Fazit:
Nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung kommt Greuther Fürth beim FC Ingolstadt nicht über ein 0:0 hinaus. Das Unentschieden ist absolut leistungsgerecht. Dabei hatte die zweite Halbzeit wesentlich mehr zu bieten als die erste. Gerade die Schanzer traten nun offensiver auf und kamen so zu einigen Chancen. Die Fürther waren zwar nach wie vor das optisch überlegene Team, verstanden es dabei aber zu selten den Gegner in Verlegenheit zu bringen. Die harte Rote Karte gegen Biliskov hatte letztlich keine Auswirkungen mehr auf die restlichen zehn Minuten.
Beide Mannschaften lassen letztlich Punkte liegen, auf der einen Seite im Abstiegskampf, auf der anderen im Aufstiegskampf. Der FCI bleibt ungeschlagen anno 2012, kann aber erneut nicht gewinnen, aber auf der gerade defensiv soliden Vorstellung kann das Team von Tomas Oral aufbauen.

Ein letzter Freistoß der Ingolstädter bringt nichts ein.

Gelbe Karte für Tayfun Pektürk (SpVgg Greuther Fürth)
nach einem Foulspiel

Verbannung auf die Tribüne FC Ingolstadt 04: Tomas Oral

Tomas Oral beschwert sich fürchterlich und muss nun die letzten Sekunden von der Tribüne aus anschauen.

Buchner will einen Elfmeter provozieren, doch da war nichts, was auch die Unparteiische zurecht so sieht.

Zwei Minuten soll die Nachspielzeit lang sein.

Occéan hat den Ball mit dem Rücken zum Tor, legt ihn quer, doch da ist kein Mitspieler.

Caiuby regt sich mächtig auf. Er setzt sich gegen drei Gegner durch und wird dabei leicht angegangen. Die Pfeife von Steinhaus bleibt dennoch stumm.

Andreas Schäfer sorgt auf Seiten der Schanzer für Entlastung und stiefelt die linke Außenbahn runter. Seine Flanke für den freien Caiuby gerät dann zu weit, was für kollektives Entsetzen bei den heimischen Fans sorgt.

Özcan ist abermals bei einer Fürther Flanke der Turm in der Schlacht. Starke Leistung des österreichischen Torhüters.

Bambara schließt die Lücke von Biliskov in der FCI-Abwehr, Leitl muss dafür gehen. Auch Mike Büskens wechselt und bringt mit Schahin für Asamoah noch mal einen frischen Offensivspieler.

Na klar, die Kleeblätter drängen jetzt gehörig auf den Siegtreffer. Viel Zeit bleibt dabei nicht mehr.

Da ist Pektürk viel zu egoistisch. Der eingewechselte will mit dem Kopf durch die Wand und übersieht bei seinem Sololauf seine Mitspieler.

Ingolstadt muss nun also in Unterzahl auskommen. Den folgenden Freistoß aus halblinker Position führen die Fürther ganz schwach aus.

Rote Karte für Marino Biliskov (FC Ingolstadt 04)
Biliskov sieht gegen seinen ehemaligen Verein glatt Rot! Eine sehr harte, aber vertretbare Entscheidung. Der Kroate rauscht Occéan von hinten in die Beine, auch wenn er da noch den Ball trifft. Da hat er, wie man so schön sagt, eine Verletzung des Gegners billigend in Kauf genommen.

Pektürk spielt den Doppelpass mit Occéan, bleibt aber dann in der engmaschigen Defensive der Schanzer hängen.

Oral holt sich eine Ermahnung von Bibiana Steinhaus ab. Er will genauso wie die Ingolstädter Fans ein gegnerisches Handspiel in Strafraumnähe gesehen haben, das ungeahndet blieb.

Zwei Ecken für die Schwarz-Roten in Serie, aber wieder kann man kein Kapital daraus schlagen.

Und da ist Pektürk im Spiel. Er ersetzt den beweglichen, aber einfach ineffizienten Sararer.

Stefan Leitl wird in aussichtsreicher Position freigespielt, aber auch zurecht aus dem Abseits gepfiffen.

Momentan geht auf beiden Seiten wenig nach vorne. Unterdessen bereitet sich bei den Kleeblättern Tayfun Pektürk auf seine Einwechslung vor.

Auch die Zuschauer haben die Schanzer absolut auf ihrer Seite. Diese skandieren "Kämpfen und siegen".

Ingolstadt hat nun Lunte gerochen und gestaltet die Partie absolut ausgeglichen. Zwanzig Minuten noch. Kommt eine Elf hier noch zum Siegtreffer? Für reichlich Spannung ist gesorgt.

Auf der Gegenseite trifft Buchner nach einem weiten Flankenball per Direktabnahme nur das Außennetz. War das Spiel im ersten Durchgang noch arm an Höhepunkten, überschlagen sich im zweiten teilweise die Ereignisse.

Özcan verhindert gegen Schröck das 0:1! Fürths philippinischer Nationalspieler zirkelt den Ball aus 18 m hoch aufs Tor. Özcan macht sich ganz lang und lenkt den Kunstschuss, der genau unter die Latte gepasst hätte, reaktionsschnell über den Querbalken.

Florian Heller rückt allerdings ins rechte Mittelfeld, Stefan Leitl geht dafür in den Sturm der Schanzer.

Tomas Oral wechselt mal eben seinen Sturm aus. Heller und Caiuby, der nach Verletzungspause sein Comeback gibt, sollen durchschlagskräftiger agieren als Nemec und der gelbvorbelastete Akaïchi.

... Leitls seltsame, weil lockere und hohe Hereingabe wird zur Beute des "Herrn der Lüfte" Max Grün.

Kleine klärt gegen Akaïchi zur zweiten Ingolstädter Ecke...

Die Grün-Weißen reißen das Geschehen wieder an sich, ohne zu weiteren Chancen zu kommen. Der FCI lauert auf gegnerische Ballverluste und Konter.

Im Gegenzug flankt Schröck butterweich in die Mitte. Occéan nimmt Asamoah die Chance vom Kopf und nickt selbst gen Tor, besser gesagt verfehlt er es. Asamoah regt sich mächtig auf, denn er war in der deutlich besseren Position.

... Leitl auf Gunesch, dessen Kopfball klar das Tor verfehlt.

Zillner bringt Görlitz unfair zu Fall. Standard für den FCI nahe dem rechten Strafraumeck...

Occéan gehört zu den besten Fürthern. Auch heute ist der Angreifer ein ständiger Unruheherd und wirkt deutlich gefährlicher als sein Sturmpartner Gerald Asamoah. Auf der anderen Seite bringt Ahmed Akaïchi die fränkischen Verteidiger immer wieder in Verlegenheit. Sowohl Occéan als auch Akaïchi sind aber noch glücklos im Abschluss.

Jetzt aber die Chance für die Kleeblätter und Olivier Occéan. Der Kanadier trifft den Ball nicht richtig, der so von halblinks an der langen Ecke vorbeitrudelt.

Toller Wiederbeginn hier im Audi Sportpark. Beide Trainer scheinen in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben. Vor allem die Oberbayern treten jetzt mutiger im Spiel nach vorne auf.

... und die bringt fast die Führung für die Schanzer! Leitls lockerleichte Hereingabe wird zum völlig freien Adam Nemec verlängert, dessen Kopfball genau in die Arme von Grün geht. Die erste richtige Chance für den FCI.

Buchner erläuft einen scheinbar zu langen Ball und holt durch die Flanke noch den Eckstoß heraus...

Buchner sucht Nemec und passt dazu steil in den Fünfer. Max Grün kommt aber deutlich vor dem Angreifer der Hausherren an die Kugel.

45 Sekunden gespielt und fast hätte es geklingelt für Greuther. Occéans Schuss aus 20 m streicht nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Da konnte Ramazan Özcan nur hinterherschauen und beten.

Es geht weiter mit dem gleichen Personal wie in der ersten Halbzeit.

Halbzeitfazit:
Der Halbzeitstand von 0:0 gibt den bisherigen Spielverlauf treffend wieder. Der Favorit aus Fürth ist das optisch überlegene Team, kommt aber kaum einmal gefährlich zum Anschluss. Mit Wohlwollen zählen wir zwei Minichancen. Auf der anderen Seite konzentriert sich Ingolstadt auf die Defensive, entwickelt aber noch weniger Torgefahr als die Gäste. Im zweiten Durchgang muss auf beiden Seiten gerade im Spiel nach vorne einiges besser werden, wollen wir noch Tore sehen.

Na endlich mal ein Torschuss der Ingolstädter. Ahmed Akaïchi wird wieder einmal steil geschickt, aber von Kleine auch geschickt nach Außen gedrängt. Der Winkel ist dann sehr spitz und der Flachschuss geht recht deutlich am langen Eck vorbei. Sekunden später folgt der Halbzeitpfiff.

Ingolstadt macht mit seinen zwei Viererketten geschickt dicht und Fürth fällt nach wie vor nichts ein. Das Ganze ergibt eine zähe Angelegenheit.

Die Spielvereinigung leistet sich im Spielaufbau nun desöfteren haarsträubende Fehlpässe. Die Schanzer wissen diese allerdings nicht auszunutzen und setzen die Kontergelegenheiten teils stümperhaft in den Sand.

Gelbe Karte für Ahmed Akaïchi (FC Ingolstadt 04)
Selten war eine Karte verdienter. Der Tunesier mit seinem vierten Foul schon.

Bezeichnend: Andreas Schäfer braucht ewig beim Einwurf, da sich kein Ingolstädter Mitspieler anbietet und wirft dann den Ball in die Füße des Gegners.

Sararer behauptet den Ball an der Grundlinie im Sechzehner, passt vors Tor, findet aber nur den wiederholten Abnehmer Ramazan Özcan. Der Ex-Hoffenheimer strahlt eine große Sicherheit im Tor der Schanzer aus.

Auch bei Freistößen sind die Oberbayern bis dato alles andere als gefährlich. Wenigstens lässt man aber hinten gegen den Favoriten wenig zu.

Zillner kommt noch einmal mit einer Ermahnung der Unparteiischen davon, nachdem er Nemec umgerissen hat.

Asamoah fast mit dem 1:0! Schröck zirkelt das Leder von halblinks direkt vor die Kiste. Der langjährige Schalker verpasst um ein Haar und so kann Ramazan Özcan halten.

Interessante Statistik am Rande: Fürth hat in Sachen Ballbesitz mit rund 60 % die klare Oberhand, der FCI dagegen gewinnt mehr als 60 % der Zweikämpfe in der bisher gespielten halben Stunde.

Leitl wird bis auf die Grundlinie geschickt und passt quer vors Tor, wo aber nur Fürther stehen. Fast, aber eben nur fast die erste Ingolstädter Chance.

Flanke Schmidtgal und dann sieht Özcan ganz stark aus, als er vor dem "Bullen" Olivier Occéan die Kugel abfängt.

Bislang ist es eine weitgehend ausgeglichene Partie, wenn auch die Spielanlage der Fürther besser ist. Torraumszenen sind leider noch ziemlich rar.

Die Oberbayern dringen in den gegnerischen Sechzehner, der voller Spieler ist. Sie bleiben hängen.

Zillner rutscht der Ball beim Schussversuch komplett vom Schlappen, so dass Özcan nicht eingreifen muss.

Gelbe Karte für Thomas Kleine (SpVgg Greuther Fürth)
Kleine stellt Akaïchi im Mittelfeld das Bein und sieht folgerichtig die erste Verwarnung dieser Begegnung.

Gut aufgepasst von Grün! Ikeng ist nach einem Steilpass durch, doch der Fürther Keeper kommt raus und klärt souverän vor dem Ingolstädter.

Plötzlich taucht Buchner auf Seiten der Schanzer alleine vor Grün auf, steht aber auch im Abseits. Immerhin mal ein offensives Lebenszeichen der bisher noch ungefährlichen Hausherren.

Keine Gefahr im direkten Anschluss an die Ecke, doch nach einem erneuten Angriff und der Flanke von Schmidtgal steigt Occéan zum Kopfball hoch, der deutlich über die Latte geht.

Schöne Aktion von Sararer, der sich am rechten Flügel durchsetzt und es nach einem Haken mit einem Schlenzer aufs lange Eck probiert. Der Ball wäre wohl vorbeigehen, Özcan geht aber auf Nummer sicher und lenkt das Leder zur Ecke.

Die Schanzer spielen durchaus zielstrebig nach vorne. Die letzten Pässe sind dann aber bislang noch zu unpräzise und so kommt Max Grün oder einer seiner Verteidiger immer wieder in den Genuss, den Ball abzufangen.

Das fränkische Angriffsspiel ist sehr rechtslastig. Vor allem Sercan Sararer ist da sehr agil, allerdings muss auch irgendwann etwas herausspringen.

Akaïchi erobert im Fürther Strafraum den Ball, hat da aber auch den Fuß gegen Nehrig draufgehalten. Der Angreifer will den Pfiff von Bibiana Steinhaus nicht wahrhaben, aber das war schon ein Foul des Tunesiers.

Die Gäste werden nun dominanter, auch wenn Olivier Occéan einen langen Ball nicht mehr erreichen kann.

Und da ist endlich die erste Chance. Die Fürther haben viel Platz in der gegnerischen Hälfte. Robert Zillner erhält die Pille gut 20 m vor dem Tor und zieht flach ab. Knapp rechts vorbei.

... der fliegt zunächst an Freund und Feind vorbei. Der Ball kommt aber nochmal in den Fünfer, wo Schäfer am Ball vorbeitritt und Glück hat, dass sein Mannschaftskollege Ikeng für ihn in höchster Not klärt.

Zweiter Eckstoß für das Kleeblatt...

Es ist eine intensive Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften nichts schenken. Wir warten noch auf die erste Chance.

Leitl bringt einen Freistoß vor die Kiste. Ikeng erwischt den Ball vor dem herauskommenden Max Grün mit dem Kopf, kann diesen aber nicht aufs Tor bringen. Da sah der Gästeschlussmann allerdings alles andere als souverän aus.

Die Schanzer nähern sich langsam dem Fürther Gehäuse an, können aber noch keinen Abschluss verbuchen.

Langer Ball von FCI-Keeper Ramazan Özcan in die Spitze. Ahmed Akaïchi verliert dann aber das Laufduell gegenüber Thomas Kleine und weiß sich nur mit einem Foul zu helfen.

Schmidtgals Hereingabe ist zu kurz und kann geklärt werden. Dennoch setzen sich die Fürther in der gegnerischen Hälfte fest.

Die Gäste gehen gleich in die Offensive und Asamoah holt ihre erste Ecke heraus.

Der Ball rollt, die Spielvereinigung hat angestoßen.

Die Mannschaften laufen ein. Beide werden in den gewohnten Farben spielen: Ingolstadt in Schwarz-Rot, Greuther in Grün-Weiß.

Der Audi Sportpark ist leider nicht ansatzweise ausverkauft. Von den geschätzt 7.000 Zuschauern sind aber immerhin rund 2.000 Fürther Fans angereist.

Das heutige Spiel wird geleitet von Bibiana Steinhaus aus Hannover. Der besten deutschen Schiedsrichterin assistieren Arne Aarnink und Thomas Gorniak.

Das System ist bei beiden Teams das Gleiche: Im 4-4-2 bilden beim FCI Akaïchi und Nemec den Angriff, bei der Spielvereinigung heißen die Stürmer Asamoah und Occéan.

Bei den Schanzern rückt Ahmed Akaïchi anstelle von Karl Lappe in die Startelf. Beim Büskens-Team beginnen Karaslavov und Nehrig für (den wie erwähnt gelbgesperrten) Mavraj und Prib.

In bislang fünf Zweitligaduellen viermal der Sieger Greuther Fürth und nur einmal FC Ingolstadt. So endete auch das Hinspiel mit 3:0 klar für die Franken.

Für drei Ingolstädter kommt es heute zum Wiedersehen mit dem alten Verein: Leonhard Haas, Sascha Kirschstein und Marino Biliskov standen bereits bei den Kleeblättern unter Vertrag.

Kommen wir zur Personalsituation. Auf Seiten der Schanzer fehlen lediglich die Langzeitverletzten. Bei den Fürthern ist Mergim Mavraj gelbgesperrt und Christopher Nöthe fällt aufgrund eines Muskelfaserrisses aus. Nach abgesessener Gelb-Sperre kehrt Bernd Nehrig allerdings ins Team zurück.

Orals Kollege Büskens will mit einer ebenso starken Leistung wie vergangene Woche gegen Paderborn einen Auswärtsdreier einfahren. Der Übungsleiter drückte aber auch seinen Respekt dem Gegner gegenüber aus: "Für mich ist es etwas überraschend, dass sie so weit unten stehen. Sie haben gegen Düsseldorf gepunktet, in St. Pauli gewonnen und sie waren gegen die Frankfurter Eintracht auf der Siegerstraße.“

Tomas Oral gab im Vorfeld der Begegnung zum Besten: "Fürth ist Favorit, wir müssen vom Punkt weg hochkonzentriert sein. Nach der verlängerten Trainingswoche ist nun einmal mehr Engagement von Beginn an gefordert. Wir wollen dem Gegner wenig Räume bieten und unser Spiel durchsetzen."

Auf der anderen Seite steht der FCI, seit November betreut von Tomas Oral, ebenfalls gehörig unter Zugzwang. Man hat zwar in diesem Kalenderjahr noch kein Spiel verloren, aber eben auch keins für sich entscheiden können. Gegen Düsseldorf und den FSV Frankfurt hieß es am Ende jeweils 1:1. Am Freitag ist nun der KSC (2:0 gegen Cottbus) um drei Punkte davongezogen, die es gilt wieder aufzuholen.

Wir schreiben den 22. Spieltag. Die Kleeblätter reisen mit dem Einzug ins Pokal-Halbfinale und dem 5:1-Sieg über Paderborn im Rücken als klarer Favorit ins 100 km südlich gelegene Ingolstadt. Bei einem Sieg winkt die Tabellenführung. Zeitgleich darf Fortuna Düsseldorf dann aber nicht bei den Münchner Löwen gewinnen.