Fazit:
Aus und vorbei, Union Berlin feiert den fünften Heimsieg in Folge. Viel zu sagen gibt es zu dieser Partie nicht. Berlin war dem Karlsruher SC über die gesamten 90 Minuten überlegen, spielte schnell, direkt und clever. Die Badener dagegen machten es in der Offensive viel zu kompliziert und waren defensiv oft langsam, behäbig und viel zu weit vom Gegner weg. Kurz: Der Sieg für Union geht absolut in Ordnung. Die Gastgeber setzen sich damit in der oberen Tabellenhälfte fest, während es für die Gäste nur einen Blick gibt: den nach unten. In Karlsruhe steht die Mitgliederversammlung an. Dort dürfte es viel zu erklären geben. Das war es aus Köpenick, einen schönen Nachmittag!

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Eine Minute gibt es obendrauf.

Wieder sorgt Lavrič für Gefahr im Berliner 16er, rutscht dann aber gegen drei Mann weg. Der Mann hat nun schon für mehr Verwirrung beim Gastgeber gesorgt als seine gesamte Truppe zuvor zusammen.

Drei Minuten noch. Munteres Auslaufen in Köpenick.

Torchance für Karlsruhe! Ja, wirklich! Flanke von rechts an den Fünfer, genau auf Lavrič. Der steigt zum Kopfball hoch, hat aber das falsche Timing. Kein Problem für Glinker.

Noch acht Minuten. Berlin zieht sich nun zurück, lässt die Gäste den Ball durch die eigenen Reihen schieben. So bitter das für Anhänger der Badener ist: Die können mit dem Leder heute sowieso nichts anfangen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 2:0 durch Michael Parensen
Das war's dann wohl! Und wieder müssen sich die Karlsruher an die eigene Nase fassen! Eine Flanke von rechts klären die Gäste vor die Füße von Parensen. Staffeldt steht zwar bei ihm, greift aber einfach nicht ein. Der Berliner bedankt sich, hält mit dem linken Außenrist einfach mal drauf. Gar nicht unbedingt super platziert, aber Orlishausen sieht das Leder viel zu spät.

Guter Antritt von Parensen, der ein ums andere Mal viel zu leicht an den Strafraum kommt. Nach einigen misslungenen Flanken entscheidet er sich jetzt für den Haken in den 16er und lässt einen Abschluss aufs kurze Eck folgen. Einen Meter vorbei.

Die Uhr tickt und tickt. Sie tickt für Union und gegen Karlsruhe. Wann kommt das große Aufbäumen der Gäste? Wann werfen sie hier das höchste Risiko rein? Oder können sie heute nicht mehr als das, was sie bislang anbieten?

Mosquera vernichtet die Megachance! Riesendusel für die Gäste! Mosquera und Quiring spielen sich mit einem schönen Doppelpass in den Karlsruher Strafraum. Wie so oft verliert die Abwehr der Gäste die Orientierung, so dass Mosquera plötzlich ganz allein vor Orlishausen auftaucht. Aber er hat seine Nerven nicht im Griff und schiebt den Ball am langen linken Eck vorbei. Was für eine Chance!

Der folgende Freistoß verpufft im Berliner Defensivgewühl. Wieder keine Chance, wieder kein Torschuss.

Gelbe Karte für John Mosquera (1. FC Union Berlin)
Klare Gelbe für den Berliner Stürmer, der gegen Fink den Schlappen drüber hält. Wieso Hartmann hier allerdings nicht den Vorteil für den KSC abwartet, weiß nur er selbst.

Zwanzig Minuten sind noch zu gehen an der Alten Försterei. Mittlerweile ist es ein Duell auf Augenhöhe, das aber größtenteils im Mittelfeld stattfindet. Karlsruhe wehrt sich nach Kräften, keine Frage. Aber nach vorne ist das bisher einfach zu wenig.

Auf der anderen Seite geht mit Savran der agilste Spieler auf dem Feld raus. Für ihn kommt Silvio zu seinem Comeback nach langer Verletzungspause.

Rainer Scharinger zieht seine einzig verbliebene offensive Option: Der angeschlagene Bogdan Müller geht raus, der angeschlagene Klemen Lavrič kommt.

Die Gäste haben zwar bereits 15 Gegentore nach Standards kassiert, scheinen sich aber zumindest für den Moment gefangen zu haben. Sie wirken bei Union-Standards nun wesentlich sicherer als vor dem Seitenwechsel.

Savran holt die nächste Ecke für Union raus.

Gelbe Karte für Dennis Kempe (Karlsruher SC)
Und gleich die Nächste hinterher. Kempe legt Mosquera im Mittelfeld, völlig unnötiges Foul. Für den Karlsruher Innenverteidiger hat das Folgen, er muss kommende Woche aussetzen.

Gelbe Karte für Giuseppe Aquaro (Karlsruher SC)
Erste Karte der Partie nach einem nicht allzu harten Foul. Doch es war das sechste oder siebte von Aquaro, daher geht die Karte in Ordnung.

Dafür muss er eigentlich ausgewechselt werden! Buckley hat auf links alle Zeit der Welt, kein Berliner weit und breit. Er kann stehen bleiben, schauen, sich das Leder zurechtlegen, schauen, flanken, was auch immer er will. und was macht er? Den Ball aus dem Lauf hinter das Tor schaufeln. Nicht der erste Fauxpas des Südafrikaners.

Guter Konter der Gastgeber. Savran holt sich den Ball im Mittelkreis, schaltet blitzschnell um und spielt in den Lauf von Mosquera. Der wird von zwei Mann bedrängt und verzieht aus 20 Metern. Endlcih scheint wieder ein bißchen Tempo rein zu kommen!

Riesenchance für den KSC! Aus dem Nichts hat Anton Fink die Ausgleichschance. Fink kommt nach der Behandlung auf den Platz zurück, schleicht sich vorne rein und bekommt den langen Ball. Die Berliner Defensive hat ihn nicht auf der Rechnung, weswegen sich keiner zu ihm orientiert. Finke löffelt den Ball aus fünf Metern Richtung langes Eck, doch Glinker verhindert mit einer Glanzreaktion den Einschlag.

Das schmerzt! Fink und Karl rauschen in der Luft zusammen, Karl verwechselt Finks Hinterkopf mit dem Spielball. Der Karlsruher geht benommen zu Boden und muss erstmal behandelt werden.

Gute Idee eigentlich! Alles rechnet mit einer Freistoßflanke. Doch dann tippt Müller den Ball im Vorbeischlendern an, Fink startet mit Turbo durch und zieht aus 25 Metern ab. Allerdings werfen sich zwei Rote in die Schussbahn und blocken ab.

Allzu viel Spielfluss gab es bereits in den ersten 45 Minuten nicht, jetzt gibt es noch weniger. Freistoß nun ausnahmsweise mal für die Gäste.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit haben ein Motto: Hoch und weit. Und dann hilft die Hoffnung. Auf beiden Seiten funktioniert das Ganze nur bedingt.

Mattuschka trifft erneut die Mauer, der Ball trudelt zur Ecke. Doch Hartmann hat ein Stürmerfoul im Getümmel gesehen und sagt: Freistoß für Karlsruhe.

Weiter geht's, wie es aufgehört hat. Freistoß für Union aus 23 Metern...

Halbzeifazit:
Union Berlin führt gegen den Karlsruher SC mit 1:0 und das geht auch durchaus in Ordnung. Die Gastgeber begannen ganz stark, wirbelten Karlsruhe vor allem bei Standards gehörig durcheinander. Die Gäste fanden dagegen überhaupt nicht ins Spiel. Erst als Union nach einer guten halben Stunde auf die Bremse drückte nahmen die Badener an der Partie teil - ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Berlin hat alles im Griff, muss sich allerdings vorwerfen lassen, nicht längst ein zweites Tor nachgelegt zu haben. Bis gleich.

Langer Ball der Berliner aus dem Mittelfeld. Savran entwischt Aquaro, hätte freie Bahn. Doch Orlishausen antizipiert gut, kommt raus und hat den Ball.

Zwei Minuten sind es noch bis zur Pause. Geht noch was?

Nächste Ecke für die Gäste. Glinker fängt ganz sicher ab. Immerhin werden die Berliner nun ab und an zu Klärungsaktionen gezwungen. Was aber auch daran liegt, dass die Gastgeber sich momentan ein wenig zu arg zurücklehnen.

Immer und immer wieder kommt Union mit einfachsten Mitteln über links durch. Ein einziger Doppelpass reicht schon, um Karlsruhes Defensive aus den Angeln zu heben. Die Badener müssen einfach näher ran an den Gegner, da steht keiner dem Gegenspieler auf den Füßen. Rainer Scharinger wird es mit Grausen sehen.

Nein. Nicht jetzt. Schlechte Ecke von Krebs, Union hat keine Mühe. Die Gäste spielen viel zu unpräzise.

Vielleicht jetzt? Ecke für den KSC.

Das Gute für die Karlsruher ist: Es steht nur 0:1 aus ihrer Sicht. aber so langsam muss sich der Gast mal im Spiel anmelden!

Uiuiui, da hat sich Glinker um ein Haar böse verschätzt! Einen viel zu weiten Ball der Gäste kann Berlins Keeper eigentlich in Ruhe abfangen. Doch er kommt zu langsam raus, Müller setzt nach und plötzlich wird's ganz eng. Am Ende hilft nur noch die eingesprungene Grätsche, um die Situation zu klären.

Karlsruhe klärt den Standard souverän. Dürfte das erste Mal in diesem Spiel sein.

Das Spiel nimmt nun etwas Tempo auf, weil Karlsruhe mehr Risiko geht. Mit dem Ergebnis, dass Union kontert. Ecke...

Das muss das 2:0 sein! Berlin führt einen Freistoß schnell aus, kommt über rechts überfallartig nach vorne. Das geht viel zu schnell für den KSC. Bis die Gäste schalten ist Mattuschka schon völlig blank am Elferpunkt, gerät aber in Rücklage und schießt drüber. Freier kann man nicht stehen!

Wir verzeichnen einen Torschuss der Badener. Buckley zieht aus 25 Metern ab, weil er keine Anspielstationen findet. Viel zu wenig Bewegung bei den Gästen! Der Schuss des Südafrikaners ist allerdings ziemlich mau.

Wieder Gefahr, wieder durch einen Freistoß. Diesmal versucht es Kohlmann mit der flachen Variante unter der Mauer durch. Doch Orlishausen hat aufgepasst.

Freistoß um Freistoß verursachen die Gäste vor dem eigenen Strafraum. Union ist mittlerweile vollkommen überlegen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:0 durch Christopher Quiring
Und da ist es dann passiert. Der Freistoß kommt scharf in den Fünfer. Orlishausen will wegfausten, stellt sich dabei aber ziemlich dumm an. Er wischt halb neben den Ball, halb trifft er ihn. Das Ergebnis: Das Leder prallt an den Körper von Quiring und von dort über die Linie. Bitter für Karlsruhe, aber hochverdient für Union.

Nächster Freistoß für die Eisernen, nun sind wir links an der Grundlinie angekommen.

Die Anfangsviertelstunde ist fast rum und noch immer sucht der KSC den Schlüssel zu diesem Spiel. gefährlich ist bislang nur eine Mannschaft und das sind die Gastgeber.

Mattuschka versucht es wieder, scheitert aber an der Mauer. Die Badener sollten nicht zu viele Freistöße aus ähnlicher Position zulassen.

Wieder langt Aquaro vor dem eigenen Strafraum hin, diesmal lässt er Kohlmann auflaufen. Freistoß für Union aus 20 Metern linker Position...

Kein schlechter Spielzug der Gäste: Über rechts treiben sie den Ball nach vorne. Buckley und Müller lassen sich raus fallen, sorgen für Überzahl. Dann kommt der Pass in den Rücken der Abwehr, wo Haas sofort abzieht - geblockt.

An die Latte! Klasse Freistoß von Mattuschka, der den Ball perfekt auf den rechten Giebel lenkt. Zu perfekt! Das Gebälk wackelt, Orlishausen schaut nur hinterher. Ganz viel Glück für die Gäste!

Aquaro schiebt Mosquera mit dem Ellenbogen weg, Freistoß für die Gastgeber. Der Ball liegt 19 Meter zentral vor dem Tor. Super Position!

Zweite Chance des Spiels, wieder für Union. Und fast eine Kopie des ersten Angriffs: Diesmal wird Savran links geschickt, der legt mit der Hacke zurück auf Parensen. Zweite halbhohe Hereingabe von ihm, aber diesmal kommt der Ball zu nah ans Tor.

Die erste Aufregung hat sich schnell wieder gelegt, nun geht es erstmal gemütlich zu. Karlsruhe hat viel Ballbesitz, versucht das Spiel an sich zu reißen. Gelingt noch nicht so ganz...

Keine Minute ist gespielt und schon hat Union die erste richtig gute Chance! Mattuschka behält im Mittelfeld die Übersicht, schickt Parensen links auf die Reise. Der bringt den Ball scharf vor die Kiste, doch Freund und Feind verpassen.

Das Spiel läuft. Schiedsrichter Robert Hartmann gibt den Ball frei.

Die Rollen in der Försterei sind heute klar verteilt, Union ist favorisiert. Doch der KSC wird sich in den Minuten vor dem Anpfiff sicherlich noch einmal auf den 34. Spieltag der Vorsaison zurückbesinnen. Karlsruhe musste gegen Union gewinnen, um den Abstieg zu verhindern - was nach großem Kampf mit 3:2 gelang.

Berlins Trainer Uwe Neuhaus stellt sein Team ebenfalls um: Simon Terodde fällt verletzt aus, für ihn stürmt John Mosquera. Außerdem sitzt Patrick Zoundi nur auf der Bank, für ihn startet Halil Savran.

Hinzu kommt heute die Sperre des Kreativmannes Aleksandr Iashvili. Coach Rainer Scharinger bringt für ihn Matthias Cuntz. Das heißt: Wie schon gegen Fürth spielt Karlsruhe ohne echten Stürmer.

Obwohl doch Einsatz und Leistung zuletzt durchaus stimmten. Am vergangenen Spieltag hatte der neuformierte KSC das Spitzenteam aus Fürth am Rande einer Niederlage - ehe die Franken mit viel Glück in der Nachspielzeit zurückschlugen. Das Glück ist den Gästen derzeit wirklich nicht hold.

Am Selbstvertrauen der Gastgeber sollte es also heute nicht liegen. Ganz anders der KSC. Die Badener grüßen - mal wieder - aus dem Tabellenkeller. Sie scheinen dort einfach nicht raus zu kommen.

Zuvor aber blieben die "Eisernen" drei Spiele in Folge ungeschlagen, holten sieben Punkte. Das kann sich sehen lassen. Noch besser schaut die Heimbilanz aus: Den Auftakt gegen Greuther Fürth verlor man deutlich, danach gewann man vier Heimspiele in Folge.

Union gilt ja mittlerweile schon fast traditionell als Abstiegskandidat, legt jedoch bisher eine ausgezeichnete Saison hin. Zwar geht man in dieses Spiel mit der Erfahrung einer Niederlage am vergangenen Spieltag. Die aber setzte es bei der Frankfurter Eintracht, die immer noch ungeschlagen ist. Wie sagt man so schön: Dort kann man verlieren.

Das Wetter ist derzeit im ganzen Land überragend schön, auch hier in Köpenick. Doch gut lachen hat vor diesem Spiel nur eine der beiden Mannschaften - die Heimelf.