Fazit:
Ratlose Gesichter in der Landeshauptstadt: Düsseldorf verliert mit 0:1 gegen Karlsruhe und rutscht auf Tabellenplatz 16 ab. Die Hausherren lieferten eine gute Leistung ab, waren in der Vorwärtsbewegung allerdings oft etwas zu zaghaft, weil sie hinten um Fehlervermeidung bemüht waren. Beste Chancen hatte Düsseldorf, doch der Pfosten oder René Vollath verhinderten einen Treffer der heute glücklosen Fortuna. Der KSC spielte unspektakulär, versteifte sich aufs Verteidigen und war dann in Person von Hiroki Yamada zur Stelle, der einen Konter einleitete und abschloss. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Gelbe Karte für Julian Schauerte (Fortuna Düsseldorf)
Der Düsseldorfer will das Spiel schnell machen und handelt sich für eine Unsportlichkeit die Gelbe Karte ein.

Drei Minuten werden nachgespielt. Drei Minuten Hoffnung für die Düsseldorfer, zumindest noch einen Punkt in der Landeshauptstadt zu behalten.

Valentini kann nicht mehr. Der Verteidiger humpelt vom Platz und nimmt dadurch natürlich noch ein wenig Zeit von der Uhr.

Ya Konan um ein Neues. Eine Flanke von Bolly findet den Schädel des Angreifers, der in Rücklage keinen Druck hinter den Kopfstoß bekommt und das Leder über die Latte nickt.

Sie kriegen das Ding nicht rein! Mit ein bisschen Glück kommt Ya Konan rechts im Strafraum an die Pille, kann sich aber nicht in Schussposition bringen und verzieht aus der Drehung am langen Pfosten vorbei.

Axel Bellinghausen dreht am linken Flügel jetzt richtig frei. Erst lässt er zwei Gegenspieler aussteigen, dann bringt er eine messerscharfe Flanke mit dem Außenrist in die Gefahrenzone. Doch wieder ist René Vollath zur Stelle und macht die Hoffnungen der Düsseldorfer zunichte.

Den nachfolgenden Freistoß vergeben die Düsseldorfer allerdings kläglich. Die Zeit läuft gegen die Gastgeber. Geht da noch was für Marco Kurz und seine Truppe?

Gelbe Karte für Enrico Valentini (Karlsruher SC)
Der Verteidiger stoppt Bellinghausens Sprint an der rechten Strafraumgrenze mit einer bösen Grätsche und sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Da die Löwen mittlerweile mit 3:2 führen offenbart ein Blick in die Blitztabelle Schlimmes für die Rheinländer: Stand jetzt, rutscht Düsseldorf auf den Relegationsplatz ab.

Mittelfeldspieler für Stürmer - Markus Kauczinski entscheidet sich verständlicherweise dafür, die Räume jetzt enger zu machen und den Sieg möglichst nach Hause zu holen.

Einmal mehr rettet René Vollath für den KSC! Auch bei dieser Chance für den gerade eingewechselten Ya Konan ist der Keeper rechtzeitig unten und kann parieren.

Marco Kurz muss nun alles nach vorne werfen und bringt mit dem ehemaligen Hannoveraner Ya Konan einen neun Stürmer.

Tooor für Karlsruher SC, 0:1 durch Hiroki Yamada
Der Schock für Düsseldorf - die Gäste führen. Und wie einfach das ging. Yamada startet einen Konter und spielt an der Mittellinie raus auf Diamantakos. Der überläuft Haggui, der im Strafraum über die eigenen Beine stolpert, und spielt dann zurück in die Mitte, wo Yamada vogelfrei einschieben kann.

Für die letzten Minuten bringen beide Trainer frische Beine aufs holprige Geläuf. Beim KSC soll es der bullige Vadim Manzon richten, für die Fortuna wirbelt nun Mathis Bolly in der Offensive.

Und immer wieder geht der Blick von Marco Kurz hoch zur Stadionuhr. 20 Minuten bleiben dem Coach und seiner Elf, mit einem Treffer für den ersehnten Erfolg zu sorgen.

Auf der anderen Seite muss Rensing den Retter mimen! Plötzlich bekommt Diamantakos einen Steilpass in die Schnittstelle und kommt trotz doppelter Bewachung zum Schuss. Aus kurzer Distanz bleibt jedoch der ehemalige Münchener Keeper erster Sieger.

Und wieder reklamieren sie Strafstoß, und wieder haben sie Recht. Bei einer Demirbay-Ecke kommt Bebou durch eine Berührung zu Fall und trifft dann mit seinem Schuss Valentini an der Hand - auch diesen Elfmeter hätte man geben können, wenn nicht sogar müssen.

Im Westen nichts Neues. Düsseldorf und Karlsruhe beharken sich munter weiter, ohne wirklich auf den Treffer zu drängen. Trotzdem sehen die Zuschauer ein ordentliches Zweitligaspiel.

Der Einsatz stimmt auf beiden Seiten. Vor allem kämpferisch und läuferisch investieren gerade die Düsseldorfer viel - bisher aber ohne Ertrag. Der eine Punkt ist zu wenig, wann macht die Fortuna auf?

Schauerte bekommt nach einem Einwurf am rechten Flügel den Ball und bring ihn im hohen Bogen vor den Kasten. Dort lauert mal wieder Đurđić, doch für diese Flanke ist der Serbe einen guten Meter zu kurz geraten.

Hitzige Situation im Sechzehner! Đurđić wird im Fünfer mustergültig bedient und kurz vor dem Abschluss von Kempe mit einer Grätsche abgeräumt. Schiedsrichter Sippel deutet Weiterspielen an, doch da gibt es Unparteiische, die anders entschieden hätten. Knifflige Entscheidung.

Gute Möglichkeit für Demirbay...doch der Düsseldorfer wird mit Stürmerfoul im Strafraum gegen Gulde zurückgepfiffen. Die HSV-Leihgabe stützte sich beim Kopfball ganz klar mit den Armen ab.

Die Partie gewinnt zunehmend an Tempo, vor allem die Hausherren legen nach dem Seitenwechsel einen gehörigen Zahn zu. An der Seitenlinie schimpft Markus Kauczinski über eine Schiedsrichterentscheidung und gibt Anweisungen an seine Männer weiter.

"Steht auf, wenn ihr Fortunen seid." Die Anhänger der Rheinländer machen Stimmung und wollen ihrer Mannschaft signalisieren: Wenn ihr kämpft, stehen wir hinter euch. Bislang hängen sich die Düsseldorfer auch mächtig rein.

Die Düsseldorfer werden spätestens in der Kabine mitbekommen haben, wie es in München steht. Dadurch wird der Druck auf die Fortunen nicht geringer. Wie gehen sie in der zweiten Halbzeit damit um?

Weiter im Takt: Beide Mannschaften kommen personell unverändert aus der Pause.

Halbzeitfazit:
Mit einem torlosen Unentschieden geht es also in die Kabine. Beide Teams liefern sich ein Duell auf Augenhöhe ab, bei der die Fortuna die aktivere, aber aufgrund der Tabellensituation auch gehemmtere Mannschaft ist. Trotzdem kamen die Rheinländer zu zwei erstklassigen Möglichkeiten, die nur der Pfosten und René Vollath zu verhindern wussten. Der KSC hält mit, bleibt aber in der Offensive zu harmlos. Wir sind gespannt auf den zweiten Durchgang, bis gleich!

Zwei gute Möglichkeiten haben die Hausherren jetzt liegenlassen, was vor allem einem bärenstarken René Vollath geschuldet ist.

Vollath hält die Null fest! Und Düsseldorf vergibt die nächste Riesenchance! Bebou kann sich am rechten Flügel behaupten und von der Grundlinie eine scharfe Flanke an den kurzen Pfosten bringen. Dort ist Đurđić auf der Lauer und wuchtet einen Kopfball auf den Kasten, doch der bisher beste Karlsruher steht auf der Linie und kann mit einer klasse Parade entschärfen.

Ein Raunen geht durchs Stadion: Die zeitgleich spielenden Löwen, die den Düsseldorfern den 15. Platz streitig machen wollen, sind gegen Sandhausen in Führung gegangen. Für die Fortuna zählt nur der Dreier.

Dennis Kempe wird von Betreuern seines Teams vom Feld geführt: Im Zweikampf scheint er sich an der Schulter verletzt zu haben. Hoffen wir, dass es für den Verteidiger weitergehen kann.

Demirbay bringt erneut einen ruhenden Ball gefährlich in den Sechzehner und findet auch einen Abnehmer, doch der bekommt mit dem Rücken zum Kasten keinen Druck hinter den Kopfstoß und jagt das Spielgerät über den Querbalken.

Man kann die Anspannung der Rheinländer förmlich mit Händen packen: Düsseldorf liefert eine ordentliche Vorstellung ab, ist aber vor allem auf Fehlerminimierung bedacht. Dadurch büßen die Fortunen einiges an Torgefahr ein.

...der im zweiten Anlauf gefährlich an den Fünfer kommt! Diamantakos hat den Fuß schon am Abzug, doch Rensing ist zur Stelle und spritzt dazwischen.

Christopher Avevor legt Gaetan Krebs an der rechten Außenbahn und der KSC bekommt einen Freistoß zugesprochen...

Über Gulde und Kempe läuft der Spielaufbau bei den Badenern langsam an. Die Gäste finden nach einer halben Stunde besseren Zugriff zu dieser schwierigen Partie.

Gute Aktion vom bisher unauffälligen Nikola Đurđić. Demirbay verschafft sich mit einer starken Einzelleistung Platz an der linken Außenbahn und tritt dann eine Flank in den Sechzehner. Dort nimmt der Serbe das Leder mit dem Rücken zum Kasten an und versucht sich an einem Fallrückzieher. Der geht zwar deutlich drüber, war aber gut gedacht.

...doch der kommt zu hoch und ist leichte Beute für Michael Rensing.

Vielleicht geht ja was über einen Standard. Sallahi steht zum Freistoß aus dem Halbfeld bereit...

Auf der anderen Seite versuchen es die Düsseldorfer mit Umschaltspiel, doch den langen Querpässe der Fortunen mangelt es noch an Genauigkeit. Karlsruhe ist nach vorne, wie zuletzt gegen Paderborn, viel zu harmlos. Dafür bieten sie dem Gegner aber auch kaum Räume und verteidigen geschlossen.

Dimitrios Diamantakos versucht es für die Gäste mal über die linke Seite, ist mit seiner Hereingabe aber zu unpräzise. Außerdem gibt er die alleinige Sturmspitze und hätte in der Mitte ohnehin keinen Abnehmer gefunden, der Angreifer ist etwas auf verlorenem Posten in der Offensive des KSC.

In Düsseldorf ist die Ruhe eingekehrt. Doch ganz darf man der nicht trauen. Die Fortuna ist hellwach und zielstrebig, trotzdem aber bedacht darauf, keine Fehler zu machen. Der KSC macht weniger für das Spiel, geht das Tempo aber mit.

Nach dem beinahe-Treffer der Hausherren dreht der KSC ein bisschen aus, schafft sich durch Entlastungsangriffe etwas Luft. Noch wirkt das alles aber wenig gefährlich.

Düsseldorf verpasst die Führung! Mavrias schlägt eine Flanke von links vor den Kasten. In der Mitte verpassen Freund und Feind, doch Demirbay kann das Leder erwischen und zieht aus der Drehung ab. Sein Schuss scheint schon im Netz zu zappeln, prallt dann aber doch nur gegen den linken Pfosten und von dort in die Arme des glücklichen Vollath.

Die KSC-Wand hält dicht: Düsseldorf rennt gleich mehrfach an und versucht, seine Spieler oder zumindest scharfe Hereingaben in den Strafraum zu bringen, doch die Gäste stehen robust und gut geordnet in der Defensive und blocken alles ab, was da kommt.

Vor allem den Gastgebern wird einiges daran gelegen sein, sich bloß nicht schon früh einen Gegentreffer einzufangen. Die Fortunen stehen tabellarisch mit dem Rücken zur Wand, 1860 und damit der Relegationsplatz sind nur noch drei Zähler entfernt.

In der Anfangsphase lässt sich das bisher gut ansehen. Beide Teams scheuen den Zweikampf nicht und wirken motiviert, ein Übergewicht lässt sich nicht ausmachen.

Im Vorfeld der Partie beschwerten sich die Gäste über den Zustand des Rasens in der Arena. Und in der Tat: Das Geläuf in Düsseldorf, das glücklicherweise nach diesem Spiel ausgetauscht werden soll, gleicht vor allem im Mittelfeld einem Acker - nichts für Techniker.

Erste Halb-Chance für den KSC. Sallahi zieht in Robben-Manier vom rechten Flügel in die Mitte und zieht parallel zur Strafraumgrenze mit links ab. Sein Schuss wird allerdings von einem langen Düsseldorfer Bein geblockt und verliert somit an Druck.

Bei schmuddeligem Wetter sind doch einige Leute in die Esprit-Arena gekommen. Nasskalte drei Grad laden nicht gerade zum Fußballschauen ein.

Anpfiff in Düsseldorf: Die Fortuna spielt ganz in Rot, Karlsruhe in Weiß-Blau.

Im Vorfeld der Partie beschwerten sich die Gäste über den Zustand des Rasens in der Arena. Und in der Tat: Das Geläuf, das glücklicherweise nach diesem Spiel ausgetauscht werden soll, gleicht einem Acker - nichts für Techniker.

Schiedsrichter der Schlagabtauschs ist der erfahrene Peter Sippel. Der 46-jährige Diplom-Betriebswirt aus München leitet seit fast 20 Jahren Partien in den obersten deutschen Fußballligen. An der Seitenlinie assistieren ihm Christian Leicher und Thomas Münch.

Beim Auftritt gegen die Westfalen zeigten sich die Badener selten mal gefährlich vor dem Kasten der Gäste. "Es fällt uns im Moment nicht leicht, den Gegner auseinander zu nehmen", erkannte auch der KSC-Coach, "uns hat der letzte Punch, das letzte Durchsetzungsvermögen gefehlt, um aus einer halben Situation auch mal eine ganze zu machen." Besonders bitter ist bei der ohnehin schon mangelnden Durchschlagskraft im Angriff, dass Karlsruhe auf Außenbahnspieler Manuel Torres verzichten muss, der sich gegen Paderborn einen Muskelfaserriss zuzog und mehrere Wochen ausfallen wird. Zu Manuel Torres gesellen sich die ebenfalls verletzten Daniel Gordon und Martin Stoll.

"Die Fortuna ist eine Mannschaft, die, ähnlich wie Paderborn, mit dem Rücken zur Wand steht", weiß Markus Kauczinski um die Gefahr der angezählten Düsseldorfer. Die Rheinländer dürften also kein einfach Gegner für die Nordbadener werden. Fußballlehrer Kauczinski betonte aber, dass sein Team dieses mal zeigen wolle, dass es "besser Fußballspielen" könne.

Beim heutigen Gegner schlich sich zuletzt eine kleine Ergebniskrise ein - der KSC konnte nur eines der letzten fünf Spiele gewinnen, verlor aber auch nur ein Duell. Die Kauczinski-Elf steht auf einem sicheren zehnten Platz im Mittelfeld der Tabelle mit viel Luft nach oben und unten. Die fehlende Konsistenz wirkt sich auch hier und da auf die Stimmung im Team aus, vor allem fehlt den Spielern die Unterstützung der Fans. "Die spielen im eigenen Wohnzimmer und wünschen sich, dass sie in schlechten Phasen unterstützt werden", sagte der Kauczinski auf der Pressekonferenz nach der Nullnummer gegen Paderborn.

"Es ist für uns kein einfacher Moment, aber wir müssen den Kopf trotzdem oben lassen, weil wir über weite Strecken eine ordentliche Partie abgeliefert haben", mahnte Düsseldorfs Coach nach der neuerlichen Pleite gegen den VfL Bochum, der direkt nach der Begegnung, in der Fortuna eine 1:0-Führung verspielte, schon den KSC im Kopf hatte: "Wir müssen das nun in der Kürze aufarbeiten, denn schon am Freitag geht's wieder weiter." Und den Rheinländern ist gut daran gelegen, schnellstmöglich Wiedergutmachung zu leisten - sonst droht F95 der Abstieg in die Drittklassigkeit.

Zwar stehen die Rheinländer noch überm Strich, doch langsam aber sicher macht sich Panik breit in Düsseldorf: Die Fortuna rangiert mit drei Zählern Abstand auf den Relegationsrang auf Platz 15, verlor zuletzt gegen Bochum (1:3) und 1860 (2:3). Seit Trainer Marco Kurz kurz vor Weihnachten übernahm, stellte sich kaum Besserung ein. Seine Bilanz: Drei Niederlagen, ein Unentschieden und ein Überraschungssieg gegen Freiburg (2:1). Zudem haben die Fortunen den direkten Konkurrenten aus München unfreiwillig gestärkt und damit einen erstarkten Mitbewerber um den Klassenerhalt im Nacken.