Fazit:
Der RB Leipzig bezwingt den MSV Duisburg und schickt die Zebras mit einem 4:2 auf die Heimreise. Schon in der ersten Halbzeit hätten die Hausherren führen können, doch Duisburg wehrte sich mit allen Kräften und ging in einer tempoarmen zweiten Halbzeit sogar in Führung. Für Leipzig schien das der Wachmacher zu sein: Mitten in die Duisburger Aufbruchsstimmung hinein legte die Rangnick-Elf eine fulminante Schlussphase hin und erzielte drei Tore in den letzten sechs Spielminuten. Duisburgs Abwehr stand über 80 Minuten gut - und fiel ausgerechnet nach dem Führungstreffer vollkommen auseinander. Damit festigt RB den zweiten Tabellenplatz und seine Ansprüche auf Liga eins, Duisburg verpasst es nach einer engagierten Leistung hingegen, einen Zähler aus Sachsen zu entführen. Einen schönen Nachmittag noch!

Zwei Minuten gibt es obendrauf und die Party in Leipzig ist in vollem Gange!

Tooor für RB Leipzig, 4:2 durch Yussuf Poulsen
Der Wahnsinn in Leipzig geht weiter! Duisburg hat den Vorwärtsgang eingelegt, da stibizt sich Forsberg die Kugel und treibt das Spielgerät nach vorne. Im richtigen Moment sieht er den mitgelaufenen Bruno, der direkt in den Strafraum eindringt und Ratajczak tunnelt. Dadurch ist Poulsen am zweiten Pfosten vollkommen frei und muss die Kugel aus einem Meter nur noch über die Linie drücken.

Gelbe Karte für Stefan Ilsanker (RB Leipzig)

Was für eine fulminante Schlussphase! RB dreht die Begegnung noch einmal und führt durch zwei Jokertore mit 3:2. Eine Minute ist regulär noch zu spielen!

Gelbe Karte für Atınç Nukan (RB Leipzig)
Der Joker reißt sich ebenfalls das Trikot vom Leib und sieht den Gelben Karton.

Tooor für RB Leipzig, 3:2 durch Atınç Nukan
Und Leipzig dreht die Partie nochmal! Wieder ist eine Ecke Ausgangspunkt, wieder wird sie gefährlich an den kurzen Pfosten geschlagen. Atınç Nukan trifft die Pille halb per Kopf, halb per Schulter und drückt sie Richtung Tor - Ratajczak streckt sich, kann die Führung der Gastgeber aber nicht verhindern.

Tooor für RB Leipzig, 2:2 durch Nils Quaschner
Der eingewechselte Quaschner besorgt den Ausgleich! Von rechts wird eine Ecke kurz ausgeführt und Forsberg bringt die Flanke gefährlich in den Strafraum. Am kurzen Pfosten lungern gleich mehrere RB-Spieler, Quaschner ist schließlich der glückliche, auf dessen Oberhaupt der Ball landet.

Duisburg hält jetzt natürlich alle Trümpfe in der Hand und verteidigt den eigenen Sechzehner mit Mann und Maus. Leipzig muss sich vorwerfen lassen, hochkarätige Chancen aus kurzer Distanz vergeben zu haben. Doch die Roten Bullen werfen noch einmal alles nach vorne und wollen den Ausgleich erzwingen.

Kurz darauf ist Feierabend für Janjić und Onuegbu darf sich in den letzten Minuten die Hacken wund rennen.

Gelbe Karte für Kevin Scheidhauer (MSV Duisburg)
Im Freudentaumel reißt sich der ehemalige Leipziger das Trikot vom Leib und kassiert dafür die Gelbe Karte. Die wird er dankend annehmen.

Tooor für MSV Duisburg, 1:2 durch Kevin Scheidhauer
Die Zebras setzen sogar noch einen drauf und gehen durch den eingewechselten Scheidhauer in Führung! Im Anschluss an eine Ecke für Leipzig ist die Hintermannschaft von RB vogelwild unterwegs und Duisburg setzt zum Konter an. Während sich alle auf Wolze konzentrieren, läuft Scheidhauer in der Mitte Mann und Maus davon und wird im richtigen Moment bedient. Aus 13 Metern hat er keine Mühe, Coltorti zu überwinden.

Doch der Konter kommt nicht zu Stande, weil Duisburg hinten weiterhin kompakt steht und sofort attackiert. Auch knappe zehn Minuten vor dem Ende ist der Außenseiter hier weiter dick im Geschäft und darf auf einen Punktgewinn hoffen.

Janjić und Scheidhauer kombinieren sich fein an den Strafraum der Leipziger. Dann will Scheidhauer von der Grundlinie zurücklegen, doch die Duisburger waren nicht rechtzeitig aufgerückt. So kann Leipzig zum Gegenangriff blasen.

Kurz darauf ist Schluss für Selke. Der Stürmer war in der zweiten Halbzeit deutlich unauffälliger als noch im ersten Durchgang der Partie und macht jetzt Platz für Nils Quaschner. Welche Akzente kann der 21-Jährige noch setzen?

Gelbe Karte für Davie Selke (RB Leipzig)
Im Zweikampf mit Duisburgs Bohl fällt Selke. Der Stürmer fordert einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Sippel hat die Situation anders bewertet und zeigt Selke Gelb wegen einer Schwalbe. Das geht so in Ordnung, Bohl hatte da ein ganz faires Zweikampfverhalten an den Tag gelegt.

Massimo Bruno sorgt für mächtig Wirbel am MSV-Strafraum. Der quirlige offensive Mittelfeldmann prüft Ratajczak gleich mehrmals hintereinander, doch der Schlussmann der Zebras ist immer wieder Sieger. Lucky Punch der Duisburger oder verdientes Führungstor für Leipzig? Was passiert noch in den letzten zwanzig Minuten?

Ralf Rangnick welchselt positionsgetreu und bringt Innenverteidiger für Innenverteidiger. Compper fasst sich bei seiner Auswechslung an den Rücken und scheint sich verletzt zu haben.

Leipzig erhöht die Schlagzahl. Sabitzer lässt gleich drei Gegenspieler mit einem einfachen Übersteiger alt aussehen und kann dann aus dem Stand heraus die Flanke in den Fünfmeterraum bringen. Dort macht Selke es Compper nach und trifft den Ball nicht richtig. Ratajczak muss nicht eingreifen.

Kevin Scheidhauer soll nun für mehr Breite in der Offensive sorgen und ersetzt Thomas Bröker in der Sturmspitze.

Compper mit der Riesenmöglichkeit! Nach einem Eckball von der linken Seite läuft sich der aufgerückte Compper schön frei und steht vollkommen alleingelassen vor Ratajczak. Doch der Ball landet nicht auf seinem Kopf, sondern streift nur seine Schulter und geht deshalb unkontrolliert am Kasten vorbei!

Gelbe Karte für Branimir Bajić (MSV Duisburg)
Kapitän Bajić kommt auf der Außenbahn zu spät und senst Sabitzer um. Er sieht seine fünfte Gelbe Karte und fehlt dem MSV gegen Kaiserslautern.

Und die verkaufen sich im zweiten Durchgang bisher richtig gut. Forsberg sieht gerade zum ersten Mal die Lücke im Defensivverbund der Gäste und will Poulsen bedienen. Doch wenn alle anderen geschlagen sind, kann der MSV sich auf Ratajczak verlassen. Der MSV-Keeper eilt aus seinem Kasten und drischt die Pille davon. Bis auf diese Aktion präsentiert sich die Zebra-Hintermannschaft jedoch stabil.

Dem MSV Duisburg kann man kaum vorwerfen, hier nicht mehr in die Waagschale zu legen. Auch wenn die Zebras dringend drei Punkte brauchen, um irgendwann mal die Rote Laterne abzugeben, wäre alles andere als eine Niederlage beim haushohen Favoriten aus Leipzig schon ein Achtungserfolg für die Westdeutschen.

Auch ein Distanzschuss hilft da nichts: Marcel Sabitzer versucht es nach einer schönen Einzelaktion mal aus der zweiten Reihe, doch die Pille landet direkt in Ratajczaks Armen. Leipzig wartet noch auf seinen Rhythmus in dieser zweiten Halbzeit.

Das Tempo ist größtenteils raus aus der Begegnung: RB agiert ideenlos und muss seine Angriffsbemühungen oft schon an der Mittellinie abbrechen, weil Duisburg jetzt früh drauf geht. Aus dem Spiel heraus passiert deshalb momentan nicht viel.

Nachdem Duisburg sich ein bisschen in des Gegners Hälfte eingenistet hatte, fährt Leipzig einen guten Konter: Selke setzt an der Außenlinie zum Sprint an, doch auch hier fehlen kreative Ideen: Der Ball wird schließlich zur Flanke und trudelt an Freund und Feind vorbei. Mit mehr Tempo wäre da vielleicht eine ganz andere Chance draus geworden.

Leipzig kontrolliert auch im zweiten Durchgang Ball und Gegner, wartet aber weiter auf die zündende Idee im Angriffsspiel. Geduld könnte ein entscheidender Faktor für die Hausherren an diesem Nikolaustag werden.

Für den zweiten Durchgang wechseln beide Trainer einmal: Auf Seiten der Hausherren macht Demme Platz für Bruno, bei den Gästen darf Meißner für den unauffälligen Chanturia ran.

Halbzeitfazit:
Dann ist die erste Halbzeit rum und Peter Sippel schickt die Mannschaften mit einem 1:1 in die Kabinen. Das Geschehen spielt sich bisher fast ausschließlich in der Hälfte der Zebras ab, die nicht nur selbst sehr defensiv agieren, sondern von emsigen Leipzigern tief an den eigenen Sechzehner gedrängt werden. RB hatte deutliche Möglichkeiten, in Führung zu gehen, doch stattdessen agierten sie bei einer Ecke viel zu unsortiert und gestatteten Kevin Wolze ein Traumtor zur Führung. Diese Führung konnte Poulsen kurz darauf zwar egalisieren, doch seither fehlt es den Hausherren offensiv an Durchschlagskraft. Duisburg hat eigene Angriffsbemühungen größtenteils eingestellt und kann mit dem Punkt wohl gut leben. Leipzig will aber deutlich mehr. Nach 15 Minuten Verschnaufspause geht es weiter. Bis gleich!

Zumindest gibt es noch einmal eine Freistoßsituation für die Hausherren, als Grote sich nur mit einem Foul behelfen kann. Forsberg bringt die Pille gefühlvoll in den Strafraum, doch die Duisburger können klären. Damit ist die angezeigte Minute Nachspielzeit schon fast wieder rum.

Duisburg scheint mit dem 1:1 mehr als zufrieden zu sein, Leipzig intensiviert seine Bemühungen vor dem Halbzeitpfiff noch einmal. Gelingt hier noch vor dem Pausenpfiff der Führungstreffer?

Gut fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit macht RB das Spiel und zeigt sich im Aufbauspiel sehr geduldig. Die Duisburger Hintermannschaft wird gut beschäftigt, doch bisher fehlt die kreative Idee im Offensivspiel der Hausherren. So können sich die Zebras immer wieder neu sortieren und wehren die meisten Angriffe erfolgreich ab.

Ratajczak hat sich bei der Situation offenbar weh getan und muss behandelt werden. Nach kurzer Zeit geht es für den Mann im Duisburger Kasten aber weiter.

Yussuf Poulsen hat das 2:0 auf dem Fuß! Klostermann chippt die Kugel von Höhe der Mittelline auf den startenten Poulsen, der das Leder gekonnt annimmt und alleine auf den herauseilenden Ratajczak zustürmt. Doch der MSV-Keeper ist zuerst am Ball und begräbt das Spielgerät unter sich.

Auf der Gegenseite sehen die Zuschauer eine der wenigen Offensivaktionen: Torschütze Wolze schickt Janjić in die Spitze, aber Ilsanker macht Tempo und läuft die Kugel ab. Das Muster der seltenen Duisburger Angriffer ist immer das selbe: Lange Bälle in die Spitze, die erlaufen werden sollen. Kombinationsspiel der Gäste bleibt weiter Fehlanzeige.

Selke fällt im Strafraum und die Arena fordert Elfmeter. Doch die Pfeife Sippels bleibt zurecht stumm: Bajić hatte im Zweikampf fair agiert und Selke war unglücklich gefallen.

Angetrieben von dem Ausgleichstreffer drängt RB die Zebras nun immer mehr in die eigene Hälfte zurück und will noch eine Schippe drauflegen. Sabitzer und Poulsen lassen die Pille schön über die rechte Außenbahn kreisen, doch der entscheidende Pass kommt nicht an.

Das war viel zu einfach aus Sicht den MSV! Chanturia lässt sich auf der Außenbahn vorführen und in der Mitte darf Poulsen munterseelenallein abschließen. Der MSV agiert da viel zu stümperhaft.

Tooor für RB Leipzig, 1:1 durch Yussuf Poulsen
RB Leipzig belohnt sich für sein konsequentes Offensivspiel und erzielt den verdienten Ausgleich. Und der war klasse herausgespielt: Auf der linken Außenbahn schickt Forsberg Halstenberg in Richtung Gefahrenzone. Chanturia hatte einen Moment nicht aufgepasst und lässt den aufgerückten Verteidiger fast bis zur Grundlinie passieren. Dann hat Halstenberg den Blick für Poulsen, der vom Elfmeterpunkt links einschiebt.

Gelbe Karte für Rolf Feltscher (MSV Duisburg)
Feltscher hat sich da wohl in der Sportart vertan. Wie beim Rugby umklammert er Selke von hinten und kassiert dafür vollkommen zurecht den Gelben Karton.

Der MSV nutzt seine erste Gelegenheit zur Führung. Seit dem Führungstreffer konzentrieren sich die Geste jedoch wieder ausschließlich auf die Defensivarbeit. Und das ist auch nötig, denn die Hausherren lassen sich nicht unterkriegen und spielen weiter munter nach vorne.

...doch die Sachsen lassen diese gute Chance einfach liegen. Forsberg spielt den Ball von der rechten Außenbahn flach in den Strafraum, doch außer Albutat will niemand den Ball aufnehmen, sodass die Zebras die Gefahr abwenden können.

Mit dieser Führung war nach dem bisherigen Spielverlauf nicht wirklich zu rechnen. Den Gästen dürfte das egal sein. Leipzig antwortet mit wütenden Offensivaktionen und bekommt nun auf der rechten Seite einen Freistoß zugesprochen...

Tooor für MSV Duisburg, 0:1 durch Kevin Wolze
Wolze lässt seine linke Klebe sprechen und netzt zur 1:0-Führung ein! Zunächst hatte Compper in letzter Minute vor Bröker geklärt. Die anschließende Ecke kann Selke zunächst per Kopf klären, doch die Pille landet direkt am Schlappen von Wolze, der aus gut 18 Metern einfach mal drauf hält und den Ball ideal trifft - die Murmel landet unhaltbar für Coltorti im Knick und der Gast führt in Leipzig!

Nach einer Viertelstunde haben die Gäste das Offensivspiel komplett eingestellt, klären die Bälle aus der eigenen Hälfte meist hoch und weit. Ein kontrollierter Spielaufbau kommt so nicht zu Stande.

Das erste Tor der Begegnung ist gefallen, doch das Tor zählt nicht! Selke hatte einen langen Ball in die Spitze als erstes antizipiert,Ratajczak umkurvt und die Führung markiert. Doch der ehemalige Bundesligaspieler wird wegen vermeintlicher Abseitsstellung zurückgepfiffen. Doch Bajić war auch noch in der Mitte - das sah eher nach gleicher Höhe aus!

Mittlerweile spielt sich das Geschehen auf dem grünen Geläuft so ab, wie man das vor der Partie erwartet hätte: Leipzig gibt den Ton an und der MSV muss bereits in den Anfangsminuten ein ganzes Stück Arbeit verrichten. Die Chancenherrlichkeit der ersten Minuten hat bei RB jedoch abgenommen - auch, weil Duisburg gut sortiert steht und sich in jeden Zweikampf wirft.

Nach der Anfangsoffensive haben die Gastgeber nun etwas Tempo raus genommen und bauen ruhig über die eigene Hintermannschaft auf. Gerade prüft Forsberg erneut Ratajczak aus 11 Metern, doch sein Linksschuss ist zu unplatziert.

Die Gäste aus dem Ruhrgebiet verstecken sich ebenfalls nicht: Eine Ecke von links kann Feltscher vom kurzen Pfosten aus zwar nicht gefährlich verwerten, doch Duisburg setzt sich jetzt erstmals in der gegnerischen Hälfte fest.

Und erneut ist Ratajczak zur Stelle. Emil Forsberg wird nach einer schönen Ballstafette im Sechzehner bedient und zieht ab, doch Ratajczak macht sich ganz groß und bugsiert die Murmel aus der Gefahrenzone. Leipzig zeigt hier von Beginn an, wie die Marschroute der Partie lauten soll.

Zum ersten Mal geben die Gastgeber ein Zeichen von sich: Poulsen gewinnt am Mittelkreis das Kopfballduell und leitet den Ball auf die linke Seite, wo Selke durchgestartet war und vom Strafraumeck abzieht. MSV-Keeper Ratajczak hat keine Probleme, den Ball aufzunehmen, wird aber früh warmgeschossen.

Rein geht's in die Partie!

Die Teams schwören sich in den Mannschaftskreisen noch einmal ein. In wenigen Sekunden geht es hier los!

Angeführt von den Unparteiischen betreten die 22 Protagonisten den Rasen. Leipzig wird in den klassischen roten Hosen und weißen Trikots agieren; der Gast hat sich die schwarz-rote Jerseys übergestreift.

Schiedsrichter der Begegnung ist Peter Sippel. Der erfahrene Referee pfeift für die Würzburger Kickers und hat bereits 209 Erst- sowie 148 Zweitligaspiele geleitet. An den Seitenlinien assistieren ihm Christian Leicher und Florian Kornblum. Als vierter Offizieller kümmert sich Marcel Unger um das Geschehen an den Ersatzbänken.

Setzt RB seine Erfolgsserie fort und untermauert mit dem Sieg seine Erstligaansprüche oder gelingt den Zebras der nächste Befreiungsschlag, indem man mit mindestens einem Punkt die Heimreise antritt?

Beide Trainer verändern ihre Teams im Vergleich zum letzten Spieltag einmal: Bei den Hausherren soll Yussuf Poulsen von Beginn an für Wirbel im Sturmzentrum sorgen. Er ersetzt den gelbgesperrten Dominik Kaiser. Auf der Gegenseite darf Dennis Grote von Beginn an ran, Onuegbu Kingsley nimmt zunächst auf der Bank Platz.

Hoffnungsschwimmer für alle Zebra-Fans: RB ist zu Hause deutlich anfälliger als auf fremden Plätzen. Während die Sachsen auswärts noch unbesiegt sind, hat es daheim in sieben Begegnungen nur drei Siege gegeben, aber eben auch je zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Unabhängig von der eigenen Verfassung weiß Ralf Rangnick, dass mit dem MSV Duisburg kein abgeschlagener Gegner in die Arena kommt. "Die Mannschaft ist mit dem Team von vor drei Wochen nicht mehr zu vergleichen", sagte er im Vorfeld der Partie. Neues Selbstbewusstsein und Spiellaune mache den MSV jetzt aus. Deshalb erwartet der RB-Coach kein defensives Team, das an der eigenen Strafraumgrenze nur auf Konter lauert.

All diese Voraussetzungen müssen auch in Leipzig an den Tag gelegt werden, sollte Duisburg etwas Zählbares mit ins Ruhrgebiet nehmen wollen. Das weiß auch der neue Mann an der Seitenlinie: "Euphorie ist okay – wir haben aber noch nichts erreicht! Wenn wir in Leipzig mit seinen Möglichkeiten, mit denen der Verein für mich Aufstiegsfavorit Nummer eins ist, etwas mitnehmen wollen, müssen wir von der ersten Minute an clever auftreten."

Trotz der sportlichen Erfolge war Chefcoach Ralf Rangnick nicht rundum zufrieden mit den jüngsten Auftritten seiner Elf und erwartet im heutigen Heimspiel eine deutliche Steigerung. Die Punktausbeute stimmte bisher, die Art und Weise der Siege aber nicht. "Wir müssen wieder kompakter attackieren und positive Läufe und Sprints ansetzen und nicht nur darauf hoffen, dass Fabio Coltorti uns hinten die Punkte sichert", forderte der Übungsleiter.

Diese Sorgen hätte man am anderen Tabellenende wohl gern. Dort zählen nur die Punkte, denn der MSV ist weiterhin Tabellenschlusslicht. Allerdings schafften die Zebras am vergangenen Spieltag den Befreiungsschlag gegen den SV Sandhausen und haben somit den Anschluss an die anderen Kellerkinder gewahrt. Die Westdeutschen schwimmen sich unter dem neuen Trainer Ilia Gruev Stück für Stück frei. Auch Gruev weiß um die Wichtigkeit des erst zweiten Saisonsieges und attestierte seiner Mannschaft Leidenschaft, Aggressivität und vor allem in der zweiten Halbzeit auch eine spielstarke Leistung.

Größer als heute können die Unterschiede zwischen zwei Clubs wohl kaum sein: Während der MSV Duisburg in dieser Saison nicht von den hinteren Tabellenplätzen loskommt, gehört der RB Leipzig zu den Teams, die ab kommenden Sommer mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in einer anderen Liga kicken. Guckt man sich die vergangenen zehn Partien an, stellen die Rasenfußballer sogar die erfolgreichste Mannschaft der zweiten Liga: Sechs der letzten zehn Begegnungen konnten die Sachsen für sich entscheiden, dreimal trennten sie sich unentschieden und nur einmal gingen die Roten Bullen als Verlierer vom Platz. Zwar haben sie durch den gestrigen 3:0-Erfolg der Freiburger keine realistische Chance mehr auf die Herbstmeisterschaft, doch den direkten Aufstiegsplatz zu festigen ist Ansporn genug für die Leipziger.