Fazit:
Am Ende trennen sich Heidenheim und Leipzig mit 1:1! Dabei befanden sich beide Mannschaften in einigen Phasen des Spiels auf Augenhöhe, Leipzig war aber streckenweise das dominantere Team. Heidenheim versteckte sich allerdings auch nicht und suchte, wenn möglich, den Weg nach vorne. Insgesamt hatte der Brauseklub mit 58:42% Ballbesitz und 19:7 Schüssen mehr vom Spiel. Die Sachsen gingen auch verdient mit der Führung in die Halbzeit, nach Wiederanpfiff wirkte der FCH aber deutlich aktiver. Daher ging der Ausgleich in der 64. Minute auch in Ordnung. Anschließend nahmen die roten Bullen das Heft wieder in die Hand, verpassten es jedoch, noch einmal nachzulegen.

Schnatterer gibt die Kapitänsbinde an Zimmermann ab und geht vom Feld, für die verbleibenden Minuten soll Göhlert dabei mithelfen, das 1:1 zu halten.

Da zögert Winkmann lange und zeigt auf den Punkt! Oder auch nicht? Nach Rücksprache mit seinem Assistenten ändert der Unparteiische seine Entscheidung auf Schiedsrichterball. Und die Entschluss ist korrekt. Heidinger trifft Poulsen überhaupt nicht und die Szene findet zudem auch außerhalb des Sechzehners statt. Die Spieler protestieren auch gar nicht.

Poulsen will zentral am Sechzehner mit dem Kopf durch die Wand, am Ende gelangt die Kugel etwas glücklich zu Quaschner. Der kommt in Bedrängnis allerdings nicht zum Schuss, Heidenheim klärt.

Gelbe Karte für Yussuf Poulsen (RB Leipzig)
Das ist ein klarer Fall für den Schiedsrichter: Poulsen trifft Kraus im Luftduell mit dem ausgestreckten Ellbogen, dafür muss es zwingend Gelb geben.

Leipzig dominiert in der Schlussphase wieder, allerdings verteidigt Heidenheim momentan sehr aufmerksam. Zu eigenen Angriffen kommen die Hausherren aber scheinbar nicht mehr.

Rangnick wechselt noch einen Stürmer aus, Quaschner übernimmt für Selke.

Die Partie ist vollkommen offen, beide Teams suchen immer wieder den Weg nach vorne und so entstehen natürlich Lücken in der Defensive. Noch vermag aber keiner davon zu profitieren.

Sowohl Ralf Rangnick als auch Frank Schmidt wechseln jeweils in der Offensive: Poulsen ersetzt Sabitzer und wird wohl als zusätzliche Spitze agieren, während Grimaldi anstelle von Frahn stürmt.

Die Gäste wechseln erstmals in dieser Partie, Kalmar soll anstelle von Bruno über rechts wirbeln.

Die Begegnung wird immer körperbetonter, immer wieder rasseln die Akteure im Mittelfeld zusammen. Vier Gelbe Karten in zehn Minuten sprechen eine deutliche Sprache.

Gelbe Karte für Dominik Kaiser (RB Leipzig)
Kaiser reiht sich ein und sieht ebenfalls Gelb, nachdem er Feick mit gestrecktem Bein umpflügt.

Gelbe Karte für Kevin Kraus (1. FC Heidenheim 1846)
Kraus tritt Sabitzer im Mittelfeld das Standbein weg, das ist heute die erste Verwarnung für einen Heidenheimer.

Plötzlich hat der FCH hier Oberwasser! Die Hausherren machen nun deutlich mehr nach vorne.

Gelbe Karte für Lukas Klostermann (RB Leipzig)
Klostermann sieht auch noch den Gelben Karton für ein überhartes Einsteigen gegen Leipertz, so langsam häufen sich die Verwarnungen auf Seiten der Gäste.

Tooor für 1. FC Heidenheim 1846, 1:1 durch Daniel Frahn
Frahn tritt an, um sein erstes Tor für Heidenheim zu machen, und trifft halbhoch rechts ins Tor! Coltorti hat keine Chance, damit trifft der Stürmer auch noch gegen die alten Kollegen.

Gelbe Karte für Willi Orban (RB Leipzig)
Die Gelbe Karte für das Foul ist selbstverständlich, auch hier gibt es keine Diskussion.

Das ist ein klarer Elfmeter! Leipertz wird beim Gegenangriff über links steil geschickt, passiert das Strafraumeck und wird anschließend von Orban umgegrätscht. Winkmann kann gar nicht anders, als auf Strafstoß zu entscheiden.

Gelbe Karte für Diego Demme (RB Leipzig)
Der FCH kontert erneut und diesmal kann Demme Morabit nur mit einem taktischen Foul stoppen. Der Übeltäter tritt dem Stürmer von hinten in die Beine und wird zurecht verwarnt.

Die Sachsen sind wieder etwas ballsicherer und offensiver, geben Heidenheim damit allerdings die Chance auf Kontermöglichkeiten. Dafür müsste aber die Passgenauigkeit stimmen, Morabit spielt den Ball ins Nichts.

Selke setzt sich zunächst robust an der rechten Außenlinie durch, legt sich die Kugel anschließend aber zu weit vor. So kann Wittek mühelos ins Seitenaus klären.

Das ist eigentlich ein harmloser Zweikampf! Ilsanker geht mit der Schulter ins Duell, prallt mit Schnatterer zusammen und fällt einfach um. Von einem Foul kann man nicht sprechen, dennoch bekommen die Gäste einen Freistoß.

Heidenheim geht noch früher drauf und intensiviert sein Pressing noch einmal. So können sich die Gastgeber nun öfter mal in der gegnerischen Hälfte festsetzen.

Puh! Leipertz zieht von rechts nach innen und wird im Sechzehner leicht von Halstenberg geschubst. Dafür wurde anderorts schon Elfmeter gepfiffen, Winkmann winkt aber ab.

Es geht weiter mit einem Wechsel auf Seiten der Hausherren: Titsch-Rivero wird durch Leipertz ersetzt, der sich ebenfalls auf den rechten Flügel orientiert.

Halbzeitfazit:
Das war bisher durchaus ansprechend! Beide Teams kamen schwungvoll aus der Kabine und Heidenheim übernahm in den Anfangsminuten zunächst das Kommando. Die Leipziger machten ihre Ambitionen aber relativ schnell klar und kamen früh zu ihren ersten Chancen. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste immer dominanter, der FCH war aber keineswegs chancenlos und blieb bei eigenen Angriffen gefährlich. Dennoch waren die roten Bullen spielbestimmend, was die Statistik mit 4:10 Torschüssen und 42:58% Ballbesitz untermauert. Daher war der Treffer zum 0:1 in der 36. Minute auch verdient.

Da wackelt der Kasten! Erneut ist es Sabitzer, der einen Kollegen in Szene setzt, diesmal per Ablage vor den Strafraum. Kaiser zieht daraufhin sofort aus 20 Metern ab und trifft das rechte Lattenkreuz!

Bruno entdeckt ebenfalls den Doppelpass für sich! Im Zusammenspiel mit Sabitzer verschafft er sich ein wenig Platz und zieht aus ca. 17 Metern halblinker Position ab. Doch der Ball fliegt knapp übers lange Eck.

Demme und Schnatterer verstricken sich in einen Zweikampf und ringen sich gegenseitig zu Boden. Das zieht auch die Kapitänsbinde des Heidenheimers in Mitleidenschaft, der Standardspezialist sammelt sie vom Boden auf.

Tooor für RB Leipzig, 0:1 durch Marcel Halstenberg
Da spielen sie den Gegner einfach aus! Sabitzer startet halbrechts per Doppelpass mit Forsberg und sieht anschließend den aufgerückten Halstenberg. Mit einem präzisen Steilpass links in den Sechzehner wird der Außenverteidiger freigespielt und schließt direkt aus ca. acht Metern flach ins lange Eck ab.

Das sieht unglücklich aus! Feick kommt mit Tempo an und kann den Ball auf der linken Seite behaupten. Seine flache Flanke an die Strafraumgrenze nimmt Titsch-Rivero zunächst gut an, allerdings springt ihm das Leder daraufhin ans Knie und so geht sein Volleyschuss weit übers Gehäuse.

Na da tut er dem Gegner aber einen Gefallen! Nach einer Ecke von links wehrt Zimmermann die Kugel mit der Faust ab und Bruno nimmt den Abpraller aus ca. 15 Metern per Seitfallzieher. Damit befördert er das Leder allerdings nur zur linken Eckfahne und klärt somit für die Gastgeber.

Selke wird nahe der Seitenlinie extrem in die Mangel genommen, setzt sich beinahe aber trotzdem durch. Schließlich hat der Referee aber ein Einsehen und pfeift das Foul gegen Wittek.

Heidenheim bleibt aber ebenfalls gefährlich. Feick kommt am linken Strafraumeck zum Flanken und am zweiten Pfosten lauert Frahn. Der Ex-Leipziger macht das Bein lang, verpasst das Leder allerdings ganz knapp am zweiten Pfosten.

Der Schwede ist heute sehr aktiv! Forsberg bekommt das Leder im halblinken Mittelfeld, nimmt Fahrt auf und läuft diagonal über den Platz. Schließlich zieht er aus ca. 18 Metern flach ab, schießt aber knapp am linken Pfosten vorbei.

Die Gäste bekommen einen Freistoß aus ca. 32 Metern Entfernung, Forsberg haut das Ding aber in die Mauer.

Bislang ist das eine durchaus schwungvolle Partie, beide Teams greifen bei Ballbesitz mit viel Tempo an und beackern den Gegner sonst mit fr+hem Pressing. Das kann sich sehen lassen.

Griesbeck schickt bei einem Konter Morabit über die Mittellinie, dort wird er aber von Ilsanker und Klostermann in die Zange genommen und per Foul gestoppt. Das müsste eigentlich Gelb wegen taktischen Fouls geben, Schiedsrichter Guido Winkmann lässt die Karte aber stecken.

Feick darf mal eine Ecke von rechts ausführen, bei einem Linksfuß ist das durchaus sinnvoll. Der erste Versuch wird aber ins Toraus geklärt und beim zweiten kommt Schnatterer höchstpersönlich dazu. Daraufhin wird der Eckstoß kurz ausgeführt, bringt aber dennoch nichts ein.

Leipzig antwortet postwendend! Theuerkauf schlägt eine weite Flanke von links hinein und in der Mitte sieht es so aus, als könnte Selke einköpfen. Zimmermann ist aber noch im letzten Moment mit den Fingerspitzen dran und wehrt den Ball ab.

Tooor für den 1. FC Heidenheim... nein doch nicht! Der Einwurf landet über Umwegen am linken Strafraumrand, wo Frahn die Kugel hineinflankt. Titsch-Rivero trifft zwar per Kopfballaufsetzer, befindet sich dabei jedoch im Abseits.

Heidenheim ist nicht mehr so feldüberlegen wie in den allerersten Minuten, verlegt sich aber keineswegs nur aufs Kontern. Morabit kämpft auf der rechten Seite um den Ball und holt immerhin einen Einwurf auf Strafraumhöhe heraus.

Leipzig wird immer stärker! Die Gäste greifen wieder über halblinks an, diesmal entscheidet sich Selke für den Abschluss. Sein Schussversuch aus ca. zwölf Metern geht aber klar über den Kasten.

Da fehlt nicht viel zum 0:1! Ein weiter Pass aus dem Mittelfeld kommt zu Selke, der für Forsberg ablegt und der Schwede startet direkt durch. Links im Strafraum legt er quer für Sabitzer, doch der befördert die Kugel im Fallen am langen Pfosten vorbei.

Die Hereingabe von rechts findet zwar die Birne von Halstenberg, der Ex-Dortmunder gerät aber in Rücklage und köpft nach Flanke von Kaiser deutlich drüber.

Kaiser will Klostermann mit einem Steilpass rechts in den Sechzehner steil schicken, Theuerkauf ist aber zur Stelle und klärt zum Eckball.

Das hätte gefährlich werden können! Ein Pass von Torhüter Zimmermann landet beinahe beim Gegner, Titsch-Rivero kann den Ball aber gerade noch sichern.

Die Gastgeber suchen den Weg nach vorne und kommen erst einmal über rechts. Theuerkaufs Flanke trifft Frahn aber nicht richtig und so geht sein Kopfball aus ca. 14 Metern zum Gegner.

Es geht los, der Ball rollt!

Vor zwei Jahren spielten beide Vereine noch in der Dritten Liga auf, damals gewann Leipzig mit 2:0 in Heidenheim, während man sich im Rückspiel mit 1:1 trennte. Anschließend stiegen die beiden Klubs zusammen auf, in der vergangenen Saison konnte der FCH die Bilanz dann ausgleichen. In Leipzig trennte man sich erneut mit 1:1, zuhause gewannen die Schwaben mit 1:0.

RB-Trainer und -Sportdirektor Ralf Rangnick sprach im Vorfeld über den Gegner und warnte vor dessen Stärken: "Heidenheim ist sehr heimstark und hat mit Marc Schnatterer zudem einen extrem gefährlichen Standardschützen im Team." Ansonsten wählte Rangnick recht martialische Worte und wirkte zuversichtlich: "Wir müssen sehr präsent auf dem Platz sein und unsere Waffen kontinuierlich weiter schärfen. Je mehr wir unsere Spielweise verfeinern, desto erfolgreicher werden wir sein."

Bei den Gastgebern treffen zwei Akteure heute auf ihren Ex-Verein: Daniel Frahn und Sebastian Heidinger kamen vor der Saison aus Leipzig zum FCH und stehen in der Startelf. Ersterer wartet noch auf sein erstes Tor für Heidenheim, darf heute aber neben Smail Morabit stürmen, der seit Dienstag mit einer Erkältung ausfiel, heute aber auflaufen kann. Dafür sitzt Andreas Voglsammer auf der Bank.

Der Sommerneuzugang erklärte den Vorfall folgendermaßen: "Natürlich haben wir uns nach dem Spiel gefreut. Der Flieger ist sehr früh am Morgen gegangen. Ich habe einfach den Wecker nicht gehört, das Handy war ausgeschaltet. Dadurch habe ich den Flieger dann verpasst." Da er dadurch das Leipziger Teamtraining am darauffolgenden Tag verpasste, war der Defensivmann für die Partie gegen Paderborn teamintern gesperrt. Heute steht er aber als Innenverteidiger in der Startelf.

Am vergangenen Spieltag fehlte auch Stefan Ilsanker, allerdings war der Österreicher weder verletzt noch gesperrt. Vielmehr verpasste der 26-Jährige nach dem 4:1 in Schweden und der geschafften EM-Qualifikation den Rückflug aus Stockholm.

Heidenheims Trainer Frank Schmidt muss nur auf Robert Strauß verzichten, der sich vor über einem Monat eine Teilruptur der vorderen Syndesmose am linken oberen Sprunggelenk zuzog. Bei den Gästen fehlen nur Atınç Nukan (Patellasehnenverletzung) und Terrence Boyd, der im vergangenen Dezember einen Riss des vorderen Kreuzbands sowie einen Außenmeniskusanriss im rechten Knie erlitt und noch nicht einsatzbereit ist.

Leipzig gewann zum Auftakt ebenfalls mit 1:0, kam nach dem Gastspiel beim FSV Frankfurt zuhause gegen Fürth aber nicht über ein 2:2 hinaus. Dafür gewann man auch das zweite Auswärtsspiel in Braunschweig (2:0). Anschließend unterlagen die Sachsen St. Pauli zuhause mit 0:1 und hätten auch beinahe bei Union Berlin verloren. Doch ein gegnerisches Eigentor in der 83. Minute sorgte für das 1:1. Vor einer Woche holte man beim 2:0 gegen Paderborn schließlich wieder drei Punkte.

Mit einem Sieg bei der Arminia hätte der FCH den dritten Platz zurückerobert, kam aber trotz großer Spielanteile nicht zum Torerfolg. Robert Leipertz hatte schon den Torjubel auf den Lippen, scheiterte aber an der Latte. Dennoch können die Heidenheimer mit breiter Brust ins Spiel gehen, schließlich sind sie daheim noch ungeschlagen.

Beide Seiten befinden sich nach sechs Spieltagen in guter Form und mussten erst eine Niederlage hinnehmen. Bei Heidenheim geschah das nach dem 1:0-Auftaksieg gegen 1860 in Nürnberg (2:3), anschließend folgten ein 1:0 gegen Düsseldorf sowie ein torloses Remis in Sandhausen. Gegen Kaiserslautern (3:1) feierte man den dritten Heimsieg in Folge, bei Arminia Bielefeld reichte es aber wieder nur zu einem 0:0.

Der Tabellenfünfte empfängt den Vierten, dabei sind beide Mannschaften punktgleich. Ein Sieg würde es dem jeweiligen Team ermöglichen, den Relegationsplatz einzunehmen, sofern St. Pauli übermorgen nicht punktet.