Fazit:
Mit turbulenten Schlussminuten geht eine unterhaltsame Zweitliga-Partie zu Ende. Greuther Fürth holt sich mit dem 1:0 den vierten Sieg in Folge. Die Gäste-Führung war zur Pause noch vollkommen verdient, Fürth hatte in den ersten 45 Minuten deutlich mehr vom Spiel und nutzte die Braunschweiger Ungenauigkeiten für eigene Angriffe. Nach dem Seitenwechsel bot sich jedoch ein anderes Bild. Die Löwen kamen deutlich besser aus der Kabine und hatte spätestens mit dem Lattentreffer von Joseph Baffo in der 59. Minute die Möglichkeit zum Ausgleich. Gegen stark verteidigende Gäste konnten sich die Braunschweiger trotz deutlich besserer Leistung nur wenig zwingende Chancen erarbeiten und stehen nun zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag mit leeren Händen da. Mit den drei Punkten schiebt sich Fürth an den Niedersachsen vorbei und hält damit den Anschluss an die Spitzengruppe.

Kumbela lässt die Chance liegen! Torschütze Žulj steckt die Kugel perfekt für den Stürmer in den Strafraum durch, wo der ehemalige Braunschweiger nur noch am Keeper vorbei ins Tor schieben müsste. Gikiewicz bekommt aber ein Bein an den Ball, das Richtung Tor stotternde Leder können seine Vordermänner abfangen.

Gelbe Karte für Rafał Gikiewicz (Eintracht Braunschweig)
Braunschweigs Keeper mischt sich in die Diskussionen um den Platzverweis ein und kassiert die Gelbe Karte hinterher.

Rote Karte für Saulo Decarli (Eintracht Braunschweig)
Gjasula holt im Mittelfeld einen Braunschweiger von den Beinen und kommt ohne Gelb-Rot davon. Saulo Decarli tritt als Rächer der Gefoulten auf und geht dem Fürther mit der Hand an den Hals. Dafür gibt's glatt Rot.

Maximilian Sauer schlägt aus dem Mittelfeld einfach einen hohen Ball in den Sechzehner und sucht vermutlich Emil Berggreen. Sebastian Mielitz ist aber rechtzeitig zur Stelle und pflückt die Kugel vor dem Stürmer.

Mit Offensivfußball haben die Gäste schon seit langer Zeit nichts mehr am Hut. Die Kleeblätter konzentrieren sich einzig und allein auf die Verteidigung der knappen Führung, machen das aber souverän.

Salim Khelifi behauptet sich gut über rechts und bringt dann eine Mischung aus Flanke und Torschuss Richtung Fürther Kasten. Der hohe Ball geht aber über Keeper und Kasten und fällt hinter dem Gehäuse ins Aus.

Stefan Ruthenbeck wechselt ein letztes Mal. Für die Schlussphase kommt Johannes Wurtz für Marco Stiepermann in die Partie.

Gelbe Karte für Jürgen Gjasula (SpVgg Greuther Fürth)
Fürth beginnt zehn Minuten vor Schluss schon mal langsam mit dem Zeitspiel. Dafür sieht Jürgen Gjasula die Gelbe Karte.

Torsten Lieberknecht ist an der Seitenlinie richtig fuchsig über eine Freistoßentscheidung des Schiedsrichters und muss sich ein paar strenge Worte des Unparteiischen anhören, die der Gestik zu Folge viel mit einem drohenden Tribünenplatz zu tun haben.

Emil Berggreen versucht sich im Fürther Sechzehner gegen zwei durchzusetzen und die Kugel aufs Tor zu stochern. In Gemeinschaftsarbeit hält die Gäste-Abwehr den Stürmer aber vom Abschluss ab.

Mit dem Rücken zum Tor kommt Berggreen am Strafraum an die Kugel, wird aber bedrängt und legt für Hochscheidt ab. Der Mittelfeldmann schließt aus 20 Metern ab, knallt seinen Schuss aber nur an die Bande.

Während es bei der Eintracht deutlich besser läuft, hakt es immer noch im Aufbauspiel. Domi Kumbela läuft die Abwehrspieler aber auch tief in der Braunschweiger Hälfte an und zwingt die Löwen zu ungenauen langen Bällen.

Doppelwechsel bei der Eintracht: Für Adam Matuszczyk und Nik Omladič schickt Torsten Lieberknecht mit Jan Hochscheidt und Salim Khelifi zwei frische Kräfte in die Offensive.

Klasse Möglichkeit für die Hausherren! Die Braunschweiger erarbeiten sich nach vertaner Chance den zweiten Ball und Emil Berggreen kommt aus 18 Metern zum Abschluss. Sein Schuss mit dem Außenrist dreht sich gefährlich, aber am Tor vorbei.

Stefan Ruthenbeck schickt den nächsten Wechsel direkt hinterher. Für Sebastian Freis übernimmt Tom Weilandt.

Derweil ist auch Domi Kumbela bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte auf dem Rasen. Positionsgetreu ist der Stürmer für Veton Berisha gekommen.

Gelbe Karte für Adam Matuszczyk (Eintracht Braunschweig)
Adam Matuszczyk räumt mit allzu rustikalem Einsteigen seinen Gegenspieler im Mittelfeld ab und holt sich die nächste Gelbe ab.

Gelbe Karte für Stephan Schröck (SpVgg Greuther Fürth)
Stephan Schröck holt an der Mittellinie Hendrick Zuck von den Beinen und sieht ohne große Diskussion die Gelbe Karte.

Der Lattentreffer unterstreicht die deutlich verbesserten Offensivbemühungen der Hausherren. Die Eintracht macht Druck, das Publikum ist da, was den Braunschweigern zum Glück fehlt, ist jedoch weiterhin der Ausgleich.

Das Aluminium hält das 0:1! Joseph Baffo rückt weit mit nach vorne auf und zieht einfach mal von der linken Strafraumhälfte ab. Sebastian Mielitz hätte von dem Schuss nichts mehr gesehen, die Querlatte rettet für die Fürther.

Wird er aber nicht. Die hohe Hereingabe kann Keeper Mielitz aus der Luft pflücken.

Rechtsaußen Nik Omladič ist der wohl aktivste Spieler in Blau-Gelb. Diesmal holt der Braunschweiger gegen Jürgen Gjasula einen Freistoß heraus. Aus 28 Metern könnte der gefährlich werden.

Nik Omladič setzt mit einem langen Ball Ademi auf rechts ein, der aber direkt von zwei Abwehrspielern bewacht wird. Trotzdem sucht der Stürmer den Pass in den Sechzehner, wo aber Fürths Hofmann die Kugel entgegennimmt.

Marco Stiepermann dribbelt sich am Braunschweiger Sechzehner entlang und steckt für Sebastian Freis in den Strafraum durch. Da geht aber Saulo Decarli dazwischen und kann das Leder wegschießen.

Mit einem langen Ball schickt Baffo Reichel bis zur Grundlinie. Schröck schirmt seinen Gegenspieler aber gut ab, der sich schließlich eines Fouls bedient und den Freistoß gegen sich bekommt.

Braunschweig kommt mit Dampf aus der Kabine! Omladič und Sauer spielen sich über rechts durch, von der Grundlinie bringt der Rechtsverteidiger die Kugel zurück in die Mitte. Dort steht erst kein Braunschweiger bereit, Hendrick Zuck kommt fast überrascht zum durchtrudelnden Ball und setzt das Leder neben den Kasten.

Nik Omladič versucht es direkt aus der zweiten Reihe. Nachdem die Fürther den Vorstoß der Hausherren noch aus dem Sechzehner klären kommt, nimmt der Slowene den Schuss aus knapp 30 Metern, der aber genau auf Sebastian Mielitz kommt.

Weiter geht's im Eintracht-Stadion! Beide Teams sind unverändert aus der Kabine zurückgekehrt.

Halbzeitfazit:
Das war's mit der ersten Hälfte, die Gäste nehmen die 1:0-Führung mit in die Kabine. Nachdem Braunschweig bereits in der ersten Minute durch Emil Berggreen zum ersten Abschluss kamen, verabschiedeten sich die Hausherren im Anschluss von der Offensive. Greuther Fürth nahm sich des Spiels an, arbeitete sich immer wieder vor und in den Braunschweiger Sechzehner und holte schließlich mit einem stark herausgespielten Treffer von Robert Žulj die verdiente Führung. Auch der Rückstand brachte keinen Umschwung im Braunschweiger Spiel. Die Gastgeber taten sich gegen auch in der Abwehr konsequent auftretende Fürther schwer, die zahlreichen Fehler in Passspiel und Ballannahme machten es für die Löwen auch nicht leichter. Bei der Eintracht muss sich im zweiten Durchgang einiges verbessern, wenn es heute keinen dicken Dämpfer nach der Siegesserie geben soll.

Den fälligen Freistoß setzt Jürgen Gjasula in die Mauer, bekommt den Ball postwendend zurück und bringt den Nachschuss aufs Tor. Der Versuch ist aber kein Problem für Rafał Gikiewicz.

Gelbe Karte für Saulo Decarli (Eintracht Braunschweig)
Saulo Decarli lässt kurz vor dem eigenen Strafraum das Bein gegen Veton Berisha stehen und wird mit Gelb verwarnt.

Mit dem nächsten Fehlpass leitet Mirko Boland im Mittelfeld den Konter der Fürther ein, stellt sich dann aber Jürgen Gjasula in den Weg und unterbindet den schnellen Weg zum Tor.

Bei den Braunschweigern läuft es nach wie vor alles andere als rund. Mit zahlreichen Ungenauigkeiten bringen sich die Hausherren selbst um ihre Chancen. Diesmal ist es Ken Reichel, der über die rechte Seite geschickt wird, den Ball aber ins Aus verstolpert.

Die Angriffe der Gäste sind eigentlich vorhersehbar. Immer wieder geht es über einen langen Ball von Gjasula oder Stiepermann in die Spitze. Souverän verteidigt bekommen das die Löwen aber trotzdem nicht.

Saulo Decarli schafft es, sich an der Fürther Strafraumgrenze freizuspielen, verpasst aber den Abschluss und steckt stattdessen für Hendrick Zuck durch, der aber im Abseits steht.

Standardsituationen könnten für die Eintracht jedoch noch notwendig werden, da sich die Hausherren aus dem Spiel heraus extrem schwer tun, sich in gefährliche Schusspositionen zu bringen.

Über eine Ecke könnten die Braunschweiger zur nächsten Möglichkeit kommen. Omladičs Hereingabe wird aber von Žulj per Kopf geklärt. Der Ball landet wieder beim Slowenen, dem die Kugel aber ins Seitenaus verspringt.

Hendrick Zuck verpasst die Chance! Der Linksaußen kommt im Sechzehner an die Kugel und schießt das Leder aus zehn Meter direkt aufs Tor, aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Stiepermann setzt erneut Žulj mit einem langen Ball ein, der seine Flanke aber für seine Mitspieler unerreichbar in die Mitte schickt.

Die Spielvereinigung behält weiterhin die Oberhand, auch wenn sich die Hausherren mittlerweile häufiger aus der eigenen Hälfte befreien können. Wenn etwas für die Braunschweiger geht, dann über die linke Seite, wo sich Hendrick Zuck mit starken Antritten durchsetzen kann.

Durch eine Standardsituation kommen die Hausherren zur nächsten Chance. Hendrick Zuck tritt den Freistoß kurz vor dem linken Strafraumeck zum langen Pfosten, wo Maximilian Sauer zum Kopfball kommt, den Ball aber nur ins Außennetz drücken kann.

Schon früh greift Torsten Lieberknecht zu seinem ersten Wechsel und schraubt damit mächtig an der Taktik. Für Abwehrmann Marcel Correia kommt Stürmer Orhan Ademi auf den Rasen.

Gute Möglichkeit für die Eintracht! Hendrick Zuck tankt sich über rechts durch und gibt die Flanke hoch an den langen Pfosten. Dort fliegt Maximilian Sauer zum Kopfball heran, bringt das Leder aber nicht aufs Tor.

Und die Fürther treibt es weiter nach vorn. Freis kommt von der Sechzehnerkante zum Schuss, sein Versuch wird aber knapp am Pfosten vorbei zur Ecke abgefälscht. Gießelmanns fällige Hereingabe erreicht Berisha, der seinen Kopfball aber über die Latte setzt.

Die Führung der Kleeblätter ist zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Damit ist auch die lange Zu-Null-Serie der Braunschweiger erst einmal auf Eis beendet.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 0:1 durch Robert Žulj
Da ist die Führung für die Gäste! Mit einem Konter wie aus dem Lehrbuch machen die Fürther das 1:0. Marco Stiepermann macht das Spiel im Zentrum schnell und nimmt Veton Berisha über links mit. Der Stürmer passt auf Strafraumhöhe zurück in die Mitte, wo Robert Žulj frei zum Schuss kommt und das Leder aus 13 Metern links am Torwart vorbei einnetzt.

Mit dem Versuch von Emil Berggreen in der ersten Minute fanden die Löwen eigentlich einen guten Einstand in die Partie. Seitdem ist für die Gastgeber nach vorn jedoch Fehlanzeige. Das Spiel machen die Fürther.

Mit einem klasse Diagonalpass setzt Gjasula Stiepermann auf rechts ein, der von der Strafraumecke abschließt, seinen Schuss aber in Außennetz befördert.

Nach einem Foul von Saulo Decarli an Veton Berisha kommen die Gäste zum Freistoß aus 35 Metern. Jürgen Gjasula tritt die Kugel hoch in den Sechzehner, da kann Keeper Rafał Gikiewicz das Leder aber wegfausten.

Viel Raum haben die Fürther in ihren Offensivaktionen aber nicht. Braunschweigs Dreierkette in der Abwehr wird beim gegnerischen Ballbesitz zur Fünferkette und lässt kaum Kombinationen zu.

Auch auf der anderen Seite ist man hellwach aus der Kabine gekommen. Schröck geht durchs Mittelfeld und schickt mit einem langen Ball Berisha in den Sechzehner. Dort setzt sich der Norweger aber allzu rustikal gegen den mitgelaufenen Abwehrspieler durch und wird nach dem Stürmerfoul zurückgepfiffen.

Da ist schon die erste Möglichkeit für die Gastgeber! Nach einem langen Einwurf von links kommt Emil Berggreen im Fünfer an die Kugel und setzt das Leder aus der Drehung heraus nur knapp am Pfosten vorbei.

Der Ball rollt in Braunschweig! Die Gäste stoßen die Partie an.

Schiedsrichter Patrick Ittrich führt die Teams hinaus ins Flutlicht. Für den hauptberuflichen Polizeibeamten aus Hamburg ist das der 44. Zweitliga-Einsatz. An den Seitenlinien assistieren dem Unparteiischen dabei Norbert Grudzinski und Jan-Clemens Neitzel.

Bei der Eintracht gibt es nur eine Umstellung im Vergleich zum letzten Spieltag: Nik Omladič kehrt nach seiner Rotsperre zurück in die Startelf, dafür muss Phil Ofosu-Ayeh auf die Bank. Kleine Fragezeichen standen hinter den Einsätzen von Rafal Gikiewicz und Patrick Schönfeld. Braunschweigs Keeper ist jedoch rechtzeitig für die Startformation fit geworden, der Offensivmann wäre eine Option von der Bank.

Gegen die von Ruthenbeck ausgerufene "Mannschaft der Stunde" gibt es für zwei Fürther Akteure ein Wiedersehen: Innenverteidiger Caligiuri und Stürmer Kumbela liefen beide einst für die Eintracht auf. Während Caligiuri dabei direkt von Anfang an ran darf, könnte der ehemalige Braunschweiger Fanliebling Kumbela später von der Bank kommen. Anstelle des 31-Jährigen steht heute Veton Berisha in der Startelf. Außerdem laufen Andreas Hofmann und Marco Stiepermann statt Goran Šukalo und Tom Weilandt von Beginn an auf.

Nach vier sieglosen Spielen in Folge haben sich die Mittelfranken wieder gefangen und starteten ihre Aufholjagd mit Siegen gegen Nürnberg, Berlin und Paderborn. Gegen die Ostwestfalen stand seit dem Auftaktsieg gegen Karlsruhe zum ersten Mal auch hinten wieder die Null, was den Trainer der Spielvereinigung doppelt freut. "Es war super wichtig, dass wir das Spiel gegen Paderborn gewonnen haben und das zu null", so Stefan Ruthenbeck. "Die Mannschaft hat gesehen, dass das geht."

Dass ein ähnliches Ergebnis gegen die punktgleichen Fürther nicht zu erwarten ist, weiß auch Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht. "Ich erwarte ich eine interessante Partie, eine große Herausforderung für meine Mannschaft", sagte der Coach vor der Begegnung. "Für mich ist es eins der spielstärksten Teams der Liga." Und eins, das mit dem derzeitigen Aufwärtstrend der Braunschweiger mithalten kann.

Ein Ausrufezeichen hinter die derzeit unwiderstehliche Form setzten die Niedersachsen auch am letzten Spieltag. Mit einer 1:0-Führung ging die Eintracht in die Pause, drehte nach dem Seitenwechsel gegen in Unterzahl spielende Duisburger auf und fertigte den Aufsteiger dank eines Berggreen-Doppelpacks und Toren von Reichel und Khelifi mit 5:0 ab.

Zwei Niederlagen und ein Unentschieden waren die Bilanz des verpatzten Saisonauftakts von Eintracht Braunschweig, dann platzte bei den Löwen der Knoten. Vier Siege aus den letzten fünf Spielen und das mit einem Torverhältnis von 16:0 machen die Braunschweiger zur wohl aktuell formstärksten Truppe der Liga, die sich im Eiltempo anschickt, die Spitzengruppe zu attackieren.