Fazit:
Feierabend am Millerntor! Unterm Strich setzt sich der FSV Frankfurt verdient mit 1:3 gegen den FC St. Pauli durch. Bereits im ersten Durchgang unterliefen den favorisierten Hausherren zahlreiche Fehler, wodurch die Mannschaften mit einem 1:2 für die Hessen in die Kabinen gingen. Nach dem Pausenpfiff waren die Hanseaten zwar um Ordnung in der Abwehr bemüht, mussten aber in der 53. Minute einen weiteren Gegentreffer hinnehmen, als Sobiech einen Kopfball von Ballas unhaltbar mit dem Rücken für Himmelmann ins Tor abfälschte. Auch in der Folgezeit mangelte es den Gastgebern an Kreativität und Spielwitz in der Offensive, während die Frankfurter hinten dicht machten und den Gegner meist gekonnt vom eigenen Tor fernhielten. Der FC St. Pauli verpasst also den Sprung auf einen Aufstiegsplatz, während der FSV Frankfurt sich Luft im Tabellenkeller verschafft.

Thy eilt noch einmal einem verlängerten Kopfball in den Frankfurter Strafraum hinterher, aber Weis ist vor dem Hamburger Angreifer am Ball und hält das Ergebnis für die Hessen fest.

Drei Minuten lässt der Unparteiische nachspielen.

In Zeitlupentempo verlässt Awoniyi den Rasen. Für ihn kommt Gerezigher für die verbleibenden Minuten in die Begegnung.

Und auf der Gegenseite hat Rolim die Chance, auf 1:4 zu erhöhen! Aus 18 Metern lässt der Frankfurter einen Flachschuss auf den gegnerischen Kasten ab. Himmelmann ist blitzartig auf dem Posten und wehrt das Spielgerät zur Seite ab.

Ein Querpass von der linken Seite rollt direkt in den Lauf von Hornschuh auf dem rechten Flügel. Der Mittelfeldmann hält einfach drauf, aber auch mit Gewalt kommt für die Hamburger nichts zustande, denn der Versuch aus 25 Metern verfehlt sein Ziel um mehrere Meter.

Die Partie plätschert momentan so vor sich hin. Frankfurt will nicht mehr und St. Pauli scheint sich wohl langsam damit zu arrangieren, dass das heute ein ganz gebrauchter Tag für sie war.

Dedič kommt für die letzten zehn Minuten in die Partie und ersetzt Schahin im Sturm der Gäste.

Vielleicht führt ja mal eine Standardsituation zum Erfolg, wenn schon aus dem Spiel heraus nichts geht. Alushi schlägt die Kugel aus dem rechten Halbfeld in die Gefahrenzone, aber Ballas kommt den Hamburger Angreifern zuvor und hält den Ball vom eigenen Tor fern.

13 Minuten trennen die Hessen von einem ganz wichtigen Dreier, der den Bornheimern wieder etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen würde. Noch ist die Messe aber nicht gelesen, auch wenn man dem FC St. Pauli nach dem bisherigen Spielverlauf nicht mehr allzu viel zutraut.

Noch immer haben es die Hamburger nicht vollbracht, sich eine hundertprozentige Möglichkeit zu erarbeiten. Die Abschlüsse von Sobota und Dudziak in der 67. Minute stellen das absolute Highlight im Angriffsspiel der Hanseaten dar.

Gelbe Karte für Philipp Ziereis (FC St. Pauli)
Auch Ziereis geht rüde in einen Zweikampf. Der Abwehrmann grätscht Kalmár um und wird mit der Gelben Karte verwarnt.

Der neue Mann führt sich direkt mit einem Schuss aus der Distanz ein, aber sein Versuch aus 20 Metern bleibt in der FSV-Abwehr hängen.

Mit Choi zieht Ewald Lienen seine letzte Option von der Bank. Für ihn verlässt Sobota den Platz, der eben mit seinem Schuss aus der Drehung an Weis gescheitert war.

Gelbe Karte für Dani Schahin (FSV Frankfurt)
Schahin fährt im Kopfballduell mit Ziereis den Ellenbogen raus und holt sich für diese Aktion die berechtigte Gelbe Karte ab.

Jetzt vielleicht mal! Sobota schließt aus der Drehung ab. Weis muss nach vorne abklatschen, wo Dudziak das Leder im zweiten Versuch über die Linie zu stochern versucht, aber der eingewechselte Mann bekommt keinen Druck hinter die Kugel und Weis pariert.

Der FSV Frankfurt zieht sich inzwischen natürlich verstärkt in die eigene Hälfte zurück und überlässt den Gastgebern das Spiel. Die wissen allerdings noch nichts mit der Rolle der spielbestimmenden Mannschaft anzufangen und bekommen keinen rechten Zugriff in der Offensive.

Den anschließenden Freistoß aus 25 Metern schlenzt Alushi direkt aufs Tor von Weis, aber der Versuch des Spielmachers geht ein gutes Stück am gegnerischen Gehäuse vorbei.

Gelbe Karte für Zsolt Kalmár (FSV Frankfurt)
Erst nach 64. Minuten gibt es die erste Gelbe Karte in der Partie. Kalmár holt Rzatkowski von hinten von den Beinen und wird mit dem Gelben Karton verwarnt.

Die Unterstützung der Fans am Millerntor ist nach wie vor erstklassig. Die zahlreichen Anhänger am Millerntor brüllen ihre Mannschaft nach vorne, die aber derzeit kein Mittel gegen die Verteidigung der Hessen findet.

Aber das Offensivspiel der Hanseaten sieht nach wie vor sehr schwerfällig aus. Bislang können die Gastgeber ihrer Favoritenrolle überhaupt nicht gerecht werden und wirken gerade im Angriff oftmals ideenlos.

Ewald Lienen reagiert auf den Gegentreffer. Er bringt mit Verhoek und Dudziak zwei frische Leute für die Offensive.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:3 durch Lasse Sobiech
Die Hausherren reiben sich verwundert die Augen! Beim Eckball von Kalmár schraubt sich Ballas in der Mitte hoch und drückt die Kugel aufs Hamburger Tor. Der Versuch des Kapitäns springt vom Rücken von Sobiech unhaltbar für Himmelmann ins Tor. St. Pauli wird bedient sein.

Auf der Gegenseite gibt Schahin nach links raus auf Kalmár. Der Flügelflitzer chippt das Leder in die Mitte, aber seine Hereingabe wird geblockt. Es gibt Ecke.

Dennoch sind die Akteure in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts um Ordnung in der Defensive bemüht. St. Pauli hat in dieser Phase der Partie deutlich mehr Ballbesitz, konnte bislang aber noch nicht gefährlich vors Frankfurter Tor vorrücken.

Nach Zusammenspiel mit Rzatkowski auf dem rechten Flügel schlägt Alushi eine hohe Flanke in die Gefahrenzone und findet Thy, der sich gegen gleich zwei Frankfurter Verteidiger jedoch nicht behaupten kann.

Beide Trainer haben übrigens keine Wechsel vorgenommen. Auch für den vor dem Kabinengang angeschlagenen Perdedaj geht es weiter.

Auf in die zweiten 45 Minuten!

Halbzeitfazit:
Pause am Millerntor! Nach einer turbulenten ersten Halbzeit führt der FSV Frankfurt mit 1:2 gegen den FC St. Pauli. Nach einer hektischen Anfangsphase konnten die Hamburger durch einen schönen Schuss aus der Drehung in Gestalt von Rzatkowski in Front gehen. Die Führung der Hanseaten hielt jedoch nur wenige Sekunden, denn im direkten Gegenstoß steckte Schahin auf Rolim durch, der eiskalt zum 1:1-Ausgleich vollendete. In der Folgezeit erlaubten sich beide Mannschaften unzählige Fehlpässe und Unachtsamkeiten im Aufbauspiel, die auf beiden Seiten für gute Möglichkeiten sorgten. Nach 32 Minuten packte Perdedaj den Hammer aus und donnerte die Kugel an den Querbalken, Schahin war der Nutznießer aus dieser Situation und drückte das Leder zur Frankfurter Führung über die Linie. Auch in den letzten Minuten vor der Pausenpfiff blieb die Partie sehr hektisch, am Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr. Wir atmen kurz durch und sind gleich wieder da!

Wieder erwischt es einen FSV-Spieler. Auch Perdedaj muss an der Seitenline nach einem Zweikampf mit Sobiech behandelt werden.

Zwei Minuten gibt es obendrauf. Womöglich in erster Linie aufgrund der Verletzung von Zimling.

Mit einem einfachen Pass in die Spitze hebeln die Gastgeber die Frankfurter Abwehr aus. Rzatkowski erwischt das Spielgerät kurz vor der Grundlinie, passt in die Mitte, aber findet nur einen gegnerischen Abwehrspieler.

Drei Minuten sind es noch bis zum Halbzeitpfiff. Passiert hier noch was vor der Pause?

Thy hat den Ausgleich auf dem Fuß! Sobota legt mit der Brust ab für die Hamburger Nummer 18. Der Stürmer der Hausherren fackelt nicht lange und sucht aus elf Metern den Abschluss. Er dreht sich um die eigene Achse und befördert das Leder mit rechts aufs Tor von Weis, der blitzschnell abtaucht und die Führung für seine Mannschaft festhält.

Die St. Paulianer scheinen doch etwas nervös zu sein und erlauben sich teils haarsträubende Fehlpässe. Nun holt Hornschuh immerhin mal einen Eckball heraus, der jedoch nichts einbringt.

St. Pauli schwimmt! Awoniyi marschiert auf Himmelmann zu, scheitert mit seinem Flachschuss aus 15 Metern aber am Keeper der Hamburger. Auch im Nachsetzen können Kalmár und Schahin den Torhüter nicht überwinden. Powerplay der Hessen!

Die Gäste drehen auf! Frankfurt macht mächtig Druck und schnürt die Hanseaten in der eigenen Hälfte ein. Die Hausherren müssen aufpassen, dass sie sich nicht noch ein drittes Gegentor fangen.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:2 durch Dani Schahin
Von wegen nix los! Perdedaj hat genug von dem behäbigen Fußball in den letzten Minuten. Der ehemalige Herthaner packt aus 30 Metern den Hammer aus und donnert die Kugel an den Querbalken. Das Leder springt zurück ins Spielfeld. Schahin schaltet am schnellsten und schiebt den Ball aus kurzer Distanz problemlos über die Linie.

St. Pauli macht hinten dicht und Frankfurt spielt Querpass um Querpass. Momentan hält sich das Geschehen auf dem Rasen in Grenzen.

Nach einer knappen halben Stunde versuchen die Akteure, die Partie etwas zu beruhigen. Beiden Kontrahenten fehlt ein wenig die Ordnung, was in der ersten Phase des Spiels für Möglichkeiten hüben wie drüben gesorgt hat.

Erneut gibt es einen Eckball für die Gäste von der rechten Seite. Kalmár nimmt sich mal wieder der Aufgabe an, aber seine Hereingabe in die Mitte ist einen Tick zu hoch für Dani Schahin.

Meistens geht es schnell nach vorne, wenn einem der beiden Teams ein Fehler unterläuft. Die Chancen auf beiden Seiten resultieren eher aus Abspielfehlern als aus Kreativität im Angriff.

Alushi scheitert an Weis! Buchtmann gibt an der Strafraumkante weiter auf Alushi. Der Zehner des FC St. Pauli ist bereits im Sechzehner und zieht aus spitzem Winkel ab. Weis macht das Richtige in der Situation und verlässt seinen Kasten. Der Keeper des FSV Frankfurt macht sich ganz breit und blockt den Schuss des Mittelfeldmannes, der wohl besser ein Auge für seine Mitspieler im Zentrum gehabt hätte.

So ist es. Kruska ersetzt Zimling auf der Sechser-Position.

Momentan sind die Hessen noch in Unterzahl, aber Tomas Oral wird gleich einen neuen Mann bringen müssen.

Für Zimling scheint es nicht mehr weiter zu gehen. Offenbar hat sich der Frankfurter auf Höhe des Mittelkreises übel das Knie verdreht. Das sieht nicht gut aus.

Kalmár dribbelt sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie und flankt dann gefühlvoll ins Zentrum. Dort schraubt sich Awoniyi hoch, aber der Stürmer wird entscheidend bedrängt und kann die Kugel nicht gefährlich aufs Tor bringen.

Also: Der Jubel der Gastgeber war nur von kurzer Dauer. Die Bornheimer erzielen mit dem direkten Gegenstoß das 1:1 und alles ist wieder beim Alten. Da waren die Hanseaten wohl noch im Freudentaumel über die schnelle Führung.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:1 durch Yann Rolim
Unfassbar, der direkte Gegenstoß! Die Frankfurter kombinieren sich mit Tempo durchs Mittelfeld. Schahin hat kurz vorm Sechzehner nach einem Doppelpass mit Rolim das Auge für seinen durchgelaufenen Mitspieler, der eiskalt mit links an Himmelmann zum umgehenden Ausgleich einschiebt. Was für ein Auftakt!

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Marc Rzatkowski
Und da zappelt der Ball auf einmal im Netz! Himmelmann schlägt die Kugel weit in die gegnerische Hälfte. Buballa steigt auf der linken Seite hoch und setzt Rzatkowski im Strafraum im Szene. Der Mittelfeldmann dreht sich um die eigene Achse und donnert den Ball mit links ins Eck!

In der gegnerischen Hälfte verlieren die Hessen die Kugel und laden die Hausherren zu einer Konterchance ein. Alushi bahnt sich seinen Weg in Richtung gegnerisches Tor, aber seine Mitspieler sind nicht früh genug nachgerückt, sodass der Mittelfeldmann das Spielgerät erst einmal wieder nach hinten geben muss.

Von einem Abtasten zu Beginn kann hier keine Rede sein. Scheinbar wollen beide Teams mit offenem Visier in die Partie gehen und munter nach vorne spielen. Wir haben nichts dagegen.

Bei einem schnellen Gegenstoß marschiert Perdedaj mit Tempo durchs Hamburger Mittelfeld und gibt dann in die Spitze auf Awoniyi, der sich gegen zwei Verteidiger aber nicht behaupten kann und das Leder verliert.

Und die Kugel klebt direkt am Pfosten! Ballas nimmt die Freistoßflanke von der rechten Seite mit dem Kopf und nickt die Kugel an den langen Pfosten. Das Spiel nimmt sofort an Fahrt auf!

Bereits nach zwanzig Sekunden geht Awoniyi auf dem rechten Flügel in einem Zweikampf mit Buballa zu Boden. Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß...

Der Ball in Hamburg rollt. Los geht's!

Die Klänge von "Hells Bells" erklingen und die Mannschaften betreten unter toller Atmosphäre den Rasen am Millerntor. Gleich geht's los!

So liegt der letzte Sieg der Frankfurter bereits ganze zweieinhalb Monate zurück. Allerdings begann die Negativspirale der Hessen schon Ende Oktober, als man den VfL Bochum überraschend mit 3:2 nach Hause schickte. Seitdem holte die Truppe von Trainer Thomas Oral nur sechs Punkte aus neun Partien und rutschte von einem Mittelfeldplatz auf den 15. Rang ab. Allerdings hält sich die Abstiegsgefahr für die Bornheimer noch in Grenzen, denn Paderborn, 1860 und der abgeschlagene MSV Duisburg sind noch ein Stück davon entfernt, dem FSV den rettenden 15. Rang streitig zu machen.

Bei den Gästen aus der Main-Metropole geht der Blick momentan eher nach unten. Mit zwei Niederlagen gegen Leipzig und Bielefeld gingen die Bornheimer in die Winterpause, zeigten aber zum Rückrundenauftakt beim KSC eine engagierte Leistung und trotzten den Badensern einen Punkt ab. Jedoch konnten die Hessen nicht an das Erfolgserlebnis gegen die Karlsruher anknüpfen und unterlagen vor einer Woche gegen die ebenfalls kriselnde Spielvereinigung Greuther Fürth mit 1:2.

Der aufopferungsvolle Auftritt gegen RB ist allerdings nicht spurlos an den St. Paulianern vorübergegangen. Abwehrmann Marc Hornschuh ist von einer Verhärtung im Oberschenkel geplagt, Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann hat mit einer Magenverstimmung zu kämpfen. Beide Akteure beißen jedoch für das heutige Spiel die Zähne zusammen und stehen wieder in der Startelf!

Die beiden absolvierten Rückrundenspiele konnten die Hanseaten mit 0:2 und 1:0 für sich entscheiden - eines davon übrigens gegen den unangefochtenen Spitzenreiter von RB Leipzig. Vor einer Woche gastierten die Sachsen am Millerntor, mussten sich jedoch am Ende mit 1:0 geschlagen geben. Die Truppe von Ewald Lienen zeigte gegen die Leipziger eine tolle kämpferische Leistung und dürfte für das heutige Spiel gegen die Frankfurter viel Selbstbewusstsein getankt haben.

Nach dem Fast-Abstieg im vergangenen Jahr sind die Hamburger in dieser Saison eine der Überraschungen in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Bereits 36 Zähler stehen bei den St. Paulianern zu Buche, sodass die Mannschaft vom Millerntor kräftig im Kampf um die Aufstiegsränge mitmischt. Mit einem Sieg am heutigen Abend könnten die Norddeutschen zumindest vorübergehend auf den zweiten Rang vorrücken und damit die eigenen Ambtionen unterstreichen.

Die Ausgangslagen der beiden Mannschaften könnten unterschiedlicher wohl nicht sein. Während der FC. St. Pauli auf dem vierten Tabellenplatz rangiert und nur einen Punkt Rückstand auf den drittplatzierten Club aus Nürnberg aufzuholen hat, stehen die Gäste aus Hessen mit dem 15. Rang nur knapp über dem Strich. Zumindest haben die Bornheimer ein angenehmes Polster von sechs Punkten auf den Relegationsplatz und sind also nicht unmittelbar abstiegsbedroht.