Fazit:
Das war eine klare Angelegenheit in Köpenick! Der 1. FC Union Berlin vollzieht einen großen Schritt in Richtung sorgenfreien letzten Saisonwochen. Mit 4:0 schlagen die Eisernen den FSV Frankfurt und rücken dadurch auf Rang acht der Tabelle vor. Innerhalb von zwölf Minuten schafften sie Mitte des ersten Durchgangs die Bedingungen für den vierten Heimsieg in Serie, zeigten sich vom Rücktritt Sascha Lewandowskis abgesehen von Anlaufschwierigkeiten unbeeindruckt. Der hessische Gast leistete sich heute eine schlimme Phase, in der alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn früh zunichte gemacht wurden. Er muss sich jetzt definitiv wieder nach unten orientieren. Rang 16 ist nur noch vier Zähler entfernt. Die Hauptstädter reisen am kommenden Samstag zum Schlusslicht nach Duisburg. Für den FSV steht eine schwierige Heimaufgabe an, denn mit Freiburg ist in acht Tagen ein absolutes Spitzenteam zu Gast am Bornheimer Hang. Einen schönen Samstag noch!

Tooor für 1. FC Union Berlin, 4:0 durch Christopher Trimmel
Mit der letzten Aktion des Spiels zappelt das Netz hinter Weis noch einmal! Der Joker taucht nach Daubes Freistoßflanke am ersten Pfosten auf und verlängert die Hereingabe mit der Stirn aus gut fünf Metern in die lange Ecke. Es ist sein erster Treffer für Union nach seiner Verpflichtung im Sommer 2014; die Freude darüber ist dememtsprechend groß.

Gelbe Karte für Shawn Barry (FSV Frankfurt)
Der Innenverteidiger stoppt Trimmel bei dessen Solo im halbrechten Mittelfeld regelwidrig. Dies wird von Schiri Dietz als taktisches Foul gewertet. Die entsprechende Folge ist eine Gelbe Karte.

Der Nachschlag beträgt zwei Minuten.

Redondo flankt von der linken Strafraumlinie nach einem Sprint vor den Kasten. Dort verpasst Trimmel; ihm fehlen ein paar Zentimeter. Ein vierter Treffer wäre dann auch etwas zu viel des Guten.

Die Gäste sehnen sich nach dem Schlusspfiff. Ein gebrauchter Nachmittag für die Bornheimer, die zuletzt auswärts sehr stabil waren und hier auch konzentriert begonnen haben.

Schahin holt auf halblinks im Sechzehner nach Kalmárs Lupfer-Anspiel zum Volleyschuss aus 14 Metern aus. Kessel kommt gerade noch rechtzeitig und verhindert einen Abschluss aus sehr guter Lage. Union will die siebte weiße West der Saison; für Keeper Jakob Busk wäre es das zweite Spiel ohne Gegentor.

Der agile Christopher Quiring wird mit Applaus und Sprechchören verabschiedet. Er war heute der Antreiber über den rechten Flügel und hat den Strafstoß vor dem 2:0 herausgeholt. Sein Ersatz in den letzten Minuten ist Christopher Trimmel.

Gelingt der Oral-Truppe noch der Ehrentreffer? In sechs Anläufen hat der FSV hier im Stadion der Alten Försterei insgesamt nur einmal treffen können. Auswärts also ein echter Angstgegner, während daheim vier von sechs Vergleichen gewonnen werden konnten.

Auch vom FSV ist nun im Vorwärtsgang nicht mehr viel zu sehen. Hätte er mal von Anfang so mutig nach vorne gespielt, wie in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Möglicherweise hätte Frankfurt den Hausherren dann stärker wehtun können.

Berlin tut nicht mehr als nötig, zeigt in der anbrechenden Schlussphase nicht mehr den ganz großen Hunger auf einen vierten Treffer. Wer will es den Köpenickern nach dieser anstrengenden Englischen Woche verdenken?

Ballas verpasst aus fünf Metern! Der Innenverteidiger kommt nach einer Ecke von der linken Fahne mit dem rechten Außenrist an den halbhohen Ball, bugsiert ihn aus zentraler Lage über den Kasten. Es ist nicht der Tag des gebürtigen Saarbrückers!

Während es bei den Hauptstädtern durch diesen zweiten Tausch keine taktischen Umstellungen gibt, scheint Tomas Oral sein Team durch seine letzte Hereinnahme noch etwas offensiver werden zu lassen. Der junge Nigerianer Taiwo Awoniyi, Leihspieler vom Liverpool FC, wartet noch auf seinen ersten Pflichtspieltreffer für den FSV.

Wenn die Bornheimer in der letzten halben Stunde nicht noch ein kleines Fußballwunder schaffen, dann sind sie wieder mittendrin im Abstiegskampf. Die bis zum letzten Wochenende relativ entspannte Lage verkompliziert sich wohl auch noch dadurch, dass der Vorletzte aus Paderborn wichtige Zähler einfährt: Die Ostwestfalen liegen aktuell mit 1:0 gegen Fürth vorne.

Gelbe Karte für Benjamin Kessel (1. FC Union Berlin)
Der Spielführer von Union arbeitet auf seiner rechten Abwehrseite mit den Armen gegen Gerezgiher. Der gute Unparteiische Dietz entscheidet sich für eine weitere Verwarnung.

Gelbe Karte für Florian Ballas (FSV Frankfurt)
Kreilach legt sich das Spielgerät im Rahmen eines Konters im halbrechten Korridors eigentlich zu weit vor, kommt aber noch vor Ballas an den Ball. Der bringt den ehemaligen Berliner Kapitän daraufhin zu Fall und sieht deshalb Gelb.

Wood probiert's aus der Drehung! Nach einer an die Sechzehnerlinie geklärten Freistoßflanke traut sich der amerikanische Nationalspieler einen Volleyschuss zu. Der rauscht von seinem rechten Spann nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Tomas Oral sieht eine deutliche offensive Steigerung seiner Mannschaft, die sich das 1:3 längst verdient hätte. Hinten bleibt sie jedoch anfällig und riskiert mit einer offenen Spielweise auch weitere Gegentreffer.

Kroos hat den ersten Treffer vorbereitet und war nach einer schwierigen Anfangsphase an vielen guten Spielzügen beteiligt. Nun verabschiedet sich die Leihe aus Bremen frühzeitig in den Feierabend. Daube, der in Fürth noch beginnen durfte, kommt in die Partie.

Punčec rettet auf der Linie! Erneut tanken sich die Hessen von links in den Strafraum. Schahin legt von der Grundlinie in den Rücken der Verteidigung ab. Perdedaj kann sich die Kugel in aller Ruhe zurechtlegen. Er schließt auf die flache linke Ecke ab. Dort verhindert Punčec für seinen geschlagenen Keeper den Einschlag.

Gerezgiher ballert weit drüber! Infolge eines weiteren Vorstoßes über links nimmt der Leihspieler von der Eintracht aus 18 Metern Maß. Mit dem rechten Spann befördert er das Spielgerät über den Kasten von Busk, der schnell erkannt, dass er nicht eingreifen muss.

Schahin hat die beste Möglichkeit des FSV! Kalmár steckt von der halblinken Seite steil in den Sechzehner zum Glatzkopf durch. Der nimmt im Laufduell mit Punčec direkt ab, trifft den herauslaufenden Busk an der Brust.

Das Hofschneider-Team möchte den deutlichen Vorsprung nicht nur verwalten, sondern seinen Fans noch etwas bieten. Es spielt weiterhin mit temporeichen Außenangriffen nach vorne und geht auf den vierten Treffer. Da hat jemand Blut geleckt!

Tomas Oral hat auf die Talfahrt nach dem ersten Gegentreffer reagiert. Marc-André Kruska soll die Defensive stützen, ersetzt Denis Epstein, über dessen linke Seite beinahe alle Berliner Angriffe rollten. Vorne soll Yann für mehr Betrieb sorgen als der blasse In-hyeok Park.

Willkommen zurück im Stadion An der Alten Försterei! Die Mannschaft von André Hofschneider ist auf einem guten Weg, heute nach Abpfiff den höchsten Saisonsieg feiern zu können. Bisher stehen zwei 3:0-Erfolge in Düsseldorf und gegen 1860 an der Spitze. Sollten die Hessen auch zum siebten Mal ohne einzigen Zähler auf die Heimreise geschickt werden, würden sich die Eisernen wohl endgültig auf den unteren Tabellenregionen verabschieden.

Gelbe Karte für Dani Schahin (FSV Frankfurt)
Schahin setzt nach Pogatetz' recht kurzem Rückpass nach, kommt gegen Busk jedoch zu spät und trifft nur die Knochen des Union-Keepers. Für dieses Einsteigen sieht der Leihspieler aus Mainz die erste Gelbe Karte an diesem Nachmittag.

Halbzeitfazit:
Der 1. FC Union Berlin liegt zum Kabinengang mit 3:0 gegen den FSV Frankfurt vorne. Die deutliche Führung der Köpenicker hat sich in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht angedeutet. Wie in Hamburg und in Braunschweig zeigten die Hessen nämlich eine konzentrierte Abwehrleistung und brachten die Hausherren beinahe zur Verzweiflung. Mit Kreilachs Kopfballtreffer (23.) brachen allerdings nach und nach alle Dämme in der FSV-Abwehr. Wood legte mit einem verwandelten Strafstoß (29.) und einem Abstauber nach Weis-Fehler (34.) nach. Alles spricht dafür, dass Union im Spiel eins nach dem krankheitsbedingten Rücktritt von Sascha Lewandowski den vierten Heimsieg in Serie einfahren. Bis gleich!

Der Nachschlag in Durchgang eins beträgt eine Minute. Der Grund ist die Verletzungsunterbrechung für Perdedaj in der Anfangsphase.

Die Köpenicker rücken in der Live-Tabelle auf Rang acht vor und scheint heute etwas für das Torverhältnis tun zu könne. Kessel probiert sein Glück aus 16 Metern. Unglücksrabe Ballas kann verhindert, dass das Spielgerät auf die flache linke Ecke fliegt.

Frankfurt schwimmt bedenklich, verteidigt in dieser Phase nicht mehr zweitligareif. Die bisher höchste Saisonniederlage war ein 0:4 vor eigenem Publikum gegen Heidenheim.

Frankfurt wird für seine plötzliche Schlampigkeit hart bestraft und hat nun kaum noch Chancen, die Niederlage abzuwenden. Es geht ab sofort sogar in erster Linie darum, eine richtige Klatsche abzuwenden. Berlin ist hungrig nach weiteren Erfolgserlebnissen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 3:0 durch Bobby Wood
Union sorgt früh für klare Tatsachen! Weis wehrt Kessels Flachschuss aus halbrechten 20 Metern nur nach vorne ab. Wood schaltet blitzschnell und drückt den Abstauber aus sieben Metern über die Linie.

Die Hauptstädter zeigen nach ihren beiden Toren ein ganz anderes Gesicht, provozieren jetzt zahlreiche Fehler in der Frankfurter Abwehrabteilung. Man hat die ersten beiden Möglicheiten konsequent genutzt und kann plötzlich vor der Pause für eine Vorentscheidung sorgen.

Für den FSV ist der Verlauf der letzten Minuten nach ordentlichem defensiven Beginn sehr bitter. Nun rennt man einem Rückstand von zwei Treffern hinterher und droht in der Fremde erstmals im Jahr 2016 zu verlieren.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 2:0 durch Bobby Wood
Der Hawaiianer zeigt vom Punkt keine Nerven! Er läuft in aller Ruhe an, verlädt Weis in die linke Ecke und schiebt dann mit dem Innenrist flach rechts ein. Das Stadion An der Alten Försterei feiert den zweiten Treffer innerhalb kurzer Zeit.

Es gibt Strafstoß für Union Berlin! Die Gastgeber attackieren über halbrechts; Quirings Querpass in die Mitte kann zunächst abgefangen werden. Die Nummer zwei der Hausherren setzt an der Sechzehnerkante nach und wird dann von Ballas umgetreten. Eine klare Sache!

Aus dem Spiel heraus konnten die Köpenicker bis gerade eben noch gar nichts reißen. Im Anschluss an ihre Führung rollt eine erster schneller Spielzug über rechts an. Quiring passt an der Strafraumkante quer zur Kroos, dessen Linksschuss von Barry abgeblockt werden kann.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:0 durch Damir Kreilach
Da kann nur ein ruhender Ball helfen! Kroos schlägt einen Freistoß von der linken Seitenlinie mit dem rechten Innenrist in das Zentrum des Sechzehners. Kreilach schraubt sich im Duell mit Ballas hoch. Der Innenverteidiger fälscht den Kopfstoß noch ab; Weis kommt in der flachen linke Ecke nicht mehr heran.

Fast schon aus Verzweiflung flankt Quiring nun aus großer Entfernung vom rechten Flügel in Richtung Sechzehner. Wood kommt nicht heran denn Ballas ist zur Stelle und klärt die Situation ohne großen Aufwand. Den Berlinern fällt nichts ein!

Für Gerezgiher ergibt sich auf halbrechts eine Lücke, die er nach einem Aufbaufehler der Hauptstädter zulaufen kann. Letztlich verstolpert der Youngster das Leder. Wenn die Hessen in das letzte Felddrittel vorstoßen, dann über die rechte Seite.

Der FSV verteidigt ähnlich konzentriert wie in den letzten Auswärtspartien. Im Vergleich zum wackeligen Auftritt gegen Duisburg am Mittwoch scheint er heute wieder die richtige Defensivbalance gefunden zu haben. Den Hausherren wurde noch keine Chance aus guter Position ermöglicht.

Unions Spielzüge kommen gerade nach Überqueren der Mittellinie nicht sonderlich koordiniert daher. Die Abstimmung zwischen Der Viererkette und der mittleren Reihe stimmt in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht. So können Brandy, Wood und Quiring vorne noch nicht in Szene gesetzt werden.

Der langjährige Herthaner befindet sich kurz außerhalb des Feldes; seine Kollen müssen für gur 90 Sekunden in Unterzahl auskommen. Es geht weiter für Perdedaj, dem der Schädel allerdings noch ein wenig brummen dürfte.

Nach Kroos' Freistoßflanke von der rechten Außenbahn verlängert Brandy das Spielgerät mit der Stirn im hohen Bogen auf die lange Ecke. Gästekeeper Weis kann das Spielgerät doch souverän aus der Luft pflücken. Der Berliner Stürmer und Perdedaj sind im Luftkampf mit den Köpfen aneinandergestoßen. Der Frankfurter Sechser muss deshalb auf dem Rasen behandelt werden.

Nach Ballgewinn suchen die Hessen den schnellen hohen Weg in die Spitze. Die beiden Angreifer Park und Schahin können bislang jedoch keine Bälle festmachen und sie dann für die nachrückenden Kollegen ablegen. Ein insgesamt verhaltener Beginn im Stadion An der Alten Försterei.

Die Oral-Truppe beginnt wie erwartet zurückhaltend, ist in der Anfangsphase zuvörderst auf die Sicherung des eigenen Sechzehners bedacht. Union möchte gleich offensive Akzente setzen, beißt sich aber erst einmal in der Frankfurter Abwehrreihe fest.

Joel Gerezgiher gelingt die erste Annäherung an den gegnerischen Kasten. Der Leihspieler von der Eintracht probiert sich an einem Distanzschuss aus halbrechter Position. Union-Schlussmann Jakob Busk hat keine große Mühe, den sanften Versuch in der linken Ecke aufzunehmen.

Auch bei den Hessen muss der Trainer Tomas Oral der hohen Belastung am Ende der Englischen Woche Tribut zollen. Er tauscht viermal: Denis Epstein, Manuel Konrad, Joel Gerezgiher und In-hyeok Park gehören im Vergleich zum Mittwoch zur Frankfurter Startformation. Ehsan Hajsafi fehlt; Marc-André Kruska, Yann Rolim und Taiwo Awoniyi haben zunächst auf der Bank Platz genommen.

André Hofschneider hat im Vergleich fünf personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von Christopher Trimmel, Stephan Fürstner, Dennis Daube, Kenny Redondo und Collin Quaner beginnen Damir Kreilach, Benjamin Kessel, Fabian Schönheim, Christopher Quiring und Bobby Wood. Vor allem die Rückkehr des amerikanischen Nationalspielers, der mit zehn Treffern bester Torschütze der Eisernen ist, dürfte ihnen einen Aufschwung geben.

Union gegen FSV – auf geht's! Die Hausherren präsentieren sich in roter Kleidung, die Gäste in den weißen Auswärtsklamotten.

Es ist angerichtet: Zur Vereinshyme "Eisern Union" von Nina Hagen haben die Mannschaften den Rasen betreten.

Rücken die Hauptstädter im ersten Match nach dem Rücktritt von Sascha Lewandowsi mit dem vierten Heimsieg in Serie in die obere Tabellenhälfte vor oder tritt Frankfurt in der Fremde erneut effizient auf und vergrößert den Abstand auf die Abstiegszone?

Christian Dietz ist im Südosten der Hauptstadt für die Regeldurchsetzung zuständig. Der 31-jährige Realschullehrer pfeift für den oberfränkischen Klub FC Kronach 08 und hat den Aufstieg in die 2. Bundesliga im Sommer 2012 geschafft. Union und FSV begegnet er in dieser Saison zum ersten Mal. Bei seinem 30. Einsatz im deutschen Fußball-Unterhaus wird er an den Seitenlinien von Steffen Mix und Lothar Ostheimer unterstützt. Vierte Offizielle ist Riem Hussein.

"Wir haben auf St. Pauli und gegen Duisburg viele Torchancen herausgespielt und haben uns spielerisch weiterentwickelt. Natürlich gilt es mit einem jungen Kader, auch Rückschläge in Kauf zu nehmen. Wir wussten im Vorfeld, dass das mal passieren kann. Dass man den Sack mal nicht zumacht, gibt es auch", möchte Tomas Oral das unnötige Remis von vor drei Tagen schnell wieder aus den Köpfen seiner Spieler löschen. Der FSV muss in Sachen Relegationsplatz aufpassen: Durch den Aufschwung der Münchener Löwen liegt man nur noch vier Punkte vor Rang 16.

3:1 beim FC St. Pauli und ein torloses Unentschieden in Braunschweig unterstreichen den Trend der Hessen, dass sie heuer lieber auswärts antreten als am Bornheimer Hang. Zehn Heimpunkten stehen 18 Zähler gegenüber, die von den Reisen durch die Republik mitgebracht werden konnten. Am frühen Mittwochabend war man gegen Schlusslicht Duisburg Augenblicke vom ersten Dreier im eigenen Stadion entfernt, kassierte mit der letzten Aktion der 90 Minuten aber noch den Ausgleichstreffer zum 3:3.

Nach zahlreichen schwachen Auftritten vor eigenem Publikum zu Beginn des Spieljahres hat sich Union zuletzt sehr ergebniskonstant in Köpenick gezeigt. Seit Ende Oktober wurde im Stadion An der Alten Försterei nicht mehr verloren; die letzten drei Heimspiele gegen Sandhausen, 1860 und Karlsruhe konnten gewonnen werden. Mit den rot-weißen Fans soll heute mit dem FSV Frankfurt ein Kellerkind auf Distanz gehalten werden, das kürzlich zwei bärenstarke Leistungen in der Fremde zeigen konnte.

Zehn Spieltage vor dem Ende der Saison befinden sich die Eisernen noch in einer relativ komfortablen Lage. Als Tabellenelfter haben sie wie zum Jahreswechsel sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz und sollten die Klasse mit sieben bis zehn Punkten aus dem letzten Drittel der Spielzeit sicher halten können. In Sachen Aufstieg ist der Zug schon lange abgefahren; das höchste der Gefühle dürfte das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes sein. Heute könnte man mit einem Dreier auf den achten Rang vorrücken.

Die aktuelle Saison an der Seitenlinie zu Ende bringen wird André Hofschneider, der schon in den letzten beiden Begegnungen in der Verantwortung stand. Der gebürtige Berliner hatte bis dahin noch keine Erfahrung als Cheftrainer, ist seit 2007 Assistent bei Union gewesen. Mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Karlsruher SC und einer 0:2-Pleite bei der SpVgg Greuther Fürth ist er durchwachsen gestartet, hat jedoch auch kaum Umstellungen im Vergleich zu Lewandowski vorgenommen.

Gestern wurde offiziell bekanntgegeben, was sich in den letzten beiden Wochen bereits angedeutet hatte. Die Ursache für die Krankschreibung von Unions Cheftrainer Sascha Lewandowski vom 22. Februar ist psychischer Natur und kann nicht kurzfristig abgestellt werden. Wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms, dessen Behandlung einige Monate in Anspruch nehmen wird, trat der 44-jährige Fußballlehrer als Coach der Köpenicker zurück. Während Lewandowski hoffentlich in aller Ruhe genesen kann, muss Union zum Saison einen neuen Übungsleiter finden.