Fazit:
Erstmals seit dem 23. November 2008 heißt der Sieger des fränkischen Derbys 1. FC Nürnberg. In der 260. Ausgabe der ältesten deutschen Lokalrivalität schlägt der Club die SpVgg Greuther Fürth mit 2:1 und festigt damit den dritten Tabellenplatz. Bis weit in die letzte Viertelstunde hinein deutete im Grundig-Stadion alles auf eine Punkteteilung zwischen den Mannschaften von René Weiler und Stefan Ruthenbeck hin. Nach einer überlegenen ersten Halbzeit der Gäste konnte der 1. FCN das Geschehen nach dem Seitenwechsel ausgeglichener gestalten, doch als wirklich verdienter Sieger kam eigentlich niemand in Frage. Mit einem sehenswerten Kopfballtreffer markierte Niclas Füllkrug in Minute 84 dennoch den späten Siegtreffer des Clubs, der damit in der Tabelle zumindest bis morgen mit dem Zweiten Freiburg gleichzieht. Solche durchschnittlichen Spiele müssen gewonnen werden, um am Ende eine Chance auf den Aufstieg zu haben. Fürth hat sich für einen starken Auftritt beim Lokalrivalen nicht belohnt und verpasst den Sprung in die obere Tabellenhälfte. Für das Kleeblatt geht es am Dienstag gegen Union Berlin weiter. Nürnberg reist ebenfalls in vier Tagen nach Sandhausen. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Guido Burgstaller (1. FC Nürnberg)
... und Burgstaller Gelb.

Gelbe Karte für Marco Caligiuri (SpVgg Greuther Fürth)
Am Ende sehen Caligiuri...

In der dritten Minute des Nachschlags gibt's eine Rudelbildung unweit des Mittelkreises. Der genaue Auslöser ist nicht erkennbar.

Nürnberg kann die Partie zwar nicht ruhig halten, lässt sich von den Weiß-Grünen aber nicht dauerhaft in die eigene Hälfte drängen. Immer wieder gelingt Entlastung. 90 Sekunden bleiben.

Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten! Schafft es das Kleeblatt noch einmal vor den Kasten von Schäfer? Momentan hält die Schockstarre nach dem zweiten Gegentreffer noch an.

Gelbe Karte für Danny Blum (1. FC Nürnberg)

Gelbe Karte für Veton Berisha (SpVgg Greuther Fürth)
Auch der junge Norweger fehlt am Dienstag gegen Union Berlin. Er räumt Blum direkt vor der Nürnberger Bank ab und wird durch Perl zum fünften Mal in dieser Spielzeit verwarnt.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:1 durch Niclas Füllkrug
Das Frankenstadion flippt völlig aus - Füllkrug markiert den möglichen Siegtreffer! Nachdem Burgstallers Hereingabe von links geklärt worden ist, bringt Margreitter das Leder per Kopf zurück in die Mitte. Füllkrug, ehemaliger Fürther, nimmt die Kugel mit der Brust an und nickt sie aus fünf Metern direkt in den linken Winkel!

Ein später dritter Treffer hatte sich überhaupt nicht angedeutet. Jetzt steht der 1. FCN kurz vor dem ersten Sieg im fränkischen Derby seit November 2008.

Berisha tankt sich von halbrechts temporeich in den Sechzehner und ist gewillt, aus spitzem Winkel und vollem Lauf abzuziehen. Bulthuis stellt sich dem Vorhaben in den Weg und verhindert, dass Schäfer geprüft wird. Auf der Gegenseite zieht Möhwald von rechts nach innen und ballert flach weit am kurzen Pfosten vorbei.

Gibt's noch einen aufregenden Showdown im 260. fränkischen Derby? Momentan plätschert die Begegnung im Grundig-Stadion eher dem Schlusspfiff entgegen. Kein Team drängt sich auf, den Dreier einzufahren.

Auch Nürnbergs Treffergarant in dieser Partie verabschiedet sich. Mit der Einwechslung von Blum erhofft sich Weiler frischen Wind in der Offensive; seit ein paar Minuten herrscht Flaute im Strafraum von Mielitz.

Ruthenbeck nimmt den Schützen des ersten Tores aus der Partie. Der verwarnte Österreicher hätte vor wenigen Minuten vom Platz fliegen können, doch Perl verzichtete auf eine Gelb-Rote Karte nach einem Foul im linken Mittelfeld. Insofern ist die Herausnahme eine Vorsichtsmaßnahme. Mit Rapp wird's defensiver.

Schäfer schläft nicht! Der Nürnberger Schlussmann ist einige Meter vor seinem Sechzehner zur Stelle, um nach Gjasulas Pass in die Tiefe vor dem lauernden Vukušic zu klären. Modernes Torwartspiel vom 37-Jährigen.

Fürth würde mit einem Dreier übrigens einen ordentlichen Sprung in der Tabelle machen: Bis auf Rang sieben würde man vorrücken und damit den Rückstand auf den Lokalrivalen auf sechs Zähler verringern. Nach einer langen Phase der Zurückhaltung wird der Gast nun wieder stärker.

Freis haut drüber! Nach einem feinen Diagonalball von Gießelmann auf die rechte Strafraumseite legt Berisha schnell in die Mitte für den ehemaligen Freiburger ab. Der probiert sich mit einem direkten Schuss aus 15 Metern, feuert das Leder letztlich deutlich über Schäfers Kasten.

Die Spielvereinigung ist defensiv nicht mehr so stabil wie vor dem Kabinengang. Der ausgeglichene Spielstand geht 25 Minuten für den 1. FCN nicht mehr dermaßen schmeichelhaft wie zum Zeitpunkt des Tores von Kerk. Der Tabellendritte will den ersten Derbysieg seit mehr als sieben Jahren mit aller Macht erzwingen.

Kleeblatt-Trainer Ruthenbeck ersetzt den mittlerweile völlig abgetauchten Stiepermann durch Vukušic. Der 24-jährige Kroate wurde im Winter aus der Serie B verpflichtet und wird heute zum dritten Mal eingewechselt.

Burgstaller kann Mielitz beinahe überraschen! Infolge eines Aufbaufehlers der Weiß-Grünen deutet er vom linken Strafraumeck eine Hereingabe an, ballert dann aber plötzlich zentral auf den Kasten. Der Gästekeeper macht den nötigen Schritt zurück und pflückt das Leder sicher aus der Luft.

Möhwald, am Montag in Düsseldorf noch in der Startelf, betritt den Rasen für die letzte halbe Stunde in diesem fränkischen Derby. Leibold geht in den verfrühten Feierabend. Nach seinen defensiven Schwächen in der ersten Halbzeit hat er sich nach der Pause stabilisiert.

Gelbe Karte für Robert Žulj (SpVgg Greuther Fürth)
Der Österreicher reißt Erras auf Höhe der Mittellinie bei höherem Tempo zu Boden. Er sieht seine fünfte Gelbe Karte in dieser Spielzeit, so dass er am Dienstag gegen Union Berlin zusehen muss.

Fürth kann nicht mehr so einfach das Mittelfeld überbrücken wie im ersten Durchgang. Dennoch bleibt es ein sehr abgeklärter Auswärtsauftritt der Ruthenbeck-Truppe, die weiterhin auf die erste Heimniederlage des Clubs hoffen darf.

Nürnberg bewegt sich nach dem Seitenwechsel auf Augenhöhe, ist mittlerweile deutlich präsenter im Mittelfeld. Die Gäste müssen aufpassen, dass der 1. FCN den Spielstand nicht dreht. Das 2:1 ist aktuell in Reichweite; die Hausherren setzen sich erstmals länger vorne fest.

Gelbe Karte für László Sepsi (1. FC Nürnberg)
Nun fällt der Rumäne negativ auf: Er arbeitet im Luftduell mit Stiepermann mit dem linken Ellenbogen. Schiri Perl zögert nicht und bestraft dieses gefährliche Verhalten mit der zweiten Gelben Karte des Abends.

Sepsi klärt auf der Linie! Freis verlängert einen Eckstoß von der linken Fahne am ersten Pfosten mit der Stirn auf die lange Ece. Schäfer ist schon geschlagen, als der Nürnberger Linksverteidiger den erneuten Rückstand mit einem Flugkopfball verhindert.

Beide Trainer haben sich in der Pause gegen personelle Änderungen zum Start der zweiten 45 Minuten entschieden.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff im Grundig-Stadion! Wie ein Aufstiegsanwärter haben sich die Nürnberger bisher nicht präsentiert. Gegen die clever organisierte Fürther Defensive ist den Hausherren wenig eingefallen; die einzig gelungene Kombination führte direkt zum Ausgleichstreffer. Nur der siebte Heimsieg dieser Spielzeit sorgt dafür, dass die Mannschaft von René Weiler Rang drei nach diesem Wochenende definitiv mit zwei Punkten Vorsprung belegt.

Halbzeitfazit:
Im 260. fränkischen Derby ist bisher die SpVgg Greuther Fürth das bessere Team, doch der späte Ausgleichstreffer des 1. FC Nürnberg sorgt für einen unentschiedenen Halbzeitstand. Nach zerfahrenen Anfangsminuten ging das Kleeblatt schon früh durch Žulj in Führung (7.), wurde von Heidinger in Szene gesetzt, der die oft überforderte linke Nürnberger Abwehrseite aushebelte. In der Folge verdiente sich das Ruthenbeck-Team den Vorsprung, hatte das Geschehen weitgehend im Griff. Der 1. FCN hat bisher große Probleme im Spielaufbau. Kerk konnte in Minute 40 per Sonntagsschuss überraschend ausgleichen. Die Weiler-Truppe wird sich steigern müssen, um den ersten Derbysieg seit November 2008 einfahren und damit die Konkurrenz im oberen Tabellendrittel unter Druck setzen zu können. Fürth muss das Niveau des ersten Durchgangs bestätigen; dann ist die Chance auf den zweiten Sieg gegen den Club in dieser Saison groß. Bis gleich!

Žulj findet mit seiner ruhenden Hereingabe vom linken Flügel den aufgerückten Franke. Der kommt aus etwa acht Metern relativ frei zum Kopfball, nickt allerdings weit am linken Pfosten vorbei. Die Spielvereinigung bleibt auch nach dem Ausgleich die bessere Mannschaft.

Trotz eines wenig überzeugenden Auftritts scheint der 1. FCN ein Unentschieden mit in die Kabine nehmen zu können. Fürth muss sich ärgern, dass es nach der bisherigen Leistung ergebnismäßig nur auf Augenhöhe mit den Hausherren ist.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:1 durch Sebastian Kerk
Manchmal braucht's eben ein Traumtor aus dem Nichts! Kerk zieht von Rechtsaußen nach innen, tankt sich durch einen Doppelpass mit Behrens an die zentrale Strafraumkante durch. Aus 17 Metern packt er einen sehr präzisen Schuss mit dem linken Innenrist aus. Mielitz ist mit den Fingerspitzen noch dran, kann den Einschlag im linken Winkel aber nicht verhindern.

Kerks Freistoßflanke von der rechten Seitenlinie segelt mit viel Effet auf den Elfmeterpunkt, ist für die Abwehrspiele schwer einzuschätzen. Röcker klärt letztlich trotzdem ohne Probleme. Die ruhende Bälle sind die einzigen Mittel, mit denen die Hausherren ansatzweise für Gefahr sorgen.

Bis auf sehr wenige Ausnahmen gerät die weiß-grüne Innenverteidigung um Franke und Caligiuri nicht unter Druck. Zweimal konnte sich Nürnberg für wenige Momente am gegnerischen Strafraum festsetzen, doch eine Torchance entwickelte sich daraus nicht.

Nach Margreitters Foul an Berisha stellt Gjasula sein großes Selbstvertrauen unter Beweis. Er will den ruhenden Ball auf direktem Weg im Netz hinter Schäfer unterbringen. Sein Versuch mit dem rechten Innenrist aus 26 Metern ist zu hoch angesetzt, so dass der FCN-Schlussmann nicht abheben muss.

Nürnberg ist bemüht, muss einen sehr hohen Aufwand betreiben, um es irgendwie in das letzte Felddrittel zu schaffen. Das Aufbauspiel der Fürther ist deutlich flüssiger, macht einen abgestimmteren Eindruck. Das Kleeblatt ist wunderbar auf den Tabellendritten eingestellt.

Erstmals brennt's im Gästesechzehner! Burgstaller schickt Brečko mit einem Steilpass auf die rechte Strafraumseite. Der Kapitän spielt unmittelbar vor den Kasten, wo letztlich Freund und Feind verpassen. Da fehlte nur der Abnehmer im Zentrum.

Die linke Nürnberger Abwehrseite hat massive Probleme. Sepsi wird von Stiepermann und Heidinger oft überlaufen, so dass die Grün-Weißen dann wie bei der Entstehung des Führungstreffers von der Grundlinie in die Mitte passen können. Kann das Kleeblatt noch in Durchgang eins nachlegen?

Gelbe Karte für Tim Leibold (1. FC Nürnberg)
Leibold sieht seine neunte Gelbe Karte in dieser Spielzeit. Er kommt zu spät gegen Stiepermann, den er mit seiner Grätsche am rechten Knöchel erwischt. Schiri Perl hat den richtigen Einstieg für die Verwarnungen gefunden.

Die Spielvereinigung präsentiert sich deutlich durchschlagskräftiger und verhindert, dass der Kasten von Sebastian Mielitz unter Beschuss gerät. Die Führung der Gäste geht nach 20 Minuten vollkommen in Ordnung. Die Heimfans sind erst einmal ernüchtert.

Der norwegische Angreifer ist zurück auf dem Rasen. Nachdem die erste Viertelstunde in Sachen Unterbrechungen sehr angenehm dahergekommen ist, gibt es nun immer mehr Situationen, in denen der Unparteiische eingreifen muss. Fußballerisch geht momentan wenig!

Berisha blutet aus der Nase und kann deshalb derzeit nicht an der Partie teilnehmen. Derweil hat es mit Sepsis regelwidriger Grätsche gegen Heidinger die erste härtere Szene gegeben. Schiri Perl spricht eine erste Ermahnung aus.

Nürnberg hat den Schock des Gegentores noch nicht verdaut, ist nun mehr und mehr in der eigenen Hälfte gefordert. Die Mannen von Stefan Ruthenbeck haben sich mittlerweile ein Zweikampfübergewicht im Mittelfeld erarbeitet und geben im fremden Wohnzimmer den Ton an.

Kerk befördert einen Freistoß von halbrechts direkt auf den Kasten des Kleeblatts. Sein Linksschuss aus etwa 25 Metern ist für die halbhohe rechte Ecke bestimmt. Wegen des geringen Tempos hat Mielitz keine Probleme, das Leder festzuhalten.

Der Torschütze nimmt infolge eines Einwurfs von der linken Seite aus gut 22 Metern Maß, visiert mit dem rechten Innenrist den rechten Winkel des Tores von Schäfer an. Er hat starke Rücklage, so dass die Kugel weit über das Ziel segelt.

Ein früher erster Treffer hat sich nach den bisherigen Eindrücken überhaupt nicht angedeutet. Meist spielt sich das Geschehen im Mittelefld ab, aus dem Fürth aktuell bessere Pässe in die Offensive zustande bringt als das Weiler-Team.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 0:1 durch Robert Žulj
Nach dem ersten Abschluss jubelt der Gästeblock! Heidinger gewinnt an der rechten Seitenlinie das Laufduell gegen Sepsi und spielt flach an den ersten Pfosten. Žulj grätscht in die Kugel hinein und befördert sie aus gut fünf Metern in die kurze Ecke.

Derbytypisch beginnt die Partie sehr zerfahren. Die erste größere Unkonzentriertheit leistet sich SpVgg-Keeper Mielitz. Er passt aus dem Sechzehner direkt in die Füße von Kerk. Der zieht von der rechten Außenbahn nach innen, verpasst einen tödlichen Pass jedoch aufgrund mangelner Präzision.

Ebenfalls ein neuer Name taucht in der Startformation der Gäste auf. Nach zwei Partien Pause in der Anfangself beginnt Benedikt Röcker wieder. Er scheint im defensiven Mittelfeld zu agieren. Auf die Bank ausweichen muss Maurice Hirsch, der in der Winterpause aus Hannover ausgeliehen worden ist.

Bei den Hausherren ist der Kräfteverschleiß nach dem Montagsspiel in Düsseldorf offensichtlich nicht allzu groß: René Weiler hat lediglich eine personelle Änderung vorgenommen. Auf der rechten Außenbahn wird Kevin Möhwald durch den Vorlagengeber des Ausgleichstreffers Sebastian Kerk ersetzt. Dieser Tausch fand vor vier Tagen in der Pause statt.

Der Ball rollt – die ersten 45 Minuten des 260. fränkischen Derbys laufen!

Mišo Brečko entscheidet die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Marco Caligiuri für sich. Das Kleeblatt wird also anstoßen.

Die 22 Protagonisten betreten angeführt von den Unparteiischen den Rasen. Es herrscht eine großartige Atmosphäre im ehemaligen Frankenstadion!

Nach der Verkündung der Aufstellung der Heimelf ertönt nun die Nürnberger Vereinshymne "Die Legende lebt".

Soeben haben die Akteure ihr Aufwärmprogramm beendet und sind in den Katakomben verschwunden. Auf den Rängen gibt es immer noch große Lücken, doch um 18:45 Uhr soll der Anpfiff nach jetzigem Kenntnisstand erfolgen.

Feiert der 1. FCN den ersten Erfolg gegen den Lokalrivalen seit mehr als sieben Jahren und unterstreicht damit seine Ambitionen in der Tabellenspitze oder setzt Fürth seine starke jüngste Bilanz im Derby fort und fügt dem Club die erste Heimpleite der Saison bei? Bald kann's endlich losgehen vor ausverkauftem Haus!

Um die Regeldurchsetzung in der WM-Spielstätte 2006 wird sich mit Günter Perl einer der erfahrensten deutschen Schiedsrichter kümmern. Der 46-jährige Groß- und Außenhandelskaufmann pfeift für den MSV München im Bayerischen Fußball-Verband und leitete seine erste Zweitligapartie im August 1998. Seit gut zehn Jahren kommt er hauptsächlich im Oberhaus zum Einsatz. Heute wird er von den Linienrichtern Thomas Stein und Michael Emmer unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Martin Petersen.

Wegen des starken Verkehrsaufkommens wird die Begegnung erst um 18:45 Uhr angepfiffen. In der mittelfränkischen Stadt finden nämlich Veranstaltungen auf dem Messegelände statt. Zudem spielen die Ice Tigers daheim gegen die Kölner Haie.

"In dieser Partie wird viel über Kampf und Leidenschaft gehen und die Jungs sind gewillt, das auch zu zeigen. Das wird spannend", ist sich Trainer Stefan Ruthenbeck des Derby-Charakters der kommenden 90 Spielminuten bewusst. Fürth hat sich in den letzten Jahren sehr konstant gezeigt in den Lokalduellen mit dem 1. FCN: Die letzte Niederlage datiert vom 23. November 2008. Seitdem gab es vier Siege des Kleeblatts und drei Unentschieden. Das Hinspiel im Stadion am Laubenweg endete nach einem dramatischen last-minute-Treffer von Sebastian Freis mit 3:2.

Die Spielvereinigung hat in diesem Monat die gesamte Palette der Spielausgänge abgefrühstückt: Der Niederlage gegen den FC St. Pauli (0:2) folgten ein Auswärtssieg beim FSV Frankfurt (2:1) und ein enttäuschendes Heimremis gegen das abgeschlagene Schlusslicht MSV Duisburg (1:1). Als Elfter der Tabelle befindet sich das Kleeblatt mit 29 Zählern knapp drei Monate vor dem Saisonende jenseits von Gut und Böse. Um oben noch einmal anzuklopfen, bräuchte es schon eine Serie von drei oder vier Siegen.

Seit Anfang Oktober hat das Weiler-Team im Ligabetrieb nicht mehr verloren, hat sich damit kontinuierlich aus dem grauen Mittelfeld an die Aufstiegsränge herangepunktet. Nun ist man in der Rolle des Gejagten, der an diesem Freitag vorlegen kann: Abgesehen vom souveränen Tabellenführer RB Leipzig ist neben Nürnberg heute noch keine der acht besten Mannschaften der 2. Bundesliga im Einsatz. Mit dem siebten Heimsieg im zwölften Anlauf (noch keine Niederlage im Grundig-Stadion) würde man mit Freiburg gleichziehen, das morgen Kaiserslautern empfängt.

Die jüngste Aufgabe in der Rhein-Metropole ist noch keine 100 Stunden her und hat einige Kräfte gekostet. In einer offenen Partie beim Kellerkind hätte Nürnberg sowohl gewinnen als auch verlieren können. Am Ende sprang eine Punkteteilung heraus; Niclas Füllkrug konnte den unberechtigten, nach einer guten halben Stunde von F95 verwandelten Strafstoß in Minute 82 per Kopfball nach einer Ecke von Sebastian Kerk egalisieren. Ein akzeptables Ergebnis ist dies vor allem dann, wenn heute nachgelegt werden kann.

Der 1.FCN geht als Tabellendritter in diesen 23. Spieltag, liegt drei Zähler hinter dem SC Freiburg und zwei Punkte vor dem FC St. Pauli. Diese Platzierung hatte die Truppe von Coach René Weiler schon zum Jahreswechsel inne, wobei sich die Abstände nach oben und unten nach drei Begegnungen im Februar jeweils verkleinert haben. Bisher ist Nürnberg im zweiten Saisonabschnitt noch ungeschlagen, kam nach dem Auftaktsieg beim TSV 1860 München (1:0) zuletzt jedoch nicht über Unentschieden gegen Bochum und in Düsseldorf (jeweils 1:1) hinaus.

Während die große Fußballwelt heute auf die Geschehnisse des außerordentlichen FIFA-Kongresses in Zürich schaut, hat das Kerngeschäft im DFB-Gebiet einen echten Klassiker zu bieten. In den beinahe miteinander verwachsenen Städten Nürnberg und Fürth wird seit über 100 Jahren dem runden Leder in Vereinen organisiert hinterher gejagt. Das fränkische Kräftemessen zwischen Club und Kleeblatt ist das am häufigsten ausgetragene Fußballderby Deutschlands und hat deshalb überragende Bedeutung im Saisonverlauf der beiden Vereine.

Ein herzliches Willkommen zum fränkischen Derby! Zum 260. Mal stehen sich der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth gegenüber. Die älteste Lokalrivalität im deutschen Fußball schreibt ab 18:30 Uhr im Grundig-Stadion ein hoffentlich interessantes neues Kapitel.