Fazit:
Der Schiedsrichter greift zur Pfeife und die Arena jubelt! Mit 2:1 setzt sich der MSV Duisburg überraschend gegen Union Berlin durch. Nachdem die Partie in den ersten 45 Minuten nur für wenig Unterhaltung sorgen konnte, hielt der zweite Durchgang umso mehr Spannung und Hektik parat. In der 60. Minute entschied der Schiedsrichter bei einem Zweikampf zwischen Feltscher und Quiring auf Strafstoß für Union, den Bobby Wood souverän verwandelte. Der MSV steckte aber nicht auf und bewies mit einem wunderschönen Ausgleichstreffer durch Iljutcenko Moral. Die Meidericher blieben am Drücker und gingen nur weitere fünf Minuten später durch ein ebenso schön anzusehendes Tor von Klotz sogar in Führung. In der Schlussphase war den Köpenickern die Wut über den Rückstand eindeutig anzumerken, die "Eisernen" verpassten es aber, sich zwingende Möglichkeiten zu erspielen und den Sieg der Gastgeber nochmal in Gefahr zu bringen. So sammelt der MSV Duisburg drei ganz wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg und hält die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben, während der 1. FC Union Berlin nach dem fulminanten 4:0-Sieg am vergangenen Spieltag nicht an diesen Erfolg anknüpfen kann.

Brandy wird unmittelbar hinter der Sechzehnerkante zu Fall gebracht und holt nochmal einen Freistoß in gefährlicher Position für seine Mannschaft heraus. Kreilach versucht es direkt aufs kurze Eck, aber das Spielgerät zischt über den Querbalken.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Obinna spielt das Leder aus dem Mittelfeld in die Schnittstelle auf Albutat, der freie Bahn hat, bis der Pfiff des Schiedsrichters ertönt. Der eingewechselte Mann stand bei der Ballabgabe im Abseits.

Gelbe Karte für Giorgi Chanturia (MSV Duisburg)
Chanturia schlägt nach einem Foulspiel den Ball weg und holt sich eine unnötige Gelbe Karte ab.

Nach einem Ballgewinn des 1. FC Union in der eigenen Hälfte haben die Berliner Platz zum Kontern, bis Brandy die Kugel aber in die Beine eines Duisburgers spielt und den MSV wieder in Ballbesitz bringt.

Vier Minuten plus Nachspielzeit muss der Ruhrklub noch überstehen. Derweil setzt sich der MSV geschickt in der gegnerischen Hälfte fest und holt den ein oder anderen Freistoß raus, der natürlich jede Menge Zeit bringt.

Auch Ilia Gruev wechselt ein letztes Mal und nimmt den Torschützen zum 1:1 vom Feld, der unter großem Applaus verabschiedet wird. Für den Stürmer kommt mit Albutat ein defensiver Mittelfeldspieler in die Partie - ein deutliches Signal.

Aufgrund der engagierten Leistung der Meidericher im zweiten Durchgang geht das Ergebnis bis hierhin durchaus in Ordnung. Union drängt zwar auf den Ausgleich, konnte dabei aber noch nicht gefährlich werden.

Letzter Wechsel bei den Köpenickern: Daube macht Platz für Zejnullahu, der in den verbleibenden zehn Minuten in die Begegnung kommt.

Das müssen die Duisburger besser zu Ende spielen: Holland hat auf dem linken Flügel viel Platz und passt in die Mitte, wo Obinna ebenso frei steht, aber über das Leder säbelt. Den Nachschuss donnert Chanturia auf die Tribüne.

Aber die Köpenicker haben mächtig Wut im Bauch und gehen extrem aggressiv in die Zweikämpfe. Unterdessen sorgen die Fans des MSV auf den Rängen für ordentlich Stimmung und peitschen ihre Mannschaft an.

18 Minuten sind noch auf der Uhr. Kann Union noch einmal zurückkommen oder schaffen die Zebras den wichtigen Befreiungsschlag im Abstiegskampf? Die im ersten Durchgang so behäbige Partie ist mittlerweile richtig spannend!

Tooor für MSV Duisburg, 2:1 durch Nico Klotz
Der Wahnsinn, der MSV dreht das Spiel! Und was sind das für Tore, die die Duisburger hier erzielen! Obinna legt von der Strafraumkante das Leder perfekt in den Lauf von Klotz, der Busk aus zwölf Metern Entfernung und halblinker Position mit einem Heber überwindet. Solche Tore sieht man nicht allzu oft in der Schauinsland-Arena!

Tooor für MSV Duisburg, 1:1 durch Stanislav Iljutcenko
Die prompte Antwort des MSV und was für ein Treffer! Feltscher gibt die Kugel von der rechten Seite flach in die Mitte, wo Iljutcenko die hoch springende Kugel mit der Brust annimmt und dann per Fallrückzieher aus kurzer Distanz in die Maschen befördert. Herrlicher Treffer und eine ausdrucksstarke Bewerbung für das Tor des Monats!

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Bobby Wood
Wood verlädt Ratajczak ganz cool mit einem Schuss ins linke Eck! Keine Chance für den Keeper der Duisburger.

Gelbe Karte für Rolf Feltscher (MSV Duisburg)
Feltscher sieht hierfür auch noch die Gelbe Karte.

Elfmeter für Union! Feltscher fährt gegen Quiring den Arm aus und der Pfiff des Schiedsrichters ertönt. Strittige Entscheidung, denn die Berührung war nicht allzu heftig. Das Duisburger Publikum ist zumindest außer sich.

Bei den Gastgebern bahnt sich unterdessen ein erster Wechsel an. Obinna macht sich an der Seitenline für seinen Einsatz bereit.

Gelbe Karte für Barış Özbek (MSV Duisburg)
Eine Gelbe Karte jagt die nächste. Diesmal ist es Özbek, der Quiring von den Beinen holt und sich in die Sünderkartei einträgt.

Gelbe Karte für Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin)
Trimmel sieht Gelb für ein Foul an Chanturia im Mittelfeld.

Der MSV bekommt nach einem Foul auf der rechten Seite einen Freistoß zugesprochen. Chanturia bringt das Spielgerät in den Strafraum, aber diese Freistoßflanke ist leichte Beute für Busk im Kasten der Köpenicker, der das Leder aus der Luft pflückt.

Gelbe Karte für Kevin Wolze (MSV Duisburg)
Wolze legt Quiring auf der linken Seite und holt sich die Gelbe Karte ab. Für den Meidericher ist es die fünfte, sodass er im nächsten Spiel gegen Paderborn wird pausieren müssen.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel sind die Meidericher aber das aktivere Team. Scheinbar hat Ilia Gruev seiner Truppe klargemacht, dass ein Punkt für den Ruhr-Klub zu wenig ist und die Mannschaft mehr Risiko eingehen muss.

Ach, du liebe Zeit! Bröker wird herrlich auf dem linken Flügel freigespielt, hat alle Zeit der Welt zum Flanken und schlägt die Kugel dann fast ins Seitenaus. So fahrlässig dürfen die Duisburger als Tabellenschlusslicht einfach nicht mit solchen Raumgewinnen umgehen.

Quiring hat plötzlich freie Bahn zum Tor von Ratajczak, wird dann aber vom Unparteiischen zurückgepfiffen, der auf Abseits entscheidet. In der Zeitlupe entpuppt sich diese Entscheidung aber wohl als nicht korrekt, eine Abseitsstellung von Quiring war nicht wirklich zu erkennen.

Beide Trainer haben in der Halbzeitpause keine Veränderungen vorgenommen und schicken ihre Formationen aus den ersten 45 Minuten ins Rennen.

Weiter geht's in Duisburg!

Halbzeitfazit:
Keine Tore zur Pause in einem "durschnittlichen" Zweitligaspiel. In den ersten Minuten wirkte der MSV stark verunsichert und ließ in der Defensive jegliche Ordnung vermissen. Union versuchte diese mangelnde Sortierung der Meidericher zu nutzen und spielte mit breiter Brust aufs gegnerische Tor. Die Köpenicker verpassten es aber, die Führung zu erzielen und bekamen es in der Folgezeit mit einem besser organisierten Gegner zu tun, der die Räume für die Gäste zustellte. Die Duisburger hingegen lassen dennoch in der Offensive die letzte Entschlossenheit und Präzision vermissen und agierten oftmals überhastet. Beste Möglichkeiten zur Führung hatten auf MSV-Seite Bajić und Chanturia, für Union waren es Kreilach und Trimmel. Bis gleich!

Die letzte Minute der regulären Spielzeit ist angebrochen. Fällt hier noch ein Treffer vor dem Pausenpfiff? Fast, denn in diesem Moment streicht ein Distanzschuss von Chanturia nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei!

Wood spielt den Ball von zentraler Position aus nach links zu Kreilach, der direkt abschließt, aber mit seinem Schuss aus 20 Metern das Gehäuse von Ratajczak nicht in Gefahr bringen kann.

Gelbe Karte für Christopher Quiring (1. FC Union Berlin)
Nächste Verwarnung für einen Berliner. Quiring legt Özbek auf der linken Seite und sieht folgerichtig Gelb.

Wieder ist es Bröker, der den linken Flügel bearbeitet und das Leder dann in die Mitte schlägt, aber auch diese Hereingabe des Duisburgers ist zu ungefährlich und wird von Busk sicher abgefangen.

Gelbe Karte für Michael Parensen (1. FC Union Berlin)
Parensen sieht die erste Gelbe Karte der Partie für ein taktisches Foul im Mittelfeld.

Wood wird mit einem Zuspiel aus der eigenen Hälfte kurz vor dem gegnerischen Strafraum angespielt, legt dann umgehend in die Mitte, wo die Duisburger die Situation aber bereinigen können und den Ball nach vorne schlagen.

Tó Mané bleibt nach einem Luftduell mit Pogatetz kurz auf dem Rasen der Arena liegen, berappelt sich aber schnell wieder und kann weitermachen.

Quiring sorgt für Gefahr fürs eigene Tor! Ein Flügelwechsel von Tó Mané kommt bei Bröker herunter, der den Ball scharf vors Tor von Busk gibt, wo Quiring den Schlappen hinhält und die Kugel gefährlich auf den langen Pfosten verlängert. Glück für Union.

Nach 30 absolvierten Minuten ist die Begegnung doch sehr verflacht. Den Druck, den die Berliner in der Anfangsphase machten, konnte die Mannschaft nicht aufrechterhalten, seit der MSV in der Defensive besser sortiert ist.

Das ist einfach zu wenig! Bröker wird auf der linken Strafraumseite angespielt, hat freie Bahn zum Tor, will dann ins Zentrum geben, spielt die Kugel dann aber völlig ungefährlich in die Arme von Busk. Das sah schon fast wie ein Rückpass aus.

Trimmel setzt sich auf der linken Seite durch und passt das Spielgerät in die Mitte auf Parensen, der das Zuspiel seines Mitspielers jedoch nicht verwerten kann und den Ball an Özbek verliert.

Dennoch erlauben sich die Gastgeber in der Vorwärtsbewegung deutlich zu viele Fehlpässe, die sie dann meist durch ein Foul wieder ausbügeln müssen. Das sieht nicht wirklich gut aus, was die Duisburger im Umschaltspiel präsentieren.

Seit die Meidericher besser in die Partie gefunden haben und die Räume in der Abwehr besser zustellen, hat die Begegnung schon sichtbar an Qualität eingebüßt. Das Geschehen spielt sich nun zunehmend im Mittelfeld ab.

Latte! Trimmel zirkelt den Ball vom linken Strafraumeck auf den Kasten von Ratajczak. Der Versuch des Berliners wird noch abgefälscht und senkt sich ganz gefährlich auf den Querbalken des Duisburger Tores. Da hätte Ratajczak beinahe zum ersten Mal im Spiel hinter sich greifen müssen.

Plötzlich muss Özbek hinten höllisch aufpassen, dass Wood keine freie Bahn auf das Duisburger Tor hat. Der Mittelfeldmann grätscht einen Pass in den Lauf des US-Amerikaners ab und klärt in höchster Not für die Zebras.

Inzwischen scheint sich der MSV etwas gefangen zu haben und steht nach anfänglicher Nervosität in der Abwehr etwas besser. Möglicherweise gibt die große Chance von Bajić vor wenigen Augenblicken der Mannschaft weiteren Auftrieb.

Die beste Chance im Spiel! Chanturia zirkelt einen Freistoß vom rechten Flügel in die Gefahrenzone, wo Bajić hochsteigt und mit seinem Kopfball aus acht Metern den linken Giebel anvisiert. Busk macht sich ganz lang und lenkt das Spielgerät mit den Fingerspitzen über den Querbalken.

Der MSV hat die Möglichkeit zum Kontern. Özbek marschiert mit dem Leder am Fuß durch die gegnerische Hälfte, übersieht jedoch Chanturia auf der rechten Seite, der vehement den Ball fordert und probiert es selbst aus der Distanz. Mit seinem Abschluss kann der Mittelfeldmann aber keine Gefahr für das Tor von Busk erzeugen.

Wieder die Unioner: Eine hohe Hereingabe aus dem Mittelfeld kommt bei Kreilach an der Strafraumgrenze runter. Der Berliner nimmt das Spielgerät gekonnt mit der Brust an und knallt den Ball aufs linke Eck. Letztlich fliegt die Kugel aber mehrere Meter am Pfosten vorbei.

Der 1. FC Union hingegen ist in der Anfangsphase das klar bessere Team und spielt ruhig und überlegt nach vorne. Der Truppe von André Hofschneider ist das Selbtsvertrauen aus den letzten Partien durchaus anzumerken.

Bröker versucht sich auf dem linken Flügel gleich gegen zwei Köpenicker durchzusetzen, aber der Mittelfeldmann verstolpert das Leder und befördert die Kugel ins Seitenaus.

Unterdessen ist Ilia Gruev bereits von seiner Bank aufgesprungen, um von der Seitenlinie aus Ordnung in die unsortierte Duisburger Hintermannschaft zu bringen. In den ersten Minuten bekommen die Meidericher überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel.

Nach einem Foul von Feltscher auf der rechten Seite bringt Daube die Kugel in den Strafraum, wo sich Kreilach hochschraubt und auf den gegnerischen Kasten bringt. Ratajczak taucht ab und hält das Leder in seinen Händen, da hat der MSV unzureichend verteidigt.

Der Ball in Duisburg rollt. Los geht's!

In der laufenden Spielzeit zeigen sich die Köpenicker besonders treffsicher. Mit 42 Toren stellt der 1. FC Union die drittbeste Offensive im Wettbewerb. Ob die Angriffsriege um US-Amerikaner Bobby Wood heute wieder erfolgreich sein kann?

Der neue Übungsleiter gab sich nach dem 4:0-Erfolg gegen den FSV Frankfurt durchaus zuversichtlich für das heutige Duell mit den Duisburgern. "Ich glaube, die Spieler von Duisburg können genauso wie unsere Akteure die Tabelle lesen. Nach 25 Spieltagen lügt keine Tabelle. Wir können die Favoritenrolle sicherlich nicht Duisburg geben." Angst vor dem Gegner scheinen die Berliner also definitiv nicht zu haben.

Vergangene Woche wurde der Rücktritt des bisherigen Chefcoachs Sascha Lewandowski bekanntgegeben. Der Trainer des 1. FC Union hatte sich in den letzten zwei Begegnungen vor der Niederlegung seines Amtes bereits krankheitsbedingt abgemeldet und zieht sich nun wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms gänzlich zurück. Seine Vertretung an der Seitenlinie übernimmt bis zum Saisonende André Hofschneider, der seit 2007 als Assistent im Verein tätig ist.

Das wird heute aber sicherlich nicht einfach werden, denn mit den Berlinern kommt ein selbstbewusster Gegner in den Westen der Republik. Die Köpenicker stehen mit 33 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, ohne Abstiegssorgen und ohne Chancen auf den Sprung ins deutsche Oberhaus. Für Schlagzeilen sorgte in jüngster Vergangenheit allerdings der Wechsel auf der Trainerbank der "Eisernen".

"Wir glauben weiter uns. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das möchte jeder Fußballer.", unterstrich der Duisburger Defensivmann James Holland die Entschlossenheit der Mannschaft vor der heutigen Partie. Trainer Ilia Gruev betonte zudem, man wolle keinen "Harakiri-Fußball" spielen und fordert von seiner Truppe vor allem Spielkontrolle: "Wir müssen das Spiel kontrollieren. Das ist uns in Braunschweig über weite Strecken sehr gut gelungen."

Am vergangenen Sonntag zeigte sich der MSV beim Gastspiel in Braunschweig durchaus solide, musste nach einer Führung allerdings nicht mal zwei Minuten später den Ausgleich hinnehmen und trennte sich am Ende mit 1:1 von der favorisierten Eintracht. Unterm Strich ist der Punktgewinn zwar ein Achtungserfolg, hilft dem Ruhrklub allerdings nicht wirklich weiter. Zudem wären die Braunschweiger in dieser Begegnung durchaus schlagbar gewesen.

Drei Punkte, nichts als drei Punkte - und das am besten in jedem Spiel. Anders wird der MSV Duisburg nicht mehr zu retten sein. Mit 15 Punkten stehen die Meidericher abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle. Neun Zähler beträgt inzwischen der Abstand auf das rettende Ufer. Auch heute müssen die Zebras alles in die Waagschale werfen, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt irgendwie am Leben zu halten.