Fazit:
Nach 90 meist weniger schön anzusehenden Minuten gehen beide Teams mit einem Punkt nach Hause, mit dem beide aber nicht restlos zufrieden sein können. Auf der einen Seite hätte der FSV seine glückliche Führung konsequenter verteidigen müssen, auf der anderen Seite hätte die Eintracht deutlich früher als in der 88. Minute einen Nutzen aus der eigenen Überlegenheit ziehen müssen. So trennen sich beide unentschieden und Frankfurt wartet immer noch auf den ersten Heimsieg. Der Aufsteiger hingegen setzt seine bisherige Erfolgsgeschichte fort. Auch wenn es heute kurz nicht danach aussah.

Gelbe Karte für Sven Müller (FSV Frankfurt)
Nach einem Zweikampf mit Theuerkauf gibt Müller dem Gegner einige böse Worte mit auf den Weg. Die hat der Schiedsrichter gehört und ahndet das mit einer Verwarnung.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:1 durch Pierre Merkel
Lieberknecht mit dem berühmten "Goldenen Händchen": Der eingewechselte Merkel steigt nach einem Freistoß, den Zimmermann von links getreten hat, am höchsten und verlängert den Ball mit dem Kopf ins lange Eck des FSV-Tores. Klandt regt sich verständlicherweise auf, dass seine Abwehrspieler sich Minuten vor dem Ende ein so einfaches Tor einschenken lassen.

Gelbe Karte für Markus Hofmeier (FSV Frankfurt)
Der Debütant sieht auch direkt seine erste Verwarnung.

Einwechslung bei Eintracht Braunschweig: Pierre Merkel
Lieberknecht bringt für die letzten gut fünf Minuten einen weiteren Stürmer.

Petersch meckert, ist gefrustet, weil Gledson den Ball erst geschickt abgeschirmt und dann ein Stürmerfoul provoziert hat. Nicht nur in dieser Szene merkt man den Gelben ihre verständliche Unzufriedenheit mit dem Spielverlauf an.

Kommt Braunschweig nochmal? Petersch bringt eine gefährliche Flanke von rechts, die Zimmermann und Vrančić aber knapp verpassen...

Tooor für FSV Frankfurt, 1:0 durch Macauley Chrisantus
Das ist überraschend! Eigentlich haben die FSVler ihre Chance schon im Sande verlaufen lassen, da sieht Benyamina den freien Müller auf rechts. Der geht zur Grundlinie durch und flankt von dort relativ lasch nach innen. Irgendwas scheint aber die komplette Hintermannschaft der Gäste gedanklich zu beschäftigen und so kann Chrisantus den Ball im Rücken seiner Gegner direkt nehmen. Sekunden später schlägt es unten rechts im Kasten der Gäste ein, Davari kann die glückliche Führung der Frankfurter nicht verhindern.

Zu kompliziert... Benyamina steht frei vorm Tor, legt aber dann doch noch auf Hofmeier zurück. Der steht aber relativ schlecht und sein Ball wird folgerichtig auch abgeblockt.

Lange dauert es nicht mehr, dann können Davari und Benyamina hier eine Selbsthilfegruppe der Unterbeschäftigten aufmachen... Umso beachtlicher, dass beide bei der FSV-Großchance vor wenigen Minuten ihre Klasse demonstrieren konnten.

Einwechslung bei FSV Frankfurt: Sven Müller
Der letzte Wechsel der Frankfurter. Ob er dem Team die nötigen Impulse gibt, um hier zu gewinnen?

Einwechselspieler Zimmermann fast mit der Führung: Nach einer Ecke bekommt der FSV den Ball nicht geklärt und das Leder kommt nach links außen. Vom Strafraumeck schlenzt dort Zimmermann auf den langen Pfosten, Klandt lenkt den Ball aber toll um den Balken. Nach der tollen Szene gibt es deshalb eine Ecke für die Eintracht, die aber bedeutend unspektakulärer und gefahrlos bleibt.

Zweitliga-Debütant Hofmeier haut aus der Distanz drauf, zielt aber deutlich zu hoch. Dennoch: Der Junge hat Mut.

Der Doppelwechsel bei den Gelben: Lieberknecht reagiert damit auf die aufkeimenden Angriffsbemühungen der Gastgeber.

Großchance Benyamina! Durch Zufall kommt der Stürmer im Strafraum der Gäste an den Ball und legt sich den Ball mit etwas Glück auf den linken Fuß. Mit dem zieht er aus kürzester Distanz ab, trifft aber Davari, der lange stehen bleibt. Die beste Chance seit langem...

Benyamina muss langsam aufpassen, dass er sich keine Zerrung holt. Seine Muskeln dürfte inzwischen absolut kalt sein, schließlich erhält der FSV-Angreifer hier quasi keine Zuspiele. Dennoch lauert er konsequent an der Grenze zum Abseits. Wenn das seine Mitspieler jetzt noch sehen würden...

Steilpass auf Boland, der links in die Tiefe startet. Er gewinnt das Laufduell zum Ball gegen Gledson, der die folgende Flanke aber locker abblockt. Das war zu einfach, was der Braunschweiger da gezeigt hat.

Einwechslung bei FSV Frankfurt: Macauley Chrisantus
Der in den letzten Minuten durch mehrere Fouls aufgefallene Gueye geht, ein neuer Stürmer kommt. Ob er mehr Gefahr als seine Teamkollegen ausstrahlen wird?

Mehrfachchance für Braunschweig: Kruppke und Kessel versuchen es jeweils mehrfach aus der Distanz, werden aber erst immer abgeblockt, um dann an Klandt zu scheitern. Der Torwart macht hier einen souveränen Eindruck.

In den ersten Minuten nach der Pause verläuft das Spiel so wie zuvor: Die Eintracht kombiniert gut über die Außen, der FSV kommt nicht richtig in die Partie.

Einwechslung bei FSV Frankfurt: Markus Hofmeier
Boysen wechselt im defensiven Mittelfeld, mal sehen, was es bringt.

Halbzeitfazit:
Es kann nur besser werden: In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer Gastgeber, die ihre Ballgewinne nicht in Chancen ummünzen konnten, und Gäste, die mehr vom Spiel haben, bisher aber dennoch vor dem Tor zu ungefährlich blieben. Bleibt zu hoffen, dass die Trainer in der Pause die richtigen Worte finden, um ihren Teams mehr Schwung zu geben. Dem Spiel würde das ohne Zweifel gut tun.

Symptomatisch: N'Diaye setzt sich über rechts wunderbar durch, nur um dann relativ unbedrängt eine viel zu schwache Flanke in die Mitte zu schlagen. Die kann Davari locker aufnehmen. Der FSV ist hier zu harmlos bisher.

Gelbe Karte für Alexander Huber (FSV Frankfurt)
Die dritte Verwarnung für die Gastgeber: Huber legt Kruppke an der Strafraumgrenze, der anschließende Freistoß bleibt ungefährlich.

Gut mitgedacht von Gueye, der den Ball im Strafraum der Gäste auf Stark zurücklegt. Der haut aber voll am Leder vorbei und macht mit dieser Unkonzentriertheit die Chance zunichte.

FSV-Stürmer Benyamina steht hier bisher auf verlorenem Posten: Das Mittelfeld der Frankfurter kommt nur schwer zum Zug, verzettelt sich zu oft in Zweikämpfen, wenn der eigene Ballbesitz eigentlich für Angriffe genutzt werden müsste. So gewinnt man das Spiel hier nicht.

Großchance für Fetsch! Der Mittelstürmer der Eintracht bekommt ein schönes Anspiel aus dem rechten Halbfeld und steht plötzlich frei im Strafraum vor Klandt. Doch der Angreifer trifft den Ball nicht richtig, der Torwart kann letztlich sicher parieren.

Gelbe Karte für Marcel Gaus (FSV Frankfurt)
Zur Überraschung aller Beteiligten sieht der Frankfurter dafür Gelb.

Die Eintracht kontert über Boland, der vom gelernten Stürmer Gaus gestoppt wird...

Die erste Ecke für den FSV... Sie wird klar rausgeköpft.

Was Yelen damit bezwecken wollte, weiß er wohl selber nicht: Der FSV-Kreative setzt erst zum Dribbling an und versucht dann einen viel zu laschen Hakenpass zu N'Diaye zu bringen. Der kommt nicht an, auch weil Reichel rustikal einsteigt. Einen Freistoß gibt es dafür aber nicht.

Gelbe Karte für Momar N'Diaye (FSV Frankfurt)
Ein klassisches Frustfoul des FSV-Angreifers.

Jetzt mal Kruppke mit einem schönen Kopfball, den Klandt letztlich aber sicher hält. Vorausgegangen war der Szene, wie nicht anders zu erwarten, ein Freistoß für Braunschweig, getreten von Vrančić.

Am ehesten scheint die Eintracht hier momentan über Standards zum Erfolg kommen zu können, bei denen immer wieder Fetsch gesucht wird. Noch kommt der Stürmer der Gäste hier aber nicht zum Abschluss.

Die Angriffe der Braunschweiger lassen jetzt nach... Das Spielgeschehen konzentriert sich entsprechend im Mittelfeld, die wenigen Offensivaktionen laufen entweder über N'Diaye auf Seiten der Gastgeber oder über die rechte Seite der Gäste.

Die Eintracht attackiert hier früh, der FSV kommt nur schwer ins Spiel.

Der anschließende Freistoß bringt aber keine Gefahr für das Tor der Gastgeber, auch wenn Klandt den Ball erst spät sieht.

Schreckliche Schreie lassen das Volksbank-Stadio erzittern: Boland bricht nach einem Zweikampf mit Huber zusammen, kann aber - als der Freistoß feststeht - weiterspielen. Man kennt das ja.

Nicht ungefährlich: Yelen bringt eine Flanke von der rechten Eckfahne nach innen, N'Diaye fliegt am Ball vorbei. Der Nachschuss von Gaus geht dann klar am Tor vorbei.

Das erste Foul der Partie von Gueye. Der Frankfurter hält gegen Boland den Fuß drauf, nach einem Freistoß ist aber wieder alles gut.

Erster Aufruhr in der FSV-Abwehr: Gledson muss eine gefährliche Flanke von Kessel ins Toraus köpfen. Er regt sich auf, dass seine Außenverteidiger die Szene nicht vorher verhindert haben, der Standard bleibt aber völlig ungefährlich.

Robert Hartmann wird das Spiel leiten, bei dem sich der FSV in blau-schwarz und die Eintracht in gelb gegenüber stehen.

Doch Vergangenheit bleibt Vergangenheit, gleich beginnt ein neues Spiel. Die äußeren Bedingungen sind dabei hervorragend, im Volksbank-Stadion herrscht Sonnenschein. Um die viertausend Zuschauer können das bestätigen, jubeln jetzt aber lieber den Mannschaften zu, die jetzt das Spielfeld betreten.

Dazu kommt noch, dass Braunschweig nach Fürth über die stärkste Abwehr der Liga verfügt - erst sieben Gegentreffer bisher - , während der FSV schon ganze vier mal keinen Treffer erzielen konnte. Dabei hat die Offensive der Hessen durchaus Potential, wie sie mit vier Toren beim Sieg gegen den KSC zeigte. Einzig: Sie zeigt ihr Können viel zu selten.

Genau das wird gegen Braunschweig aber ziemlich schwierig. Abgesehen von einem 0:0 in Rostock konnten die Niedersachsen nämlich bei allen Auftritten in der Fremde einen Sieg feiern, sind damit auf fremden Plätzen noch ohne Niederlage. Das gibt natürlich ordentlich Selbstvertrauen, Ausfälle hin oder her.

Das Einen Leid ist des Anderen Freud: Dank dieser Braunschweiger Personalien und da beim FSV nur Tosunoğlu und Tae Yun ausfallen, machen sich die Gastgeber gewisse Hoffnungen, heute endlich den ersten Heimsieg einfahren zu können. Bisher lief es vor heimischen Publikum nämlich alles andere als gut für die Frankfurter. Drei mal spielte man Unentschieden, ein mal setzte es gegen den Lokalrivalen Eintracht Frankfurt eine derbe 0:4-Schlappe. Will man sich etwas von den Abstiegsrängen distanzieren, sollte dieser Heimfluch heute ein Ende haben.

Geschwächt werden die starken Gäste heute aber durch mehrere Ausfälle. Definitiv muss Trainer Lieberknecht wohl auf Stammtorwart Petkovic (verletzt) und Angreifer Kumbela (Gelb-Rot-Sperre) verzichten, aber auch Dogan und Kos werden wohl nicht mitwirken können. Dementsprechend werden die Zuschauer heute einige neue Gesichter in der Eintracht-Elf sehen.

Der FSV kann damit nicht annähernd mithalten und hat bisher erst sieben Punkte auf dem Konto. Damit steht das von Hans-Jürgen Boysen trainierte Team nur auf Rang zwölf und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, die der heutige Gegner schon weit hinter sich gelassen hat. Wer angesichts dieser Konstellation heute Favorit ist, dürfte klar sein.

Im Frankfurt Volksbank-Stadion erwarten die Gastgeber heute zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Aufsteiger aus Braunschweig. Doch anders als vor Saison erwartet, sind die Zweitligaveteranen aus Hessen (seit 2008 in der Liga, letzte Saison Platz 13) dabei allerdings keineswegs der Favorit. Den Braunschweig entwickelt bisher kein Interesse daran, nach dem Aufstieg gegen den direkten Wiederabstieg anzukämpfen, und spielt fröhlich ganz oben mit. Mit ansprechendem Fußball hat die Eintracht dabei in acht Spielen schon 18 Punkte gesammelt. Das ergibt den vierten Platz, die Aufstiegsränge direkt vor der Nase.

Herzlich willkommen zum Liveticker der Zweitligapartie zwischen dem FSV Frankfurt und Eintracht Braunschweig.