Fazit:
Das Trainer-Debüt von Falko Götz beim FSV Frankfurt misslingt. Die Bornheimer unterliegen in einem engen Abstiegsduell dem SC Paderborn 07 0:2 (0:0) und werden immer stärker in den Abstiegssog hineingezogen. Nach einer ausgeglichenen wie ereignisarmen ersten Hälfte hatte der FSV die Führung auf dem Fuß (46.), doch im Gegenzug luden die Frankfurter Stoppelkamp ein, der 'Danke' sagte und zur Führung der Gäste einschob (49.). Danach wurde die Begegnung spannend, ohne hochklassig zu sein. Der FSV Frankfurt hatte insgesamt mehr Torchancen, doch der SCP erwies sich kalt und erhöhte durch Stoppelkamps eleganten Winkel-Treffer (65.). Dieses Spiel hätte auch unentschieden ausgehen können, geht mit viel Glück und enormer Effizienz aber an die Ostwestfalen. Paderborn springt auf den Relegationsplatz und verkürzt den Abstand auf den FSV auf zwei Zähler. Die Bornheimer müssen in ihrem knallharten Saisonfinale alles in die Waagschale werden, um auch am Ende noch über dem Strich zu stehen. Das war es aus Frankfurt, einen schönen Fußballabend noch!

Gelbe Karte für Khaled Narey (SC Paderborn 07)
Die die unnötige Spielverzögerung sieht auch Narey die gelbe Karte. Sie ist für ihn ohne Folgen.

Drei Minuten gibt es wegen der vielen kleinen Unterbrechungen Zusatz.

Ecke für den FSV: Epstein bringt sie auf den zweiten Pfosten. Dort steigt Rolim am Höchsten, doch Heuer Fernandes ist erneut die Endstation und wird entsprechend von seinen Kollegen geherzigt.

Gelbe Karte für Christian Bickel (SC Paderborn 07)
Das erinnerte eher an Rugby: Christian Bickel reißt Yann Rolim das Trikot fast vom Leib. Der Referee wartet zunächst den Vorteil ab, der verpufft, und greift dann erneut in die Brusttasche.

Das Wechselkontingent ist erschöpft und René Müller nutzt seinen dritten Wechsel noch einmal, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen: Michael Heinloth ist ab sofort auf dem Platz. Alles deutet auf einen Auswärtserfolg des SCP hin.

Den Frankfurtern ist der Wille nicht abzusprechen, aber die Angriffe enden bereits, bevor sie anfangen. Mit den langen Bällen auf Awoniyi kommt der FSV einfach nicht weit.

Für den Sechser Sebastian Schonlau ist Feierabend. Robin Krauße darf in den letzten Minuten ran und soll das Abwehrbollwerk der Gäste stärken.

Da waren es nur noch zehn: Paderborn hält die Gastgeber in den letzten Minuten gut vom eigenen Tor weg und kommt dem Auswärtserfolg immer näher.

Gelbe Karte für Manuel Konrad (FSV Frankfurt)
Taiwo Awoniyi wird gut 25 Meter vor dem Gästetor gefoult. Der Schiedsrichter hat das Foul nicht gesehen und pfeift stattdessen für Paderborn, weil Awoniyi den Ball im Nachgang nicht freigibt. Dem Kapitän schmeckt das gar nicht und er beschwert sich lauthals. Dass er dafür die Karte sieht, weiß er wohl selbst schon, bevor Hartmann in die Brusttasche greift.

Der Bornheimer Hang jubelt schon, doch Kapplani trifft nur das Außennetz! Engels wird auf dem rechten Flügel vollkommen allein gelassen und gibt die Flanke an den kurzen Pfosten. Kapplani kommt eher mit der Schulter als mit dem Kopf an die Hereingabe und kann sie deshalb nicht platzieren. Trotzdem wird es brandgefährlich, die Kugel geht knapp am Gehäuse vorbei.

Nach vielen Unterbrechungen geht es nun fußballerisch weiter. Dem FSV bleiben 15 Minuten, das Ruder herumzureißen. Gegen effizient und kompakt agierende Ostwestfalen eine dicke Nuss. Kommen die Bornheimer noch einmal heran?

Gelbe Karte für Dominik Wydra (SC Paderborn 07)
Wydra hat kurzzeitig vergessen, in welcher Sportart er unterwegs ist und spielt den Ball deutlich vor den Augen des Schiedsrichters mit der Hand. Da gibt es keine zwei Meinungen: Eine klare Gelbe.

Gelbe Karte für Alexander Huber (FSV Frankfurt)
Die Gelben Karten häufen sich. Auch Huber sieht nach seinem Foul den Karton. Wieder liegt das Schiedsrichtergespann mit der Entscheidung richtig.

Gelbe Karte für Mario Engels (FSV Frankfurt)
Da ist Frust im Spiel. Der eingewechselte Engels sieht den gelben Karton.

Falko Götz muss reagieren und ändert seine defensiv ausgerichtete Grundordnung: Der ehemalige Paderborner Kapllani und Rolim übernehmen für Hajsafi und Halimi. Letzterer wird sich ärgern, die dicke Möglichkeit nach Wiederanpfiff nicht genutzt zu haben.

Bitter für den FSV: Der Rückstand ist sicher einen Treffer zu hoch, nach dem Rückstand und kurzer Schwächephase hatten die Gastgeber zurück in die Spur gefunden und drängte seine Gäste tief in die eigene Hälfte. Jetzt wird es ganz schwer.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:2 durch Moritz Stoppelkamp
Was für ein schönes Tor! Moritz Stoppelkamp schnürt einen Doppelpack mit einem sehenswerten Treffer in den langen Knick. Der 29-jährige wird auf dem rechten Flügel vom weiterhin quirligen Marvin Bakalorz bedient und zwirbelt die Murmel aus spitzem Winkel mit rechtem Fuß ins lange Eck. Weis im Kasten des FSV hatte in Erwartung einer Flanke am kurzen Pfosten gestanden und kann den Einschlag nicht verhindern.

Süleyman Koç verlässt das Spielfeld. Auf Grund der Spielanlage war der bemühte Stürmer oft allein auf weiter Flur gewonnen und konnte kaum Akzente setzen. Für ihn übernimmt in der verbleibenden halben Stunde Christian Bickel.

Das nehmen die Gastgeber vollends an und drängen die Gäste nun in die eigene Hälfte. Wille und Einsatzbereitschaft sind trotz Rückstandes nicht abhanden gekommen. Was gelingt dem FSV aus spielerischer Sicht?

Eine Stunde am Bornheimer Hang ist absolviert und der Führungstreffer der Gäste geht durchaus in Ordnung, auch wenn das Tor die bisher einzige Gelegenheit der Ostwestfalen bleibt. Frankfurt stellte sich hinten zu fahrlässig an und ist nun zum Handeln gezwungen.

Engels fügt sich gut ins Spielgefüge ein und macht mit zwei Flanken direkt nach seiner Einwechslung auf sich aufmerksam. Auch wenn die ganz große Offenbarung nach dem Treffer ausblieb: Es ist nun auf beiden Seiten ein offeneres Spiel als noch in Durchgang eins.

Erste Auswechslung der Begegnung: Falko Götz nimmt den blassen Zsolt Kalmár, der über die gesamte bisher absolvierte Distanz keine nennenswerte Aktion aufzuweisen hatte, vom Feld und bringt positionsgetreu Mario Engels.

Die Bornheimer sind nun unter Zugzwang: Hätten sie mit dem Unentschieden vielleicht noch ganz gut leben können, ist eine Niederlage unbedingt zu vermeiden. Durch den Vorstoß der Gastgeber ergeben sich jedoch auch Räume für den SCP. Seit dem Führungstreffer sind die Gäste die deutlich aktivere Mannschaft, die mit dem Vorsprung im Rücken lockerer aufspielen können.

Gelbe Karte für Besar Halimi (FSV Frankfurt)
Nach einem Foul des gebürtigen Frankfurters an der Mittellinie kommt es zu einer Rudelbildung, die das Schiedsrichtergespann aber schnell unter Kontrolle hat und Halimi nachträglich verwarnt.

Bleibt es bei diesem Ergebnis, könnten die Gäste sogar auf den Relegationsplatz springen, da es derzeit zwischen Duisburg und 1860 noch torlos steht. Der Abstand auf Frankfurt wäre dann auf zwei Zähler geschrumpft. Noch aber bleibt dem FSV genug Zeit, um das Ergebnis wieder in für sie ruhigere Fahrwasser zu führen.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:1 durch Moritz Stoppelkamp
Die Gäste eröffnen die Begegnung mit dem 0:1! Diesmal hat sich Bakalorz gut Platz geschaffen und dringt in den Strafraum ein. Perdedaj behindert ihn an der Ballmitnahme, leitet die Kugel aber per Kopf unglücklich auf Stoppelkamp weiter, der im Fünfer um Weis herumkurvt und flach einschiebt.

Gäste-Kapitän Marvin Bakalorz ist viel unterwegs, macht immer wieder die Wege in die eigene Hälfte und versucht, den Ball zu verteilen. So will er das Spiel an sich reißen. Seine Mitspieler agieren aber mitunter zu statisch, als dass Bewegung in die Partie kommt.

Immerhin verzeichnet der FSV bereist nach 16 Sekunden die erste Chance des zweiten Durchgangs. Da wäre der SCP fast kalt erwischt worden. Ist dies nun der Beginn eines mutigeren Auftritts der Hausherren?

Halimi hat die Führung auf dem Fuß. Auf engstem Raum behauptet Awoniyi kurz vor dem Strafraum die Kugel und steckt im Rücken von SCP-Spieler Wydra für Halimi durch, der aus kurzer Distanz mit der linken Innenseite abschließt, aber in Heuer Fernandes seinen Meister findet. Die bisher beste Gelegenheit der Begegnung!

Weiter geht es. Ohne personelle Veränderungen, aber hoffentlich mit mehr Lust auf Offensivfußball starten beide Mannschaften in die zweite Hälfte.

Halbzeitfazit:
Die erste Halbzeit endet mit dem einzigen Ergebnis, das dem Spielverlauf bisher gerecht wird: 0.0. Der intensiv geführten Partie ist die Wichtigkeit in jeder Minute anzumerken, beide Mannschaften sind auf Vorsicht und risikoarmes Spiel in der eigenen Hälfte bedacht und konzentrieren sich nach je vier Gegentreffern in der Vorwoche auf die Abwehrarbeit. Ein fußballerischer Leckerbissen ist das nicht, doch das war bei der Tabellensituation der Teams auch nicht zu erwarten. Paderborn hat die optische Überlegenheit, doch das bisschen Torgefahr ging vom FSV aus. Was können die Trainer für Impulse in der Halbzeitpause bringen? In rund 15 Minuten wissen wir mehr. Bis gleich!

Gelbe Karte für Sebastian Schonlau (SC Paderborn 07)
Kurz vor dem Pausentee riskiert Schonlau eine gute Freistoßsituation der Gastgeber, als er Hajsafi kurz vor dem Strafraum legt und zudem den Gelben Karton kassiert. Der Freistoß geht bezeichnenderweise für die erste Halbzeit in die zweite Etage.

Awoniyi kann sich nicht durchsetzen. Allein auf weiter Flur verzettelt er sich in der Paderborner Abwehr. Bisher verläuft der Abend für den Angreifer nicht besonders glücklich.

Die erste Halbzeit biegt so langsam auf ihre Zielgeraden ein und noch immer warten wir auf eine zwingende Torchance. Bis auf Perdedajs Fernschuss sehen die Zuschauer wenig Entertainment oder Offensivpower. Frankfurt hat in den letzten Minuten zwar mehr vom Spiel und die Ballbesitz-Überlegenheit der Gäste ist futsch, das war es aber auch schon.

Kurz darauf gibt es Entwarnung: Perdedaj ist wieder mit an Bord und der Gastgeber damit wieder vollständig.

Frankfurt muss in Unterzahl agieren, weil Fanol Perdedaj sich nach seinem Schuss offenbar den Arm ausgekugelt hat und an der Seitenlinie behandelt werden muss. Wird es für ihn weitergehen oder wird der FSV bereits früh zum Wechsel gezwungen?

Die erste Prüfung für Daniel Heuer Fernandes im Kasten der Käste! Geburtstagskind Hauke Wahl fälscht eine Hereingabe in den Strafraum zu kurz ab, sodass Fanol Perdedaj aus zweiter Reihe per Dropkick sein Glück versuchen darf - Heuer Fernandes taucht ab und klärt zur Ecke, die er ebenfalls abfängt.

Flanken, die ins Toraus gehen, Pässe in den Fuß des Gegners und eine eng wie fair geführte Begegnung: Der FSV Frankfurt und der SC Paderborn bieten alles, was man vom Abstiegskampf der zweiten Liga erwarten kann. Torraumszenen sind Mangelware, stattdessen gibt es jede Menge Zweikämpfe und zwei Mannschaften, die sich auf das Verteidigen konzentrieren. Die Stürmer hängen bisweilen in der Luft.

Süleyman Koç hat auf dem linken Korridor alle Zeit und allen Platz der Welt, um zur Flanke anzusetzen. Doch der 26-jährige Deutsch-Türke entscheidet sich falsch, will auf den rechten Fuß ablegen und dann in die Mitte ziehen, scheitert jedoch und verpasst die Chance. Mehr als gute Ansätze hat Paderborn nicht zu bieten.

Die gute Nachricht: Die beiden schlechtesten Defensivverbunde der Liga haben die ersten 25 Minuten absolviert, ohne ein Tor zu kassieren. Dem neutralen Zuschauer wäre das Durchbrechen dieser Quote zeitnah aber sehr gelegen. Nahe dran ist jedoch weiterhin keine Mannschaft: Der FSV muss nicht unbedingt auf ein Tor drängen, der SCP schafft es nicht.

Dennoch täte etwas mehr Zug zum Tor allen Beteiligten gut. Es wirkt fast so, als agierten die Mannschaften auf dem Geläuf mit angezogener Handbremse. Ein Treffer würde vielleicht für mehr Offenheit sorgen und sich als Dosenöffner der Partie erweisen. Davon sind beide Teams aber noch weit entfernt.

Einen müden Kick sehen die Zuschauer trotz fehlender Torchancen bis hierher nicht. Frankfurt ist nach anfänglichen Schwierigkeiten voll in der Partie und agiert ebenbürtig zu den Ostwestfalen, die zwar mehr Ballbesitz verzeichnen können, sich davon aber bisher nichts kaufen können.

Schiedsrichter Hartmann muss zum ersten Mal mit René Müller in Kontakt treten, der an der Seitenlinie mitfiebert und dabei etwas über das Ziel hinausschießt. Den Gästen ist durch die Bank weg anzumerken, wie wichtig drei Zähler heute sind.

War das Mittelfeld zu Beginn des Spiels noch begehrtester Ort auf dem Spielfeld, wollen beide Teams nun schnell das Mittelfeld überbrücken und sind bemüht, den Ball möglichst weit vom eigenen Kasten zu halten. An Offensive ist da nur vereinzelt zu denken, die Vermeidung von Fehlern steht im Vordergrund. Lange Bälle aus der eigenen Hälfte hinaus sind deshalb keine Seltenheit.

Aufruhr in Bornheim! Taiwo Awoniyi, heute als einzige Spitze auf dem Platz, wird an der Kante zentral vor dem Tor bedient und kommt nach Kontakt von Florian Hartherz zu Fall. Die Fans fordern Elfmeter, doch Schiedsrichter Hartmann sagt: Weiterspielen. Gutes Auge vom Schiedsrichter, dem die Berührung am FSV-Stürmer nicht ausreicht, zumal Hartherz noch zurückgezogen hatte.

Von Anfang an ist die Partie verbissen und wird von vielen kleinen Fouls dominiert. Nachdem beide Mannschaften in der vergangenen Woche vier Gegentreffer hatten schlucken müssen, wollen sie heute offenbar im Zweikampfverhalten ansetzen und mit körperlicher Präsenz in die Partie finden.

Der FSV bleibt ebenfalls hängen: Halimi und Hajsafi kommen zwar bis an die gegnerische Grundlinie, können von dort aus aber nicht mehr als einen Einwurf herausholen. Auf eine Torraumszene ihrer Mannschaft warten sowohl Heim- als auch Gästefans weiterhin.

Epstein hatte auf dem rechten Flügel das Zweikampfduell gegen Narey eigentlich schon verloren, doch der Paderborner verpasst die Flanke im richtigen Moment. So kommt Epstein dank seines Zögerns sowie der eigenen Beharrlichkeit doch noch rechtzeitig an den Ball und klärt. Paderborn arbeitet sich an den Sechzehner vor.

Von dieser Energie scheint auf dem Spielfeld aber noch nicht so viel anzukommen. Bloß keine Fehler machen, lautet die Devise der ersten Spielminuten, die sich relativ ereignislos im Mittelfeld abspielen. Paderborn hat zwar viel Platz zum Kombinieren, aber noch kein Konzept, wie dieser Platz genutzt werden kann. Der FSV zieht sich gemäß der taktischen Ausrichtung zunächst weit zurück und lässt seine Gäste kommen.

Gegen wen, wenn nicht gegen den FSV, soll der Dreier für den SCP gelingen? Immerhin ist Paderborn seit acht Spielen gegen Frankfurt ungeschlagen, gewann drei der letzten vier Aufeinandertreffen und reist als Angstgegner der Hessen an. Im Frankfurter Volksbank Stadion sind sich die heimischen Fans dennoch sicher, dass die Ostwestfalen mit leeren Händen zurückfahren werden und wollen ihre Mannschaft nach vorne singen. Auch die nur rund 200 mitgereisten Gästefans sorgen so gut es geht für Alarm.

Das Hinspiel in Ostwestfalen am 13. Spieltag endete mit einer Punkteteilung – 1:1 lautete der Zählerstand nach 90 Minuten. Paderborn war damals klar besser und verschenkte zwei Punkte an Frankfurter, die erst nach gut einer gespielten Stunde das Match annahmen und sich den Punkt auf den letzten Metern verdienten. Von einem Remis könnten die Gastgeber heute deutlich besser leben als der SCP, der auf drei Zähler angewiesen ist. Wer schnappt sich die Big Points im Abstiegskampf?

Zum Einstand rotiert Falko Götz bereits kräftig durch: Vier Veränderungen nimmt der neue Frankfurter Coach vor und stellt zudem auf ein 4-2-3-1-System um. Barry, Kruska, Rolim und Schahin fallen aus der ersten Elf, dafür übernehmen Konrad, Halimi, Gugganig und Epstein. Paderborn sucht sein Glück mit einer 4-3-3-Formation: Neu sind Schonlau, Wydra und Hoheneder, die Sebastian, Bertels und Helenius verdrängen.

Das Bällchen rollt. Paderborn hat die Begegnung bei strahlendem Sonnenschein von links nach rechts eröffnet.

Baut der FSV sein Polster aus oder gelingt dem SCP der Sprung auf den Relegationsplatz? Gleich wissen wir mehr. Die Spieler werden gerade vom Schiedsrichtergespann auf den Rasen geführt. Die Hausherren haben sich schwarz-blaue Trikots und weiße Hosen übergestreift, die Gäste treten in Rot-Gelb an. Nach der Seitenwahl geht es los. Viel Spaß!

Um alle (Un-)Sportlichkeiten kümmert sich Robert Hartmann. Der 36-jährige aus Wangen leitet seine achte Ligapartie im deutschen Unterhaus der laufen Saison zusammen mit Eduard Beitinger und Christian Gittelmann. Vierter Offizieller ist Benedikt Kempkes.

Nur ein Sieg in den letzten 16 Spielen – das ist auch fürs deutsche Unterhaus deutlich zu wenig. Auch nach dem Trainerwechsel von Stefan Effenberg, dessen Zeit in Paderborn eher durch Schlagzeilen abseits des Platzes dominiert wurde, zu René Müller scheint sich keine Wende abzuzeichnen. Das betrifft sowohl die Ergebnisse als auch die Spielweise der Mannschaft, die gegen die Hauptstädter regelrecht auseinander gepflückt wurde. Nach dem überraschenden Erfolg über den FC Sankt Pauli (4:3 am Millerntor) gelang kein Sieg mehr. Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass der Relegationsplatz nur einen Zähler entfernt ist.

Der freie Fall der Ostwestfalen sorgt durchaus für Verwunderung: Ein Jahr nach seinem Bundesliga-Intermezzo stürzt der SCP der dritten Liga entgegen. Paderborn agiert leblos, enttäuscht bisweilen auf ganzer Linie und muss mit dem zweiten Abstieg innerhalb von nur zwölf Monaten rechnen. Gipfel des Sinkflugs war das 0:4-Heimdebakel, das bereits zur Halbzeit seinen Endstand gefunden hatte, am vergangenen Spieltag gegen Union Berlin.

Dabei sind die Hausherren zwar auch auf Schützenhilfe der anderen Kellerkinder angewiesen, sollten jedoch vornehmlich ihre Hausaufgaben erledigen und den SC Paderborn tiefer in die Krise schicken. Ein Gegner, der die Saison entspannt zu Ende spielen kann, wäre dem FSV sicherlich lieber gewesen. So aber sind beide Mannschaften auf Biegen und Brechen auf den Sieg angewiesen. Der SCP reist schließlich als Tabellenvorletzter an und könnte sogar Schlusslicht werden, sollte das Spiel verloren gehen und der MSV Duisburg gleichzeitig gegen den TSV 1860 München siegen.

In Bochum reichte den Gästen eine Führung nicht zum Dreier. Durch den frühen Treffer (3. Spielminute) zunächst beflügelt, ließen die Bornheimer in Durchgang zwei Selbstbewusstsein und Spielwitz vermissen und verloren zunehmend an Kraft. Diese gilt es nun, schnellstmöglich wieder zu finden. Schließlich warten nach Paderborn auch noch Sandhausen, Düsseldorf und 1860 auf den FSV – was für neutrale Zuschauer als knackiger Ligaendspurt richtig attraktiv ist, dürfte für die Frankfurter ein ganz heißer Tanz werden. Immerhin: Bei einem Sieg heute könnte das Polster auf den Relegationsplatz im Idealfall auf sieben Punkte anwachsen.

Das Abstiegsgespenst hat seinen Weg in die hessische Metropole gefunden und sich sowohl beim Erstligisten von der Eintracht als auch eine Liga tiefer beim FSV eingenistet. Dort befürchtet man nach sieben sieglosen Spielen in Serie den Sturz in die Drittklassigkeit. Deshalb wurde kurzerhand personell die Reißleine gerissen und Falko Götz als neuer Trainer vorgestellt. Der 54-jährige ehemalige Bundesligaprofi, der sich zuletzt beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken nicht hatte durchsetzen können, wird als Feuerwehrmann mindestens bis zum Saisonende an der Seitenlinie des FSV stehen. Damit übernimmt Götz die Nachfolge von Tomas Oral, der am vergangenen Sonntag nach der 1:4-Niederlage in Bochum den Hut nehmen musste.