Fazit
Am Ende einer qualitativ klar hochwertigeren zweiten Hälfte ist Dynamo Dresden der etwas glückliche, aber definitiv verdiente Sieger. Verdient deswegen, weil die Hausherren mehr in das Spiel investierten und unter dem Strich auch die Mehrzahl an Torchancen hatten. Held des Tages ist der Doppeltorschütze Mickaël Poté. Damit klettert Dresden in der Tabelle auf Platz zehn und hat nur einen Zähler weniger als Cottbus auf dem Konto. Nächste Woche muss Dresden nach Rostock, wo die Elf von Ralf Loose ein Geisterspiel ohne Zuschauer erwartet. Cottbus empfängt dann den MSV Duisburg. Das war es von hier, schönen Sonntag noch.

Gelbe Karte für Christian Müller (Energie Cottbus)
Auch für Müller ist es die fünfte gelbe Karte. Damit fehlt auch er gegen Duisburg.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Schaffen es die Dresdener tatsächlich zum ersten Mal in der zweiten Liga, Energie Cottbus zu schlagen? Die Zeit läuft für die Mannen von Ralf Loose.

Tooor für Dynamo Dresden, 2:1 durch Mickaël Poté
Und jetzt ist das glücksgas stadion endgültig aus dem Häuschen! Irgendwie hüpft das Leder in die Maschen und Dynamo führt wieder! Und so ist es passiert: Ohne dass ihn irgendjemand angreift, treibt Solga das Spielgerät bis an die Strafraumgrenze und bedient Poté dann mustergültig. Der Angreifer aus dem Benin hat eine gute Abschlussposition, schießt René Renno jedoch voll an. Von dessen Körper prallt das Ding aber aus Sicht der Cottbusser unglücklich ab - und springt tatsächlich ins Tor.

Nun bereitet Feldhoff seinen letzten Wechsel vor. Jules Reimerink macht sich bereit.

Pfeffer geht rechts zur Grundlinie. Mit seiner Hereingabe hat Renno dann aber keine Probleme.

Was hat die Schlussphase hier noch zu bieten? Schießen sich die Hausherren noch zum verdienten Sieg oder gelingt gar den Gästen der Lucky Punch?

Gelbe Karte für Leonardo Bittencourt (Energie Cottbus)
Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung fällt das Jung-Talent auch schon durch eine unschöne Aktion auf: Weil er im Luftkampf den Ellbogen ausfährt, sieht er zurecht gelb.

Beide Coaches wechseln. Auf Seiten der Gäste kommt der künftige Dortmunder Leonardo Bittencourt. Dresden bringt das Eigengewächs Maik Kegel.

Warum nicht? Kronaveter findet keine Anspielstation, weshalb er einfach mal aus der Distanz auf das Tor drischt. Hesl muss allerdings nicht mehr eingreifen, die Pille rollt am Kasten vorbei.

Weil Ziebig gelb-rot-gefährdet ist, nimmt ihn Feldhoff vom Platz. Für ihn kommt Straith, der die Rechtsverteidigerposition einnimmt. Dafür rückt Bittroff nach links.

Markus Feldhoff wird nun den Kanadier Adam Straith bringen.

Nach wie vor ist die SGD die überlegene Mannschaft. Cottbus verlagert sich einzig auf das Kontern.

Schrecksekunde für die Gäste: Banović' Querschläger bringt Poté in eine aussichtsreiche Position. Renno stürmt weit aus seinem Kasten, kommt jedoch nicht an den Ball. Zwar ist Poté außerhalb des Sechzehners schon an dem Keeper vorbei, mittlerweile sind allerdings einige Abwehrspieler in den Strafraum gestürmt. Zudem ist der Winkel so spitz, dass der Torschütze nicht auch noch seinen zweiten Treffer markieren kann.

Immer wieder ist die Taktik der Sachsen, Mickaël Poté hoch anzuspielen. Der Angreifer versteht es auch immer wieder gut, Bälle per Kopf abzulegen. Jedes Mal funktioniert das aber nicht.

...Renno faustet das Spielgerät aus seinem Fünfer.

Eckstoß für die Hausherren...

Da hat er richtig Glück: Ziebig verhindert einen schnellen Angriff der Schwarz-Gelben durch Sperren ohne Ball. Sicherlich kann man das als taktisches Foul werten und mit gelb bestrafen - und dann müsste er unter die Dusche, er hat nämlich bereits gelb.

Wolfgang Hesl ist hellwach, das stellt er auch in dieser Situation unter Beweis: Eine weite Flanke in den Sechzehner fischt er ganz sicher herunter.

Auch Energie zeigt jetz hier und da richtig schöne Ballstaffetten.

Nach den aufregenden Minuten zu Beginn dieses Durchgangs haben alle Beteiligten nun erstmals wieder Zeit, etwas durchzuatmen.

...am kurzen Pfosten klärt ein Roter.

Ecke Dresden...

Und da ist direkt die nächste Chance: Poté leitet eine Flanke von links auf Trojan weiter. Der kommt wenige Meter vor dem Gehäuse zum Kopfball - nur knapp vorbei.

Unterschiedlicher könnten zwei Halbzeiten einer Partie kaum sein. Jetzt ist hier Tempo drin, Torraumszenen, alles, was das Fußballherz begehrt.

Tooor für Energie Cottbus, 1:1 durch Dimitar Rangelov
Ja, was ist hier denn auf einmal los? Mit der ersten ernst zu nehmenden Offensiv-Aktion gleichen die Lausitzer aus! Adlung schlägt von der Mittellinie aus einen überragenden Pass über die komplette Hintermannschaft der Hausherren. Rangelov nimmt das Leder stark runter und überlupft den herauseilenden Hesl ganz abgeklärt. Natürlich ist dieser Ausgleich schmeichelhaft, aber die Videowand zeigt jetz ein 1:1.

...Schuppan köpft die Murmel raus.

Vielleicht können die Gäste ja doch einmal nach einer Standardsituation zuschlagen. Ecke...

Jetzt ist Cottbus sichtlich verunsichert: Kronaveter vertendelt das Leder unbedrängt und dribbelt es somit ins Toraus.

Plötzlich drücken die Schwarz-Gelben hier richtig massiv: Trojan kommt nach einer Standardsituation an der Sechzehnerlinie zum Schuss. Renno klatscht die Kugel nach vorne ab.

Gelbe Karte für Daniel Ziebig (Energie Cottbus)
Wegen eines Fouls an den eingewechselten Pfeffer sieht Ziebig seine bereits siebte gelbe Karte.

Tut dieses Tor dem Spiel gut? Die Stimmung ist jetzt jedenfalls schon einmal blendend im glücksgas stadion.

Tooor für Dynamo Dresden, 1:0 durch Mickaël Poté
Und da ist die Führung für die Hausherren! Papadopoulos holt den Dampfhammer raus und zimmert das Ding aus gut 20 Metern an die Latte. Poté steht nicht im Abseits, reagiert dann am schnellsten und köpft den Abpraller ins leere Tor! Na, das war doch mal ein Paukenschlag, Dresden führt.

Nach einer kurzen Behandlungspause kann es für den Mittelfeld-Akteur bereits weiter gehen.

Oh, das sieht böse aus: Brégerie kommt gegen Kruska zu spät und bringt diesen unsanft zu Fall. Der Kapitän der Roten wälzt sich mit schmerz verzerrtem Gesicht auf dem Rasen.

Ralf Loose reagiert auf die schwache Offensiv-Vorstellung seines Teams und bringt Sascha Pfeffer als weitere Alternative für das Spiel nach vorne. Gehen muss der enttäuschende Marcel Heller. Cottbus kommt unverändert zurück auf den Rasen.

Halbzeitfazit
Eine schwache erste Hälfte zwischen Dresden und Cottbus geht zu Ende. Leistungsgemäß steht es noch torlos 0:0. Keines der Teams spielt wirklich konsequent nach vorne. Einzig nach Standardsituationen konnte Dresden zwei Mal Gefahr versprühen. Vom FC Energie, der heute unter der Leitung von Interimstrainer Markus Feldhoff steht, ist noch überhaupt nichts zu sehen. Eigentlich kann diese Begegnung nach dem Pausentee fast nur besser werden.

Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nimmt Brégerie das Leder rechts im Strafraum direkt. Renno muss sich ganz lang machen und lenkt das Ding über den Querbalken.

Eine Minute gibt es obendrauf.

Da wird es noch einmal gefährlich: Cottbus kontert nach einem naiven Ballverlust der Dresdener blitzschnell. Müller hat zwei Anspielstationen, entscheidet sich 20 Meter vor dem Kasten allerdings dafür, selbst abzuschließen. Hesl ist unten kann den strammen Schuss abwehren.

Renno muss zwei Mal aus seinem Kasten sprinten und klären. Beim ersten Mal sieht er dabei nicht allzu sicher aus. Die Dresdener können aber kein Kapital daraus schlagen.

Wenigstens die Fans feiern und singen. Ansonsten ist es hier über große Strecken der ersten Hälfte schon eher Schlafwagen-Fußball.

Viel Arbeit dürfte jedenfalls auf ihn warten.

Noch gut fünf Minuten sind es bis zur Pause. Cottbus bringt es noch auf keine einzige ernst zu nehmende Torgelegenheit. Ob das dem Neu-Trainer Rudi Bommer, der von der Tribüne aus zusieht, gefällt?

Gelbe Karte für Cheikh Gueye (Dynamo Dresden)
Gegen Ziebig steigt Gueye überhart ein. Das einzige, was man dem Rechtsverteidiger noch zugute halten kann, ist, dass er das zunächst ausgestreckte Bein noch zurück zieht. Ansonsten hätte man auch über eine andere Karte nachdenken können. So geht gelb in Ordnung.

Im Kampf um den Ball mit Roger stellt sich Poté nicht sonderlich glücklich an. Von hinten läuft er den Verteidiger einfach um.

...zwar kommt Kronaveter am langen Pfosten zum Kopfball, er kann das Leder allerdings nicht richtig kontrollieren. Hesl hat keinerlei Probleme, den herunter zu pflücken.

Wenigstens mal wieder Eckstoß für die Gäste...

Momentan plätschert die Partie vor sich hin. Keines der Teams schafft es, Zug zum Tor zu entwickeln.

Das sieht schon fast nach Verzweiflung aus: Trojan zieht aus 30 Metern einfach mal ab und verfehlt das Gehäuse dabei um einige Meter.

...in der Mitte ist Zlatko Dedič und kann klären.

Ecke Energie...

Adlung liegt an der Mittellinie und muss behandelt werden.

Gelbe Karte für Daniel Adlung (Energie Cottbus)
Wegen Ballwegschlagens sieht Adlung den ersten gelben Karton des Spiels. Allerdings ist es nicht sein erster in dieser Saison, sondern der fünfte - damit fehlt er in der nächsten Woche.

...da ist die Riesenchance für Papadopoulos! Die Ecke kann zunächst geklärt werden, doch irgendwie segelt die Pille wieder in den Sechzehner der Gäste. Dort findet Dedič den Schlappen von Brégerie. Der säbelt noch drüber, befördert das Spielgerät aber auf den Kopf von Papadopoulos. Renno pariert überragend!

Ecke Dresden...

Gegen Börner behauptet Dedič das Leder und schafft es, Heller zu bedienen. Der geht in den Sechzehner und will abschließen, trifft dabei die Kugel jedoch nicht richtig. Chance vertan.

Gueye lässt seinen Gegenspieler auf Rechtsaußen ins Leere laufen und hat dann viel Platz zu flanken. Allerdings macht er das viel zu ungenau.

Interessante Statistik: In der 2. Fußball-Bundesliga konnte Dynamo Dresden in bislang fünf Duellen noch nie gegen die Lausitzer gewinnen.

...diesmal ist es Ziebig, der am Fünfmeterraum per Kopf klären kann.

Vom linken Flügel flankt Trojan stark in den Strafraum, wo Dedič am höchsten steigt und zum Kopfball kommt. Dieser wird zur Ecke abgefälscht...

Für den Dynamo-Verteidiger kann es weiter gehen.

Jungwirth grätscht mit vollem Risiko in einen Mittelfeld-Zweikampf mit Rangelov. Er schafft es auch, das Spielgerät zu klären, hat sich dabei allerdings selbst weh getan und muss nun behandelt werden.

Es ist ein verhaltener Beginn im glücksgas stadion. Beide Teams wollen nicht zu früh das Visier öffnen.

...Roger köpft die Kugel aus der Gefahrenzone.

Freistoß für die Schwarz-Gelben im rechten Halbfeld...

Banović geht mit viel Tempo von rechts in den Sechzehner. Sein Pass ist dann jedoch zu ungenau.

Natürlich wird es bei den Gästen heute auch auf den Kirschbaum-Verteter René Renno ankommen.

Auch die Roten zeigen direkt, dass sie da sind. Ziebig geht links zur Grundlinie und flankt scharf in die Mitte. Hesl klärt mit einer Faust vor dem einköpfbereiten Rangelov.

Erste gefährliche Aktion: Papadopoulos chippt das Leder aus 30 Metern auf den Elfmeterpunkt. Die Cottbusser Abwehrfalle schnappt nicht zu und somit kommt Marcel Heller völlig frei zum Kopfball. Scheinbar ist er jedoch selbst verwundert, nicht im Abseits zu stehen, und köpft drüber.

Dynamo agiert in gelben Jerseys und schwarzen Hosen, Cottbus ganz in rot.

Im Hinspiel siegte Cottbus im Stadion der Freundschaft nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1.

Spiel eins nach Pele Wollitz ist jetzt frei gegeben.

Schiedsrichter der Partie ist Peter Sippel. An den Seitenlinien assistieren ihm Walter Hofmann und Sönke Glindemann.

Bei den Gästen gibt es nicht nur eine Änderung auf der Trainerbank, sondern auch einige Umstellungen in der ersten Elf: Kirschbaum, Schorch, Engel, Ludwig und Bittencourt rücken aus der Startformation. Dafür stehen Renno, Bittroff, Banović, Börner und Kronaveter beim Anpfiff auf dem Rasen.

Immerhin eine gute Nachricht für Ralf Loose: Mickaël Poté hat sich gesund gemeldet und steht sogleich heute in der Startformation der Sachsen. Pavel Fort muss dafür zurück auf die Ersatzbank. Darüber hinaus sind Solga, Schuppan und Heller für Subašić, Kegel und Koch neu im Team.

Mit dem DFB wird Dynamo nicht wirklich grün. Einst musste man wegen Nichterfüllung der Lizenzauflagen zwangsabsteigen, nun wurde die SGD wegen der Fan-Ausschreitungen von Dortmund für die Folgesaison vom DFB-Pokal ausgeschlossen. Wie sehr kann sich die Mannschaft vor diesen Hintergründen noch auf das Sportliche konzentrieren?

Auch der Trainer der Hausherren hat jedoch vor der heutigen Partie einige Ausfälle zu beklagen: Neben dem weiterhin verletzten Kapitän Christian Fiél fehlt Linksverteidiger Muhamed Subašić mit muskulären Problemen. Zudem ist der stellvertretende Spielführer Robert Koch nach seiner fünften gelben Karte heute gesperrt.

Vor dem Gegner hat der Übungsleiter der Dresdener jedenfalls höchsten Respekt: "Sie wollten oben mitspielen, sind gespickt mit Spielern, die finanziell für Dynamo eine Nummer zu groß waren und haben die Ansprüche zuletzt nicht erfüllt." Dennoch hält Loose es für das Wichtigste, auf sich selbst zu schauen und will sein Team nach vier sieglosen Partien in Folge wieder in die Erfolsspur bringen.

Bei der SGD war zuletzt nach einem beeindruckenden Zwischenspurt mit teils deutlichen Siegen wieder Sand im Getriebe. Gegen Düsseldorf, Aue und St. Pauli musste sich die Elf von Ralf Loose geschlagen geben und in der Vorwoche verspielte man zu Hause gegen den FSV Frankfurt gleich zwei Mal eine Führung, um am Ende beim 2:2 nur die Punkte teilen zu dürfen.

Zusätzlich zur Trainer-Thematik ereilte die Gäste unter der Woche noch eine weitere Hiobs-Botschaft: Beim 1:0-Sieg über den VfL Bochum erlitt Christopher Schorch einen Knorpelschaden im Knie. Damit ist die Saison für den ehemaligen Madrilenen wohl gelaufen. Auch Torhüter Thorsten Kirschbaum muss mit einem Muskelfaserriss passen.

Doch auch in der Lausitz wurde die Trainer-Frage schnell gelöst: Rudi Bommer wurde als neuer Chefcoach bestätigt. Der Übungsleiter, der erst zu Beginn der Saison seine zweite Amtszeit bei Wacker Burghausen angetreten hatte, soll mit Energie das gleiche schaffen, was er auch 2007 mit dem MSV Duisburg vollbrachte: Er soll auf Sicht den Aufsteig ins deutsche Fußball-Oberhaus schaffen. Heute sitzt jedoch noch Interims-Trainer Markus Feldhoff auf der Bank.

Neben den sportlichen Gründen und dem Gefühl, der Mannschaft nicht mehr helfen zu können, gab der Coach auch private Gründe für seine Entscheidung an. Seine Familie lebte über die ganze Zeit seines Energie-Engagements weiter in Osnabrück und damit über 500km von ihm entfernt. Schon wenige Tage nach dem Ende seiner Amtszeit in Cottbus verdichten sich nun die Anzeichen, dass Wollitz neuer, alter Trainer des VfL Osnabrück wird. Bereits am Montag soll er vorgestellt werden. Bei den Lila-Weißen war er schon als Spieler und Trainer tätig und ist im Verein eine lebende Legende.

In Cottbus ging unter der Woche der Kapitän vom Schiff. Pele Wollitz sollte eine Ära bei Energie prägen, an deren Ende der dritte Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte stehen sollte. Wegen Negativentwicklungen und immer lauter werdender Kritik in der Öffentlichkeit schmiss der extrovertierte Coach am Donnerstag jedoch überraschenderweise das Handtuch und trat als FCE-Trainer zurück.