Fazit:
St. Pauli gewinnt mit 3:1 gegen Dynamo Dresden, kann sich dabei aber bei den Gästen bedanken, die es nicht verstanden haben, nach dem Rückstand eine ihrer großen Möglichkeiten einzunetzen. Die erste Halbzeit war richtig schwach mit leichten Vorteilen für Dynamo. Nach dem Wechsel steigerten sich die Hausherren, kassierten durch einen Konter aber das 0:1. Durch einen Doppelschlag konnten die Mannen vom Millerntor dann doch noch in Führung gehen, ehe Ebbers den Schlusspunkt unter eine spannende zweite Hälfte setzte. Dresden braucht sich nicht grämen, es war ein toller Auftritt der Sachsen. St. Pauli springt zumindest bis morgen auf Rang drei. Dresden bleibt auf dem zehnten Platz stehen. Einen schönen Tag noch!

Die Hausherren spielen das Geschehen souverän herunter und werden die drei Punkte einfahren. Eine schwere Geburt für die Kiezkicker.

Zwei Minuten gibt es als Nachspielzeit.

Die Sache scheint durch. Mit dem fälligen Elfmeter gerade hätte es aber nochmal spannend werden können.

...Dedič fällt im Strafraum, fordert vehement einen Strafstoß, doch Starks Pfeife bleibt stumm. Das sah stark nach einem Elfmeter aus.

Nochmal Ecke für die Gäste...

Tooor für FC St. Pauli, 3:1 durch Marius Ebbers
Die Hausherren machen den Deckel drauf, aber wie schmeichelhaft ist das denn bitte? Funk ist rechts völlig frei, gibt flach in die Mitte, wo sich Ebbers am langen Pfosten bedankt und am chancenlosen Hesl vorbei zum 3:1 einschiebt. Was für eine Partie! Dresden muss sich an die eigene Nase fassen, dass sie ihre drei Riesenchancen nicht reingemacht haben.

...jetzt kontert sich fast St. Pauli zum Tor! Bruns wird links auf die Reise geschickt, setzt sich schön gegen Papadopoulos durch, zielt aber links vorbei!

Wieder Ecke Dresden. Was für ein Druck jetzt von den Gästen...

...Gueye muss den Ausgleich machen!! Brégerie legt die Kugel am langen Pfosten zurück zum kurzen Pfosten, wo Gueye völlig frei auftaucht und die Kugel aus einem Meter links vorbeiköpft! Das muss ohne Wenn und Aber das 2:2 sein!

Koch!! St. Pauli bettelt um das 2:2! Trojan ist am Strafraum nicht zu stoppen, Morena legt unfreiwillig für Koch auf, der aus zwölf Metern abschießt und Tschauner zu einer tollen Parade zwingt. Ecke...

Bartels holt sich den Szenenapplaus ab und wird durch Bruns ersetzt.

Fort mit dem Kopf! Über dieses Abwehrverhalten müssen die Hamburger reden. Koch ist zum wiederholten Male auf dem rechten Flügel frei durch, bedient Fort mit einer hohen Flanke, doch der setzt die Kugel ungenau in die Arme von Tschauner. Das kann auch mal der Ausgleich sein.

Klar ist: Entschieden ist noch lange nichts. Das werden noch hochbrisante Schlussminuten am Millerntor.

Kruse mit der Chance zum 3:1! Wieder visiert er die rechte untere Ecke an, doch diesmal rauscht die Kugel vorbei. Meine Herren, jetzt ist hier aber ordentlich was geboten.

Koch!! Aus 17 Metern schießt der Angreifer volley aufs Tor, zielt aber weit drüber.

Dynamo ist nun an der Ehre gepackt, antwortet mit wütenden Angriffen. Koch ist rechts frei durch, gibt flach in die Mitte, doch dort rauscht Dedič am Leder vorbei! Das wäre beinahe der postwendende Ausgleich gewesen.

Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Deniz Naki
Doppelschlag St. Pauli!! Was ist denn jetzt los?! Ebbers wird am Strafraum angespielt, legt sofort mustergültig per Hacke für den heranrauschenden Naki auf und der setzt die Kugel aus 16 Metern trocken rechts unten ins Netz. Keine Chance diesmal für Hesl!

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Fabian Boll
Die Dresdener Führung hält nur fünf Minuten! Daube tritt einen Freistoß vom linken Flügel in die Mitte, wo Hesl alibimäßig aus seinem Kasten kommt und Boll seelenruhig köpfen lässt. Aus acht Metern schlägt der Ball im Netz ein. Trotzdem muss man da diskutieren, wieso Hesl da rauskommt. Denn wenn er das tut, muss er auch entschlossener zur Sache gehen.

Der Gegentreffer hat im Millerntor-Stadion mächtig auf die Euphoriebremse gedrückt. Es hängt nun an der Mannschaft, ob die Fans noch einmal Betrieb machen.

Dresden will das 0:2 und trifft auf völlig verunsicherte Hausherren. St. Pauli kann sich nur schwer befreien und muss nun richtig viel Kraft aufwenden, um noch irgendwie ins Spiel zurückzufinden.

Schubert reagiert sofort und bringt Ebbers für Sağlık, der nach der Pause eine Riesenchance vergab.

Tooor für Dynamo Dresden, 0:1 durch Zlatko Dedič
Dresden kontert sich zur Führung! Dedič leitet den Gegenangriff selbst ein, schickt Fort glänzend auf die Reise. Alleine vor Tschauner überwindet er den Keeper eigentlich schon, doch Dedič drückt den Ball aus einem Metern noch über die Linie. Es war kein Abseits! Nicht auszudenken, was hier los gewesen wäre, wenn der Torschütze im Abseits gestanden hätte und aus purem Egoismus noch das Tor machen hätte wollen. Sei's drum, der Treffer zählt korrektermaßen und bringt St. Pauli mächtig in Zugzwang!

Die Hausherren drücken jetzt gehörig auf das 1:0. Dresden kann kaum noch für Entlastung sorgen und versucht sich weiterhin schadlos zu halten. Wie lange geht das noch gut?

...Boll tritt die Kugel herein, doch wieder ist Hesl hellwach und kann herausfausten.

Gelbe Karte für David Solga (Dynamo Dresden)
Foul von Solga 30 Meter vor dem eigenen Tor. Freistoß...

Bartels verstolpert den Ball! Super durchgesteckt von Daube, der seinken Kollegen glänzend im Strafraum in Szene setzt. Doch anstatt zu schießen, will er nochmal für Sağlık querlegen. Hesl fängt ab.

Tolle Parade von Hesl, aber auch ein super Schuss von Boll! Aus 20 Metern will er die Kugel neben den Pfosten zirkeln, doch Hesl lässt sich davon nicht überwinden und kann schön parieren.

...St. Pauli will kontern, doch Papadopoulos legt Bartels und so ist diese Möglichkeit auch schon wieder verflogen.

Auf der anderen Seite nun der Eckstoß für Dresden...

Dresden spielt offensiver und bietet den Hausherren so Räume für Angriffe. Daube bedient Kruse auf dem linken Flügel, doch Gueye kann zur Ecke abwehren. Aus dieser können die Hamburger keinen Profit schlagen.

Sağlık löffelt aus fünf Metern drüber!! Freistoß vom rechten Flügel. Boll verlängert die Hereingabe an den linken Pfosten, wo Sağlık völlig ungedeckt auftaucht. Gleich drei Gelbe werfen sich aufopferungsvoll in die Schussbahn, ehe der Stürmer ziemlich unkontrolliert mit der Fußspitze drüberschießt! Das kann auch mal die Führung sein.

Es gießt wie aus Eimern in Hamburg. Dazu kommt noch ein ziemlich böiger Wind. Richtig ungemütlich für Spieler und Zuschauer, doch im hohen Norden ist man das ja gewohnt.

Freistoß aus dem linken Mittelfeld für die Hausherren. Thorand kommt an der Grundlinie rechts an den Ball, doch er setzt ihn relativ harmlos ans Außennetz. Da war der Verteidiger wohl selbst zu überrascht.

Gefährliche Flanke von Naki, der starken Wind zu seinem Nutzen verwenden will. Wie ein Stein sinkt der Ball zu Boden, allerdings auch zwei Metern am Tor vorbei.

Die Gäste kommen mit Schwung aus der Kabine, doch Fort und Koch scheitern mit ihren Versuchen im Strafraum jeweils an einem Verteidiger. Da war mehr drin!

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Hausherren. Naki ersetzt Slišković, der seine Chance nicht nutzen konnte.

Halbzeitfazit:
Eine richtig schwache Partie geht torlos in die Pause. St. Pauli wollte das Spiel machen, agierte aber viel zu behäbig, um die Dynamo-Defensive ernsthaft unter Druck zu setzen. Die Gäste kamen erst nach 27 Minuten zum ersten Mal nach vorne und trafen gleich die Latte. Da Dedič zehn Minuten später nur das Außennetz anschoss, mutet das 0:0 für die Hausherren etwas schmeichelhaft an. Mal schauen, wie sich das Geschehen weiterentwickelt. St. Pauli muss sich gehörig steigern. Bis gleich!

...Koch kommt aus 16 Metern zum Schuss, kontrolliert die Kugel aber mit der Hand und wird zurückgepfiffen. Richtig gesehen von Stark.

Slišković klärt eine Freistoßflanke von Trojan zur Ecke für Dresden...

...und der war gar nicht schlecht! Daube visiert die kurze Ecke an, zielt aber knapp links unten vorbei. Wenn man so will, war das die beste Chance für die Hausherren.

Gelbe Karte für Romain Brégerie (Dynamo Dresden)
Brégerie soll Sağlık 22 Meter vor dem Tor gefoult haben. Stark zeigt Gelb, obwohl der Paulianer nur eingefädelt hat. Gute Freistoßposition...

Dedič!! Eine Führung für Dresden wäre inzwischen verdient. Konter der Gäste: Koch steckt durch zu Dedič auf dem linken Flügel. Der Slowene spielt Katz und Maus mit Morena, schießt schließlich aus spitzem Winkel aufs Tor und trifft nur das Außennetz! Da wäre eine Flanke auf Fort in der Mitte wohl die bessere Wahl gewesen.

...doch die Situation wird wegen eines Stürmerfouls abgepfiffen.

Eckball für Dresden...

Sie laufen gegen eine Wand. St. Paulis Angriffsversuche sind zum einen ungenau und zum anderen einfach gut verteidigt. Dresden steht richtig gut, ist oft einen Schritt schneller und geht resolut dazwischen. Den Hausherren fehlt eindeutig das passende Konzept.

Das ist nicht gut genug. Daube flankt von links in die Mitte, doch der Ball ist viel zu weit für Sağlık und Slišković. André Schubert ist überhaupt nicht zufrieden.

Der Lattenkopfball scheint so etwas wie eine Initialzündung für Dresden gewesen zu sein. Auf einmal agieren die Gäste viel mutiger und schneller nach vorne. St. Pauli wirkt verletzbar.

...und der hat es in sich!! Trojan schlägt den Ball an den linken Pfosten und dort schafft es Koch, völlig freistehend aus zwei Metern an die Latte zu köpfen! Wo war da Tschauner und wo war die Abwehr?! Fast die Führung für die Gäste.

Vielleicht geht ja nun mal was für Dynamo. Freistoß aus 30 Metern Torentfernung...

Bartels hat nun mal ein bisschen Platz vor dem Strafraum, zielt aus 25 Metern aber meilenweit vorbei. Schwach.

Hin und her, hin und her. Das Spiel St. Paulis ist viel zu statisch und so machen sie es den Dresdnern nicht sonderlich schwer, die Null zu halten. Jetzt sollten die Gäste aber auch mal nach vorne spielen. Bisher gab es noch keinen einzigen Angriff des Teams von Ralf Loose.

Boll sorgt mit seinem Fernschuss für etwas Aufregung. Aus 22 Metern zieht der Mittelfeldspieler hart ab, verfehlt das Tor der Gäste aber deutlich. Inzwischen sind die Zuschauer aber für alles dankbar und belohnen diese Aktion mit tosendem Beifall.

Genau diese Lethargie schienen die Gäste nun mehr und mehr nutzen zu können. Das Team von Ralf Loose traut sich mehr zu und treibt den Ball auch mal über die Mittellinie.

Die erste Viertelstunde dieses Spiels wird wahrlich nicht in die Geschichtsbücher der zweten Bundesliga eingehen. Nach gutem Beginn werden nun auch die Hausherren immer lethargischer.

Den Gästen merkt man deutlich das Fehlen von Mickaël Poté an. Der Mann aus dem Benin wurde unter der Woche mit starken Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Wie aus den Kreisen der Sachsen aber zu hören ist, geht es dem Stürmer schon wieder besser.

Nun also auch die erste gute Möglichkeit für St. Pauli! Sağlık wird am Strafraum angespielt und legt klug nach links in den Strafraum zu Kruse. Der bisherige Toptorschütze der Kiezkicker zieht trocken ab, verfehlt Hesls Kasten aber um gut einen Meter.

Die Hausherren geben in den ersten Minuten zwar den Ton an, doch das ganz große Tempo ist noch nicht drin im Spiel. Dresden spielt äußerst abwartend und lässt die Gastgeber erst einmal kommen.

Der Freistoß war auch nicht schlecht. Daube tritt die Kugel aus dem linken Halbfeld an den rechten Pfosten, wo Morena angeflogen kommt, dann aber doch zwei Köpfe zu klein ist. Da der Linienrichter mit der Fahne winkt, hätte die Szene wegen Abseits ohnehin nicht gegolten.

Sağlık mit dem ersten Abschluss, doch da bekommt der Stürmer überhaupt keinen Druck hinter die Hereingabe von Morena. Hesl hält ganz locker.

Der Ball rollt! Auch wenn die Stimmung etwas einseitig sein wird, wird sie trotzdem klasse seine. Also auf geht's!

Unter dem Klang der "Hell's Bells" geht es am ersten Advent hinaus ins Millerntor-Stadion. Die Hausherren werden in Braun-Weiß spielen, die Gäste in Gelb.

Mit Wolfgang Stark pfeift ein äußerst renommierter Schiedsrichter diese Partie. Seine Assistenten heißen Guido Kleve und Benjamin Brand.

Im deutschen Profifußball trafen St. Pauli und Dresden noch nie aufeinander. Lediglich in der Regionalliga spielte man viermal gegeneinander. Kein einziges Mal konnten die Hamburger gewinnen, zweimal trennte man sich unentschieden und zweimal siegte Dynamo. Vielleicht können die Kiezkicker ja heute zum ersten Mal dreifach punkten.

Ralf Loose muss ebenfalls zweimal wechseln: Cristian Fiél und Torjäger Mickaël Poté müssen verletzungsbedingt passen. Für die beiden spielen Giannis Papadopoulos und Pavel Fort.

André Schubert verändert seine Startelf auf zwei Positionen: Mahir Sağlık und Petar Slišković beginnen für Deniz Naki und Ralph Gunesch.

Verwundert reibt man sich die Augen. In Hamburg regnet es. Anhand der Trockenheit, die im Resten Deutschlands schon den ganzen November über herrscht, ist dieses Bild richtig ungewohnt. Mal schauen, ob diese Bedingungen dem Spiel gut tun werden oder eher nicht.

Dynamo Dresden hat auf die Ausschreitungen seiner Fans in Auswärtsspielen reagiert und wird heute keine Anhänger mit nach Hamburg nehmen. Ein paar vereinzelte Gelbe findet man dann doch auf den Rängen. Aber natürlich reicht diese Zahl nicht an die Menge heran, die wahrscheinlich bei regulären Bedingungen hier wäre.

Für die Hausherren könnte es ein glänzendes Wochenende werden. Spitzenreiter Frankfurt musste gestern in München die erste Niederlage hinnehmen, Paderborn spielte nur unentschieden beim FSV Frankfurt. Außerdem nehmen sich Düsseldorf und Fürth morgen gegenseitig die Punkte weg. Und so könnte den Hamburgern nach dem morgigen Abend Relegationsplatz drei winken. Nämlich dann, wenn Fürth in Düsseldorf Punkte lässt. Und so unrealistisch scheint dieses Szenario bei der Heimstärke der Fortuna nicht zu sein.

Und so fällt es den Gästen schwer, den Fokus wieder auf die Liga richten zu können. Trotzdem muss man heute bei Aufstiegsaspirant St. Pauli bestehen, um den Blick nicht wieder nach unten richten zu müssen. Dort fängt die Konkurrenz nämlich so langsam an zu punkten.

Vor allem, da die Dynamo-Fans aufgrund des DFB-Urteils unter der Woche sicherlich aufgebracht sein werden. Nachdem man beim Zweitrunden-Pokalaus in Dortmund den halben Gästeblock abfackelte, wurden die Sachsen für die nächste Saison aus dem Pokalwettbewerb augeschlossen. Eine solch drakonische Strafe hat es noch nie gegeben. Angedeutet hat sie sich nach den immer häufiger werdenden illegalen Pyroaktionen in den Blöcken - nicht nur bei den Dresdnern - aber allemal.