Fazit:
Mit einer tollen Leistung schlägt der SC Paderborn biedere Ingolstädter auch in der Höhe verdient mit 4:1. Der erste Heimsieg ist unter Dach und Fach, durch den sich die Ostwestfalen im oberen Mittelfeld der Tabelle festsetzen. Die Schanzer dagegen müssen schleunigst zusehen, auch auswärts die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Erneut hagelte es vier gegnerische Treffer in der Ferne und mit 21 Gegentoren ist man momentan die "Schießbude der Liga". Doch auch offensiv kam heute herzlich wenig vom Möhlmann-Team, das nur kurz nach der Pause und im Anschluss an das 1:3 etwas gefährlicher wurde - deutlich zu wenig. Paderborn reist als nächstes nach Duisburg, während der FCI den VfL Bochum empfängt.

Tooor für SC Paderborn 07, 4:1 durch Nick Proschwitz
Der Deckel ist drauf und Nick Proschwitz trifft nach seiner kläglich vergebenen Chance aus der 43. Minute doch noch. Vorausgegangen war ein Ballverlust des Ingolstädters Tobias Fink gegen Wemmer, der Proschwitz lang schickt. Der Stürmer setzt sich gegen Biliskov durch und läuft alleine auf Kirschstein zu. Dann schlägt er aber noch einmal einige Jay-Jay-Okocha-Gedächtnis-Haken um den nachgeeilten Biliskov und spannt die heimischen Fans so auf die Folter, um dann doch flach aus 12 m einzunetzen.

Matip mit dem Schussversuch aus 20 m, der allerdings abgeblockt wird.

Knapp drei Minuten haben wir regulär noch auf der Uhr. Es wird eng für den FCI!

Ingolstadt greift über links an, die Flanke wird dann zur Beute von Lukas Kruse im SCP-Kasten.

Kara mit der nächsten Chance zum 4:1, doch sein Kopfball geht einen Meter daneben.

Paderborn lässt nun Ball und Gegner laufen. So nehmen sie das Tempo aus der Partie und gewinnen Zeit.

Der FCI erhöht die Schlagzahl.

Hier geht es nun hin und her! Eine klasse Schlussphase und nun der SCP mit der Gelegenheit die Entscheidung herbeizuführen: Guié-Mien findet von der rechten Seite Kara, der aus halblinker Position an Kirschstein scheitert.

Gelbe Karte für Tobias Fink (FC Ingolstadt 04)
Die erst zweite Gelbe in einer umkämpften, aber auffallend fairen Partie

Alter Schwede, der FCI mit der nächsten dicken Möglichkeit! Matip zieht aus 20 m ab, Buddle hält den Schlappen in den Schuss und so fliegt das Spielgerät an die Latte!

Roger Schmidt reagiert und bringt zwei frische Leute. Den Gastgebern scheinen etwas die Kräfte auszugehen, sie müssen aber noch gut zehn Minuten überstehen.

Was ist denn hier los? Hartmann hat plötzlich das 3:2 auf dem Kopf, doch die Kugel fliegt knapp über den Querbalken.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 3:1 durch David Pisot
Oha, geht hier doch noch was für Ingolstadt? Bei einem Eckball schlafen die Paderborner gewaltig und am langen Pfosten vollendet Pisot durch die Beine von Kruse. "Nur" noch 3:1 für den SCP.

Die Spannung ist raus. Das Schmidt-Team verteidigt weiterhin effektiv gegen eine allerdings auch nicht sonderlich ideenreich agierenden FCI.

... schwacher Eckball von Leitl, der heute auch nicht überzeugen kann.

Eckball für Ingolstadt. Nach dem letzten fiel ja das 3:0 auf der Gegenseite...

Gefährlich vor die Kiste kommen nun zur Abwechslung aber mal die Ingolstädter. Hartmann kommt aber nicht an die Flanke.

Aus einer sicheren Defensive heraus setzt Paderborn weiterhin Akzente in der Offensive. Gerade über die Flügel ist man heute gefährlich.

Der bislang ziemlich wirkungslose Moritz Hartmann lässt jetzt mal einen Paderborner aussteigen und zieht von rechts gen SCP-Tor. Bertels eilt nach und verhindert im letzten Augenblick den Einschuss. Eine symptomatische Szene: Bei den Hausherren bügelt einer den Fehler eines Mitspielers aus, den Oberbayern fehlt es an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit.

Das Lied darf natürlich jetzt nicht fehlen: Das überaus originelle "Steht auf, wenn ihr ..." schallt von den Rängen. Die Stimmung ist natürlich prächtig bei den heimischen Fans, die der kalt wirkenden Energieteam Arena zumindest im Ansatz etwas Leben einhauchen.

War das schon die Entscheidung? Es sieht ganz danach aus, denn Ingolstadt konnte den Schalter im zweiten Durchgang nur kurzzeitig umlegen, ehe der SCP das Heft wieder in die Hand nahm. Den Schanzern gelingt hier nicht allzu viel und es scheint nicht so, als ob sich so schnell etwas daran ändert.

Tooor für SC Paderborn 07, 3:0 durch Markus Krösche
Ingolstadt läuft nach eigener Ecke in den Konter und kassiert bereits das 16. Auswärtsgegentor! Wemmer wird auf rechts weit angespielt, behält mit seinem Querpass auf den mitgelaufenen Krösche die Übersicht. Der Paderborner Captain bleibt eiskalt vor Kirschstein und überwindet den Keeper mit einem gefühlvollen Lupfer in die Tormitte.

Doch nun die Riesenchance für Ingolstadt durch Quaner! Paderborn steht hinten offen, Buchner legt links in den Sechzehner zu seinem Mitspieler, der aus 8 m am klasse reagierenden Kruse scheitert.

Der SCP hat die Kontrolle über die Partie wieder absolut übernommen. Es sieht stark nach dem ersten Heimsieg aus.

Paderborn ist im zweiten Durchgang angekommen und Wemmer vergibt aus 11 m eine höhere Führung. Vorausgegangen war eine klasse Vorarbeit von Alban Meha von der rechten Flankenseite. Der Albaner macht ein richtig gutes Spiel, gehört nicht nur wegen seines Krachers zum 2:0 zu den besten im Heimteam.

Der noch glücklose Proschwitz taucht nach einem Flankenball alleine vor dem FCI-Gehäuse auf, steht aber zum Glück für die Schanzer im Abseits.

Die Möhlmann-Elf bleibt die aktivere Mannschaft im zweiten Durchgang. Das Bild der ersten Hälfte hat sich so verkehrt. Der SCP verlegt sich aufs Kontern und das ist aufgrund der 2:0-Führung auch allzu verständlich.

Beide Mannschaften liefern sich momentan einen Schlagabtausch, ohne Torraumszenen jedoch. Ingolstadt geht nun deutlich entschlossener zu Werke.

Nun auch ein Wechsel bei den Ostwestfalen: Kara ersetzt Brandy.

Und der US-Amerikaner Buddle ist gleich da und zeichnet verantwortlich für die erste (!) Torchance der Schanzer. Aus schräger Position und 10 m zieht er ab, Kruse ist auf dem Posten und pariert.

Paderborn spielt personell unverändert weiter. Bei den Gästen kommt Angreifer Edson Buddle für José Ikeng. Stefan Leitl rückt vom offensiven ins defensive Mittelfeld.

Halbzeitfazit:
Nach einer ordentlichen Vorstellung geht der SC Paderborn mit einer relativ beruhigenden 2:0-Führung in die Pause. In einer recht ereignislosen ersten Hälfte zeigten sich die Hausherren torgefährlicher und vor allem deutlich effektiver als der FCI. Zunächst traf Bertels per Kopf zur Führung, die Meha mit einem tollen, aber nicht unhaltbaren Distanzkracher ausbaute. Die Schanzer traten in der Offensive recht harmlos auf, ließen Ideen und die Durchschlagskraft vermissen. Will man noch etwas mitnehmen aus Ostwestfalen, bedarf es einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang.

Proschwitz hat das 3:0 auf dem Fuß! Junge, Junge, was für eine Chance!!! Der Paderborner Stürmer bekommt zentral im Strafraum ungedeckt die Kugel, tritt aber über diese. Eine Szene, die unter den "Best of Slap-stick" in der Saisonrückschau auftauchen dürfte.

Paderborn ist mit 2:0 vorne und dürfte sich das eigentlich nicht mehr nehmen lassen. Eigentlich! Denn fällt ein Tor für Ingolstadt, ist hier alles wieder offen!

Ruhender Ball für die Gäste, die daraus herzlich wenig machen. Leitl macht es kurz, legt quer zu Fink. Der flankt direkt in die Arme von Lukas Kruse.

Die Partie plätschert nun vor sich hin, beide Mannschaften scheinen sich schon auf die Pause einzustellen. Paderborn braucht momentan nicht, die Gäste können nicht.

Tooor für SC Paderborn 07, 2:0 durch Alban Meha
Sind die Hausherren effektiv! Alushi legt 30 m vor dem Tor quer zu Meha, der völlig unbedrängt abziehen kann. Das Leder schlägt zentral direkt unter Latte ein. Gut, das war ein Pfund, aber Kirschstein macht hier keine gute Figur und greift am Ball vorbei.

Fink auf Ingolstäder Seite nun mit der gefährlichen Hereingabe, die Ikeng nicht erreichen kann. Brückner tut den Gästen einen Gefallen und klärt den "toten Ball" dennoch zur Ecke. Leitl bringt diese zu lasch vor die Kiste, so dass Kruse das Leder locker pflücken kann.

Die Westfalen lassen sich gehörig in die Defensive drängen, zeigen sich dann aber am und im Strafraum zweikampfstark und lassen so keine Abschlüsse der Schanzer zu.

Die Begegnung nimmt, auch bedingt durch die Paderborner Führung, an Fahrt auf. Die Gäste sind deutlich aktiver und holen eine Ecke heraus. Im Anschluss an diese versucht es Pisot mit einem Schlenzer, der abgefälscht wird und sich so gefährlich nur knapp über die Latte senkt. Die folgende erneute Ecke bringt nichts ein.

... knapp drüber! Meha, der ja schon das 1:0 vorgelegt hat, bringt den Standard mit Schmackes direkt vor die Kiste, wo Proschwitz mit seinem Kopfball Pech hat.

Biliskov setzt im Luftkampf den Ellenbogen ein. Freistoß für den SCP aus gut 30 m...

Leitl mit dem öffnenden Ball rechts in den Strafraum zu Bambara, doch etwas zu weit. Doch das Möhlmann-Team ist nun bemühter!

Jetzt muss von den Gästen mehr kommen! Doch zunächst sind die Paderborner erneut im Angriff. Der quirlige Sören Brandy erarbeitet die nächste Ecke, aus der das Heimteam allerdings kein Kapital schlagen kann.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Thomas Bertels
Führung für die Ostwestfalen! Meha bringt eine Freistoßflanke von der linken Seite mit Zug in den Sechzehner. Am Elfmeterpunkt steigt Bertels am höchsten und vollendet per Kopf in den rechten Winkel. Keine Chance für Kirschstein.

Brandy wird von Alushi auf die Reise geschickt. Für einen direkten Abschluss ist der Winkel zu spitz, so dass es Paderborns Nr. 21 mit einer flachen Hereingabe in den Fünfer versucht. Blöd nur, dass da kein anderer SC-Akteur ist. Sascha Kirschstein freut's, er schnappt sich die Kugel.

Die Schützlinge von Benno Möhlmann werden etwas mutiger. Insgesamt ist es gerade gemessen an Torgefahr eine absolut ausgeglichene Partie auf noch überaus überschaubarem Niveau.

Gelbe Karte für José Ikeng (FC Ingolstadt 04)
Der Deutsch-Kameruner verliert den Zweikampf gegen Wemmer und tritt diesem dann von hinten in die Hacken - es gibt die erste Verwarnung.

Die Oberbayern dagegen verlagern sich bislang auf Konter. Einen solchen setzt Quaner in den Sand, denn sein Flankenball von der linken Außenbahn ist viel zu weit.

Paderborn baut das Spiel gemächlich von hinten auf. Raumgewinn gleich null und so schießt man bekanntlich kein Tor.

Die Ostwestfalen also mit der ersten Chance und auch sonst machen die Hausherren hier das Spiel und den besseren Eindruck. So richtig vom Hocker reißt das aber keinen.

... Proschwitz bringt diese an den kurzen Pfosten, wo Gonther angerauscht kommt. Doch der Innenverteidiger des SCP kommt nicht an die Kugel, sonst hätte es hier garantiert 1:0 gestanden! Da haben die Gäste mächtig Glück gehabt!

Krösche schickt Brandy auf die Grundlinie, dessen gefährliche Flanke im Fünfer zur Ecke geklärt wird...

Es tut sich noch nicht allzu viel hier, das Geschehen spielt sich ausschließlich zwischen den Strafräumen ab. Der FCI traut sich nun mal nach vorne, kommt über Quaner auf links. Dieser bedient Leitl, dessen Hereingabe keinen Mitspieler findet.

Zum ersten Mal nähert sich ein Team dem gegnerischen Tor. Proschwitz geht über den rechten Flügel bis auf die Grundlinie, wird dann aber erfolgreich von einem Ingolstädter abgedrängt. Es gibt Abstoß für die Schanzer.

Los geht's! Der komplett in Weiß antretende FCI hat angestoßen. Paderborn trägt komplett schwarz.

Die Mannschaften laufen ein in die Arena, die gemessen am schönen Wetter ziemlich spärlich gefüllt ist. Es werden rund 6.000 Zuschauer sein, im Gästeblock tummeln sich gerade mal zwei Dutzend Fans der Schanzer.

Der Unparteiische heißt hier Marcel Unger, ihm assistieren Sebastian Schmickartz und Martin Bärmann.

Beim Heimteam gibt es keine Veränderungen in der Startelf im Vergleich zum Kantersieg in Bochum. Roger Schmidt setzt also auf ein 4-4-2 mit Nick Proschwitz und Sören Brandy im Angriff.
Beim FCI, der im 4-2-3-1 mit Moritz Hartmann im Angriff und Routinier Stefan Leitl als hängende Spitze antritt, rücken Fink, Ikeng und Quaner in die erste Elf. Für das Trio müssen Schäfer, Gerber und Buddle zunächst auf die Bank.

So auswärtsschwach der FCI ist, so heimschwach sind die Paderborner bisher in dieser Saison. In drei Spielen vor eigenem Publikum gelang noch kein Sieg, was sich heute natürlich ändern soll.

Erst vor gut fünf Monaten duellierten sich die heutigen Konkurrenten das letzte Mal, auch in der Energieteam Arena. 1:1 hieß es am Ende nach Treffern von Toni Wachsmuth und Stefan Leitl.

Auch der heutige Gegner FC Ingolstadt hat sich nach einem alles andere als berauschenden Saisonstart (zwei Zähler aus fünf Partien) gefangen und konnte zwei der letzten drei Begegnungen gewinnen: 3:1 gegen Rostock und 4:2 gegen Dresden. Dazwischen lag die 1:4-Niederlage bei Union Berlin und so ist die sportliche Situation bei erst acht Punkten weitaus weniger entspannend als bei den Paderbornern. Vor allem auswärts muss für die Schanzer endlich mal der Knoten platzen, denn auf fremdem Platz lautet die klägliche Bilanz nach vier Partien in dieser Spielzeit 0 Punkte und 1:13 Tore.

Sechs Punkte zum oberen Relegationsplatz, sieben zum unteren - der Tabellenachte aus Paderborn stellt derzeit das absolute Mittelmaß des Unterhauses dar. Zuletzt war bei den Ostwestfalen zweifellos ein Aufwärtstrend zu erkennen: 2:1 in Dresden, dann zwei Nullnummern gegen Frankfurt und Aachen, ehe die Schützlinge von Roger Schmidt die absolute Verunsicherung des VfL Bochum auszunutzen wussten und mit einem glatten 4:0 im Gepäck aus dem Ruhrgebiet zurückkehrten.