Fazit:
Es soll die letzte Szene des Spiels gewesen sein. 20 gute Minuten reichen insgesamt wenig überzeugenden Paderbornern, um gegen am Ende zu passive Löwen einen Punkt zu holen. Damit bleiben die Westfalen weiter ungeschlagen und sammeln einen weiteren Zähler gegen den Abstieg. Nichts anderes ist schließlich das erklärte Ziel Schmidts und wenn man sich anschaut, was sein Team heute in der Offensive gezeigt hat, wird das schwer genug. Gebracht hat das den Löwen aber auch nichts, die das glückliche Tor Vollands durch gen Ende zu zurückhaltendes Auftreten aufs Spiel setzten. Zwar haben die Gastgeber damit endlich einmal wieder nicht verloren, freuen dürfte das aber besonders Maurer ganz und gar nicht.

In der Nachspielzeit schlägt Bierofka einen Freistoß vor Kruses Kasten, den der kopfballstarke Schindler aber nicht erreicht. Strohdiek köpft den Ball ins Seitenaus.

Einwechslung bei TSV 1860 München: Bobby Wood
Maurer macht sich wohl Sorgen um den Blutdruck seines Spielers und gibt einem frischen Angreifer seine Chance.

Gelbe Karte für Matthew Taylor (SC Paderborn 07)
Der Vorbereiter des Ausgleichs haut Feick rücksichtlos um. Klare Sache, auch er wird verwarnt.

Aigner regt sich tierisch auf und das nicht ohne Grund: Bülow bietet sich eine breite Lücke, durch die er seinen Mitspieler einsetzen könnte, doch der Mittelfeldmann verpatzt den Pass kläglich. Daraufhin macht Aigner das Rumpelstilzchen.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:1 durch Florian Mohr
Und da ist der Treffer für die Gäste! Brückner schlägt einen weiten Ball in den Strafraum der Löwen, wo Taylor sich gut gegen Schindler und Benjamin durchsetzt. Im Fallen bringt er den Ball aufs Tor, doch Király kann zur Seite klären. So fällt der Ball aber dem aufgerückten Innenverteidiger Mohr vor die Füße, der ihn trocken aus spitzem Winkel ins leere Tor schiebt.

Fast der Ausgleich! Kara schlägt den Ball von der linken Torauslinie perfekt auf den zweiten Pfosten, wo Guié-Mien wartet. Geschickt legt sich der Eingewechselte den Ball auf links und zieht ab. Feick rettet für den geschlagenen Király auf der Linie.

Einwechslung bei SC Paderborn 07: Rolf-Christel Guié-Mien
Der ehemalige Bundesliga-Spieler soll mit seiner Erfahrung Ruhe in die konzeptlosen Angriffe der Paderborner bringen. Gut zehn Minuten hat er dafür Zeit.

Gelbe Karte für Enis Alushi (SC Paderborn 07)
Der Paderborner kommt im Zweikampf gegen Aigner klar zu spät...

Schwacher Konter des SC. Nach einem guten Ballgewinn im Mittelfeld spielen die Gäste vier gegen drei, doch Meha bringt den Ball viel zu spät zu Taylor. Der kann nicht unter Druck nicht mehr abschließen.

Wie lange Proschwitz wohl noch spielt? Schmidt dürfte es nicht gerne sehen, wie gefahr- und ideenlos sein Stürmer auftritt. Daran ändert auch ein unplatzierter Schlenzer nichts, der aus knapp 15 Metern zentral auf Király kommt.

Krösche mit dem Schlenzer! Brückner hatte Kara schön eingesetzt und der für seinen Kapitän aufgelegt. Der nimmt von halb links mit viel Gefühl den rechten Winkel ins Visier. Király ist geschlagen, doch der Ball geht Zentimeter am Kasten vorbei. Glück für die Löwen.

Mit einem Doppelwechsel stellt Schmidt auf mehr Offensive und eine Dreierkette um. Mutig, aber wohl nötig, will man hier nicht verlieren.

Einwechslung bei TSV 1860 München: Manuel Schäffler
Halfar hat sein Pulver verschossen...

Proschwitz macht viel zu wenig... Zum wiederholten Mal bringt Brandy den Ball von der Seite gut nach innen. Doch der dort wartende SC-Stürmer bewegt sich zu wenig, um in eine gefährliche Position zu kommen.

Gute Aktion vom ehemaligen Dortmunder: Rukavina nimmt Brückner in dessen Hälfte die Kugel ab und marschiert über rechts in Richtung Strafraum. An dessen Grenze chipt er den Ball schön zu Volland, der sich aber nicht gegen Strohdiek durchsetzen kann.

Gelbe Karte für Christian Strohdiek (SC Paderborn 07)
Lange keinen Karton mehr gesehen... Was Strohdiek mit einem derben Tritt gegen Aigner ändert.

Fast der Traumstart für Rakić. Nach einer guten Flanke von Rukavina kommt der Angreifer zum Kopfball, setzt den aber über das Tor. Er beschwert sich, er sei geschoben worden, was den Unparteiischen aber nicht beeindruckt.

Einwechslung bei TSV 1860 München: Đorđe Rakić
Der angeschlagene Kapitän muss vom Platz...

Peinlich: Brückner spielt einen einfachen Pass über zehn Meter direkt ins Aus.

... aber Proschwitz rennt viel zu früh los und steht klar im Abseits. Das ist und bleibt zu ungefährlich.

Freistoß für Paderborn: Meha läuft an...

60 lässt sich jetzt tief in die eigene Hälfte drängen. Mit dem Platz können die Gäste aber nicht viel anfangen, das SC-Spiel erinnert momentan an ein Handballspiel.

Das Spiel wird unterbrochen, weil Feick am Boden liegt. Proschwitz war dem zierlichen Verteidiger in den Rücken gesprungen, was sichtbar weh getan hat. Nach kurzer Pause geht es aber weiter.

Die Gäste beginnen auch die zweite Hälfte mit viel Elan. Hoffentlich halten sie das Tempo jetzt länger durch, es kann dem Spiel nur gut tun.

Halbzeitfazit:
Es sieht gut aus für die Löwen. In einem zerfahrenen Spiel sind sie auf dem besten Weg, ihre Niederlagenserie zu beenden. Auch wenn sie dafür ein glückliches bis irreguläres Tor benötigten. Denn insgesamt sind die Gastgeber offensiv das engagiertere Team, was allerdings weniger an der eigenen Klasse als an der Harmlosigkeit des SCs liegt. Nur wenn Schmidt dieses Manko in der Pause beheben kann, haben die Gäste hier noch eine realistische Chance auf mindestens einen Punkt.

Starke Szene der Paderborner! Brückner wird auf der linken Seite geschickt und geht bis zur Grundlinie durch. Von dort bringt er den Ball mit etwas Glück zum Elfmeterpunkt. Dort kommt Proschwitz vor seinen Gegnern an den Ball und zieht den aus vollem Lauf aufs rechte Eck. Király ist allerdings hellwach und fängt den Ball sicher.

Kurz vor der Pause nochmal Ecke für die Löwen. Aigner kommt zum Kopfball, stützt sich dabei aber auf. Es gibt Freistoß für den SC.

Insgesamt geht die Führung voll in Ordnung. Paderborn findet offensiv inzwischen kaum noch statt, was Schmidt in der Coaching-Zone zum Ausrasten bringt.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Kevin Volland
Die Hand Gottes? Kruse unterschätzt eine weite Flanke von Lauth, die so von rechts links in den Fünfer segelt. Dort läuft Volland einfach in den Ball und trifft diesen mit Hand, Brust und sonstigen Körperteilen. Irgendwie bringt er das Leder so auf kuriose Weise im Netz unter und hat Glück, hier nicht die gelb-rote Karte zu sehen. Was ihn beim Jubeln aber nicht weiter stört.

Artistisch und nicht ungefährlich klärt Benjamin im eigenen Strafraum per Scherenschlag. Glück für den Namibier, dass da kein Gegner in der Nähe ist. Sonst hätte es wohl einen Strafstoß gegeben.

Gut aufgepasst vom sonst beschäftigungslosen Király. Ein Befreiungsschlag der Gäste-Defensive wird zum Steilpass für Brandy. Doch der Keeper der Löwen spielt mit und köpft den Ball locker zur Seite weg, bevor der blonde Paderborner gefährlich werden kann.

Die Gastgeber sind jetzt drückend überlegen. Doch in Höhe des Strafraums verlieren sie zu oft die Orientierung, weswegen Kruse kaum eingreifen muss.

Gelbe Karte für Daniel Halfar (TSV 1860 München)
Zunehmend harte Zweikämpfe jetzt: Der SC kontert nach einer verunglückten Flanke der Löwen, was Halfar verhindern will. Dazu rutscht er Meha gnadenlos in die Beine, wofür es nur eine Strafe gibt...

Der anfängliche Elan der Gäste ist jetzt verflogen, die Blauen dominieren das Spielgeschehen. Doch die Grundordnung der Paderborner ist noch immer so stabil, dass bemerkenswerte Torchancen der Löwen ausbleiben.

Gelbe Karte für Thomas Bertels (SC Paderborn 07)
Der Paderborner Verteidiger sieht für eine überflüssige Grätsche auf der Außenbahn die Verwarnung.

Gelbe Karte für Benjamin Lauth (TSV 1860 München)
1860 greift an und der Löwen-Kapitän Lauth versucht, Mohr im Strafraum auszutanzen. Durch viel Pech springt der Ball dem Verteidiger an die Hand, weswegen Lauth lautstark einen Strafstoß fordert. Zu lautstark nach Meinung des Schiedsrichters, der wohl aber zu Recht weiterspielen lässt.

Raunen im Stadion: Strohdiek verschätzt sich bei einem langen Ball und genau darauf hat Lauth gelauert. Mit viel Mühe kann der Paderborner den Ball aber doch noch klären.

Zu lässig: Auch wenn Paderborn den taktisch besseren Eindruck macht, dürfen sie mit ihren Chancen nicht zu großzügig umgehen. Das sollte auch Brandy beherzigen, der jetzt eine aussichtsreiche Situation durch einen schlampigen Außenristpass verschenkt.

Alushi aus der Distanz, nachdem Brandy den Ball im gegnerischen Strafraum gut behauptet hat. Der Dropkick des Paderborners ist aber ungefährlich.

Kommt 1860 gefährlich nach vorne, ist fast immer Volland involviert. Eine gute Flanke von Aigner verpasst der zukünftige Hoffenheimer nur denkbar knapp.

Langsam, ganz langsam fangen auch die 60er an, am Geschehen teilzunehmen. Noch immer haben sie aber mit dem tollen Pressing der Gäste große Probleme. Lauth beispielsweise hatte bisher kaum Ballkontakte.

Gelbe Karte für Kevin Volland (TSV 1860 München)
Früh die erste Verwarnung: Volland nimmt einen weiten Ball mit der Hand mit, wofür er regelgerecht verwarnt wird. Was ihn überraschenderweise zu überraschen scheint.

Starke Anfangsphase der Gäste, die hier in den ersten Minuten klar den Ton angeben. Proschwitz flankt jetzt von rechts gut in den Rücken der gegnerischen Abwehr, Krösche verpasst den Ball nur knapp.

Der rechte Verteidiger des SCs taucht sofort im Strafraum der Löwen auf und sorgt für die erste Ecke des Spiels. Die bleibt folgenlos, zeigt aber auf, wie schnell aller Paderborner sich auch auf den Weg nach vorne machen.

Anstoß für die in Blau spielenden Gastgeber.

Die Teams betreten den Rasen des Münchener Stadions. Gleich wird Schiedsrichter Thorsten Schriever das Spiel anpfeifen.

Damit dürfte die Grundkonstellation des heutigen Spiels feststehen: Während die Gastgeber wohl offensiv auftreten werden, um ihre gefährlichen Angreifer ins Spiel zu bringen, wird der SC tief stehen, um dann schnell zu kontern. Eine Situation wie aus dem Taktik-Lehrbuch, die sich aber wohl nicht auf ein Geplänkel beschränken wird. Schließlich will die eine Seite ihre Serie beenden, die andere ihre andauern lassen.

Entsprechend werden heute besonders die Münchener Schindler und Rukavina unter Beobachtung stehen, die den rechten Flügel der Löwen schützen sollen. Gelingt das, stehen die Chancen aus Münchener Sicht gut, dass die gefährliche Offensive des TSV zuschlägt. Alleine Volland, Lauth und Aigner haben in dieser Saison zusammen beinahe so viele Tore geschossen wie die komplette Mannschaft der Gäste.

Das Ziel von ihm und seiner Mannschaft muss es heute sein, endlich wieder eine stabile Verteidigung zu stellen. Zwar gelten die Paderborner nicht als Schützenkönige der Liga, doch ihre schnellen Angriffe sind in der Liga inzwischen zu recht gefürchtet. Speziell auf Brückner und Proschwitz gilt es heute zu achten, durch sie ist die linke Seite der Westfalen alleine für satte neun Treffer verantwortlich.

Von diesen Zahlen können die Münchener nur träumen. Drei Niederlagen setzte es für die Löwen zuletzt, durch die man auf Platz neun abrutschte. Zwar schoss man deutlich mehr Tore als der heutige Gegner (24), kassierte aber auch viel mehr (20). Das Resultat ist ein Platz im Mittelfeld, mit Tendenz nach unten, der nicht nur TSV-Coach Maurer stören dürfte.

Nachdem der von Roger Schmidt trainierte SC zu Beginn der Saison noch wenig stabil wirkte, scheint sich das Team in der vergangenen Partien gefunden zu haben. Durch die Erfolge in den letzten Spielen kletterte man bis auf Rang fünf der Tabelle und hat sogar deren Spitze im Blickfeld. Mit Glück hat das wenig zu tun, wie ein Blick auf die Tordifferenz zeigt: Mit 15 zu acht Treffern gehören die Gäste defensiv zu den drei besten Teams der Liga.

Zum Auftakt des elften Spieltags in Deutschlands zweithöchster Spielklasse bekommt es der TSV heute mit einem unangenehmen Gegner zu tun. Zur Überraschung vieler Beobachter gastiert mit Paderborn nämlich eine Mannschaft an der Isar, die seit sieben Spielen ohne Niederlage ist. Gekrönt wird diese beachtliche Serie dadurch, dass der SC die letzten vier Begegnungen sogar als Sieger beendete. Grund genug für die Westfalen, heute mit breiter Brust in die Allianz-Arena zu fahren.

Herzlich willkommen zum Liveticker der Zweitligabegegnung zwischen dem TSV 1860 München und dem SC Paderborn 07.