Fazit:
Bis zur 75. Minute war das ein richtig schlechtes Spiel. Einen Schuss gaben die Hausherren bis dahin ab, zwei die Gäste, einer davon saß. Dann aber mussten die Braunschweiger mehr Risiko gehen, kamen aber zunächst nicht wirklich nach vorne. Vielmehr waren es die Gäste, die die Entscheidung erzielen hätten müssen. Als sie das auch taten, wurde ihnen der Treffer aber zu Unrecht aberkannt. Und so reichte der Eintracht ein gelungener Angriff über die linke Seite, um doch noch zum Ausgleich zu kommen. Die Alemannia kommt damit also nicht wirklich weg von der Abstiegszone. Braunschweig festigt seine Stellung im Niemandsland der Tabelle. Einen schönen Tag noch!

Eine Minute Nachspielzeit war angezeigt und die ist jetzt auch bald um.

In ihrer Euphorie müssen die Hausherren aufpassen, nicht noch den nächsten Nackenschlag einzufangen. Uludag erobert den Ball im Mittelfeld, will Auer steil in den Strafraum schicken, doch Davari ist da und kann die Kugel weggrätschen. Das Tor ist leer, doch der Nachschuss von Uludag aus 30 Metern ist zu schwach, sodass Davari zurückeilen kann und locker abfängt.

Die Zuschauer sind jetzt natürlich wieder da und peitschen ihr Team nach vorne. Ist hier vielleicht noch mehr drin als nur ein 1:1?

Gelbe Karte für Boy Waterman (Alemannia Aachen)
Zeitspiel von Waterman. Dafür gibt es die Gelbe Karte.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:1 durch Dominick Kumbela
Es stand ja nur 0:1! Gerade noch beschrieben, ist Reichel plötzlich links frei auf dem Flügel. Die Flanke kommt zum Elfmeterpunkt, wo Kumbela herangerauscht kommt und kompromisslos in die Maschen vollendet. Da war aber einiges an Frust drin. Und so müssen die Aachener ihren vergebenen Chancen nachtrauern.

Mit Nachspielzeit sind noch ungefähr fünf Minuten zu spielen. Die Eintracht macht nicht den Eindruck, als könne sie hier noch zum Ausgleich kommen. Doch weiterhin steht es nur 0:1 und irgendein Murmelball geht ja immer wieder mal rein.

Braunschweig muss jetzt natürlich hinten aufmachen und bietet den Gästen damit diese Riesen-Konterchancen, die sie aber bisher allesamt vergaben. Die Hausherren kommen ihrerseits aber fast gar nicht gefährlich vor das gegnerische Tor.

Reichel verhindert das 0:2 auf der Linie!! Jetzt wird es doch nochmal turbulent. Befreiungsschlag der Aachener. Davari kommt weit aus seinem Kasten und vertendelt das Ding gegen Radu. Vom linken Flügel will der Stürmer die Kugel ins Tor zirkeln, doch dort ist Reichel gerade noch zurück geeilt und kann per Kopf auf der Linie klären!

Du meine Güte. Da haben sie schon mal Platz und dann kommt so etwas dabei heraus. Reichel gibt vom linken Flügel hoch an den Elfmeterpunkt, wo Fetsch völlig freistehend hochsteigt und die Kugel an den Rücken bekommt. Die Chance ist verflogen, dabei war da so viel mehr drin. Das kann auch mal der Ausgleich sein.

Der Alemannia wird ein regulärer Treffer aberkannt! Ist das bitter! Achenbach hat links ganz viel Platz zum Kontern. Es folgt die flache Hereingabe zu Auer, der ganz überlegt nur noch einschieben muss und das auch tut, doch zum Leidwesen der Gäste hebt der Assistent die Fahne. Der Torschütze soll im Abseits gestanden haben, doch das war eine Fehlentscheidung! Das war gleiche Höhe. Die erste Fehlentscheidung der Unparteiischen überhaupt in diesem Spiel und dann gleich so eine dicke. Pech für Aachen.

...Waterman faustet die Hereingabe zunächst heraus, doch Boland setzt aus der Distanz nach, ein Aachener fälscht den Schuss ab. Theuerkauf kommt im Rückwärtslaufen rechts im Strafraum zum Kopfball, doch der geht weit vorbei. Es ist ein gebrauchter Tag für die Eintracht.

Pfitzner zieht vom rechten Flügel nach innen, doch anstatt irgendwann einmal einfach abzuspielen, verliert er den Ball schließlich gegen drei Aachener. Immerhin bekommen die Hausherren nun einen Freistoß aus dem Halbfeld zugesprochen...

Der Aachener Trainer gibt schon seit Anpfiff der Begegnung das Rumpelstilzchen an der Seitenlinie. Jede Entscheidung gegen die Alemannia wird lautstark kritisiert. Da sollte mal der vierte Offizielle eingreifen.

Natürlich ist die Führung für die Gäste nicht unverdient. Schließlich muss man erst einmal so konsequent gegen offensivstarke Braunschweiger verteidigen. Doch offensiv aktiv werden die Aachener fast überhaupt nicht. Der Funkelsche Fußball war eben noch nie ein Leckerbissen, sondern nur auf das erfolgreiche Resultat aus.

Friedhelm Funkel wechselt zum ersten Mal und bringt Kratz für Yabo. Der neue Mann spielt exakt auf der gleichen Position im zentralen Mittelfeld.

Symptomatisch: Boland wirft einen Einwurf schnurstraks ins Toraus. Ein Raunen der Enttäuschung geht durch das weite Rund.

Wieder fordern die Zuschauer Elfmeter, diesmal nach einem vermeintlichen Handspiel. Olajengbesi soll die Kugel mit dem Arm abgewehrt haben, doch eine aktive Bewegung ist da überhaupt nicht zu erkennen. Stattdessen springt ihm die Kugel nur an den Bauch. Wieder richtig entschieden vom bisher sehr guten Schiedsrichtergespann.

Eher zufällig kommen die Hausherren zu einer Halbchance. Kumbela legt einen langen Ball an den Strafraum mit der Wade zurück für Fetsch. Der neue Mann zieht zur Grundlinie und versucht aus spitzestem Winkel den Schuss. Außennetz.

Achenbach und Freistöße...da war doch was. Richtig! So ist das bisher einzige Tor gefallen, allerdings vom anderen Flügel vorbereitet. Nun schlägt der Linksverteidiger den Ball nämlich von der linken Seite vors Tor, wo Yabo und Radu lauern, doch letztendlich fliegt die Kugel ohne Berührung ins Toraus.

Ein Schuss! Auer wird hoch links am gegnerischen Sechzehner bedient, schießt dann aber mit der Fußspitze und verfehlt Davaris Kasten um gut drei Meter. Trotzdem: Das war ein Schuss! Und das war der allererste überhaupt seit dem 0:1. Auch Braunschweig konnte danach nicht mehr in Richtung Waterman schießen. Ziemlich kläglich.

Gelbe Karte für Norman Theuerkauf (Eintracht Braunschweig)
Theuerkauf begeht wie Auer ein taktisches Foul und wird ebenfalls verwarnt.

Gelbe Karte für Benjamin Auer (Alemannia Aachen)
Taktisches Foul von Auer, für das er die gelbe Karte sieht.

Die Braunschweiger Mannschaftsärzte werden in der Winterpause ordentlich zu tun haben. Kessel hat sich am Oberschenkel verletzt und ist bereits seit zwei Minuten in der Kabine. Für ihn ist nun der eigentliche Stürmer Fetsch dabei.

Pfitzner taucht nach einem schönen Pass von Kruppke links im Strafraum auf, will schießen, dabei aber gerade noch von Feisthammel gestört, der im letzten Moment fair zur Ecke klären kann. Diese bringt aber nichts ein.

Verbessert hat sich weiterhin nichts. Stattdessen scheint sich bei den Braunschweigern nun auch noch Benjamin Kessel verletzt zu haben. Der kam ja erst für den angeschlagenen Benjamin Fuchs in der ersten Hälfte. Einmal dürfen sie ja noch wechseln.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Hausherren: Marc Pfitzner kommt für den schwachen Damir Vrančić.

Halbzeitfazit:
Ein erschreckend schwaches Spiel geht mit einer 1:0-Führung für die Aachener in die Pause. Dabei brauchten die Gäste nur einen einzigen Torschuss, um zum Erfolg zu kommen. Allerdings: Mehr als einen Schuss brachte Braunschweig ebenfalls nicht zustande. Der Unterschied: Aachen führt, die Eintracht liegt zurück. Mehr war nicht los. Es kann nur besser werden. Bis gleich!

Kruppke kommt im Strafraum gegen Yabo zu Fall. Laute Strafstoßforderungen von den Rängen. Zunächst sah das auch nicht wirklich astrein aus, doch der Aachener spielte im Endeffekt nur den Ball. Den wollte Kruppke viel zu sehr haben. Richtige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns.

Als ob das Spiel nicht schon Strafe genug für alle Freunde des gepflegten Kurzpasses wäre, fängt es jetzt auch noch an zu regnen. Die gut 17.000 Zuschauer, ausgenommen der circa 500 Aachener Anhänger, sind zurzeit überhaupt nicht zu beneiden.

Fuchs hat sich ohne Fremdeinwirkung am Knöchel verletzt und muss raus. Für ihn ist nun Kessel auf dem Feld. Gute Besserung!

Man muss es aber auch sagen, wie es ist. Das Tor hat zu einer gesteigerten Attraktivität des Spiels wenig bis gar nichts beigetragen. Weiterhin ist das richtig schwere Kost, was die Zuschauer zu sehen bekommen.

...Vrančić führt ihn richtig schnell aus. Zu schnell für seine Mitspieler, die etwas überrascht wirken. Aachen kann locker klären.

Eckball für Braunschweig...

Das Tor hat vor allem den Gästen genutzt. Waren es vorher noch die Hausherren, die mehr für das Spiel machten, so sind es nun die Aachener, die den größeren Ballbesitz haben. Die Eintracht muss sich etwas einfallen lassen.

Braunschweig wirkt geschockt, findet nicht sofort wieder zu seinem Spiel. Die Zuschauer registrieren das und werden ebenfalls unruhig. Seltsame Atmosphäre jetzt im Eintracht-Stadion.

Tooor für Alemannia Aachen, 0:1 durch Bas Sibum
Der allererste Ball auf den Kasten der Eintracht liegt gleich im Netz! Achenbach schlägt den fälligen Freistoß vom rechten Flügel an den linken Pfosten, wo Sibum im Getümmel den Kopf hinhält und aus wenigen Metern einnetzt. Man muss sich allerdings auch fragen, was Davari da macht. Kommt mit allen Vieren von sich gestreckt aus dem Tor und greift dann gar nicht ein. Sei's drum. Ein Tor hat das Spiel auf alle Fälle gebraucht.

Gelbe Karte für Ken Reichel (Eintracht Braunschweig)
Reichel geht gegen Yabo an der Seitenlinie zu robust zu Werke. Schiri Leicher zeigt die gelbe Karte. Damit fehlt Reichel gesperrt nach der Winterpause bei Eintracht Frankfurt.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bietet dieses Spiel weiterhin wenig Erwärmendes. Bis auf Dogans Freistoßchance aus der 11. Minute hatten Waterman und sein Gegenüber Davari noch überhaupt nichts zu tun. Schade.

Auer bekommt nach einem Missverständnis zwischen Washausen und Dogan fast die Chance auf den Abschluss aus zwölf Metern. Letztendlich ist Dogan aber schneller und kann gerade noch klären.

Zum ersten Mal überhaupt führt die Alemannia den Ball über längere Zeit in der gegnerischen Hälfte. Braunschweig wirkt zu passiv, doch dann schlägt Sibum einen Ball ins Nichts ins Seitenaus.

Kruppke und Petersch spielen sich links schön durch. Letzterer ist es schließlich, der sich gegen Yabo durchsetzt und hoch in die Mitte gibt. Kumbela lauert da schon am langen Pfosten, doch Feisthammel bekommt seinen Schädel gerade noch dazwischen und kann klären.

Die Gäste sind bislang noch überhaupt nicht im Spiel. Vor allem in der Offensive hakt es da noch an einigen Stellen. Benjamin Auer und Sergiu Radu hängen völlig in der Luft und hatten noch keinen einzigen Ballkontakt.

Starker Freistoß von Dogan! Aus 22 Metern zirkelt der Verteidiger die Kugel über die Mauer hinweg fast in den Winkel. Waterman macht sich aber ganz lang und kann mit einer schönen Flugeinlage zur Ecke klären. Nach dieser kommt erneut Dogan zum Abschluss, doch mit vereinten Kräften können die Aachener klären. So ganz langsam nimmt die Partie an Fahrt auf.

Vrančić zieht einen Freistoß aus gut 30 Metern linker Position direkt aufs Tor. Der Ball kommt genau auf Waterman, der überhaupt keine Probleme hat, ihn zu halten.

Weiterhin ist kaum etwas los. Das Geschehen spielt sich ausschließlich rund um die Mittellinie ab, sodass nicht einmal ein Hauch von Torgefahr entstehen könnte.

Braunschweig hat in den ersten Minuten mehr Ballbesitz, spielt sich den Ball vornehmlich in der eigenen Abwehr zu. Aachen wartet ab und lauert erst einmal nicht auf Konter.

Los geht's! Die Hausherren spielen in Blau und Gelb, Aachen ganz in Weiß.

Die Mannschaften kommen aufs Feld! Die Stimmung ist wie immer gut im Eintracht-Stadion. Freuen wir uns auf ein spannendes Spiel.

Schiedsrichter des Spiels ist Christian Leicher. Seine Assistenten heißen Karl Valentin und Eduard Beitinger.

Kurzer Blick auf die Aufstellungen. Torsten Lieberknecht bringt nach der 0:3-Niederlage bei 1860 München einen neuen Spieler. Damir Vrančić spielt für Mathias Fetsch. Friedhelm Funkel schickt die gleiche Elf aufs Feld, die zuletzt 1:1 gegen Aue spielte.

Doch dort, wo die Eintracht gerade steht, würde die Alemannia allzu gerne hinkommen. Dazu sollte dann aber auch mal gewonnen werden. Lediglich zweimal konnten die Kaiserstädter drei Punkte holen - und das in 18 Spielen! Nur Hansa Rostock steht mit nur einem Dreier noch schlechter in dieser Statistik da. Den Unterschied machen aber die verlorenen Partien. Mit acht Niederlagen können sich die Aachener mit den Vereinen aus dem gesicherten Mittelfeld messen. Mit acht Unentschieden sind sie aber auch die Remiskönige der Liga - zusammen mit dem FSV Frankfurt und Rostock.

Die hervorragend in die Saison gestarteten Aufsteiger aus Braunschweig konnten in den letzten Wochen nicht mehr wirklich Schritt halten und mussten die Spitzenteams abreißen lassen. Inzwischen beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz 3 schon elf Punkte. Nach unten hat man gar 14 Punkte Vorsprung und so geht man in Niedersachsen davon aus, dass man bereits jetzt die Saison ausklingen lassen kann. Da wird nach oben und unten kaum noch etwas passieren.

In der zweiten Liga konnte die Eintracht von sieben Heimspielen gegen die Aachener nur eines gewinnen. Fünfmal holten die Gelb-Schwarzen die volle Ausbeute. Der einzige und letzte Sieg der Braunschweiger datiert aus der Saison 1989/90! Das klingt jetzt zwar sensationell, doch wenn man bedenkt, dass man danach nur noch zweimal an der Hamburger Straße aufeinandertraf, erscheint diese Statistik nicht mehr allzu verwunderlich.

Sie klettern zwar langsam, aber sie klettern allmählich aus dem Tabellenkeller hinaus. Die Alemannia aus Aachen stabilisiert sich unter ihrem inzwischen nicht mehr ganz so neuen Trainer Friedhelm Funkel immer weiter und hat heute die Chance, die Winterpause mit einem kleinen Polster auf die Abstiegsränge zu verbringen. Bedingung dafür ist jedoch ein Sieg in Braunschweig. Die Historie zeigt, dass dies nicht einmal so unwahrscheinlich ist.