Fazit:
Das war's! 1860 München holt nach fünf Ligapleiten in Folge wieder einen Punkt und kommt daheim gegen den VfL Bochum zu einem 1:1-Unentschieden. Die Löwen zeigten über die gesamte Spieldauer eine aufopferungsvolle Leistung und verdienten sich diesen Punkt letztlich, da sie gegen feldüberlegene Bochumer nie aufsteckten. Hätten sie die Führung von Okotie in die Pause gebracht, wäre womöglich mehr als ein Zähler drin gewesen. Letztlich muss die Truppe von Benno Möhlmann angesichts des verschossenen Elfmeters von Novikovas aber mit dem Unentschieden zufrieden sein und sich bei Schlussmann Ortega bedanken. Gertjan Verbeek wird auf der anderen Seite sicherlich nicht mit der Punkteteilung zufrieden sein, weil seine Truppe dieses Spiel nicht nur wegen des Strafstoßes hätte gewinnen können. Die Bochumer waren spielerisch einfach besser, kreierten aus ihrem Ballbesitz aber zu wenige klare Chancen. Dennoch waren Möglichkeiten da, heute erstmals seit Anfang Oktober auswärts wieder drei Punkte mitzunehmen. Während die Löwen damit weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz festhängen, werden die VfLer wohl so langsam ihre Aufstiegshoffnungen begraben müssen. Das soll es gewesen sein! Ihnen noch einen schönen Fußball-Sonntag!

Gibt's noch den Lucky Punch? Der vierte Offizielle Tobias Christ zeigt drei Minuten Nachspielzeit an.

Latte! Nach einem langen Freistoß der Möhlmann-Elf bekommen die Gäste den Ball nicht weg. Bülow setzt aus acht Metern artistisch zum Seitfallzieher an und trifft das rechte Lattenkreuz. Da fehlten nur Zentimert, was für ein Kracher!

Die Löwen kommen nur noch vereinzelt zu Gegenstößen. Dabei laufen sie natürlich Gefahr, den Bochumern im Gegenzug zu viel Raum zu bieten. Trotzdem - Sechzig will noch den Dreier!

Der Tabellensechste aus Bochumer ist mittlerweile wieder dominant und belagert den gegnerischen Strafraum. Es fehlt aber die Durchschlagskraft, sodass es Haberer aus der Distanz versucht. Seine Schuss hat aber zu viel Auftrieb und landet im Fangzaun.

Gibt's hier heute noch einen Sieger? Beide Mannschaften können mit dem Unentschieden nicht viel anfangen und drängen daher auf das Führungstor. Knapp 15 Minuten sind noch zu absolvieren.

Der 1,93m-große Angreifer hat direkt die Führung auf dem Schädel! Nach einer Hereingabe von rechts kommt Mlapa am zweiten Pfosten zum Kopfstoß. Er kann das Spielgerät aber nicht entscheidend drücken, sodass die Murmel im hohen Bogen über den Querbalken segelt.

Auch Verbeek will sich mit dem einen Zähler nicht zufrieden geben. Er bringt den wuchtigen Mlapa ins Spiel und hat sein Wechselkontigent nun ausgeschöpft.

1860 will es in dieser Phase wissen und läutet nun eine kleine Drangphase ein. Mit viel Herz gelingt es den Hausherren nun immer wieder, sich gefährlich vor das gegnerische Tor zu spielen. Es fehlt aber noch das letzte Quäntchen, um den so wichtigen Führungstreffer zu erzielen.

Gelbe Karte für Anthony Losilla (VfL Bochum)
Der Franzose holt Mölders im Laufduell von den Beinen und holt sich dafür zu Recht den Gelben Karton von Markus Schmidt ab.

Möhlmann zieht seine zweite Wechseloption. Sascha Mölders soll nun für Belebung in der Offensive der Löwen sorgen. Dafür muss der Vorbereiter des Führungstreffers runter.

Maximilian Beister ist nach seiner Einwechslung ein echter Aktivposten im Angriffsspiel der Gastgeber. Von seiner rechten Außenbahn zieht er ins Zentrum und packt einen strammen Distanzschuss aus. Manuel Riemann lässt sich aber nicht überraschen und holt die Kugel rechts unten aus dem Eck.

Nach seinem Fehlschuss muss Novikovas direkt runter. Bulut kommt rein und bekleidet nun die Position des Rechtsaußen.

Elfmeter verschossen von Arvydas Novikovas, VfL Bochum
Klasse Parade von Stefan Ortega! Arvydas Novikovas tritt den Strafstoß eigentlich platziert nach links unten. Aber der 1860-Schlussmann ahnt die Ecke und fischt die Kugel wunderbar aus dem Eck.

Elfer für den VfL! Terrazzino spielt das Leder von links in die Mitte auf Haberer. Der Angreifer wird beim Versuch an den Ball zu kommen klar von hinten von Stahl getroffen. Das gibt's keine zwei Meinungen - ein klarer Elfmeter!

Gelbe Karte für Dominik Stahl (TSV 1860 München)
Der Sechziger bekommt für das Foul gegen Haberer zudem die Gelbe Karte.

Beister mit einem Mega-Sprint! Der eingewechselte Rechtaußen bekommt in der eigenen Hälfte den Ball und tankt sich dann mit unglaublich viel Tempo bis an den Sechzehner der Bochumer vor. Dabei ist er mit Ball genau so schnell, wie die Gäste-Verteidiger. Schließlich will er mit einem Querpass seinen mitgelaugenen Teamkollegen in Szene setzen, doch der Ball ist so ungenau, dass er am linken Pfosten vorbei ins Toraus trudelt.

Der Standard der Bochumer bleibt, wie so häufig heute, harmlos.

Mit fast exakt der gleichen Aktion probiert es Novikovas nochmal. Diesmal hat ein Münchener aber noch eine Bein dazwischen und lenkt die Murmel so zur Ecke.

Gute Einzelaktion von Arvydas Novikovas! Der Litauer zieht vom rechten Flügel in die Mitte und hat dabei viel zu viel Platz. Aus 18 Metern zieht er mit links ab, trifft das Leder aber nicht voll. Knapp rauscht der Schuss aber rechten Pfosten vorbei.

Celozzi tankt sich auf der rechten Seite gegen Beister durch, der dem Rechtsverteidiger nur freundlichen Geleitschutz bietet. Kurz vor der Torauslinie flankt er die Kugel ins Zentrum, wo sie aber von einem Sechziger per Kopf geklärt wird. Beister beschwert sich schließlich lautstark bei Yegenoglu, dass der nicht rausgerückt ist, um Celozzi zu attackieren.

Der VfL reißt wie schon in den ersten 45 Minuten die Spielkontrolle an sich und versucht sich mit gepflegtem Kurzpassspiel in die Spitze zu kombinieren. Die Münchener müssen nun aufpassen, nicht früh in Rückstand zu geraten, denn dann wären sie zwangläufig gezwungen mehr zu riskieren.

Weiter geht's! Beide Trainer haben einmal gewechselt. Bei den Hausherren kommt die Mainz-Leihgabe Beister zu seinem dritten Einsatz. Für ihn ist Adlung in der Kabine geblieben. Bei den Gästen ist nun Haberer für Hoogland im Spiel. Der 21-Jährige geht in die Spitze, während Terodde eine Position nach hinten rückt.

Halbzeitfazit:
Mit einem 1:1 gehen 1860 München und der VfL Bochum in die Pause. Die Gäste waren zu Beginn die bessere Mannschaft, kam aber zu selten vor das Tor der Sechziger, weil in der Offensive noch das Tempo und die Präzision fehlte. Insgesamt war es ein eher verhaltener erster Durchgang, der in der letzten 10 Minuten aber dann Fahrt aufnahm. Zunächst verwertete Rubin Okotie einen Eckball per Kopf und brachte seine Löwen etwas überraschend in Führung. Lange hielt der Vorsprung nicht, weil Terrazzino kurz vor der Pause einfach mal abzog und dann Glück hatte, dass sein Schuss unhaltbar abgefälscht wurde. So ist zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wieder alles offen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Sertan Yegenoglu (TSV 1860 München)
Der Linksverteidiger zieht im Mittelfeld das taktische Foul und kassiert zu Recht die erste Gelbe Karte der Partie.

Tooor für VfL Bochum, 1:1 durch Marco Terrazzino
Was für ein krummes Ding! Terodde behauptet den Ball mit dem Rücken zum Tor, ehe er 20 Meter vor dem Kasten bei Terrazzino landet. Der Deutsch-Italinier fackelt nicht lange und zieht mit rechts ab. Dabei wird die Kugel so unglücklich von Schindler abgefälscht, dass sie vom rechten Innenpfosten hinter die Linien springt. Nichts zu halten für Ortega.

Kagelmacher mit der Chance zum 2:0! Der Uruguayer wird halbrechts an der Strafraumlinie freigespielt und hat viel Zeit für den Abschluss. Mit seinem rechten Fuß visiert er das linke untere Eck an. Doch Riemann taucht ab und begräbt den Flachschuss unter seinen Armen.

Das muss doch der Ausgleich sein! Wieder ist es Eisfeld, der diesmal nach einer Flanke von rechts zum Kopfball kommt. Aus acht Metern setzt er die Pille sträflich ungedeckt knapp am linken Pfosten vorbei.

Fast der postwendende Ausgleich! Terodde behauptet gegen zwei Gegenspieler im Sechzehner den Ball, kommt aber schließlich zu Fall, sodass die Kugel frei liegen bleibt. Losilla nimmt Maß, scheitert aber am Fuß eines 1860-Verteidigers. Ortega kann schließlich sicher zupacken.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Rubin Okotie
Die Hausherren führen! Liendl tritt einen Eckball von der linken Seite mit seinem linken Fuß vom Tor weg. Im Zentrum stiehlt sich Okotie von seinem Gegenspieler weg und köpft den Ball aus sechs Metern unbedrängt mit Wucht rechts unten ins Eck.

Rubin Okotie wird in halblinker Position am Sechzehner von Michael Liendl bedient. Der Österreicher zieht noch kurz ins Zentrum und ehe er draufhält. Sein Schuss kommt aber nichts weit und wird geblockt.

Das Auswärtsteam ist inzwischen nicht mehr so dominant und auch häufiger in der Defensive gefordert, weil die Möhlmann-Truppe besser ins Spiel kommt. Das Geschehen ist dennoch sehr zerfahren und daher kein Fußball-Leckerbissen.

Riemann kommt nach einer Hereingabe der Sechziger aus dem rechten Halbfeld ein Stück aus seinem Kasten und will die Kugel am Fünfer gegen Okotie abfangen. Ihm rutscht die Pille allerdings durch die Finger. Zu seinem Glück kommt der hinter ihm lauernde Stürmer auch nicht mehr dran.

Eisfeld mit dem ersten gefährlichen Abschluss! Wijnaldum dribbelt sich auf links fast bis zur Grundlinie durch und flankt dann ins Zentrum auf Eisfeld. Der 23-Jährige steigt gegen zwei Sechziger hoch und nickt die Murmel knapp am rechten Winkel vorbei. Da fehlte nicht viel!

Der VfL ist in den ersten 20 Minuten die feldüberlegene Mannschaft, kann sich aber keine richtigen Torchancen herausspielen, weil im letzten Drittel noch die Genauigkeit in den Zuspielen fehlt. Die Hausherren kommen wenn dann nur durch Standardsituationen vor den gegnerischen Kasten.

Erste Chance für die Gastgeber! Riemann kann einen Freistoß vom linken Flügel nur abklatschen lassen, sodass Yegenoglu aus dem Rückraum zum Schuss kommt. Der Deutsch-Türke bekommt das Spielgerät aber nicht am Bochumer Schlussmann vorbei. Schließlich können die Gäste die Situation entschärfen.

Eine Hereingabe von der linken Außenbahn findet am zweiten Pfosten Simon Terodde. Der Bochumer Top-Torjäger bekommt das Leder aber voll ins Gesicht, weil ein Löwen-Verteidiger die Kugel zuvor verfehlt hatte. Der Kopfball hat letztlich überhaupt keinen Druck, sodass Ortega die Pille sicher aufnehmen kann.

Die Verbeek-Elf übernimmt von Beginn an die Iniative und beansprucht gegen tief stehenden Hausherren den Großteil des Ballbesitzes für sich. Torgelegenheiten springen dabei aber noch nicht heraus. Die Münchener lauer vor allem auf Konter, können mit diesen allerdings auch noch keine Torgefahr heraufbeschwören.

Bochum bekommt nach einer Flanke von links den ersten Eckball zugesprochen. Der Standard ist aber ebenfalls ungefährlich und wird von der 1860-Defensive mühelos aus dem Strafraum befördert.

Terrazzino will einen ersten Freistoß aus dem linken Halbfeld mit Schnitt vor das Tor bringen. Seine Hereingabe schafft es aber nicht in die Gefahrenzone, weil die Kugel an der Strafraumkante von einem Löwen geklärt werden kann.

Die Gäste versuchen das Spiel in Ruhe aufzubauen und schieben sich die Kugel zunächst in der Viererkette zu. Die Münchener attackieren erst an der Mittellinie und wollen den Tabellensechsten auf sich zukommen lassen, um dann bei Ballgewinn schnell umzuschalten.

Der Ball rollt! Die Bochumer haben angestoßen und spielen ganz in rot gegen die hellblau-weiß gekleideten Sechziger.

Schiedsrichter des Aufeinandertreffens ist Markus Schmidt. Der 42-Jährige Personalleiter aus Stuttgart leitet heute sein erstes Zweitliga-Spiel in dieser Saison. Er wird an den Seitenlinien von Thomas Gorniak und Matthias Jöllenbeck unterstützt. Als vierter Offizieller ist Tobias Christ im Einsatz.

Auf der anderen Seite wechselt Gertjan Verbeek im Vergleich zum Spiel in Nürnberg zwei Mal. Cacutalua kommt für den verletzten Bastians in die Abwehrreihe. Außerdem darf Novikovas zum vierten Mal in dieser Saison von Beginn an ran. Der Litauer ersetzt auf der rechten Außenbahn Onur Bulut.

Was die Aufstellungen angeht, spielt Benno Möhlmann heute mit einer 4-2-3-1-Formation anstatt im 4-4-2. Personell gesehen gibt’s drei Veränderungen. Yegenoglu ersetzt den gelbgesperrten Wittek links in der Viererkette, dazu kommt Stahl als zweiter Sechser für Mugoša in die Mannschaft. In der Spitze beginnt Okotie. Dafür bleibt Mölders draußen.

Torhüter Manuel Riemann hat die Hoffnung auf die Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse nach sechs Jahren Abstinenz jedenfalls nicht aufgegeben: "Wir werden bis zum Schluss alles dafür tun, um aufzusteigen. Vor der Restrückrunde haben wir die Rechnung aufgemacht, dass wir aus den verbliebenen 15 Spielen zehn Siege brauchen, um das Ziel zu erreichen. Einen haben wir schon geschafft, gegen Nürnberg hat es nicht ganz gereicht. Also brauchen wir nun noch neun Siege aus 13 Spielen."

Ob Verbeek mit seinen Jungs noch in den Aufstiegskampf eingreifen kann, ist derweil zweifelhaft. Beim direkten Konkurrenten in Nürnberg, der momentan den Relegationsplatz belegt, teilte man sich am vergangenen Montag die Punkte. Als Tabellensechster hat der VfL dadurch weiterhin fünf Zähler Rückstand auf die Clubberer. Ein Sieg ist heute somit Voraussetzung, um zumindest den Anschluss nicht zu verlieren. Auswärts warten die Blau-Weißen allerdings seit fünf Spielen auf einen Dreier.

Der VfL befindet sich im Gegensatz zu den Sechzigern derzeit in ruhigem Fahrwasser. Seit fünf Ligaspielen sind die Bochumer ungeschlagen. Nicht nur deshalb hat man unter der Woche nach monatelangem Tauziehen den Vertrag mit Cheftrainer Gertjan Verbeek bis 2018 verlängert. "Die Entwicklung, die die Mannschaft unter seiner Verantwortung genommen hat, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", zeigte sich Sportvorstand Christian Hochstätter erfreut über die weitere Zusammenarbeit mit dem 53-jährigen Niederländer, der seit Ende 2014 im Amt ist.

Der 61-jährige Trainer der Münchener ist jedoch optimistisch, dass es gegen Bochum mit dem langersehnten Erfolgserlebnis klappt: "Wir werden dagegenhalten. Das kann ich versprechen. Wir werden alles versuchen, die Hoffnung zu nähren, dass wir die Liga halten können. Ich freue mich auf Sonntag und bin zuversichtlich. Wir werden eine gute Leistung bringen!" Fast schon eine Kampfansage an das Team aus dem Ruhrpott, das erst im Dezember in der Allianz Arena zu Gast war und die Löwen mit einem 2:0-Sieg aus dem Pokal beförderte.

In der Winterpause hat Sportdirektor Oliver Kreuzer gleich fünf Neuzugänge präsentiert, um die schwächste Offensive der Liga (15 Tore in 21 Spielen) auf Vordermann zu bringen. Gebracht hat das bisher nichts – die Löwen warten in 2016 noch auf ihren ersten Treffer. "Uns ist es nicht geglückt, gut und erfolgreich in die restlichen 15 Spiele zu kommen. Das ist deprimierend. Trotzdem werden wir den Kopf nicht in den Sand stecken", resümierte Benno Möhlmann im Vorfeld der heutigen Partie.

Für die Münchener wird es höchste Zeit, dass sie wieder anfangen zu punkten. Mit mageren 14 Zählern stagniert man auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das rettende Ufer ist aktuell nur noch durchs Fernglas zu erkennen, der Relegationsplatz immerhin in Reichweite. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Paderborn, wo 1860 Ende November beim spektakulären 4:4 letztmals mit etwas Zählbarem vom Platz ging. Sollte die Truppe von Benno Möhlmann heute die siebte Pflichtspielpleite in Serie kassieren und die Ostwestfalen zeitgleich in Bielefeld punkten, wird die Luft an der Isar extrem dünn.