Fazit:
In beeindruckender Manier drehte St. Pauli dank vierer Treffer in Halbzeit zwei einen 2:0-Rückstand in einen Sieg. Die überragenden Kruse, Ebbers und Schindler zeigten den Gästen aus München hier die spielerischen Grenzen auf und spielten sich, auch unter gütiger Mithilfe des euphorischen Publikums, in einen rauschartigen Zustand, dem die Löwen bis auf wenige Entlastungsangriffe kaum mehr etwas entgegensetzen konnten. So ist die stärkste Heimmannschaft der Liga plötzlich Verfolger Nummer eins der Tabellenführer aus Fürth. Sechzig muss nach Wochen des Hochgefühls eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Das wars vom Millerntor. Einen schönen Sonntag noch!

120 Sekunden wird nachgespielt.

Volland rutscht um Zentimeter an einer Rukavina-Flachhereingabe vorbei. Da wärs fast nochmal brenzlig geworden

Das Millerntor feiert, das Team spielt den Schuh herunter, die Partie ist hier gegessen. Es bricht die letzte offizielle Minute an...

Arne Feick zimmert den Freistoß aufs Tor, Funk hat sich scheinbar zu früh aus der Mauer gelöst und blpckt den Schuss. Rafati lässt aber weiterspielen.

Schäffler fällt Zentimeter vor der Strafraumkante und holt für die Löwen noch einmal einen Freistoß heraus.

Bierofka!!!!! Das "Kopfballungeheuer" setzt aus zehn Metern einen Kopfball neben den langen Pfosten. Tschauner war schon auf dem Weg in die andere Ecke.

Immer wieder St. Pauli!!! Ebbers legt für Kevin Schindler auf, der mit seinem Schussversuch aus 20 Metern dann aber an Arne Feick hängenbleibt.

In der ganzen Aufregung sind zwei Wechsel fast untergegangen. Ex-HSVler Benjamin kommt für Halfar ins Spiel. Bei Pauli kommt Talent Patrick Funk für den guten Florian Bruns.

...und die Gastgeber starten den nächsten Konter. Fin Bartels ist nun mit dem Turbo dabei, dribbelt und trickst, kann Arne Feick aber nicht ausspielen. Sein Abschluss aus spitzem Winkel ist dann aber kein Problem für den Schlussmann der Gäste.

Tooor für FC St. Pauli, 4:2 durch Max Kruse
Maradonna und Messi haben es schon mal vorgemacht, Kruse folgt nun in der Riege der großartigen Solo-Läufen. Nach einem Löwen-Ballverlust in der Pauli-Hälfte startet Max Kruse zum Dribbling durch das gesamte Sechziger-Abwehrkonstrukt durch. Er lässt mühelos zwei, drei, vier, fünf passivbleibende Gegenspieler stehen, zieht die Sechzehnerkante entlang, zieht dann mit einem gut platzierten Schuss mit links ab. Der Ball fliegt gegen den Lauf von Gábor Király und schlägt im langen Eck flach ein. Super Treffer des Paulianers!!!

Schindler steigt gegen Marius Ebbers etwas zu robsut im Luftduell ein und sieht den gelben Karton.

Gelbe Karte für Christopher Schindler (TSV 1860 München)

Lasse Sobiech kommt nach dem Freistoß zum Kopfball, setzt das Leder aber, noch abgefälscht nebens Tor. Dennoch gibts einen Eckball..

Stefan Aigner spielt Foul etwa 20 Meter vor dem eigenen Kasten. Das könnte gefährlich werden...

Nach dem Dreifach-Schock tastet sich Sechzig jetzt wieder ins Spiel hinein. Leitwolf Bierofka ist nun gefragt um seine Truppe nicht auseinanderbrechen zu lassen.

Barteeeeeeels! Die spielen sich jetzt in einen Rausch, die Paulianer! Kruse natzt seine Gegenspieler und zieht in den Strafraum. Bartels ist stehengeblieben und erwartet den Rückpass. Der kommt direkt auf seinen linken Schlappen. Im Fallen bugsiert St. Paulis' Nummer 22 den Ball an den langen Pfosten, verpasst den vierten Treffer aber um Zentimeter.

Tooor für FC St. Pauli, 3:2 durch Max Kruse
Pauli dreht die komplette Partie und was war das für ein geiles Tor? Mit One-Touch-Fußball spielen sich die Hanseaten vors gegnerische Tor. Bartels setzt eine weite Flanke von links an den langen Pfosten. Ebbers nimmt die Kugel direkt, trifft aber nicht richtig. Macht nichts. Im Zentrum steht Max Kruse völlig frei und trifft aus 6 Metern zum Glück! 3:2 für St. Pauli!!!

1860 wechselt zum ersten Mal. Torschütze Lauth muss runter und wird von Schäffler ersetzt.

Mein lieber Scholli, Marius Ebbers macht nach seiner Einwechslung ordentlich Dampf. Einen weiten Ball in die Tiefe verarbeitet der Stürmer aber nur unzureichend, lässt bei der Annahme das Leder zu weit ticken.

...und auch die Löwen leben noch. Aigner startet auf der Außenbahn den Turbo und hält einfach mal schmerzlos auf den langen Pfosten drauf. Der Ball bekommt aber eine merkwürdige Flugkurve und geht am Tor vorbei.

Welch ein Spiel! Hier brennt jetzt die Hütte, alles ist wieder offen und St. Pauli hat den psychologischen Vorteil.

Tooor für FC St. Pauli, 2:2 durch Sebastian Schachten
Unfassbar was jetzt hier am Millerntor los ist!!! St. Pauli haut hier innerhalb zweier Minuten den Doppelpack raus. Zuvor gabs einen Abspielfehler von Feick, der kurz vor der Mittellinie den Ball an Bartels vertändelt. Eben dieser Bartels startet den Konter, behält den Kopf oben und legt rechtzeitig für den mitgeeilten Schachten ab. Der ist hauptberuflich Verteidiger, schießt einfach mal drauf und netzt an Király vorbei zum Ausgleich ein.

Tooor für FC St. Pauli, 1:2 durch Marius Ebbers
Die Einwechslung hat sich jetzt schon gelohnt! Schindler legt eine weite Flanke am langen Pfosten mit dem Hinterkopf zurück in den Fünfer. Ebbers schleicht sich von seinem Gegenspieler davon, nimmt die Kugel an, dreht sich und lässt Keeper Király mit einem satten Rechtsschuss keine Chance!

Die Gäste aus München nehmen nun etwas die eigenen Angriffsbemühungen zugunsten eines erhöhten Defensivverhaltens zurück. Pauli spielt hier auf den Anschluss...

Und noch einmal Ebbers! Nicht mal 30 Sekunden später erläuft der Stürmer einen weiten Ball und zieht aus 20 Metern aus dem Halbfeld drauf. Er trifft die Kugel aber nicht richtig und so geht sie knapp neben den Pfosten.

Zum ersten Mal ist Marius Ebbers im Fokus. Der Stürmer ist auf den Flügel ausgewichen und zieht zur Torauslinie. Den wild tickenden Ball kann der Paulianer dann aber nicht mehr vernünftig aufs Tor drehen: Abstoß Sechzig.

So hatten sich die Gastgeber den Auftakt in der zweiten Halbzeit natürlich nicht vorgestellt. Doch Aufstecken bringt ja nichts, Pauli versuchts nun mit einem Freistoß aus 25 Metern. Kruse und Bruns stehen bereit.

Tooor für TSV 1860 München, 0:2 durch Kevin Schindler (Eigentor)
Au! Was ist das bitter! Der erste Konter der Löwen bringt gleich den zweiten Treffer. Volland schießt aus halblinker Position im Strafraum aufs Tor. Erst pariert Tschauner den Schuss reaktionsschnell, leitet den Ball aber zu Kevin Schindler, der mit nach hinten geeilt ist. Vom Knie des Offensivspieler prallt die Kugel aber ab und fliegt nach hinten ins eigene Tor.

...und danach ertönt der Anpfiff zur zweiten Hälfte.

Marius Ebbers kommt mit einer eigens angefertigten Ellbogenschiene nach mehrwöchiger Verletzungspause ins Spiel zurück. Der unglückliche Mahir Sağlık muss vom Feld.

Halbzeitfazit:
In einem unterhaltsamen Topspiel führt 1860 nicht ganz unverdient dank des Elfmetertreffers von Benjamin Lauth mit 1:0 bei St.Pauli. Bis dahin ging es auf beiden Seiten hoch her, mal schneller, mal langsamer. Sağlık hätte kurz vor dem Pausenpfiff noch den Ausgleich erzielen müssen, scheiterte aber an den eigenen Nerven. So verbleiben den Hanseaten noch 45 Minuten Zeit. Bis gleich!

Sağlık!!!! Ja was macht der türkische Stürmer da bittesehr? Butterweich bekommt er die Flanke in den Fünfmeterraum auf den Schlappen, kann die Kugel hineinpusten. Doch er will es zu schön machen, setzt den Ball hopstend mit dem Oberschenkel aufs Tornetz. Das muss der Ausgleich sein!!!

Tooor für TSV 1860 München, 0:1 durch Benjamin Lauth
Benny Lauth macht es und er macht es ganz coooooool. Der Goalgetter schiebt die Kugel zentral, langsam und überlegt in die Mitte. Tschauner war auf dem Weg in die linke Ecke.

Volland zieht an die Torauslinie und von dort in den Strafraum. Markus Thorandt ist zu hüftsteif und schiebt den Offensivmann, der letztlich zu Boden geht. Den Elfer kann man sicher geben...

Elfmeter für die Löwen!!

Das Topspiel geht nun in die entscheidende Phase vor dem Pausenpfiff. Kann hier ein Team nochmal den ersehnten Treffer vor dem Seitenwechsel erzielen?

Tschauner lenkt einen Lauth-Schuss aus der Halbposition grade noch so um den langen Pfosten. Starker Abschluss des Topscorers von 1860 (3 Tore, 6 Assists).

...so ist es letztlich Kai Bülow, der das taktische Foul an deer Außenbahn gegen Schindler spielt und dafür völlig zurecht verwarnt wird.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)

So langsam müsste der Unparteiische hier einfach mal den gelben Karton zücken um ein Zeichen zu setzen. Kevin Schindler, grad noch dank seines grandiosen Schusses in Erscheinung getreten, haut Daniel Bierofka nun unschön von den Beinen. Das war definitiv gelbwürdig, doch wieder gibt es nur die verbale Ermahnung.

Schindler an den Pfosten!!! Ein engagiert vorgetragener Angriff der Gastgeber läuft durchs Zentrum auf die Seite des Ex-Bremers. Schindler zieht einfach mal mit dem Außenrist ab und semmelt das Leder mit einem Schuss wie ein Strahl an den Außenpfosten.

Etwas mehr als eine halbe Stunde ist hier bisher gespielt. Das Topspiel hält nun was es versprochen hat. Beide Teams zeigen, dass sie hier sehr ambitioniert in der zweiten Liga sind und sehr wohl wieder um die Aufstiegsränge mitspielen können.

Sobieeeeeeeeeeeech! Nach dem folgenden Freistoß hätte es dann fast geklingelt. Sobiech steigt am höchsten, bekommt den Ball direkt auf den Kopf und nickt in Richtung Löwen-Tor. Doch wieder ist es Király, der mit einem guten Reflex den Einschlag verhindert.

Böses Foul von Christopher Schindler an der Außenbahn. Rafati lässt die Karte nach wie vor stecken und spricht nur eine Ermahnung aus.

Der erste Eckstoß für die Gäste fliegt an Freund und Feind vorbei mit viel Schnit ins Toraus.

1860 wird nun agiler. Vor allem Kevin Volland spielt hier mit seinen teilweise drei Gegenspielern Katz und Maus und hat dann noch das Auge für den freien Mannschaftskameraden. Von der rechten Außenbahn spielt Aigner flach aber hart in den Strafraum der Gastgeber, doch wieder ist es Markus Thorandt, der den Fuß dazwischenbekommt.

Bruns legt für Mahir Sağlık ab, der nicht lang fackelt, sich dreht und aus 22 Metern einfach mal abzieht. Sein Ball kommt aber zu zentral mitten in die Arme von Gábor Király.

Aigner!!! Toller Pass in die Gasse, halbhoch für Benny Lauth. Der Routinier legt direkt mit dem Kopf weiter für Aigner, der halblinks in den Strafraum der Paulianer eindringt und direkt abzieht. Dem Löwen rutscht die Pille aber über den Spann, so dass der Ball ins zweite Obergeschoss fliegt. Die bisher beste Möglichkeit des Spiels.

Gute Aktion von Sechzig! Vom rechten Flügel gelangt der Ball in den Strafraum der Gastgeber. Volland, mit dem Rücken zum Tor, nimmt die Kugel mit der Brust an und will an Thorandt vorbeilegen. Bei seiner Drehung legt er sich aber den Ball zu weit vor. Kein Problem für Philipp Tschauner.

Hui! Volland ist plötzlich durch, geht ins Dribbling gegen Sobiech. Doch der Ex-Dortmunder hält den Fuß hin, trifft Ball und Gegenspieler. Alles sauber.

Das Spiel verflacht nach der dynamischen Anfangsphase ein wenig. Meistens tummeln sich die Akteure im Mittelfeld, legen häufig den Ball quer und nehmen das Tempo aus den Aktionen.

Der Ball ist im Netz, Benny Laut trifft. Doch zuvor war der Ball hinter der Torauslinie. Kevin Vollands' Flanke kam zu spät. Alles richtig gesehen von Schiri Babak Rafati, der umgehend pfeift.

Ein weiter Einwurf in den Strafraum der "Löwen" soll Mahir Sağlık finden. Der Türke wird aber leicht getackled, so dass Rukavina per Kopf zu Keeper Gábor Király zurücklegen kann.

Pauli verliert im Spielaufbau an Volland, der den Konter einleitet. Das geht aber alles viel zu langsam, die Hanseaten stellen sich wieder. Chance dahin!

Autsch! Bierofka senst Gunescht an der Mittellinie von den Beinen. Der Paulianer ist aber ein harter Hund, steht direkt wieder auf. Wahrscheinlich auch deshalb lässt Babak Rafati die gelbe Karte noch stecken.

Die Gastgeber sind zu Beginn das spielbestimmende Team im Topspiel. 1860 steht tief hinten drin und lässt erst einmal die Defensive stabilisieren.

Carsten Rothenbach zieht in den Strafraum, wir aber mustergültig von Daniel Halfar gestellt. Der Paulianer kann nicht abschließen und so gehts hinten herum.

Daniel Bierofka ist schon voll im Spiel, grätscht Florian Bruns aus vollem Lauf und absolut fair den Ball vom Fuß.

Arne Feick bekommt von Kevin Schindler einen Wischer mit dem Arm im Luftduell verpasst und bleibt liegen. Nach einer kurzen Behandlungspause gehts für ihn aber weiter.

Und gleich gibts den ersten Freistoß für Pauli von der Außenbahn. Der Ball segelt an den Elfmeterpunkt, dort steht Sebastian Schachten mutterseelenallein, ist aber zu überrascht und setzt den Kopfball über den Kasten.

Farblich sind beide Teams gut getrennt. Während St. Pauli im gewohnten braun-weiß antritt, spielt 1860 in den himmelblauen Jerseys.

Babak Rafati gibt die Partie frei. Pauli stößt an...

Fabian Boll und Benny Lauth stehen als Kapitäne nun am Mittelpunkt. Gleich erfolgt der Anstoß.

So langsam wird's laut am Millerntor. Gleich kommen die Spieler aufs Feld. Bei schicken 24°C freut sich ganz Hamburg als dieses Topspiel.

Der Mann an der Pfeife ist heute Babak Rafati. Der Unparteiische ist ein alter Hase im Geschäft und hat die Erfahrung von zig hundert Profifußballspielen.

Der Sieger der Partie wird zum ersten Jäger von Tabellenführer Greuther Fürth. Die "Kleeblätter" siegten am Freitag mit 2:1 gegen Duisburg.

Marius Ebbers ist heute wieder im Kader. Der 33-Jährige kugelte sich vor fünf Wochen seinen Ellbogen aus und laboriert seitdem an den Folgen der Verletzung.

Von acht bisherigen Duellen konnten die Löwen vier Mal gewinnen, drei Mal behielt Pauli die Oberhand. Daneben gab es noch ein Remis.

Philipp Tschauner darf heute seine alten Kollegen begrüßen. Bei etwa 150 Spielen stand der Ersatztorhüter im Kader der "Löwen" und wechselte zu dieser Saison an die Elbe.

Die Abwehrreihe muss bei den Gastgebern auch heute absolut stabil sein. Es kommt nämlich die Torfabrik der Liga. 16 Treffer erzielten die Löwen in den bisherigen sechs Saisonspielen. Nur Fürth hat ein Tor mehr auf dem Konto, aber auch ein Spiel voraus.

Die Hanseaten haben den Bundesligaabstieg scheinbar gut verkraftet und zeigen in der zweiten deutschen Spielklasse alte Tugenden. Die Defensive steht sicher (nur fünf Gegentore - Ligabestwert) und die Offensive macht die entscheidenden Tore.

1860 schickte Union Berlin mit 3:1 nach Hause und zeigte eine hochklassige Spielanlage.

Pauli verlor in der Vorwoche knapp mit 1:0 beim Überraschungs-Aufsteiger aus Braunschweig. Torschütze des goldenen Treffers war Dennis Kruppke.

Beide Teams kamen gut in die Saison und stehen mit 13 und 12 Zählern auf Tabellenrang sechs und sieben.