Fazit:
Nach einer hitzigen Partie holt St. Pauli verdientermaßen drei Punkte im Aufstiegsrennen. Über die erste Hälfte wurde bereits im Halbzeitfazit genug gesagt. Nach dem Wechsel kamen die Hausherren mit großer Moral zurück und lange sah es danach aus, als könnten sie sich einen Punkt erkämpfen. Eine Unachtsamkeit nach einem Freistoß sorgte dann jedoch für den erneuten Rückstand, den die Gäste in der Nachspielzeit noch erhöhten. Hier war richtig viel los, lediglich die Ausschreitungen vor der Pause hätte niemand gebrauchen können. Einen schönen Tag noch!

Tooor für FC St. Pauli, 1:3 durch Mahir Sağlık
Rostock ist vollkommen blank in der Defensive und bekommt jetzt den endgültigen Todesstoß verpasst! Drei Paulianer - Bartels, Bruns und Sağlık - können sich die Kugel alleine vor dem Rostocker Kasten zuschieben und letztlich ist es Sağlık, der überlegt aus 14 Metern links unten trifft. Das war es!

Barteeeels!! Das muss das 1:3 sein! Ganz alleine vor Müller kann er sich die Ecke aussuchen und zirkelt die Kugel drüber!

Gusche orientiert sich mit seinen 1,94 Metern sofort in die Spitze. Für ihn muss Linksverteidiger Pelzer vom Feld.

Gelbe Karte für Sebastian Pelzer (Hansa Rostock)
Foul von Pelzer an der Seitenlinie. Auch dafür gibt es Gelb.

Daube verpasst die endgültige Entscheidung! Bartels, Sağlık und Daube kombinieren sich in den gegnerischen Strafraum. Daube ist es schließlich, der rechts vor Müller freistehend zum Abschluss kommt, doch der Keeper zeigt einen tollen Reflex und kann parieren.

Hat die Hansa eine erneute Antwort parat oder fährt St. Pauli drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen ein? Noch wehren sich die Mannen von der Ostsee.

Tooor für FC St. Pauli, 1:2 durch Mahir Sağlık
Eine Standardsituation bringt die erneute Führung für St. Pauli. Bruns schlägt einen Freistoß von rechts in die Mitte, wo Sağlık komplett alleine köpfen darf und aus wenigen Metern einnetzt. Ein ganz wichtiges Tor für die Hamburger.

Erschütternde Nachrichten erreichen uns gerade aus Köln. Dort wurde das Spiel zwischen dem FC und Mainz abgesagt, nachdem sich Schiedsrichter Babak Rafati das Leben nehmen wollte. Er wurde mit aufgeschnittenen Pulsadern aufgefunden, ist aber am Leben, wie unmissverständlich klargestellt wurde.

Das Spiel ist im Moment ziemlich zerfahren. Keine Mannschaft kann sich Vorteile erarbeiten und wenn es so weitergeht, wird es wohl die erste Punkteteilung überhaupt zwischen beiden Teams geben.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Thorandt geht nur in den Mann und sieht zurecht die gelbe Karte.

Mit stehenden Ovationen wird Marek Mintal vom Feld begleitet. Dass nach einer dreimonatigen Verletzungspause noch nicht die Luft für 90 Minuten da ist - vor allem in seinem Alter - scheint klar. Für ihn ist nun Lucas Albrecht dabei.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Hansa Rostock)
Peitz rauscht resolut in Bartels hinein und sieht seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison. Damit fehlt er nächste Woche ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein Union Berlin.

Auch die Hausherren wechseln: Tobias Jänicke ersetzt den stark gelb-rot-gefährdeten Peter Schyrba.

Der auserkorene Feind der Rostocker, Deniz Naki, verlässt das Feld und wird nun durch den kaum weniger temperamentvollen Mahir Sağlık ersetzt.

Kruse zieht links in den Strafraum, gerät dann aber zu sehr in Rücklage und schießt weit drüber. Auch hier war mehr drin. Die Gäste sind heute nicht so eiskalt im Abschluss wie noch in den letzten Wochen.

Wieder so ein Zuckerpass von Marek Mintal. Ziegenbein sucht den Doppelpass mit dem Torschützen und wird von diesem wunderbar in den freien Raum geschickt. Im Duell gegen Gunesch zieht der Rostocker aber den Kürzeren. Wichtig vom Paulianer, denn sonst wäre Ziegenbein völlig alleine vor Tschauner aufgetaucht.

St. Pauli verlagert das Spiel ganz klar in die Hälfte der Hausherren, trifft dabei aber auf stark verteidigende Rostocker, die bei eigenem Ballgewinn sofort den Gegenstoß suchen. Da die Hamburger aber ebenfalls sattelfest wirken, ist derzeit ziemlich wenig los.

...doch dieser Versuch birgt keine Gefahr. Rostock kann locker klären.

Eckball für die Gäste, die in den letzten Minuten wieder deutlich stärker geworden sind...

André Schubert wechselt offensiv und bringt Mittelfeldspieler Bruns für Verteidiger Kalla. Funk wird sich nun in die Defensive zurückziehen.

Ein Missverständnis in der Hansa-Defensive bringt den Gästen eine richtig gute Möglichkeit! Schyrba und Müller sind sich nicht einig, wer das Leder vor dem Strafraum wegschlagen soll. Kruse spritzt dazwischen und legt nach links zu Naki. Dessen Pass in die Mitte findet Bartels, aber der zirkelt die Kugel aus der Drehung genau auf Kevin Müller. Da war mehr drin!

Tooor für Hansa Rostock, 1:1 durch Marek Mintal
Mintal macht sein erstes Tor für Hansa Rostock! Und das in Unterzahl! Eingeleitet wurde alles durch ein starkes Solo von Blum auf dem linken Flügel gegen drei Verteidiger. Die hohe Flanke an den langen Pfosten nimmt Müller direkt. Tschauner hält diesen mehr als haltbaren Ball nicht fest und wehrt die Kugel nach vorne ab, wo Mintal in bester "Phantom"-Manier auftaucht und zum Ausgleich abstaubt. Alles ist wieder offen.

...Daubes Hereingabe wird geklärt, doch Funk kommt zum Nachschuss. Müller hält sicher.

Gelbe Karte für Peter Schyrba (Hansa Rostock)
Schyrba senst Bartels von der Seite um. Gelb und eine gute Freistoßposition für die Gäste vom linken Strafraumeck...

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Nach einer etwas mehr als 60 Minuten andauernden ersten Halbzeit führen die Gäste aus Hamburg mit 1:0. Die Entwicklung des Spiels wurde jedoch früh klar durch das Schiedsrichtergespann beeinträchtigt, als Weilandt bereits nach acht Minuten den roten Karton sah. Danach war das Publikum natürlich da, die fußballerische Klasse war jedoch nicht die beste. Nach der besten Chance des Spiels durch Pelzer waren es schließlich die Gäste, die im direkten Gegenzug die Führung erzielten. Einigen Idioten auf den Rängen passte das nicht: Direkt nach dem 0:1 herrschten fast kriegsähnliche Zustände mit Böllern und bengalischen Feuern auf den Tribünen. Die Folge war eine zehnminütige Unterbrechung, nach welcher die Rostocker fast den Ausgleich gemacht hätten. Taten sie aber nicht, und so gibt es jetzt erneut 15 Minuten Pause. Entschieden ist noch nichts, doch die Tendenz geht in Richtung Auswärtssieg St. Pauli. Bis gleich!

Was für ein Gerät von Košťál!! Thorandt wehrt eine Hereingabe von rechts nur ungenügend nach vorne ab. Košťál kommt angerauscht und lässt ein mächtiges Pfund in Richtung Tschauner los, das nur haarscharf über den Querbalken fliegt! Da werden Erinnerungen an "The Hammer" Hitzlsperger wach.

Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten.

Gelbe Karte für Robert Müller (Hansa Rostock)
Müller hält den Schlappen gegen Naki drüber. Gelb ist gerechtfertigt, aber ob Naki da so theatralisch fallen muss - vor allem bei dieser Atmosphäre, sei dahingestellt.

Jetzt rollt das Leder endgültig wieder.

Die Mannschaften sind zurück auf dem Feld! Es kannn weitergehen. Hoffentlich friedlich.

Wie Schiedsrichter Winkmann gerade bekanntgibt, wird es eine zehnminütige Unterbrechung geben. Für die friedlichen Zuschauer, die sicherlich in der Mehrzahl sind, heißt das Abwarten und Tee trinken.

Spielunterbrechung! Und auch das fehlte noch: Direkt nach dem Treffer kracht und brennt es auf den Rängen mächtig los. Schiedsrichter Winkmann unterbricht die Partie und holt beide Mannschaften in die Kabine!

Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Max Kruse
Im direkten Gegenzug macht Kruse das 1:0 für die Kiezkicker! Naki beweist große Übersicht und schickt Kruse in den Strafraum. Alleine vor Müller hat der Paulianer keine Mühe und schiebt zur Führung für die Gäste ein!

Und dann doch fast die Führung für Rostock!! Ziegenbein wird rechts hoch von Pelzer bedient, welcher sofort in den Strafraum eilt. Die Flanke kommt wieder zum Verteidiger, der aus spitzem Winkel aber an Tschauner scheitert! Peitz kommt zwar noch an den Ball, bekommt ihn gegen gefühlte 20 Gegenspieler aber nicht aufs Tor.

Während die Gäste nun immer mehr andeuten, was sie offensiv draufhaben, kommt von Rostock nach vorne nichts. Dass sie in der Defensive gut stehen, ist unbestritten, aber wie man da auch ein Tor erzielen will, bleibt fraglich. Mintál und Ziegenbein hängen da vorne völlig in der Luft.

Der Druck der Gäste nimmt zu. Kruse wird links in den Strafraum geschickt, will nochmal zu Naki querlegen, doch Košťál klärt zur Ecke. Aus der wird aber nix.

...Daube weigert sich zunächst, die Ecke auszuführen, da von den Rängen immer wieder Gegenstände in seine Richtung fliegen. Dann aber schlägt er das Leder doch hinein und findet den freistehenden Bartels. Allerdings zeigt der schon wieder einen Stockfehler, sodass die Rostocker Defensive klären kann.

Eckball für St. Pauli...

Da war sie! Die erste richtig gute Torchance des Spiels. Und sie gehört den Gästen. Schindler wird auf den rechten Flügel geschickt, welcher von der Grundlinie hoch an den langen Pfosten gibt. Dort steht Bartels richtig frei, doch der Angreifer kann die Kugel nicht richtig kontrollieren. Im Fallen schießt er trotzdem und zielt nur knapp drüber. Schön war es trotzdem anzusehen.

Wie bereits erwähnt: Der hitzige Charakter ist zweifelsohne da, doch fußballerisch ist das doch sehr arm, was beide Teams da liefern. Eine richtig dicke Torchance gab es nach einer guten halben Stunde immer noch nicht.

Hui...Bartels wird schön in den Strafraum geschickt, Košťál grätscht ihn um, doch die Pfeife von Winkmann bleibt stumm. Ein Elfmeter war es schon mal nicht, da der Tscheche vor dem Sechzehner gegrätscht hat. Zudem wollte Bartels da unbedingt den Pfiff. Den Freistoß hätte man trotzdem geben können, da der Verteidiger den Ball überhaupt nicht berührt hat.

Beide Mannschaften scheinen sich nun der Situation angepasst zu haben. Rostock steht sicher, St. Pauli wirkt nun ebenfalls geduldiger. So nimmt man wenigstens schon mal die Aggressivität auf den Rängen aus dem Spiel.

Also: Das geht auch besser. Ziegenbein, in dieser Phase der aktivste Offensivposten der Rostocker, nimmt einen hohen Pass von Mintál aus 20 Metern direkt und schießt mal wieder drei Meter vorbei. Beide Keeper hatten bisher noch nichts zu tun, obwohl schon relativ oft auf beide Tore geschossen wurde.

Auf der anderen Seite versucht sich Kruse mit einem Kunstschuss aus der Distanz, was ebenfalls völlig misslingt. Keine Gefahr für Kevin Müller im Tor der Hausherren.

Die Hausherren kommen nun über Konterangriffe. Ziegenbein schießt aus 17 Metern in Richtung Gästetor, trifft die Kugel aber nicht richtig und so kullert das Ding relativ harmlos rechts vorbei.

Für die Hektik ist gesorgt, jetzt dürfte auch mal wieder etwas aus dem Spiel heraus gehen. Seit der roten Karte sind die Gäste die tonangebende Mannschaft. Rostock verteidigt am eigenen Strafraum mit Mann und Maus.

Gelbe Karte für Fabian Boll (FC St. Pauli)
Wenn man da mit gleichem Maß misst, müsste Boll jetzt eigentlich auch vom Feld. Auch deshalb wird es nun ohrenbetäubend laut im Stadion. Pelzer erobert den Ball am eigenen Strafraum, wird dann von Bartels fast gelegt, ehe ihm Boll seine Schulter ins Gesicht drückt. Und diesmal mit voller Absicht. Es gibt nur Gelb, was schon bei Weilandts Vergehen die richtigere Entscheidung gewesen wäre.

Für Morena geht es nach dem Ellenbogeneinsatz von Weilandt nicht weiter. Er wird durch Schindler ersetzt. Trotzdem: Das war eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Dem Spieler in solch einer Situation Absicht zu unterstellen ist schon sehr vermessen.

Kaum sind sie ein Mann mehr, schon kommen die Gäste zu Abschlüssen. Nakis Versuch aus 16 Metern geht aber meilenweit vorbei. Da hatte der Stürmer sein Visier noch überhaupt nicht richtig eingestellt.

Rote Karte für Tom Weilandt (Hansa Rostock)
Wenn jemand bisher die Würze im Spiel vermisst hat - da ist sie! Und wer ist dafür verantwortlich? Der Schiedsrichter. Weilandt drückt im Luftduell seinen Ellenbogen ins Gesicht von Morena. Winkmann zögert keine Sekunde und zeigt sofort Rot. Eine grenzwertige Entscheidung. Das war eher Gelb als Rot. Die Zuschauer sind jetzt natürlich außer sich.

Guter Schuss von Ziegenbein! Mintál legt einen langen Ball vom linken Flügel direkt in die Mitte, wo Ziegenbein sofort aus 14 Metern linker Position abzieht und nur knapp rechts vorbeischießt.

...diesmal findet Blums Hereingabe den Kopf von Holst, doch der Verteidiger kann die Kugel nicht richtig drücken. Tschauner hält sicher.

St. Pauli kann bisher noch nicht für Akzente sorgen. Stattdessen sind es die Hausherren, die nun die nächste Ecke zugesprochen bekommen...

...Blum tritt sie an den langen Pfosten, doch dort steht keiner seiner Mitspieler. Abstoß.

Ziegenbein lässt den ersten Schuss der Partie los. Ein Freistoß von Blum aus dem linken Halbfeld wird nach vorne abgewehrt, wo Ziegenbein aus der Distanz abzieht und eine Ecke herausholt. Morena war noch dazwischen...

Mit ein wenig Verspätung geht es los. Zuerst mussten noch Bananen aus dem Gästestrafraum getragen werden, die von Rostocker Fans auf Philipp Tschauner geworfen wurden. Das ist ja fast wie zu Oliver Kahns Zeiten.

Die Mannschaften kommen aufs Feld und natürlich herrscht eine fantastische Stimmung im weiten Rund. Freuen wir uns auf eine hitzige, spannungsgeladene Partie.

Schiedsrichter dieser brisanten Partie in der ausverkauften DKB-Arena ist Guido Winkmann. Seine Assistenten heißen Dirk Margenberg und Marc Frömel.

In allen bisherigen Aufeinandertreffen ging es hop oder top. 16 Mal spielte man in der ersten und zweiten Liga bereits gegeneinander. Zehnmal ging die Hansakogge als Sieger vom Platz, sechsmal die Kiezkicker. Das Torverhältnis spricht mit 26:16 ebenfalls klar für die Rostocker. Die Chancen stehen also gut, dass es nicht schon wieder ein Unentschieden geben wird.

André Schubert muss auf Sebastian Schachten verzichten. Der Rechtsverteidiger zog sich einen Muskelfaserriss zu. Außerdem ist Florian Bruns heute erstmal auf der Bank. Die beiden werden durch Ralph Gunesch und Dennis Daube ersetzt.

Personelle Veränderungen gibt es auf beiden Seiten: Sebastian Pelzer, Tom Weilandt und Björn Ziegenbein kommen bei den Rostockern für Tobias Jänicke, Mohammed Lartey und Timo Perthel.

Für die Hansa winkt bei einem Dreier Platz zwölf. Die anderen Konkurrenten um den Klassenerhalt könnte man dann erst einmal distanzieren. Mit nur acht Treffern stellt die Mannschaft von der Ostsee allerdings den mit Abstand schlechtesten Sturm der Liga. Da konnte selbst der frühere Torschützenkönig aus Liga 1 und 2, Marek Mintál, nichts ändern.

Ganz anders dagegen die Gäste vom Hamburger Kiez. Die Truppe von André Schubert spielte nur zweimal unentschieden. Ärgerlich ist dabei vor allem die Entstehung der letzten Punkteteilung. Gegen Aufstiegskonkurrent Fürth führte man in Überzahl bis zur Nachspielzeit mit 2:1, ehe man kurz vor dem Ende doch noch ds 2:2 hinnehmen musste. Da Überraschungs-Mitkonkurrent Paderborn gestern auch mal wieder gewinnen konnte, stehen die Paulianer derzeit nur auf Rang fünf. Mit einem Sieg heute in der DKB-Arena könnte man zumindest bis morgen auf Platz drei springen.

Wie schafft man es, mit nur einem Sieg aus 14 Spielen nicht auf einem Abstiegsplatz zu stehen? Richtig! Man spielt einfach oft genug remis. In acht Spielen holte die Hansakogge einen Zähler, konnte nur einmal gegen 1860 München am 11. Spieltag gewinnen (2:0). Auf dauer wird dieser Punkteschnitt allerdings nicht reichen, weshalb Rostocks Trainer Peter Vollmann nun auch mal mehrere Siege fordert.