Fazit:
Der TSV 1860 München bleibt auch im neunten Anlauf sieglos, kann das 2:2-Unentschieden gegen RB Leipzig allerdings trotzdem als Erfolgserlebnis verbuchen! Im zweiten "Wiesnheimspiel" haben die Blau-Weißen Moral bewiesen, konnten zwei Rückschläge mit eigenen Treffern kontern. Waren die Bullen aus Leipzig in Halbzeit eins weitgehend überlegen, gestaltete sich das Match nach dem Seitenwechsel viel ausgeglichener. Die Sachsen schienen nach Selkes Tor zum 1:2 dennoch auf die Siegerstraße einbiegen zu können. Per Konter schaffte Okotie jedoch den erneuten Ausgleich. Die Rückkehr des Österreichers hat sich direkt ausgezahlt: Eine Vorlage und ein Treffer sind für den Punktgewinn mitverantwortlich. Leipzig muss sich ärgern, den Kampf der Hausherren nicht richtig angenommen zu haben und zwei einfache Gegentore kassiert zu haben. Für die Löwen geht es am Freitag in Bielefeld weiter; empfängt in einer Woche Nürnberg. Einen schönen Sonntag noch!

Die Nachspielzeit beträgt eine Minute!

Leipzig agiert nicht mit hohen Bällen in die Spitze, sondern will es spielerisch am Boden lösen. Halstenberg und Forsberg verheddern sich auf halblinks an der Strafraumkante. Warum nicht mal aus der Distanz testen, ob Eicher noch hellwach ist.

Es scheint keine Druckphase von RB mehr zu geben. Das Match findet zum Ende hin meist unweit der Mittellinie statt. Torsten Fröhling wird in Kürze noch einmal wechseln: Mit Mugoša für Wolf werden die Hausherren keineswegs defensiver.

Die Löwen-Anhänger feiern das zweimalige Comeback der Blau-Weißen. In kämpferischer Hinsicht haben sich die Hausherren nichts vorzuwerfen. So spielt keine Mannschaft, die mit ihrem Trainer nicht einverstanden ist. Gut sechs Minuten plus Nachschlag sind noch zu überstehen.

Die Löwen müssen jetzt der Versuchung widerstehen, im Kampf um den ersten Sieg ins offene Messer zu laufen. Man hat den Ausgleich mehr oder weniger geschenkt bekommen und sollte jetzt aufpassen, dass man das Unentschieden ins Ziel rettet.

Leipzig kassiert auswärts per Konter einen Ausgleichstreffer - sollte es wirklich nur zu einem Punkt reichen, darf Ralf Rangnick sauer auf seine Spieler sein. Okotie hat die Leipziger Verteidiger ein zweites Mal düpiert und diesmal selbst getroffen.

Tooor für TSV 1860 München, 2:2 durch Rubin Okotie
Okotie beendet seine persönliche Durststrecke! Der Österreicher ist bei einem Konter vollkommen auf sich alleine gestellt. Er dringt von halbrechts in den Strafraum ein und wird dort von Klostermann und Orban nicht attackiert. Er schlägt einen Haken und zieht dann flach auf die kurze rechte Ecke ab. Coltorti kann den Abschluss aus gut 13 Metern nicht stoppen!

Leipzig hat das Geschehen in der anbrechenden Schlussphase weitgehend unter Kontrolle und lässt Ball und Gegner laufen. Das 1:2 hat Selbstverständlichkeiten zurückgebracht, die in der zweiten Halbzeit über weite Strecken gefehlt haben. Das darf man sich jetzt nicht mehr nehmen lassen!

Korbinian Vollmann, der in der Entstehung des zweiten Gegentores im Laufduell mit Halstenberg eine sehr schlechte Figur machte, geht in den Feierabend. Erster Joker von Torsten Fröhling ist Stephane Mvibudulu. Der TSV braucht jetzt zwingend neue Impulse.

Mit dem dritten Auswärtssieg der Saison würde RB auf Rang vier vorrücken und den Rückstand auf die Aufstiegsränge auf zwei Zähler verkürzen. Da die Löwen nach dem erneuten Rückstand hoffnungslos über den Platz traben, spricht derzeit wenig dafür, dass sich Leipzig den Dreier noch nehmen lässt.

Plötzlich ist der Favorit doch wieder auf der Siegerstraße. Wirklich angedeutet hat sich diese Entwicklung nach dem Seitenwechsel nicht; das Spiel war relativ ausgeglichen. Kann der TSV erneut mit dem Ausgleichstreffer antworten?

Tooor für RB Leipzig, 1:2 durch Davie Selke
Die Bullen sind wieder vorne! Der gerade eingewechselte Halstenberg marschiert in seiner ersten Aktion an der linken Strafraumlinie und kann ungestört an den ersten Pfosten passen. Sabitzer legt im Gedränge für Selke ab, der aus fünf Metern in die rechte Ecke einschiebt!

Poulsen hebt nach einer riskanten Grätsche von Rodnei im Münchener Sechzehner ab, um nicht getroffen zu werden. Das reicht nicht für einen Strafstoß, ist aber auch keine Schwalbe. Der Innenverteidiger muss in den nächsten Szenen aufpassen; in dieser Art und Weise kann auch leicht ein Elfmeter verursacht werden.

Adlung prüft Coltorti! Der defensive Mittelfeldspieler hat endlich mal den Mut, der einigen Kollegen abgeht. Aus gut 20 Metern und halblinker Lage visiert er die flache linke Ecke an. Leipzigs Keeper kann den wuchtigen Schuss zur Seite abwehren.

Gelbe Karte für Maximilian Wittek (TSV 1860 München)
Lange hat Schiedsrichter Jablonski mit der ersten Gelben Karte gewartet. Er zückt sie für ein taktisches Vergehen des Münchener Linksverteidigers auf Höhe der Mittellinie gegen Bruno.

Eine halbe Stunde vor dem Ende müssen die Bullen endlich wieder mehr offensive Akzente setzen. Poulsen und Selke hängen seit einer Viertelstunde mangels Unterstützung der Mittelfeldakteure vollkommen in der Luft. Der Spielstand entspricht mittlerweile den Verhältnissen auf dem Rasen.

Den Löwen fehlt der Mut zum Abschluss! Über den linken Flügel spielen sie sich flach an die Strafraumkante. Sowohl Liendl als auch Vollmann haben Zeit und Platz für einen Versuch aus zentraler Lage, doch beide zögern. Für die Löwen ist heute etwas möglich!

Leipzig ist aktuell vollkommen ungefährlich für den Kasten von Eicher. Abgsehen von einem Flankenlauf Poulsens, der in den Händen des Münchener Keepers landete, können sich die Sachsen in dieser Viertelstunde nach Wiederanpfiff nicht mehr in gute Schusspositionen bringen.

Davie Selke hat den Treffer von Forsberg zwar mit seiner Flanke eingeleitet, doch ansonsten ist vom Ex-Bremer heute wenig zu sehen. Er ist im Kombinationsspiel längst nicht so präzise wie seine Kollegen. Seine körperlichen Fähigkeiten sind bei einer tiefen gegnerischen Defensive eher selten gefragt.

Leipzig hat nach dem Seitenwechsel vergleichsweise wenig zu melden. Aktuell gelingt es den Löwen, die "Torfabrik" fern vom eigenen Kasten zu halten. Die roten Bullen sind noch nicht im Rhythmus. Aktuell ist das Match nicht besonders ansehnlich.

Vollmann schafft es auf eigene Faust bis zur rechten Grundlinie. Seine Ablage vor den Kasten findet allerdings keinen Kollegen. Da hat sich Orban aber sehr einfach überlaufen lassen. augenblicke später ein Eckball der Löwen, der von Adlung zu flach getreten wird und deshalb keine Gefahr darstellt.

Ralf Rangnick lässt Kapitän Dominik Kaiser in der Kabine und setzt im zweiten Abschnitt auf Massimo Bruno. Der Belgier soll noch mehr Tempo in die Leipziger Spielzüge bringen. Torsten Fröhling belässt es zunächst bei der Formation, die schon beim Anpfiff auf dem Rasen stand.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn in Fröttmaning! Trotz einer ordentlichen Leistung sind die Löwen denkbar weit entfernt vom ersten Sieg der Saison. Leipzig bewegt sich technisch in einer anderen Klasse und lässt heute eigentlich nur die Konsequenz im Abschluss vermissen. Da die Konkurrenz aus Freiburg und Heidenheim aktuell vorne liegt, ist ein Punkt für das Rangnick-Team zu wenig.

Halbzeitfazit:
Die Partie zwischen dem TSV 1860 München und RB Leipzig geht mit einem 1:1-Remis in die Pause. Zum Start in den Nachmittag wurden die Löwen von stürmischen Bullen förmlich überrollt und kassierten in Minute sechs fast zwangsläufig den frühen Gegentreffer. Darauf antworteten die Hausherren mit dem schnellen, unerwarteten Ausgleich (8.). In der Folge war 1860 ein paar Minuten fast auf Augenhöhe, doch Leipzig erholte sich vom Schock und war wieder überlegen. Der TSV zeigt kämpferisch eine gute Leistung, hat dieses Ligaspiel gegen einen klaren Favoriten als Pokalduell gegen ein klassenhöheres Team begriffen. Leipzig fehlt das Abschlussglück, um die Dominanz auch auf die Anzeigetafel zu bringen. Bis gleich!

Poulsen jagt den Ball am rechten Pfosten vorbei! Forsbers scharfen Rechtsschuss auf die flache rechte Ecke kann Eicher nur nach vorne abprallen lassen. Poulsen schaltet sehr schnell, hat dann beim Abschluss aus leicht spitzem Winkel kein Glück und trifft nur das Außennetz.

Leipzig tut sich gerade schwer damit, die völlige Kontrolle über das Geschehen auszuüben. Es gibt jetzt mehr Gegenwehr im Mittelfeld. Ralf Rangnick wird seine Akteure in der Kabine an die temporeichen ersten Minuten erinnern, in denen der Gastgeber nicht Schritt halten konnte.

1860 ist etwas weiter aufgerückt und gibt Leipzig mit dieser mutigeren Herangehensweise mehr Räume für Konter. Trotz klarer fußballerischer Überlegenheit spielen sich die Westsachsen heute jedoch zu wenige zwingende Abschlüsse heraus. Dies ist der Hoffnungsschimmer für alle Löwen-Anhänger.

Vollmanns Freistoß endet beinahe im Netz! Die scharfe Hereingabe von der linken Außenbahn rauscht auf den ersten Pfosten, wo vor Coltorti viel Verkehr herrscht. Mit Mühe können die roten Bullen klären, nachdem das Leder schon einen Bodenkontakt gehabt hat.

Poulsen wird im letzten Moment geblockt! Der junge Däne erkennt, dass auf der zentralen rechten Abwehrseite der Löwen ein großes Loch entstanden ist. Er rennt alleine in den freien Raum hinein und schließt aus 16 Metern mit links ab. Kagelmacher grätscht in die Schussbahn und rettet für seinen Torhüter Eicher.

Adlung probiert's aus dem Hinterhalt! Nach Liendls flacher Eckballflanke von der rechten Fahne nickt Orban das Spielgerät vor den Strafraum. Dort hat Münchens defensiver Mittelfeldspieler Platz für eine Direktabnahme, feuert einen Aufsetzer aus gut 24 Metern auf die linke Ecke. Coltorti rettet mit einer starken Parade!

Coltorti erlebt im Gästekasten einen ruhigen Nachmittag. Nach dem Treffer von Wolf, gegen den er keine Abwehrchance hatte, stand der Schweizer noch nicht wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Die Löwen kommen zwar manchmal nach vorne, doch in den Sechzehner schaffen sie es nur sehr selten.

Bis zum letzten Felddrittel sieht das bei RB sehr deutlich und präzise aus. 1860 hat die Lücken am eigenen Sechzehner mittlerweile aber verkleinert und ist gerade über die linke Abwehrseite nicht mehr dermaßen anfällig wie zu Beginn. 1860 kann sich gerade stabilisieren.

Es mehren sich die kleinen Fouls, die von beiden Seiten begangen werden. Dass der Spielfluss dadurch ins Stocken gerät, kommt den Blau-Weißen zugute. Die Löwen müssen sich in dieses Match beißen und mit den Grundtugenden gegen die technisch überlegenen Leipziger auskommen.

Forsberg spielt sich einen Knoten in die Beine! Der Schwede wird auf halblinks mit einem Pass aus dem zentralen Mittelfeld steil geschickt. Er dringt mit leichtem Vorsprung vor Schindler und Adlung in den Strafraum ein. Dort verpasst er den Zeitpunkt für einen wuchtigen Schuss und bremst sich mit seinem Dribbling selbst aus. Adlung kann klären.

Die Phasen des Münchener Ballbesitzes werden wieder kürzer. Nach guten Ansätze infolge des Ausgleichstreffers wird die Kugel jetzt wieder zu leicht hergeschenkt. Dadurch gerät die Viererkette immer stärker in Bedrängnis. Der erneute Führungstreffer der Bullen liegt in der Luft.

Kaiser probiert sich aus der zweiten Reihe! Wenn die Gäste direkt kombinieren, finden sie stets einen Weg in gute Abschlusspositionen. So auch hier: Ilsanker, Selke und Poulsen spielen von rechts quer in die Mitte. Der Abschluss des Kapitäns rauscht weit über den Kasten von Eicher.

Erste Diskussionen zwischen Münchens Trainer Fröhling mit dem Vierten Offiziellen Jöllenbeck. Der Übungsleiter fühlt sich nach einem ausgebliebenen Pfiff infolge eines Zweikampfes zwischen Jung und Wolf benachteiligt. Schiri Jablonski ist ansonsten bisher wenig gefordert.

Der TSV hat sich im Vergleich zu den ersten Augenblicken insofern gesteigert, als dass er mittlerweile mit steilen Pässen in die Spitze hin und wieder Nadelstiche setzen kann. Okotie ist ein Anspielpartner, der die Bälle festmachen kann. Ganz so aussichtslos wie zu Beginn ist es für 1860 gerade nicht mehr.

Über den rechten Flügel sind die roten Bullen kaum aufzuhalten. Wittek hat auf seiner Seite der Viererkette einen sehr schweren Stand, wird von seinen Kollegen auch oft alleine gelassen. Leipzig erhöht die Schlagzahl wieder und will den zweiten Treffer nachlegen.

Mit ihrem ersten Vorstoß schaffen die Gastgeber den Ausgleich und können im Anschluss daran durchatmen. Nach einem sehr guten Beginn sind die Leipziger durch diese schnelle Antwort etwas angeschlagen und geraten ins Nachdenken.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Marius Wolf
Die Löwen antworten aus dem Nichts! Okotie dribbelt sich entlang der rechten Grundlinie, wird dabei nicht richtig attackiert. Er legt zurück für Wolf, der aus gut 14 Metern freistehend zum Abschluss kommt. Mit dem rechten Innenrist trifft er in die linke Ecke!

Tooor für RB Leipzig, 0:1 durch Emil Forsberg
Die logische Konsequenz dieser Anfangsphase! Wittke kann auf der linken Abwehrseite nicht mit dem hohen Tempo von Selke mithalten. Der Ex-Bremer flankt im hohen Bogen in das Zentrum. Dort verlängert Schindler unglücklich per Kopf; Forsberg muss am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten!

Sabitzer drückt die Kugel über die Linie, steht jedoch im Abseits! Orban kann nach einer Freistoßflanke von der rechten Seitenlinie am zweiten Pfosten gegen die Laufrichtung von Eicher köpfen. Der Löwenkeeper pariert vor die Füße des Österreichers, der jedoch aus der verbotenen Zone heraus trifft. Richtige Entscheidung!

Die Rangnick-Truppe beginnt mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und stellt ihre Favoritenrolle von Beginn an unter Beweis. RB erzwingt Ballverluste in der gegnerischen Hälfte. 1860 kommt hiermit überhaupt nicht zurecht und muss aufpassen, dass das Netz hinter Eicher nicht früh zappelt.

Poulsen läuft alleine auf Eicher zu! Nach einem steilen Einwurf im rechten Mittelfeld verschätzt sich Schindler und muss den jungen Dänen davonziehen lassen. Poulsen zieht temporeich in den Strafraum ein, kann dann aber noch mit fairen Mitteln gebremst werden. Eicher nimmt das Leder auf.

Ralf Rangnick vertraut zum Ende kraftraubenden englischen Wochen ebenfalls drei neuen Akteuren. Auf rechts in der Viererkette beginnt Georg Teigl, Lukas Klostermann wechselt die Seite. Im defensiven Mittelfeld darf Anthony Jung ran und in der Doppelspitze neben Davie Selke startet Yussuf Poulsen. Marcel Halstenberg, Diego Demme und Massimo Bruno müssen weichen, werden zunächst geschont.

Im Vergleich zum 1:1 im Hardtwaldstadion hat Torsten Fröhling drei personelle Änderungen vorgenommen. Der mit einer Gehirnerschütterung ausfallende Kai Bülow wird in der Innenverteidigung durch Rodnei ersetzt. Michael Liendl darf nach zwei Einwechslung wieder von Beginn an als Spielmacher auflaufen, spielt anstelle von Daylon Claasen, so dass Korbinian Vollmann auf dem rechten Flügel übernimmt. Außerdem kehrt Rubek Okotie als erster Angreifer zurück und verdrängt Stefan Mugoša auf die Bank.

Auf geht's in München-Fröttmaning!

Vor gut 23000 Zuschauern haben die 22 Akteure soeben das grüne Parkett der Allianz Arena betreten. Während die Hausherren in hellblau-weißen Klamotten auftreten, präsentieren sich die Westsachsen in roter Kleidung.

Beschenkt der TSV seine treuen Anhänger im zweiten "Wiesnheimspiel" endlich mit einem Sieg und schwimmt sich dadurch frei oder wird Leipzig seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt zum dritten Mal in der Fremde? Bald geht's los im Match zwischen Löwen und Bullen!

Sven Jablonski heißt der Schiedsrichter des Kräftemessens zwischen München und Leipzig. Der 25-jährige Bremer ist in der vergangenen Spielzeit in die 2. Bundesliga aufgestiegen, gehört zu den großen Talenten im DFB-Kader. Bei seinem elften Einsatz im deutschen Fußball-Unterhaus assistieren ihm Benedikt Kempkes und Daniel Riehl an den Seitenlinien. Die Aufgaben des Vierten Offiziellen übernimmt Matthias Jöllenbeck.

"Momentan greifen die grundlegende Dinge zu gut ineinander, um die komplette Mannschaft auszutauschen", zeigt sich der Leipziger Trainer mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden. In der Vorsaison konnten die Roten Bullen das Hinspiel in München deutlich mit 3:0 für sich entscheiden; daheim kam man kurz vor Weihnachten nicht über ein Remis hinaus.

Im Topspiel der achten Runde hat sich RB am Donnerstagabend einen packenden Kampf mit dem SC Freiburg geliefert. Im Vergleich zum holprigen Saisonstart zeigt die Truppe von Ralf Rangnick mittlerweile bis in das letzte Felddrittel einen sehr ordentlichen Fußball, lässt in den entscheidenden Zonen aber die ganz große Durchschlagskraft vermissen. Dies ist bei der sehr gut besetzten Offensive schon etwas überraschend. Das Unentschieden gegen die Breisgauer ging unter dem Strich in Ordnung.

Der Gast aus Westsachsen ist seit Ende August ohne Niederlage, konnte jedoch nur eines der letzten vier Partien für sich entscheiden. So tritt RB momentan auf der Stelle und kann seiner absoluten Favoritenposition in der 2. Bundesliga noch nicht gerecht werden. Nach den Punktverlusten von Bochum und St. Pauli kann mit einem Sieg in Fröttmaning Boden gutgemacht werden auf die derzeitigen Spitzenteams. Solche Auswärtspartien bei Kellerkindern sollte Leipzig gewinnen, um den Aufstieg am Ende zu schaffen.

Sollte der Fall eintreten, dass 1860 auch nach dem heutigen Sonntag sieglos ist, könnte die Amtszeit von Trainer Torsten Fröhling endgültig vorbei sein. Der 49-Jährige wurde in den letzten Tagen öffentlich angezählt; ein Nachfolger soll bereits in den Startlöchern stehen. "Das beschäftigt mich nicht. Ich habe sowieso keinen Einfluss, wer sich mit wem trifft", äußerte sich Fröhling gelassen zur Frage, inwiefern sich Verhandlungen der Verantwortlichen mit anderen Übungsleitern auf seine Arbeit auswirken.

Weit unter den Anforderungen für eine ruhige Saison fern der Abstiegsränge bewegt sich bisher die Ausbeute der Offensive. Mit nur vier Toren sind die Löwen in dieser Kategorie abgeschlagen Letzter, auch wenn nach Treffern in den ersten sieben Begegnungen durch die beiden 1:1-Unentschieden gegen Kaiserslautern und in Sandhausen ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen ist. Gerade vor heimischer Kulisse müssen die jeweiligen Gegner stärker unter Druck gesetzt werden. Nach einer Gehirnerschütterung steht der letztjährige Goalgetter Okotie heute wieder im Kader.

Bevor es am Freitag zu Aufsteiger Bielefeld geht, steht das zweite "Wiesnheimspiel" gegen Leipzig an. 1860 hat es bisher mit zwei der Topteams zu tun gehabt: Gegen Freiburg und in Bochum unterlag man jeweils knapp mit 0:1. Abgesehen von der 0:3-Pleite in Düsseldorf hat die Mannschaft von Coach Torsten Fröhling ohnehin noch nicht mit mehr als einem Treffer Rückstand verloren. Ein Zeichen dafür, dass die Münchener trotz der enttäuschenden Tabellensituation gar nicht so weit weg sind vom Ligadurchschnitt.

Nach Duisburgs gestriger Niederlage in Berlin wollen die Löwen heute aus der Dunkelheit der Sieglosigkeit hervortreten und zum Abschluss der englischen Woche endlich als vorletzter Klub der 2. Bundesliga einen dreifachen Punktgewinn bejubeln. Zwei Monate ist die Saison 2015/2016 schon alt und es stehen erst vier Zähler auf dem Konto des TSV. Noch ist der Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld schnell herzustellen, wenn von den beiden Partien vor der nächsten Länderspielpause zumindest eine gewonnen wird.