Fazit:
Union Berlin schlägt die Karlsruher eindrucksvoll mit 3:0. Sascha Lewandowski erringt bei seinem Debüt auf der Bank der Eisernen einen wichtigen und deutlichen Sieg. Seine Mannschaft überzeugte mit frühem Gegenpressing und einer starken Laufleistung. Auf der Seite der Badener setzt sich der Negativtrend fort. Vorne ideenlos, hinten wackelig: Beim KSC sind Anspruch und Wirklichkeit momentan weit voneinander entfernt. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein angenehmes Wochenende!

Gelbe Karte für Kenny Redondo (1. FC Union Berlin)
Der Berliner steigt Peitz auf den Schlappen und wird dafür verwarnt.

Der KSC probiert es, wenn überhaupt, über die linke Seite. Sallahi zeigt weiterhin eine gute Leistung und ist in seinem Team zusammen mit Keeper Orlishausen positiv herauszuheben.

Auf den Rängen ist es jetzt still. Zumindest wird nicht mehr gepfiffen. Der Umbruch bei den Badenern in diesem Sommer scheint noch mehr Zeit zu benötigen, als die meisten unter ihnen im Vorfeld erwartet hatten.

Was für ein Einstand für Sascha Lewandowski auf der Bank der Eisernen. Der erste Saisonsieg Berlins könnte eindrucksvoller kaum ausfallen. Allerdings hat der Gegner heute auch brav das Opferlamm gegeben, Karlsruhe ist in dieser Form kein Kandidat für die obere Tabellenhälfte.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:3 durch Collin Quaner
Quaner macht den Deckel drauf. Dominic Peitz leistet sich bei der Ballannahme einen eklatanten Patzer. Der neue Mann auf Seiten der Berliner spekuliert darauf und schnappt sich das Leder. Aus 15 Metern frei vor dem Kasten lässt sich der Stürmer nicht zweimal bitten und schlenzt stilvoll oben rechts zum 3:0 in den Knick.

Langsam wird es fahrlässig. Manuel Torres hat am zweiten Pfosten viel Platz, startet aber viel zu spät in den Raum und erwischt daher die Flanke von Gouaida nicht mehr rechtzeitig. Sein Schuss geht deutlich am Tor vorbei.

Markus Kauczinski hält es nicht mehr auf der Bank. Der Coach der Gastgeber hat sich seiner Trainingsjacke entledigt und fordert mehr Einsatz von seinen Schützlingen.

Der starke Wood verlässt den Platz zu einem Zeitpunkt, an dem der KSC neuen Mut gefasst zu haben scheint. Für ihn kommt Aalen-Neuzugang Quaner aufs Feld.

Jetzt Hoffer! Schlag auf Schlag gehen die Angriffe jetzt auf das Berliner Tor. Dieses Mal ist der Angreifer vor Leistner am Ball, doch Haas reagiert erstklassig und hält die Null fest.

Karlsruhe ans Gebälk! Und wie passend das ist zum Spiel der Gastgeber. Nazarov zieht von links in die Mitte und zieht aus der zweiten Reihe ab, doch sein Schuss knallt nur gegen die Querlatte.

Gulde mal mit einem klasse Querpass auf Manuel Torres, doch der verliert den Ball so schnell, wie er ihn bekommen hat. Der Spanier ist heute unsichtbar.

Gelbe Karte für Bobby Wood (1. FC Union Berlin)
Der Torschütze zieht Gouaida am Trikot und sieht dafür die Gelbe Karte.

Christopher Quiring betritt den Platz und ordnet sich auf der rechten Seite ein. Vermutlich soll er den quirligen Ylli Sallahi etwas ausbremsen.

Wenn beim KSC mal was geht, dann über Sallahi. Der schickt Gouaida mit einem exzellenten Pass in die Tiefe, von wo das Leder in den Fünfer gespielt wird. Doch im Strafraum ist Hoffer abermals nur zweiter Sieger gegen Leistner.

Gelbe Karte für Roberto Punčec (1. FC Union Berlin)

Dimitrij Nazarov versucht es, vielleicht mehr aus Verzweiflung, mit einem Distanzschuss aus der Drehung, der Haas nicht gefährlich werden kann.

Erste Annäherungsversuche, doch Hoffer scheitert im Luftduell abermals an Leistner. Die nachfolgende Ecke geht ein Stück über den Kasten von Haas.

An der Seitenlinie tut sich etwas. Markus Kauczinski wird auf den erneuten Rückschlag reagieren. Aber bringt das noch was?

Bobby Wood hat vorgemacht, woran es dem KSC mangelt: Durchsetzungsvermögen. Die Badener wirken angezählt, Union lässt Ball und Gegner laufen und geht durch einen Kopfball von Wood fast noch höher in Führung. Orlishausen, stärkster Karlsruher, ist zur Stelle und kann entschärfen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:2 durch Bobby Wood
In der Gegenbewegung legt die Union einen drauf! Wood startet aus dem Halbfeld in den gegnerischen Strafraum und wird eigentlich gedoppelt. Doch der US-Amerikaner setzt sich mit großem Willen durch. Gulde und Wood gehen beide im Zweikampf sieben Meter vor dem Kasten zu Boden, doch der Berliner rappelt sich als erster wieder auf und zieht direkt ab. Au backe, Karlsruhe.

Da wurden wohl deutliche Worte in der Kabine gesprochen! Gleich nach dem Wiederanpfiff kommen die Gastgeber zu ihrer besten Möglichkeit. Der neue Mann Gouaida setzt Sallahi in Szene. Der spielt flach und hart von der Grundlinie vor das Tor, wo zwei Mitspieler am Ball vorbeigrätschen.

Weiter geht es in Karlsruhe. Beim KSC wurde der junge Mehlem zur Halbzeit ausgewechselt, für ihn ist die Hamburg-Leihgabe Gouaida auf dem Platz.

Halbzeitfazit:
Die Berliner gehen verdient mit 1:0 in die Pause. Karlsruhe leidet unter der Abwesenheit der Verletzten und Gesperrten und dem Unmut der eigenen Fans. Dabei zeigte sich die Mannschaft von Markus Kauczinski nicht von ihrer schlechtesten Seite. Doch vor allem in der Vorwärtsbewegung fehlen dem KSC bisher die Ideen. Union zeigt beim Debüt von Sascha Lewandowski eine engagierte Leistung und ging durch den Treffer Marke Traumtor von Damir Kreilach in der zwölften Minute in Führung, die bis zur Halbzeit auch nicht gefährdet wirkte. Der KSC wird im zweiten Durchgang eine gute Schippe zulegen müssen, um nicht den nächsten Dämpfer hinzunehmen.

Zu den Pfiffen: Die Anhänger des KSC zeigen sich wiederholt unzufrieden mit der Leistung ihres Teams. Das ist sportlich verglichen mit der Leistung des Vorjahres vielleicht vertretbar. Allerdings ist fraglich, ob das der Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht eher schadet als nutzt.

Unter den Pfiffen der Heimfans geht die größte Chance zum 2:0 fast unter. Mit einem Konter verschafft sich Union etwas Luft und plötzlich findet sich Korte frei vor Orlishausen wieder. Im eins gegen eins behauptet sich der Keeper und erhält seinem Team damit die Möglichkeit, diese Partie nicht vor der Pause vollends abzugeben.

Die Körpersprache spricht Bände: Enrico Valentini treibt das Spielgerät über den Platz, gibt den Ballbesitz dann aber relativ unbedrängt durch einen Fehlpass ab. Danach bleibt der Karlsruher mit hängenden Schulter stehen. So wird das nichts mit dem Ausgleich.

In Baden nichts Neues. Die Partie verflacht zusehend. Die Langen Pässe des KSC kommen nicht an, Union hat einen Gang runtergefahren.

Trotzdem nähern sich die Gastgeber Minute für Minute an das Tor der Hauptstädter an. Die Berliner lassen den KSC kommen, der sich immer öfter auch Standards in aussichtsreichen Positionen erspielt.

Großchancen sind nach einer halben Stunde noch Mangelware. Doch während die Berliner solide aufgestellt und durchgeplant wirken, scheinen die Karlsruher in der Offensive oft ideenlos zu sein.

Valentini probiert es mit einem Freistoß von der Seitenlinie direkt. Haas ist hellwach und pflückt den Ball aus der Luft.

Union lässt sich von der Karlsruher Chance nicht weiter beeindrucken. Die Laufbereitschaft der Gäste ist ungebrochen. Vor allem Torschütze und Kapitän Damir Kreilach geht mit gutem Beispiel voran und zieht die ganze Mannschaft mit.

Gelbe Karte für Raffael Korte (1. FC Union Berlin)
Der 25-Jährige sieht für ein taktisches Foul an Mehlem die Gelbe Karte.

Um ein Haar der Ausgleich! Bei einem Eckstoß fällt die Kugel vor die Füße von Mauersberger. Dessen Direktabnahme kann Haas nur unsicher abwehren, doch Peitz ist von seinem Glück überrascht und jagt den Abpraller aus kürzester Distanz noch in die oberen Reihen des Wildparkstadions.

Die Gastgeber wirken ratlos: In der Offensive suchen sie ihr Heil zu oft mit langen, hohen Bällen in das Sturmzentrum. Da die Angreifer des KSC nicht wirklich als hochgewachsen gelten können, finden diese Pässe allerdings keine Abnehmer.

Seit dem Treffer lässt sich Kreilach etwas mehr ins Mittelfeld fallen, Wood hält als alleinige Spitze die Position im Berliner Angriffsspiel.

Ausruhen sollten sich die Hauptstädter aber nicht. Der KSC scheint durch den Gegentreffer aus der anfänglichen Lethargie befreit und will jetzt eine Antwort liefern.

Berlin im Feiermodus: Die Mannschaft und ihr neuer Coach bejubeln bereits nach zwölf Minuten in der Zeitrechnung Lewandowski den ersten Treffer. Zwar hatten die Gäste bis dato keine Hochkaräter aus dem Spiel heraus, doch die Überlegenheit auf dem Feld ließ ähnliches vorausahnen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Damir Kreilach
Da rappelt es auch schon im Badener Kasten! Damir Kreilach eröffnet den Torreigen mit einem Anwärter auf das Tor der Woche. Die Berliner bekommen einen Freistoß 20 Meter vor Dirk Orlishausen zugesprochen. Der Kapitän der Eisernen schnappt sich das Leder und zirkelt es mit ganz viel Gefühl und dem nötigen Druck in den linken oberen Giebel. Der Ball streift noch die Unterkante der Latte und geht von da ins Tor.

Auch die Feldhoheit haben die Gäste nach zehn Minuten übernommen und die Gastgeber in ihre eigene Hälfte zurückgedrängt. Obacht, KSC.

Die Eisernen aus Berlin wirken in den ersten Minuten deutlich agiler als ihre Kontrahenten. Karlsruhe wartet noch ab und lässt den Gegner erst einmal machen.

Beim KSC steht übrigens Marvin Mehlem zum ersten Mal in der Startelf. Der junge Mittelfeldmann ist gestern 18 Jahre alt geworden. Sein Trainer betonte aber, dass der Auftritt von Beginn an kein Geburtstagsgeschenk sei. Noch konnte sich Mehlem nicht auszeichnen, aber die Partie ist ja noch lang.

Schon nach fünf Minuten fällt auf, wie früh die Gäste den ballführenden Spieler des KSC angreifen. Tackling und Einsatz sehen schon sehr ordentlich aus. Die Frage ist nur, ob Union dieses Tempo über 90 Minuten gehen kann.

Peitz verlierten den Ball bei der Annahme und die Berliner schalten blitzschnell auf Gegenangriff um. Die Attacke verläuft im Sand, dennoch: Ist das schon Lewandowski-Fußball bei der Union?

Der Ball rollt in Baden! Die Gäste spielen in dunklen Trikots, während Karlsruhe im traditionellen weiß-blau aufläuft.

Angeführt von Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen, betreten die Mannschaften das Feld. Die Sonne lacht über dem Wildparkstadion in Karlsruhe, in wenigen Momenten geht es los. Viel Spaß!

"Die erste Woche war sehr gut. Ich habe eine Mannschaft angetroffen, die als Gefüge schon intakt wirkt", resümiert Lewandowski: "Die Aufgabe in Karlsruhe muss in unserer momentanen Situation nicht die schlechteste sein". Die aktuelle Krankenakte des Klubs dürfte dem Trainer wohl dennoch ein paar Falten auf die Stirn gezaubert haben. Dennis Daube, Fabian Schönheim und Maxi Thiel fallen verletzungsbedingt aus, zu ihnen gesellen sich die gesperrten Benjamin Kessel und Sören Brandy. Für Top-Scorer Brandy rückt Bobby Wood gegen den KSC ins Sturmzentrum.

Und auch auf der anderen Seite lohnt der Blick auf die Bank. Sascha Lewandowski wurde unlängst als Nachfolger von Norbert Düwel als Trainer von Union Berlin vorgestellt. Damit reagierte die Vereinsführung auf vier Unentschieden und eine Niederlage zum Auftakt - zu wenig für die Aspirationen der Hauptstädter. Der neue Coach feiert nun also nach nur sieben Trainingstagen mit der Mannschaft seinen Einstand bei den Eisernen.

Ob Kauczinski an den nötigen Stellschrauben drehen konnte, wird sich vielleicht schon heute zeigen. Die fehlende Gefahr aus der Offensive sollte seit dem Abgang vom ehemaligen Top-Torjäger Rouwen Hennings durch den Neuzugang Dimitris Diamantakos wiedererweckt werden. Der Grieche, der lange an einer Mandeloperation laborierte, steht dem Trainer allerdings auch heute nicht zur Verfügung.

"So etwas habe ich noch nicht gehabt", konstatierte Kauczinski nach der Schlappe gegen Braunschweig. Alles, was die Mannschaft in der vergangenen Saison noch ausgezeichnet hatte, ließ sie vermissen. Vor vorne bis hinten glich der Auftritt einem kollektiven Totalversagen. Der Trainer weiter: "Vom Anfang bis zum Ende war keiner richtig im Spiel. Weder jeder Einzelne noch wir als Mannschaft". So verabschiedete man sich in die Länderspielpause. Vor der Partie gegen die Berliner mahnt der Übungsleiter aber an: "Wir müssen Ruhe bewahren. Wir sind im Umbruch, das dauert".

So richtig zufrieden können sie in Karlsruhe mit dem Saisonstart nicht sein. Nach der knapp verpassten Relegation gegen den HSV, beginnt die neue Spielzeit wenig vielversprechend. Zwar konnten die Männer von Cheftrainer Markus Kauczinski nach zwei Auftaktpleiten zwei Dreier einfahren, doch Ende August setzte es eine herbe 0:6-Schlappe beim Gastspiel in Braunschweig. Dazu kommt noch, dass die Badener sich in der ersten Runde des DFB-Pokals dem Oberligisten SSV Reutlingen geschlagen geben mussten.

Hallo und herzlich willkommen zum sechsten Spieltag in der 2. Bundesliga. Um 13 Uhr empfängt der Karlsruher SC den 1. FC Union Berlin zum Schlagabtausch. Viel Vergnügen!