Fazit:
Zwei Rote Karten gegen Dynamo Dresden und ein mageres Törchen der Spielvereinigung Greuther Fürth durch Occéan haben dem Spiel nach dem Wechsel Pfeffer gegeben. Es war aber zuviel Würze für eine Begegnung, die zunächst abwechslungsreich und ohne Tore begann. Olivier Occéan sorgte gleich in der 47. Minute nach toller Vorarbeit von Mavraj und Tyrala das erste Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit. Alles war somit vorbereitet für einen unterhaltsamen zweiten Durchgang. Dann aber geriet die Begegnung aus den Fugen. Eine bedeutende Rolle spielte dabei Schiedsrichter Tobias Stieler, der einen Ellbogen-Einsatz von Cristian Fiél mit Rot ahndete (49.). Als dann auch noch Pavel Fort wegen Meckerns runter musste, waren die Gäste aus Dresden bedient und eigentlich ohne Chance auf das Unentschieden. Es spricht nicht für Greuther Fürth, dass die Mannschaft das Elf gegen Neun nicht besser zu Ende spielte. Der Heimsieg ist verdient, nach dem Wechsel aber alles andere als gut anzusehen. Fürth rückt für 24 Stunden auf Platz 4 vor. Die Pokalhelden aus Dresden sind wieder auf dem Boden und warten weiter auf den ersten Sieg in der Zweiten Liga. Das war's aus Fürth. Weiter viel Spaß an diesem Bundesliga-Samstag!

Nach gut zwei Minuten Nachspielzeit ist die Partie dann beendet.

Gelbe Karte für Sascha Pfeffer (Dynamo Dresden)

Viele kleine Fouls jetzt. Es kommt kein Spielfluss mehr auf. Die Hektik regiert.

Koch steigt noch einmal gegen Stephan Fürstner ein und steht am Rand der Gelb-Roten Karte.

Die Nachspielzeit läuft. Die zweite Rakete wird aus dem Block der Dresdener Zuschauer abgefeuert.

Der Eckstoß bringt nichts ein, sondern sorgt für einen der wenigen Dresdener Konter. Auch hier: kein Abschluss.

Stephan Fürstner wird in der Mitte freigespielt, zielt aber aus 15 Metern zu mittig auf Dennis Eilhoff. Der klärt zur Ecke.

Rahn löst den ackernden, aber selten überzeugenden Schröck ab und soll die linke Seite für die letzten Sekunden zumachen.

Fürth spielt das nicht clever genug runter. Es kommt zu Zweikampfsituationen, obwohl die Gastgeber zwei Spieler in Überzahl sind. Das kommt Dresden entgegen. Die Gäste warten auf den feinen Nadelstich. Hochspannung jetzt!

Die Gäste haben sich in den letzten elf Minuten noch etwas vorgenommen. Eckball mit Gefahr, verzweifelte Angriffsversuche. Es liegt noch etwas in der Luft. Gar der Ausgleich?

Tobias Stieler wird bei den Dresdenern keine Freunde mehr gewinnen. Jetzt schickt er den Gästecoach Ralf Loose auf die Tribüne. Ob der sich beim vierten Offiziellen oder lautstark bei Stieler selbst beschwert hat, ist schwer auszumachen. Grundsätzlich gilt in der neuen Saison die Regel, dass selbst Kleinigkeiten neben dem Spielfeld mit dem Gang auf die Tribüne bestraft werden können.

Verbannung auf die Tribüne Dynamo Dresden: Ralf Loose

Olivier Occéan kommt mit der Fußspitze an eine Hereingabe. Aus kurzer Distanz fehlt aber der nötige Druck, um das Leder an Eilhoff vorbei zu spitzeln.

20 Minuten lang muss sich Dynamo nun mit noch neun Spielern gegen die Niederlage stemmen. Fürth benötigt aber das zweite Tor, um ganz sicher zu gehen.

Rote Karte für Pavel Fort (Dynamo Dresden)
Noch bevor Fürth den Freistoß nach Kochs Foul und Verwarnung ausführen kann, lässt sich der Tscheche Pavel Fort auf einen Wortwechsel mit Schiedsrichter Tobias Stieler ein. Der greift energisch ans Gesäß, nestelt den roten Karton heraus und stellt den zweiten Dresdener an diesem Tag vom Platz. Es wird bitter für die Gäste.

Gelbe Karte für Robert Koch (Dynamo Dresden)
Koch wird nach einem wiederholten Einsatz jenseits der Fairnessgrenze nun verwarnt. Aber es kommt noch dicker...

Fürth ist drückend überlegen. Spielt aber kaum überlegte Angriffe gegen die zehn Dresdener. Klaus hat auch keine Geduld und zieht aus 25 Metern ab. Viel zu hoch.

Sararer wird in Fürth zum Edeljoker. Dritte Einwechslung in diesem Sommer, nachdem er im Vorjahr zum Stammpersonal der Franken gehört hatte. Vielleicht betreibt er nun etwas Eigenwerbung.

Jetzt bewirbt sich Schröck allmählich um eine Auswechslung. Spielt einen Ball ohne Not genau in die Beine der Dresdener Abwehr.

Schröck, was macht denn Schröck?! Tankt sich auf Links in den Sechzehner. Aber er verpasst den richtigen Moment für den Abschluss und will auch noch Torwart Eilhoff umdribbeln. Dann wird ihm der Ball abgeluchst. Welch eine vertane Chance...

Eine Stunde gespielt. Dresden mauert das 0:1 ein und hofft vielleicht auf eine Zufallschance irgendwann in der Zukunft. Hier hat nur Fürth den Vorwärtsgang eingelegt.

Gelbe Karte für Sebastian Tyrała (SpVgg Greuther Fürth)
Die Masse macht's. Tyrala rumpelt erst Solga aus Versehen in die Beine, dann lässt er das Bein gegen Fort stehen. Das ist Stieler dann doch etwas zuviel des Schlechten. Verwarnung.

Jetzt ist der Torschütze mal zu eigensinnig. Occéan wurschtelt am Sechzehner herum und verliert den Ball gegen Dresdens Defensive. Klaus auf Rechtsaußen verkümmert in dieser Situation.

Jetzt öffnen sich für die Kleeblätter neue Räume. Bei der spielerischen Überlegenheit lassen die nächsten Treffer wohl nicht mehr lange auf sich warten.

Schröck und Tyrala probieren es binnen Sekunden mit Fernschüssen. Immer bekommt Eilhoff die Finger dran.

Rote Karte für Cristian Fiél (Dynamo Dresden)
Ein Feldverweis, der Diskussionsstoff birgt. Cristian Fiél geht in den Luftkampf gegen Stephan Fürstner und trifft den Fürther mit dem Ellbogen mitten im Gesicht. Stieler entscheidet sofort auf Rote Karte, zum Entsetzen der Gäste. Ob Absicht im Spiel war, ist strittig. Dresden nun nur noch zu zehnt.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:0 durch Olivier Occéan
Herrlicher Spielzug der Fürther durch die Mitte. Mayram passt auf Tyrala, der im Fallen den Ball auf Olivier Occéan weiterleitet. Vom Elfmeterpunkt hat der Kanadier dann keine Probleme, rechts unten einzuschieben.

Der Senegalese Cheikh Gueye kommt also zu seinem ersten Einsatz für die Sachsen. Er soll die linke Seite der Dresdener stabilisieren.

Die Teams sind zurück. Und Dresden gleich mit noch einem neuen Mann.

Halbzeitfazit:
Nach starken 20 Anfangsminuten und drei guten Gelegenheiten durch Nöthe, Occéan und Schröck hat Favorit Fürth erst einmal das Pulver verschossen. Dresden macht mit ein, zwei blitzartigen Gegenstößen auf sich aufmerksam. Die Gäste bleiben aber deutlich das passivere Team. Gerade, als Filip Trojan sich auf der linken Seite der Sachsen Respekt verschaffen will, checkt Thomas Kleine (Gelb) ihn aus dem Spiel. Dresden ist nur durch einen Schuss von Robert Kochs positiv aufgefallen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff setzt Greuther Fürth wieder nach und kommt durch Occéan und Nehrig zu weiteren Möglichkeiten. Nicht anzunehmen, dass es hier tatsächlich beim torlosen Unentschieden bleibt. Bis gleich!

Gelbe Karte für Marvin Knoll (Dynamo Dresden)
Er hatte beim Dresdener Angriff zuvor Prib zu Fall gebracht. Das Spiel läuft aber mit Vorteil für die Gastgeber weiter. Schiedsrichter Stieler wartet den Angriff ab und holt dann die Verwarnung nach.

Es gibt einen Nachschlag von einer Minute. Und eine Verwarnung für den eingewechselten Koch, der zuvor zugelangt hatte.

Bernd Nehrig mit einem Schuss aus der Ferne. Aus zentraler Position und etwa 20 Metern Entfernung hält er drauf, Dennis Eilhoff rettet mit der linken Hand zur Ecke für Fürth.

Der Kanadier hat es mit dem Außennetz. Olivier Occéan versetzt Romain Brégerie und kommt auf Halblinks zum Abschluss. Der Ball streicht knapp am linken Pfosten vorbei.

Noch fünf Minuten. Fürth bleibt beim Rezept, es über die Außen zu versuchen. Nach Schröck rückt nun Klaus auf der rechten Bahn mehr in den Blickpunkt. Allerdings steht Dresden nun erheblich besser und verteidigt den Punkt erfolgreich.

Etwas Leerlauf im Spiel. Erst Stephan Schröck macht wieder Betrieb. Auf der linken Seite dringt er in den Strafraum ein. Er halt bloß keinen linken Fuß. Und so rutscht die Kugel deutlich links vorbei. Dresdens Schlussmann Eilhoff kann beruhigt zusehen.

Im Anschluss an den Freistoß nimmt Prib mal aus 20 Metern Maß. Seine Abnahme geht wie an der Schnur gezogen übers Gras, zischt aber rechts vorbei.

Schuppan im Glück. Er zerrt gegen Klaus und hindert den Fürther daran, auf Rechts in den Strafraum einzudringen. Freistoß. Hier hätte Stieler aber den zweiten Karton zücken dürfen.

Es bleibt bei einem Versuch. Trojan signalisiert, dass es doch nicht mehr lange weitergeht. Marvin Knoll wird ihn positionsgetreu ersetzen.

Filip Trojan versucht es unterdessen noch einmal. Der vorbereitete Wechsel ist zunächst einmal verschoben.

Der Freistoß von Prib von links geht ins Toraus, war leicht abgefälscht. Das Schiedsrichtergespann hat's nicht erkannt.

Jetzt Freistoß auf der anderen Seite, weil Jungwirth Schröck auf der linken Außenbahn fällt. Dresden muss gleich wohl Trojan ersetzen.

Gelbe Karte für Thomas Kleine (SpVgg Greuther Fürth)
Wieder überfallartiger Angriff der Gäste. Der spurtende Trojan legt den Ball an Kleine vorbei. Und der greift zum Bodycheck. Gelb geht in Ordnung. Trojan hat erst einmal Schmerzen und wird draußen behandelt.

Keine 50 Sekunden später zeigt Robert Koch seine überragende Technik. Dreht sich am Sechzehner und zieht aus zentraler Position ab. Grün sichert die Kugel erst im Nachfassen.

20 Minuten sind um, und Dresden wacht auf. Trojan setzt sich auf der linken Seite durch und sieht Koch am Sechzehner. Seine Abnahme wird zur Ecke abgefälscht. Guter Konter.

Gleich ist Dresden reif. Felix Klaus setzt sich auf Rechts durch. Er passt scharf in den Fünfer, wo Occéan schon zu weit Richtung Tor rutscht. Schröck rauscht ungedeckt auf Links heran und schießt aber mit dem schwachen linken Fuß auch links vorbei.

Greuther Fürth nähert sich dem Kasten an. Schröck flankt genau auf Christopher Nöthe, dessen Kopfball auf dem Tornetz endet.

Die erste Viertelstunde gehört eindeutig der Spielvereinigung. Dresden steht meistens gut, tut aber seit Minuten kaum noch etwad für den eigenen Angriff.

Nächste Gelegenheit für Fürth über die rechte Seite. Olivier Occéan setzt sich durch, ist aber im Strafraum zu weit nach rechts abgekommen und trifft nur das Außennetz.

Nun bittet Fort um die erste Verwarnung. Der Tscheche rammt Ellbogen und Knie in Thomas Kleine. Schiedsrichter Stieler drückt ein Auge zu.

Jetzt küsst Koch unfreiwillig den Rasen, weil Fürths Prib ihn von den Beinen geholt hat. Alles im Rahmen, mit Freistoß im Mittelfeld geht es weiter.

Ein erster Ballkontakt für Fürths Keeper Grün. Allerdings bekommt Dresdens einzige Spitze Fort nichts hinter den Ball. Rückgabe.

Viel geht bei den Kleeblättern über die linke Seite, auf der sich heute Stephan Schröck ausprobieren darf. Der ist inzwischen philippinischer Nationalspieler. Seine Mutter stammt von dort und hat dem Sohnemann damit die Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt.

Der Schweiß soll heute offenbar fließen bei Fürth. Die Gastgeber greifen früh an und lassen Dresden schon an der Mittellinie keinen Zentimeter Luft.

Nach einem Alleingang von Stephan Schröck quer übers Feld kommt Felix Klaus zum Schuss aus halbrechter Position. Eilhoff reißt im Winkel die Fäuste hoch. Erster Eckball für Fürth.

Die ersten Minuten werden sehr engagiert geführt. Alles bleibt fair. Bis auf die erste Situation, als Cristian Fiél etwas auf den Knöchel bekommt. Der Dresdener humpelt, beißt aber auf die Zähne.

Die Kugel rollt. Dazu scheint die Sonne. Es ist alles angerichtet für ein torreiches Spiel.

Thomas Kleine hat für Fürth die Platzwahl gewonnen und sich für die Seite entschieden. Dresden stößt an.

Um 13 Uhr gibt Tobias Stieler die Partie frei. Ihm assistieren Arno Blos und Matthias Jöllenbeck an den Seitenlinien.

Bei Fürth fehlt Heinrich Schmidtgal, der in der Meisterschaft gegen Berlin die Gelb-Rote Karte sah. Für ihn rückt Sebastian Tyrala ins Mittelfeld. Büskens baut auch die Abwehr an einer Stelle um. Für Karaslavov verteidigt heute Mergim Mavraj, der auch im Pokal von Beginn an zum Einsatz kam.

Bei den Gästen gibt es gegenüber dem Rostocker 1:1 damit nur eine Veränderung. Toni Leistner fehlt den Sachsen heute. Seinen Platz im Deckungsverband nimmt Florian Jungwirth ein.

Wer Leverkusen besiegt, darf sich auch Hoffnungen auf den ersten Dreier in der Liga machen. Und so schickt Dresdens Trainer Ralf Loose die erste Elf vom Leverkusen-Spiel aufs Feld. Der Siegtorschütze aus dem Pokal, Joker Alexander Schnetzler, bleibt zunächst auf der Bank.

Keine Lust auf eine weitere Heldensaga im Vereinspokal hatte dagegen Greuther Fürth. Beim Hamburger Sechstligisten Eimsbütteler TV, der seine A-Junioren ins Rennen schicken musste, machte es der Zweitligist zweistellig. Mit 10:0 zog Fürth erwartungsgemäß in die zweite Runde ein, die heute Abend ausgelost wird.

In Mittelfranken stehen sich heute aber auch Helden und Helden-Verhinderer gegenüber. Zum Pokalschreck für den deutschen Vizemeister Bayer Leverkusen wurden bekanntlich die Sachsen. Einen 0:3-Rückstand drehte Dynamo noch in ein 4:3 nach Verlängerung.

Der direkte Vergleich spricht leicht für Fürth. Von vier Zweitliga-Duellen in den Spielzeiten 2004/5 und 2005/6 gewannen die Kleeblätter zwei, bei einem Unentschieden und einem Dresdener Erfolg.

Zu Gast in der Trolli Arena ist Aufsteiger Dynamo Dresden. Das Team aus der Landeshauptstadt Sachsens will endlich Fuß fassen in der neuen Spielklasse. Die Ostderbys in Cottbus (1:2) und gegen Rostock (1:1) brachten einen Achtungserfolg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Elf von Mike Büskens startete mit einem unglücklichen 2:3 gegen Erstliga-Absteiger Eintracht Frankfurt in die Zweite Liga. Danach folgte das beeindruckende 4:0 bei Union Berlin.

Für Fürth ist heute im Idealfall sogar der Sprung auf Relegationsplatz 3 möglich. Das setzt aber voraus, dass Cottbus im Parallelspiel nicht dreifach punktet. Und 24 Stunden später werden die Karten durch die Konkurrenz ohnehin neu gemischt.