielefelder Kasten, weil er vorher geblockt wird. Die Männer in weiß sind durch den Gegentreffer ganz schön aus dem Konzept geraten.

Im Hinspiel kamen die Arminen nach Rückstand zurück und drehten die Partie – mit 2:1 gewannen die Gäste in Paderborn. Auch jetzt haben die Hausherren deutlich Oberwasser. Gelingt ihnen der zweite Dreier der Saison gegen den SCP?

Der Treffer beflügelt sowohl die Anhänger des DSC auf den Rängen als auch auf dem Platz: Angefeuert von der klasse Stimmung in der Arena setzt Arminia konsequent nach und kommt nun deutlich öfter gefährlich vor den Kasten von Heuer Fernandes. Der Keeper gibt ein starkes Debüt ab, war beim Gegentreffer aber vollkommen machtlos.

Damit belohnt sich Bielefeld relativ früh im zweiten Durchgang für den erhöhten Aufwand, den sie seit dem Seitenwechsel betreiben. Alles wieder auf Anfang also im Duell der Lokalrivalen.

Tooor für Arminia Bielefeld, 1:1 durch Christopher Nöthe
Christopher Nöthe besorgt den verdienten Ausgleich für die Hausherren! Das war ein richtig gut herausgespielter Angriff: Aus dem Halbfeld findet Junglas mit dem Außenrist die Lücke im Paderborner Defensivverbund und schlägt den Ball genau auf den Fuß von Nöthe. Der nutzt das fehlerhafte Stellungsspiel der Gäste eiskalt aus, nimmt den Ball mit der Brust an und vollendet aus 14 Metern von ihm aus ins untere rechte Toreck.

Da ist der angekündigte Wechsel: Mit David Ulm kommt ein körperlich starker Spieler in die Begegnung. Er ersetzt Francisco Rodríguez.

Nach einem vielversprechenden Beginn in den zweiten Durchgang haben die Offensivbemühungen der Arminen bereits wieder abgenommen. Norbert Meier wird das ebenfalls zur Kenntnis genommen haben und gleich noch einmal wechseln.

Schiedsrichter Cortus ist in dieser Phase des Spiels der gefragteste Mann. In einer hitzigen Partie mit vielen kleinen Fouls, die jedoch keinesfalls unsportlich ist, tut er gut daran, an seiner bisherigen Linie festzuhalten und so die Kontrolle über das Geschehen zu behalten.

Krauße hat sich im Luftzweikampf mit Dick verletzt und fasst sich an den Rücken. Er muss zunächst behandelt werden, doch es scheint weiterzugehen.

Klos wird von Bertels von der Seite umgerannt und bekommt deshalb einen Freistoß zugesprochen. Bertels lamentiert noch und muss aufpassen - schließlich ist er schon gelb verwarnt. Dicks Freistoßversuch kann Heuer Hernandes jedoch herausfauste und der Nachschuss des aufgerückten Schuppan geht klar am rechten Pfosten vorbei.

Die Gastgeber wirken insgesamt dynamischer und bissiger in den Zweikämpfen. Es bleibt jedoch dabei: Als ob der Mittelkreis das Objekt der Begierde wäre, ereignet sich das Geschehen fast ausschließlich im Mittelfeld.

Zu salopp gespielt! Bertels erobert sich die Kugel im Spielaufbau von den Arminen und hat viel Platz zu spielen, doch sein No-Look Pass führt ins nichts. Bielefeld war im Vorwärtsgang - da wäre also durchaus mehr drin gewesen für die Gäste.

Die Hausherren hoffen auf den "Hallo wach"-Effekt und drängen direkt in die Hälfte des SCP. Doch auch der ist vollkonzentriert aus der Kabine zurückgekehrt und kann klären: Nöthes Kopfball landet schließlich in den Armen von Heuer Fernandes.

Personell stellt sich die Arminia für die zweiten 45 Minuten neu auf und agiert mit Seung-Woo Ryu. Der Südkoreaner ersetzt den unauffälligen Michael Görlitz und orientiert sich auf die rechte Außenbahn.

Das intensive Kampfspiel zwischen Bielefeld und Paderborn läuft wieder! Im ersten Durchgang wurde es eigentlich immer nur im Strafraum der Hausherren gefährlich. Hat Norbert Meier seinem Team eine Strategie mitgeben können, die Abwehrnuss des SCP zu knacken?

Halbzeitfazit:
Mit einer 1:0-Führung im Rücken gehen die Gäste aus Paderborn in die Kabinen der Bielefelder Alm. Das Ostwestfalen-Duell lieferte im ersten Abschnitt alles, was man von einem Derby erwarten kann: Viel Kampf, viel Wille, viele Emotionen. Gepaart wurde das Ganze mit einer mutigen Auswärtsmannschaft, die ihre Chance witterte und den DSC mit ihrer defensiven Kompaktheit vor Probleme stellte. Den Hausherren fehlte es im Aufbauspiel an Tempo und an Ideen. Da der SCP sowohl die Zentrale dicht hielt, als auch Flanken vom Flügel aus verhindern konnte, bleibt den Arminen nicht viel übrig, als Geduld an den Tag zu legen. Paderborn zeigt nach der derben Niederlage zuletzt eine gute Reaktion und ging nach einer Standardsituation sogar in Führung. Bei strömendem Regen sind sicher alle Beteiligten froh, sich kurz ins Trockene zurückziehen zu können, ehe es in 15 Minuten weiter geht. Bis gleich!

Gut, dass er den Fuß dazwischen hatte! Der bisher unauffällige Nöthe setzt sich auf dem rechten Flügel durch und bringt die flache Hereingabe an den Fünfmeterraum. Dort wartet bereits Klos, doch Heinloth kriegt den Fuß dazwischen und entschärft die Situation.

Die Zeit in dieser rassigen Partie vergeht rasend. Das Ende der ersten Halbzeit steht bereits kurz bevor. Können die Gastgeber noch für ein versöhnliches Ende des ersten Durchgangs sorgen und den Ausgleichstreffer erzielen?

Torchancen bleiben auch nach dem Führungstreffer der Gäste weiterhin Fehlanzeige für die Arminen, weil Paderborn es gut schafft, sie vom eigenen Kasten fernzuhalten. Die Zentrale ist eng besetzt und Flankenversuche vom Flügel aus werden gut unterbunden.

Kann Paderborn den Bock ausgerechnet beim Lokalrivalen Arminia Bielefeld umstoßen und für eine Trendwende im Saisonverlauf sorgen?

Paderborn ist nicht unbedingt die bessere Mannschaft, sodass die Führung auf der Hand gelegen hätte. Aber der SCP hatte die klareren Möglichkeiten auf seiner Seite und war beim Führungstreffer schlicht handlungsschneller, sodass die Bielefelder immer einen Tick zu spät kamen. Wie reagieren die Arminen?

Tooor für SC Paderborn 07, 0:1 durch Nicklas Helenius
Die Gäste gehen in Führung! Hartherz kommt nach einer weiten Bakalorz-Flanke im Strafraum an den Ball und chipt ihn von links an den Elfmeterpunkt. Dort setzt sich Bertels durch und übergibt die Kugel fünf Meter vor dem Kasten an Helenius, der mit dem rechten Schlappen die Führung markiert.

Stefan Effenberg hatte nach der 0:4-Heimschlappe gegen Lautern eine spielerische Kehrtwende seiner Mannschaft gefordert. Und die löst dieses Vorhaben bisher gut ein.

Standardsituationen bringen bisher ebenfalls wenig ein. Fabian Klos hatte auf links einen Freistoß heraus geholt, doch die Flanke in den Strafraum wird von einem SCP-Bein abgefangen. Die Abwehr der Gäste steht gut positioniert.

Dennoch lassen beide Mannschaften weiterhin Vorsicht walten und riskieren wenig. Gerade auf Seiten der Gäste war das auf Grund der prekären Situation zu erwarten. Doch auch der DSC hat wenig Einfälle und wartet weiter auf die zündelnde Spielidee.

Da ist mal wieder eine Stafraumsituation: Bertels läuft im Fünfmeterraum gut ein, rutscht in einen Koç-Freistoß von der rechten Seite und verpasst die auf dem nassen Rasen schnell gewordene Flanke nur knapp.

Weil beide Mannschaften aggressiv zu Werke gehen und sich im Mittelfeld mit viel Willen immer wieder die Bälle abluchsen, kommt der Spielfluss ein bisschen zu kurz. Es ist deshalb ein typisches Derby: Viel Kampf, viel Wille, wenig Torraumszenen.

Paderborn hat in der 2. Bundesliga noch nie in Bielefeld gewonnen: Zwei Remis und eine Niederlage stehen zu Buche. Heute sind die Gäste zum Siegen verdammt und verstecken sich entsprechend in der Anfangsphase nicht.

Beide Mannschaften beginnen fokussiert und nehmen die Zweikämpfe präsent an. Die Arbeit gegen den Ball funktioniert durchaus gut, was im Umkehrschluss auch heißt, dass das Kreieren einer Torchance echte Arbeit für die angreifende Mannschaft ist.

Überhaupt dürfte es für den SCP alles andere als einfach werden, auf der Alm ein Tor zu erzielen: Die Gastgeber stellen die zweitbeste Defensive der Liga und ließen gerade einmal 18 Gegentore zu. Einzig Eintracht Braunschweig nahm weniger Treffer hin (17).

Bakalorz bedient aus der Zentrale Bertels auf dem linken Flügel. Der Linksaußen legt sich die Kugel auf den rechten Fuß und schließt von der Strafraumkante flach ab. Der Versuch ist jedoch dankbar für Hesl, weil er zentral auf den Mann kommt.

Die Arminia hat in den ersten Minuten mehr Ballbesitz und stellt sich dem Gegner mit frühem Pressing entgegen. Die einzige bisher nennenswerte Möglichkeit hatten jedoch die Gäste.

Gelbe Karte für Thomas Bertels (SC Paderborn 07)
Benjamin Cortus will in diesem Derby keine Hektik aufkommen lassen, zückt für ein Foul im Halbfeld direkt die Karte und sendet damit ein klares Zeichen an die Spieler.

Zuschauersaisonrekord auf der Alm: Knapp 25.000 Zuschauer beobachten das Ostwestfalen-Derby live aus Bielefeld und sorgen für Bundesligaatmosphäre in der SchücoArena. Nach diesem offensiven Start hoffen wir, dass die Partie auf einem ähnlichen Niveau abläuft.

Puh! Tim Sebastian vertendelt die Kugel am eigenen Strafraum und Christopher Nöthe hat den Braten gerochen. Doch der neue Torwart der Gäste, Daniel Heuer Fernandes, ist hellwach und verhindert mit einer beherzten Grätsche schlimmeres.

Stefan Effenberg krempelt sein Team auf links und nimmt im 4-1-4-1 gleich fünf Wechsel vor: Kapitän Marvin Bakalorz kehrt nach Sprunggelenksverletzung zurück. Im Kasten darf zudem Daniel Heuer Fernandes ran. Außerdem beginnen Robin Krauße, Thomas Bertels und Michael Heinloth.

Es wird gleich gefährlich! Süleyman Koç setzt sich im eins zu eins durch und rennt auf den Kasten von Wolfgang Hesl durch. Aus kurzer Distanz kann der Keeper der Arminen jedoch parieren. Nach der anschließenden Ecke kommt Florian Hartherz ebenfalls aus dem Strafraum heraus per Feilrückzieher zum Abschluss.

Bielefeld muss ohne Brian Behrendt auskommen. Der 24-Jährige wurde nach seinem Platzverweis bei Eintracht Braunschweig mit einer Sperre für zwei Spiele belegt. Norbert Meier wechselt dreifach und bringt Hinspiel-Siegtorschütze Michael Görlitz, Stephan Salger und Christopher Nöthe neu in die Partie. Neben Behrendt fallen auch Seung-Woo Ryu und Christoph Hemlein aus der ersten Elf und nehmen vorerst auf der Bank Platz.

Rein geht’s in Derby! Die Gäste in den weißen Trikots haben die Partie von links nach rechts eröffnet. Bielefeld tritt in dunkelblauen Trikots an.

Geleitet wird die Partie von Benjamin Cortus. Dem 34-Jährigen Unparteiischen assistieren Daniel Schlager und Johannes Huber an den Seitenlinien. Um die Aufgaben des vierten Offiziellen kümmert sich Markus Schüller.

Nobert Meier dürfte froh sein, von solchen Nebengeräuschen derzeit nicht in seiner Arbeit gestört zu werden. Der 58-Jährige ist seit mehr als zwei Jahren auf der Alm tätig und initiierte trotz einer Reihe von Abgängen eine konkurrenzfähige Mannschaft, der zunächst der direkte Wiederaufstieg von der dritten in die zweite Liga gelang und die sich auch im zweiten deutschen Oberhaus als wettbewerbsfähig präsentiert. Deshalb gehen die Hausherren – sofern bei einem Derby möglich – als Favorit in die heutige Begegnung.

Unterstützung von Seiten der Vereinsführung klingt auch anders. "Ich habe gesagt, dass der Februar in seiner Gesamtaussage die Weichen für die Zukunft stellen wird", sagte Boss Finke kürzlich und machte einmal mehr deutlich: "Wenn die Ergebnisse nicht passen, werden wir über einen Wechsel nachdenken müssen." Doch auch wenn der Februar nach dieser Partie noch nicht gelaufen ist – sollte der nächste blutleere Auftritt gegen die Arminia folgen, könnte das Ostwestfalen-Derby bereits der letzte Auftritt des schillernden Trainers sein.

Effenberg steht damit vor dem heutigen Punktspiel mächtig unter Druck. "Natürlich ist es auch für mich ein besonderes Spiel. Aber die Mannschaft steht hinter mir. Das ist ein tolles Gefühl", gab der Übungsleiter vor der Begegnung einen Einblick in seine Gefühlswelt. Und versprach eine engagierte Leistung seiner Truppe: "Die Jungs drängen sich auf im Training, das ist die richtige Einstellung. Das Quäntchen Glück fehlt uns im Moment. Wir müssen es uns zurückholen."

Nebenschauplätze wie die Affäre im Trainingslager und der Verlust des Führerscheins wegen Trunkenheit für Stefan Effenberg sorgen dafür, dass es beim Klub um den mächtigen Vereinspräsidenten Wilfried Funke entsprechend der Jahreszeit frostig zugeht. Die jüngsten erschreckend schwachen Auftritte der Mannschaft gegen Sandhausen (0:1) und zu Hause gegen die Roten Teufel aus Kaiserslautern (0:4) passen perfekt ins triste Bild des SCP.

Genau danach sieht es beim Nachbarn aus Paderborn derzeit aus. Der SCP ist seit neun Spielen in der zweiten Liga ohne Sieg und wurde infolgedessen auf den Relegationsplatz durchgereicht. Magere 17 Punkte und ein negatives Torverhältnis von -21 zieren derzeit das Konto des SC. Ein Jahr nach der Rückkehr aus dem deutschen Oberhaus droht dem Verein gar der Gang in die Drittklassigkeit.

Dennoch hat sich der positive Trend in der Liga auch auf die Tabellensituation der Bielefelder ausgewirkt. Mit 27 Punkten hat sich der Verein mittlerweile ein kleines Polster auf den Keller angelegt und dürfte bestrebt sein, dieses weiter auszubauen, um nicht im Endspurt der Saison noch um den Verbleib in der Liga zittern zu müssen.

Gerade einmal 47 Kilometer trennen die Städte Bielefeld und Paderborn voneinander. Entsprechend groß dürfte die Euphorie der Fans auf die heutige Begegnung sein – wäre da nicht die Tabellensituation ihrer beiden Clubs. Die Arminia setzte vor Weihnachten zum Lauf an und hat seither ordentlich Punkte gesammelt. Erst in der vergangenen Woche wurde der Vormarsch von Eintracht Braunschweig gestoppt – die Ostwestfalen zeigten sich offensiv zu inkonsequent und mussten sich deshalb mit einer knappen wie ärgerlichen 0:1-Niederlage zufrieden geben.