Fazit:
Paderborn jubelt, die Ostwestfalen gewinnen mit 2:0! Bereits in der ersten Hälfte erspielten sich die Gastgeber die Oberhand, verpassten es aber, gegen die ungefährlichen Karlsruher in Führung zu gehen. Das holte Niklas Hoheneder in der 51. Minute per Kopfball nach einem Freistoß nach und brachte seine Mannschaft hochverdient in Front. Dem KSC fiel auch lange danach kaum eine Antwort ein, erst in der 73. hatte Enrico Valentini die erste gute Chance zum Ausgleich, den Lukas Kruse aber mit einer starken Parade vereitelte. In einer Phase, in der Karlsruhe dem Ausgleich näher schien, schlug auch der zweite Paderborner Innenverteidiger zu. Mit dem 2:0 machte Hauke Wahl den Sack zu, sicherte den ersten Heimsieg und verpasste dem KSC einen weiteren harten Schlag in der kriselnden Saison. Im eigenen Stadion müssen die Badener es am Dienstag gegen Fortuna Düsseldorf richten. Etwas befreiter geht es für die Ostwestfalen einen Tag später gegen Greuther Fürth.

Markus Gellhaus erkundigt sich beim vierten Offiziellen schonmal vorsichtig nach der Nachspielzeit. Jetzt darf aber auch der Paderborner Trainer langsam an den Sieg glauben. Seine Mannschaft hat sich weiterhin in der Karlsruher Hälfte festgesetzt, allzu viel sollte da in den zusätzlichen zwei Minuten nicht anbrennen.

Wenige Minuten trennen den SCP von seinem ersten Heimsieg. Dass Karlsruhe hier nochmal zurückkommt, ist schon mehr als unwahrscheinlich.

Gelbe Karte für Marcel Ndjeng (SC Paderborn 07)
Marcel Ndjeng geht mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Enrico Valentini und erreicht dabei nur das Bein seines Gegenspielers. Das gibt zu Recht die Gelbe Karte.

Tooor für SC Paderborn 07, 2:0 durch Hauke Wahl
Paderborn besorgt die Vorentscheidung! Wieder ist es eine Standardsituation die zum Tor führt; Süleyman Koç bringt die Ecke von links hoch in den Strafraum, Hauke Wahl fliegt zum Kopfball in den Fünfer und bringt das Leder mit Wucht im Kasten unter.

Erneut die Möglichkeit für Nick Proschwitz! Daniel Brückner bringt die Kugel von links in den Fünfer, wo der Stürmer das Leder unter Bedrängnis aufs Tor bringt. Dirk Orlishausen ist erst in die andere Richtung unterwegs, kann den Ball aber noch vor der Linie festhalten.

In Karlsruhes Drangphase ist es doch der SC Paderborn, der den gegnerischen Sechzehner belagert. Proschwitzs und Koçs Schüsse werden abgeblockt und das Leder landet bei Kirch, der den Ball aus der zweiten Reihe über das Gehäuse setzt.

Beide Trainer wechseln nochmal. Bei den Hausherren kommt Marc Vucinovic für Christian Bickel ins Spiel. Beim KSC wird es mit Pascal Köpke für Mohamed Gouaida noch eine Spur offensiver.

Gelbe Karte für Enrico Valentini (Karlsruher SC)
Den Konter der Hausherren unterbindet Enrico Valentini mit einem Foul im Mittelfeld und wird, nachdem er schon mehrfach beim Unparteiischen vorstellig wurde, mit Gelb bedacht.

Aus dem Nichts kommt die Chance zum Ausgleich für die Gäste! Mit viel Einsatz und ein bisschen Glück arbeitet sich der KSC in den Strafraum und Enrico Valentini schließt aus acht Metern ab. Keeper Lukas Kruse sieht den Schuss erst spät, ist aber trotzdem rechtzeitig in der Ecke und hält die Paderborner Führung.

Auch die nächste Ecke der Gäste kann Paderborn klären, der Karlsruher Defensive verschafft die Situation aber immerhin mal ein paar Minuten zum Durchatmen.

Wieder darf Süleyman Koç alleine zum Karlsruher Kasten ziehen, wird diesmal aber von der gehobenen Fahne des Linienrichters zurückgeholt, da Jan Mauersberger rechtzeitig den Schritt nach vorn gemacht hat, um den Paderborner ins Abseits zu stellen.

Euphorisch sieht die Mimik von Markus Gellhaus an der Seitenlinie noch nicht gerade aus. Seine Mannschaft hat das Geschehen auf dem Rasen zwar unter Kontrolle, die Führung bleibt aber denkbar knapp.

Der KSC hat schon Probleme, überhaupt aus der eigenen Hälfte zu kommen. Viele Ungenauigkeiten und Fehlpässe verhindern ein Aufbäumen der Gäste. Richtig gefährlich wird Paderborn in den letzten Minuten aber auch nicht.

Auf beiden Seiten wird gewechselt. Bei den Hausherren übernimmt Daniel Brückner die Position von Florian Hartherz. Beim KSC ist jetzt Boubacar Barry für Gaetan Krebs in der Partie.

Den Karlsruhern fällt wenig bis gar nichts ein, um etwas an der Anzeigetafel zu ändern. Paderborn hält weiterhin die Oberhand und spielt munter nach vorn.

Gelbe Karte für Ylli Sallahi (Karlsruher SC)
Mit einem falschen Einwurf markiert Ylli Sallahi die nächste unglückliche Aktion des KSC. Der Linksverteidiger schickt dem Schiedsrichter anscheinend noch ein paar unfreundliche Worte hinterher. Der bedankt sich mit der Gelben Karte.

Marvin Bakalorz geht ohne große Probleme an zwei Karlsruhern vorbei in den Strafraum, verzettelt sich da aber und stolpert die Kugel ins Aus. Der Kapitän zeigt heute aber genau wie der Rest seines Teams den unbedingten Willen, endlich drei Punkte im eigenen Stadion zu halten.

Die Paderborner Führung ist absolut verdient. Dass sie ausgerechnet durch einen Standard fällt, ist aber schon überraschend. Der KSC muss sich jetzt deutlich verbessern, um nicht weiter in die Krise zu geraten.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Niklas Hoheneder
Da ist die Führung für die Gastgeber! Kevin Stöger tritt den Freistoß hoch in den Sechzehner, wo Niklas Hoheneder am höchsten springt und das Leder an Dirk Orlishausen vorbei in die Maschen drückt.

Proschwitz und Sallahi liefern sich am und im Karlsruher Strafraum einen erbitterten Kampf um die Kugel. Schließlich foult der Linksverteidiger den Stürmer einen Meter vor dem Sechzehner und die Paderborner kommen zum Freistoß knapp vor der Grundlinie.

Oliver Kirch bringt mit einem klasse Pass auf Süleyman Koç das Leder in den Karlsruher Sechzehner, da passt aber Jan Mauersberger gut auf und kann vor dem Offensivmann klären.

Weiter geht's mit dem zweiten Durchgang! Markus Kauczinski reagiert auf die durchwachsene Leistung seines Teams mit einem Wechsel und bringt Dimitrij Nazarov für Hiroki Yamada in die Partie. Die Hausherren starten unverändert in die zweite Hälfte.

Halbzeitfazit:
Durchatmen für den KSC, die Teams nehmen das 0:0 mit in die Pause. Mit der torlosen ersten Hälfte können sich die Gäste glücklich schätzen, die nach und nach den Zugriff auf die Partie verloren. Hiroki Yamadas Versuch in der elften Minute war die einzige Chance der Karlsruher, die Lukas Kruse zum Eingreifen zwang. Der Japaner war es aber auch, der zehn Minuten später die dickste Möglichkeit für den Gegner einleitete. Süleyman Koç profitierte vom Ballverlust des Karlsruhers und hatte allein auf weiter Flur das 1:0 auf dem Fuß, vergab die Chance aber fast fahrlässig. Im Anschluss dominierten die Hausherren zwar das Spiel, schafften es aber noch nicht, ihre Überlegenheit in Zählbares umzuwandeln. Für den ersten Heimsieg muss die letzte Konsequenz noch her. Beim KSC muss Markus Kauczinski derweil in der Kabine die richtigen Worte finden, um sein Team mit besseren Ideen in den zweiten Durchgang zu schicken.

Guter Einsatz von Manuel Gulde! Paderborns nächster langer Ball findet fast Nick Proschwitz im Sechzehner, Karlsruhes Innenverteidiger klebt aber am Stürmer und kann die Kugel ins Seitenaus befördern.

Richtig glücklich sehen die Aktionen der Karlsruher nicht aus. Der KSC bekommt knapp hinter der Mittellinie einen Freistoß zugesprochen, den Enrico Valentini mit wenig Präzision, aber umso mehr Kraft hoch hinter den Paderborner Kasten knallt.

Nick Proschwitz rutscht im Fünfer an der flachen Hereingabe vorbei und die Mannen in Weiß können die Situation klären.

Das ist mal eine aussichtsreiche Freistoßposition für Paderborn. Prömel gibt Bickel kurz vor der Grundlinie einen Schubser und die Gastgeber kommen zum Freistoß kurz vor der linken Sechzehnerkante.

Die spärlichen Angriffsbemühungen des KSC erfolgen mittlerweile fast ausschließlich über die rechte Seite. Das ist für die Paderborner Abwehr leicht auszurechnen und relativ problemlos zu verteidigen.

Bakalorz setzt sich mächtig stark über die linke Außenbahn durch und zieht ins Zentrum. Dort steht aber Valentini bereit und kann dem Paderborner Kapitän die Kugel vom Fuß nehmen.

Auch auf der anderen Seite gibt es die Ecke, bei der Marvin Bakalorz fast sträflich frei zum Kopfball gehen darf. Sein Versuch landet aber über der Latte.

Die Badener erarbeiten sich immerhin eine Ecke, die bei Paderborns Anfälligkeit bei Standards ein wichtiges Mittel sein könnte. Diesmal sind die Hausherren aber auf der Höhe und können sowohl Hereingabe als auch Nachschuss klären.

Die Hausherren machen den deutlich besseren Eindruck. Beim KSC läuft nach vorn kaum etwas zusammen, hinten lassen die Gäste den Paderbornern viel Raum für Kombinationen. Allzu lang kann das so eigentlich nicht gut gehen.

Fast das Eigentor vom KSC! Ndjeng schlägt die nächste Flanke von rechts vor den Karlsruher Kasten, wo Valentini die Kugel mit dem Hinterkopf fast ins eigene Gehäuse befördert. Orlishausen kann das Leder gerade noch aus dem unteren Eck fischen.

Gelbe Karte für Grischa Prömel (Karlsruher SC)
Grischa Prömel holt vor dem Paderborner Sechzehner Christian Bickel von den Beinen und sieht zu Recht die erste Karte der Partie.

Das muss das 1:0 sein! Hiroki Yamada vertändelt als letzter Mann in der eigenen Hälfte die Kugel und Süleyman Koç macht sich mit dem Ball am Fuß mutterseelenallein auf Richtung Karlsruher Tor. An der Strafraumgrenze müsste der Paderborner nur noch das Leder am herausgelaufenen Keeper vorbeischieben, setzt seinen Schuss aber neben den Pfosten.

Die Hereinnahme von Mohamed Gouaida sieht bislang nach einer guten Idee aus. Der Tunesier bringt mit seiner nächsten Aktion eine scharfe Flanke in den Sechzehner, die Lukas Kruse nur nach vorn abprallen lassen kann. Seine Vordermänner sind aber zur Stelle und können einen Karlsruher Abstauber verhindern.

Nach einem Karlsruher Ballverlust im Mittelfeld schnappt sich Stöger den Ball, zieht zum Sechzehner und spielt die Kugel hoch zum Fünfer. Da fliegt aber Proschwitz an der Hereingabe vorbei und Orlishausen kann das Leder festhalten.

Paderborn ist um ein geordnetes Aufbauspiel bemüht, vereitelt seine eigenen Torchancen jedoch mit aussichtslosen Pässen in die Spitze. Die Ostwestfalen haben Glück, dass die Gäste nach jedem Ballgewinn die Kugel direkt wieder herschenken.

Nachdem die ersten vorsichtigen Vorstöße den Gastgebern gehörten, findet der KSC nun deutlich besser in die Partie. Wieder kommt Erwin Hoffer zum Abschluss, knallt seinen Versuch aus gut 25 Metern aber auf die Tribüne.

Lukas Kruse hält das 0:0! Mit einem starken Pass setzt Gaetan Krebs seinen Teamkollegen Hiroki Yamada ein, der aus 15 Metern zum Abschluss kommt. Paderborns Keeper kriegt gerade noch das Bein hoch, um in bester Handball-Torwart-Manier die Kugel mit dem Fuß abzuwehren.

Guter Spielzug der Gäste! Yamada und Torres setzen sich über die rechte Seite durch und bringen den Ball zu Gouaida an die Strafraumkante. Der steckt in den Strafraum zu Hoffer durch, Hoheneder geht aber mit einer klasse Grätsche dazwischen und kann klären.

Nick Proschwitz mit der ersten Chance! Christian Bickel wird von Marcel Ndjeng eingesetzt und bringt das Leder von der linken Strafraumgrenze an den Fünfer. Dort kommt sein Stürmer zwar zum Kopfball, setzt die Kugel aber ein gutes Stück über die Latte.

Vor der Partie kündigten die jeweiligen Lager ein "Schweinespiel" und "Vollgas-Fußball" an. In den ersten Minuten sind beide Teams aber eher bemüht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Schön gedacht von den Hausherren: Proschwitz gibt aus der Zentrale nach rechts zu Ndjeng, der sich auf der Außenbahn durchsetzt und die Flanke in den Sechzehner schlägt. Da kann der hinten mithelfende Torres aber die Kugel unter Kontrolle bringen.

Paderborn versucht mit langen Bällen seine Offensivabteilung einzusetzen. Die KSC-Abwehr steht aber gut und hat bislang keine Probleme, die Pässe abzufangen.

Los geht's in Paderborn! Die Hausherren bringen den Ball ins Rollen.

Geleitet wird die Partie vom Unparteiischen Robert Kampka, der seit 2010 im Unterhaus pfeift. Dem 33-Jährigen assistieren heute Dominik Schaal und Jonas Weickenmeier an den Seitenlinien.

Ein Blick in die Statistik spricht den Ostwestfalen einen kleinen Vorteil zu. Von sechs Heimspielen gegen den KSC konnte Paderborn fünf für sich entscheiden. Ein Unentschieden gab es derweil zwischen den beiden Teams in zwölf Begegnungen überhaupt noch nicht.

Während der eine sein Debüt in der Startformation feiert, muss der andere Neuzugang weiterhin auf sein erstes Spiel im KSC-Trikot warten. Stürmer Dimitrios Diamantakos macht weiterhin der Oberschenkel zu schaffen. Außerdem muss Jonas Meffert mit Adduktorenproblemen aussetzen. Bei den Hausherren kehrt derweil der wiedergenesene Kapitän Marvin Bakalorz in die Startelf zurück. Auch Torwart Lukas Kruse, der mit Problemen an der Achillessehne kämpfte, ist rechtzeitig wieder fit geworden.

Karlsruhes Präsident Ingo Wellenreuther erwartet spätestens jetzt eine Reaktion des Teams. "Was wir jetzt brauchen ist ein Schweinespiel, bei dem die Fetzen fliegen und das wir dann gewinnen", so der 55-Jährige. Um die Ergebnis- und Torflaute zu beenden, soll Offensivmann Mohamed Gouaida den Angriff unterstützen. Mit einer guten Leistung nach seiner Einwechslung am letzten Spieltag hat sich der vom HSV ausgeliehene Tunesier für sein Startelf-Debüt empfohlen.

Mit nicht weniger Druck werden aber auch die heutigen Gäste in die Partie gehen. In der letzten Saison scheiterte Karlsruhe in der Relegation nur knapp am Aufstieg, nach sechs Spielen sieht es für den KSC in dieser Spielzeit noch reichlich düster aus. Besonders die letzten beiden Partien haben für reichlich Frust im Fanlager gesorgt. Auf die 0:6-Klatsche in Braunschweig folgte im eigenen Stadion die 0:3-Pleite gegen Union Berlin, die laut Trainer Markus Kauczinski auf einen Mangel an Selbstbewusstsein und Form zurückzuführen war.

Besonders der Erfolg im eigenen Stadion ist heiß ersehnt. Einen Heimsieg konnten die Paderborner noch nicht einfahren. Die Unterstützung des Anhangs will sich Coach Gellhaus spielerisch erarbeiten. "Wir wollen ab der ersten Minute Vollgas-Fußball zeigen", so der Fußballlehrer, für den die Luft langsam dünn wird. "Uns ist klar, dass wir nach dem holprigen Start in Vorleistung gehen und die Begeisterung unter den Fans wieder neu entfachen müssen."

Paderborn hat sich nach seinem Abstieg ins Unterhaus noch nicht wieder in der Liga zurecht gefunden. Nur ein einziger Sieg steht den bisherigen fünf Niederlagen gegenüber und auch der liegt mittlerweile anderthalb Monate zurück. Mit minus zehn hat der SC zudem die schlechteste Tordifferenz der Liga und findet sich aktuell auf Rang 16 wieder. Die Ostwestfalen und Trainer Markus Gellhaus brauchen langsam dringend ein Erfolgserlebnis.