Fazit
Auch wenn die Partie im zweiten Durchgang etwas zulegte, wusste sie zu keiner Sekunde wirklich zu begeistern. Kruppke hatte die einzige wirklich gefährlich Torchance, insgesamt wäre aber mehr als ein 0:0 für keine der beiden Mannschaften verdient gewesen. Der FC Hansa Rostock spielt im siebten Spiel bereits zum vierten Mal 0:0 und hat auch weiterhin keinen Saisonsieg auf der Habenseite. Braunschweig belegt zumindest über Nacht den zweiten Tabellenplatz. Nächste Woche reisen die Rostocker nach Frankfurt, um bei der Eintracht zu gastieren. Braunschweig empfängt Energie Cottbus. Das war es von hier, schönen Abend und ein angenehmes Wochenende.

Wie viel wird nachgespielt werden? Noch ist nichts angezeigt.

Durch fast die komplette Begegnung zog sich eine überharte Zweikampfführung beider Teams.

Zwei Minuten sind noch zu spielen. Jetzt kommt sogar ein wenig Spannung auf.

Fehlentscheidung des Referees: An der Strafraumgrenze senst Lartey Zimmermann um. Siebert will gesehen haben, dass Lartey den Ball spielte.

Drei Stürmer: Jetzt will es Vollmann wissen. Kommt dieses Zeichen nicht vielleicht zu spät?

Und der soll ein Doppelwechsel werden. Schied und Albrecht machen sich bereit.

Auch Vollmann bereitet seinen zweiten Wechsel vor.

Lieberknecht will den Punkt jetzt halten und bringt einen Abwehrmann für die einzige Spitze Kumbela.

...all das bringt allerdings herzlich wenig, wenn die Ecken so schlecht ausgeführt werden wie am heutigen Abend.

Mittlerweile ist das Eckenverhältnis 9:4 für die Blauen...

Vielleicht passiert ja doch einmal etwas nach einer Ecke. Jetzt versuchen es wieder die Hausherren...

Huuui, da muss er aufpassen: Peitz legt sich das Leder zu weit vor und will wenigstens noch einen Freistoß mitnehmen, fällt ohne Berührung. Der Schiri weist ihn an, weiter zu machen. Glück, dass er für diese Schauspieleinlage nicht gelb sieht - es wäre nämlich seine zweite.

Noch zehn Minuten sind zu spielen. Die Partie ist etwas ansehnlicher als vor dem Seitenwechsel. Es scheint nicht mehr ganz ausgeschlossen, dass hier noch etwas passieren könnte.

...heute sind die ruhenden Bälle an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, hüben wie drüben.

Wieder Eckstoß für die Gelben...

Eine Viertelstunde ist noch zu spielen. Geht Rostock zum vierten Mal im siebten Spiel mit dem Ergebnis 0:0 vom Rasen?

Weilandt zieht von links in den Strafraum und drischt auf das kurze Eck. Der ist zwar kein Problem für Davari, aber durchaus als erste gefährliche Offensivaktion der Hausherren zu werten.

Richtig schön gespielt, es geht doch: Kumbela geht auf Linksaußen und spielt die Kugel parallel zur Sechzehnergrenze in die Mitte. Kruppke lässt durch, Vrančić zieht ab. Die Kirsche streicht am rechten Außenpfosten vorbei.

Auch Vollmann zieht nun seine erste Wechseloption. Der Juniorennationalspieler Weilandt kommt für Jänicke.

...auch wenn dieser Eckstoß keinerlei Gefahr versprüht, ist Braunschweig gerade klar und deutlich am Drücker.

Ecke Eintracht...

Gelbe Karte für Kevin Pannewitz (Hansa Rostock)
Bei den Gelben könnte es einmal schnell gehen. Kumbela legt das Leder im Mittelfeld an Pannewitz vorbei und setzt zum Sprint an. Er wird jedoch vom Rostocker taktisch gefoult. Gelb.

War das jetzt einmal eine Initialzündung für ein besseres Spiel?

Aufgehorcht, Torchance: Reichel zieht das Leder von links flach in die Zentrale. Dort ist Kruppke am schnellsten und zieht aus sieben Metern direkt ab. Knapp drüber.

Mit Nico Zimmermann bringt Lieberknecht nun einen Mann, der in dieser Spielzeit bereits drei Assists auf seinem Konto hat.

Nach wie vor durchziehen zahlreiche Fouls die Partie.

Gar nicht mal so schlecht: Vrančić hebt die Kugel über die Mauer und verfehlt das Gehäuse nur um wenige Meter. Ein Hauch von Torchance.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Hansa Rostock)
Jetzt gibt es einmal eine vielversprechende Freistoßgelegenheit für Braunschweig, nachdem Peitz seinen Gegner zentral 25 Meter vor dem Kasten legte und gelb sah.

Gelbe Karte für Marc Pfitzner (Eintracht Braunschweig)
Gegen Jänicke kommt Pfitzner zu spät und trifft ihn böse am Sprunggelenk. Klare Sache, gelbe Karte.

Einen Vorwurf kann man der Begegnung nicht machen: dass es ihr an Leidenschaft und Engagement mangelt. Beide Teams hauen sich in die Zweikämpfe. Das ist einerseits positiv, verhindert andererseits den Spielfluss.

Aktuell hat Braunschweig so etwas wie eine Drangphase und setzt sich in des Gegners Hälfte fest.

Fast eine Stunde ist nun vergangen. Torchancen: Fehlanzeige...

...kein Problem für die Hintermannschaft der Blauen.

Kumbela legt per Kopf auf Boland. Der zieht aus 20 Metern direkt ab. Abgefälscht, Ecke...

Rostock zeigt sich bemüht, mehr nach vorne zu tun als in Durchgang eins. Ehrlich gesagt geht allerdings auch nicht viel weniger als vor dem Pausentee.

...nein, nein, nein. Lartey dreht die Kugel hinter dem langen Pfosten direkt ins Toraus.

Eckball Hansa...

An den Spieltagen drei bis fünf spielte Hansa jeweils 0:0. Nach der Niederlage in Ingolstadt konnten die Fans wenigstens demhingehend aufatmen, dass tatsächlich auch noch Tore fallen können, wenn der eigene Klub beteiligt ist. Diese zwischenzeitlich Euphorie wird heute wieder jäh zerstört.

...am langen Pfosten fällt die Kirsche vor Pannewitz' Schlappen. Der schaltet jedoch zu langsam, Chance vertan.

Freistoß für Rostock an der rechten Seitenauslinie...

Gelbe Karte für Ken Reichel (Eintracht Braunschweig)
Nach einer überharten Grätsche sieht Reichel den ersten gelben Karton der Begegnung.

Wenigstens einmal ein Ansatz: Boland legt das Leder von links gefährlich in die Mitte. Müller kommt gerade noch vor dem einschussbereiten Kumbela an die Pille. Der wäre aber sowieso im Abseits gestanden.

Also wirklich: Holst hat Kumbela absolut im Griff. Hut ab.

Wenn sich einer bei den Hausherren bemüht, dann ist es Mohammed Lartey, der offensiv überall zu finden ist.

Beide Coaches schicken ihre Teams unverändert zurück auf den Rasen.

Halbzeitfazit
Was für eine schwache erste Halbzeit im Aufsteigerduell der zweiten Liga. Keines der beiden Teams konnte sich bisher auch nur eine einzige Torchance erspielen. Hinzu kommt, dass wegen vieler Fouls, Fehlpässe und Stockfehler kein Spielfluss zustande kommen will. Es war eine Halbzeit, über die man lieber den Mantel des Schweigens legen sollte. Ein gutes hat dieser Durchgang aber: Der zweite kann nur besser werden.

An der Strafraumgrenze könnte Lartey einmal den Dampfhammer herausholen. Stattdessen greift er jedoch eher zur Fliegenklatsche und gibt ein Schüsschen ab, das kein Problem für den Gästeschlussmann darstellt.

...ungefährlich, einfach nur ungefährlich.

Noch ein Eckstoß für die Hausherren...

Vielleicht baut die Eintracht auch auf die Schlussviertelstunde. In dieser kassierte die Hansakogge in der aktuellen Spielzeit nämlich bereits drei Gegentore.

Fouls, Fouls, Fouls. Ein Spielfluss kommt nun gar nicht mehr zustande.

Auch in den anderen beiden Zweitligastadien steht es noch torlos 0:0. Ja, was ist denn heute los mit der zweiten deutsche Profiliga?

Man wird das Gefühl nicht los, dass es sich eher um ein Drittligaspiel handelt.

Klar, die Eintracht hat keinen Druck, ist hier zu Gast und lässt erst einmal den Gegner kommen. Wenn der aber so gar nichts macht, könnte man sich schon auch einmal überlegen, selbst etwas nach vorne zu tun.

Konnte man soeben noch loben, dass es ein fair geführtes Spiel ist, müssen jetzt viele Unterbrechungen angemahnt werden. Die Teams wissen sich in den Zweikämpfen nur noch durch kleine Fouls zu behelfen.

...Correia kommt mit dem Kopf an die Pille, setzt diese aber links neben den Kasten. Eine Torchance? Naja, nicht wirklich.

...Vrančić flankt an den Fünfer, dort gibt es Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Keeper Müller und der Verteidigung. Infolgedessen gibt es nun Eckstoß für die Löwen...

Freistoß für die Eintracht im linken Halbfeld...

Knapp zehn Minuten sind im ersten Durchgang noch zu spielen. Alle warten sehnsüchtig auf den Pausenpfiff.

Immer wieder Ermahnungen durch Schiri Siebert. Langsam wird die erste gelbe Karte überfällig.

Pelzer hat den Plan, Lartey die Linie entland zu schicken, passt das Leder jedoch direkt ins Seitenaus.

...doch auch die Standards sind heute erschreckend schwach.

Ecke Rostock...

Wer diesen Kick sieht, wundert sich nicht, dass die Hansa diese Saison schon drei Mal 0:0 gespielt hat.

Nach anderthalb Jahren ohne Pflichtspieleinsatz schnuppert Holst heute erstmals wieder Zweitligaluft. Bisher macht er seine Sache gut.

Hallo Rostock? Hallo Braunschweig? Die Länderspielpause ist vorbei, es ist wieder zweite Liga, es darf wieder Fußball gespielt werden.

Es wird ruppiger. Kessel direkt mit dem nächsten harten Einsteigen.

Und da könnte man sie durchaus geben: Perthel säbelt Theuerkauf an der Seitenauslinie um und hat Glück, nicht gelb zu sehen.

Noch immer kommt Referee Siebert ohne Karte aus. Bisher ist es eine faire Partie.

Auf den Rängen wird trotzdem gefeiert. Die Rostocker Fans singen und hüpfen und haben Spaß.

Eine wirkliche Torchance hatte diese Begegnung noch immer nicht zu bieten.

Kruppke geht mit dem Ellbogen voran in einen Luftkampf. Siebert pfeift zurecht ab.

Wenngleich das nicht das Auftreten eines Aufstiegskandidaten ist, liegt die Eintracht in der Livetabelle auf dem direkten Aufstiegsplatz.

Nach einem weiteren langen Flankenball könnte Lartey zum Schuss kommen, säbelt aber über die Pille...

Erstmals ein sehenswerter Spielzug der Gäste: Boland legt auf Vrančić, der in den Sechzehner geht und direkt abschließt. Perthel grätscht seinen Schuss weg.

Und noch eine ähnliche Szene: Wieder drischt ein Rostocker das Leder blind nach vorne und findet keinen Abnehmer. Momentan ist es fußballerische Magerkost, was die Fans hier zu sehen bekommen.

Bezeichnend: Die Blauen haben einen Freistoß in der eigenen Hälfte. Holst tritt ihn in die gegnerische Hälfte und ohne, dass irgendwer an den Ball kommt, geht dieser ins Toraus.

Da könnte es mal schnell gehen: Jänicke hat auf links viel Platz, er verstolpert das Leder aber und verliert es.

Noch ist es ein mehr als durchschnittliches Zweitligaspiel, das nicht so recht Fahrt aufnehmen will.

...bringt keine Gefahr im gegnerischen Sechzehner.

Ecke für die Hansa...

Zwar hatte Rostock zu Beginn ein optisches Übergewicht, sie schaffen es dennoch nicht, einen Angriff vernünftig zu Ende zu spielen. Noch immer warten die Zuschauer in der DKB-Arena auf die erste Torchance der Partie.

Wenn alles optimal läuft für die Löwen, könnte man sogar über Nacht von der Tabellenspitze grüßen.

Besonders bei Standards müssen sich die Blauen aber in acht nehmen. Nach 1860 München erzielte die Eintracht ligaweit am zweitmeisten Treffer nach ruhenden Bällen.

...Vrančić' Flanke kann problemlos herausgeköpft werden.

Freistoß für die Gelben auf Strafraumhöhe an der rechten Seitenauslinie...

In den ersten zehn Minuten macht der Tabellensechzehnte den frischeren, wacheren und motivierteren Eindruck.

War da ein Handspiel im Strafraum? Timo Perthel zieht aus 16 Metern drauf und die Pille prallt gegen Henns Hand. Da war jedoch keine Absicht erkennbar, zudem war der Arm angelegt.

Erstmals geht Kumbela auf die Reise, allerdings dribbelt er das Leder ins Seitenaus.

Defensiv wirken die Gelben sehr stabil. Bisher finden die Hausherren kein Mittel dagegen.

Rostock ist bemüht, die Gastgeberrolle durch Spielkontrolle zu unterstreichen.

Erster Torschuss: Ziegenbein legt das Leder von der rechten Seitenauslinie in die Zentrale. An der Strafraumgrenze nimmt Jänicke die Pille direkt, erwischt sie allerdings nicht richtig, sodass sie am Tor vorbei kullert.

Mit einem 4-1-4-1-System wollen die Gäste heute eine Überlegenheit im Mittelfeld erreichen.

Gegen Reichel hält Ziegenbein den Schlappen drauf. Erstes Foul der Partie.

Aus gut 20 Metern drischt Semmer einfach mal drauf. Correia wirft sich mit allem, was er hat, hinein und kann den Schuss blocken.

Genug der Worte, ab jetzt zählt nur noch die Leistung auf dem Platz. Das Spiel ist freigegeben.

Unter tosendem Applaus der Zuschauer betreten die Akteure den Rasen. Die Gastgeber spielen in blau, die Gäste tragen ihre gelben Jerseys. Nach der Seitenwahl geht es los in Rostock.

Gepfiffen wird die Begegnung von Daniel Siebert aus Berlin. An den Seitenlinien assistieren ihm Jan Seidel und Martin Bärmann.

Welche Auswirkungen hatte die Länderspielpause auf den Negativlauf der Hausherren und die Topform der Gäste? Wie lauten die Schlagzeilen nach den kommenden 90 Minuten? Kentert die Hansakogge oder feiert sie ihre Wiederauferstehung gegen favorisierte Niedersachsen?

Vor allem in der Luft sind die Gäste gefährlich. Bereits drei Kopfballtore gelangen dem Team von Torsten Lieberknecht, das ist Ligatopwert.

Auf der anderen Seite sah Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht nach der überzeugenden Leistung gegen Aufstiegsaspirant St. Pauli keinen Grund, seine Startformation umzubauen. Entsprechend nimmt er für das heutige Auswärtsspiel keinerlei Änderungen vor.

Zum Personal: Im Gegensatz zur Auswärtsniederlage bei den Schanzern aus Ingolstadt nimmt Peter Vollmann drei Änderungen vor. Michael Wiemann brachte das Kunststück fertig, in den ersten sechs Spielen fünf gelbe Karten zu sammeln und ist damit für das heutige Heimspiel gesperrt. Robert Müller und Marcel Schied nehmen zunächst auf der Bank Platz. Neu in der Rostocker Startformation sind Matthias Holst, Dominic Peitz und Tino Semmer.

Als nach den beiden Auftaktsiegen zwei 0:3-Niederlagen, im Pokal gegen den FC Bayern und in der Liga gegen Eintracht Frankfurt, folgten, attestierten viele Kritiker den Braunschweigern, nun im harten Alltag und auf dem Boden der Tatsachen angekommen zu sein. Mittlerweile ist aber klar: Es war kein Störfeuer der ersten beiden Spieltage. Vor der Länderspielpause fügte man dem FC St. Pauli sogar die erste Saisonniederlage zu.

Auswärts lief es für Braunschweig bisher optimal. In Aachen (2:0) und Karlsruhe (3:1) fuhren die Niedersachsen zwei absolut überzeugende Siege ein und fahren nicht zuletzt deswegen mit breitgeschwellter Brust nach Rostock.

Kein Sieg, erst drei geschossene Tore in sechs Spielen und schon drei torlose Remis: Wo die Hansakogge aufläuft, gab es diese Spielzeit noch kein Spektakel zu bestaunen. Vielleicht ist der direkte Vergleich aus der vergangenen Drittligasaison ein gutes Omen für die Rostocker. Im Heimspiel gelang nach Rückstand noch 2:1-Sieg gegen die Löwen.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt lediglich noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Teams stehen auf einem Relegationsplatz in der zweiten Fußball-Bundesliga. Während die Braunschweiger Eintracht bisher jedoch die Überraschungsmannschaft der Liga ist und mit 13 Punkten aus sechs Spielen sensationell Tabellenplatz drei belegt, kamen die Rostocker noch nicht so richtig aus den Startlöchern. Nur vier Zähler konnten die Mannen von Coach Peter Vollmann bisher sammeln. Neben Dynamo Dresden ist Rostock das einzige Team der Spielklasse, das noch ohne Sieg ist.

Aufsteiger gegen Aufsteiger, zwei Teams mit großer Tradition, die sich beide voll auf den Ligaalltag konzentrieren können, nachdem sie aus dem Pokal ausgeschieden sind - da hört es allerdings auch schon auf mit den Gemeinsamkeiten der Truppen, die sich heute in der Rostocker DKB-Arena um die drei Punkte streiten.