Fazit
Düsseldorf setzt ein Zeichen im Aufstiegskampf. Mit einem vor allem nach dem Seitenwechsel überzeugenden 5:0-Sieg beendet die Meier-Elf die kleine Ergebnis-Krise und kann erstmals nach sechs sieglosen Partien wieder einen Dreier einfahren. Der KSC dagegen ist nach dem guten Start ins neue Fußball-Jahr nun endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen und hat nun zehn Endspiele um den Klassenerhalt vor sich. Nächste Woche geht diese Mission am Millerntor beim FC St. Pauli los. Düsseldorf empfängt dann Erzgebirge Aue. Das war es von hier, schönen Nachmittag noch.

Beister hat die Gelegenheit, das halbe Dutzend voll zu machen. Der womöglich künftige Hamburger hat an der Strafraumgrenze viel Platz, zimmert die Pille dann aber deutlich über den Querbalen. Und dann ist es vorbei.

Auf den Rängen feiern die mitgereisten Düsseldorf-Anhänger den ersten Erfolg in 2012.

Hui, ist das jetzt noch nötig? Iashvili geht gegen den herauskommenden Almer mit vollem Einsatz hinein und trifft den Keeper. Der Georgier hat schon gelb, doch Zwayer zeigt Fingerspitzengefühl und zückt nicht die Ampelkarte.

Fünf Minuten plus x sind noch zu absolvieren. Können die Gäste ihre Torekonto noch weiter hochschrauben? Ein Ehrentreffer der Gastgeber ist derzeit eher unwahrscheinlich.

Natürlich wissen die Flingeraner auch, dass bei solch einer engen Spitzengruppe in Liga zwei das Torverhältnis durchaus entscheidend sein kann.

Jørn Andersen blickt relativ ratlos drein. Das Ergebnis, das jetzt auf der Anzeigetafel steht, spiegelt nicht das wider, was seine Mannen hier über weite Strecken ablieferten. Allerdings ist es Realität, die Fortuna führt 5:0. Und noch sind fast zehn Minuten auf der Uhr.

Gelbe Karte für Steffen Haas (Karlsruher SC)

Direkt nach seinem Traumtor zum 5:0 wird Lambertz ausgewechselt.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:5 durch Andreas Lambertz
Wow! Der war für die Galerie! Was für eine Hütte! Bröker legt 20 Meter vor dem Kasten per Kopf für Lambertz ab. Der nimmt das Leder an und zieht ab - und wie! Da kann sich Orlishausen so lang machen, wie er will. Die Pille knallt gegen den linken Innenpfosten und ins Tor.

...zu flach.

Ecke KSC...

Zweiter Wechsel nun auch bei den Hausherren. Stürmer Lavrič geht, Mittelfeldspieler Milchraum kommt. Das hat zur Folge, dass Iashvili in die Spitze geht.

Ein Assist, ein Treffer, Sascha Rösler hat seine Aufgabe heute erledigt. Nun darf er sich seinen wohl verdienten Applaus abholen und wird durch Bröker ersetzt.

Im Hinspiel traf Thomas Bröker zwei Mal gegen den KSC. Nun macht er sich bereit, um auch im Rückspiel noch einzugreifen.

Groß muss das Ding einfach machen! Wenn es nicht läuft, läuft es eben nicht. Charalambous flankt von links an den Fünfer, wo Groß völlig unbedrängt zum Abschluss kommt. Aus wenigen Metern schaufelt er das Leder allerdings knapp über den Querbalken. Das ist er, der große Unterschied zwischen dem KSC und F95 am heutigen Nachmittag: die Effektivität.

Von links geht Lambertz in die Box und hat ganz viel Platz. Statt den besser postierten Rösler zu bedienen, versucht er es auf das kurze Eck, doch Orlishausen reagiert stark und verhindert den fünften Einschlag in seinem Kasten.

...am kurzen Pfosten bleibt Steffen Haas nach einem Duell mit Oliver Fink liegen. Trotzdem flankt Levels noch in die Mitte, wo sich Ken Ilsø an einem Fallrückzieher übt. Er verfehlt das Leder. Das wäre des Guten aber auch wirklich zu viel gewesen.

Ecke Düsseldorf...

So unterschiedlich können zwei Saisons laufen: Düsseldorf hat aktuell ein Torverhältnis von 50:24, der KSC 24:50.

Nun scheint auch endgültig der Widerstand der Hausherren gebrochen zu sein. Die Köpfe der Karlsruher hängen.

Mittlerweile führt auch der SC Paderborn in Aachen. Deshalb belegen die Fortunen trotz des wohl standesgemäßen Sieges nur den Relegationsplatz der zweiten Liga.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:4 durch Sascha Rösler
Den darf man mal so machen! Rösler läuft an und hebt das Leder über die Mauer. Genau neben dem linken Torpfosten schlägt es ein! Jetzt wird es eine Demonstration der Fortuna, die sich den Frust der vergangenen Spiele von der Seele zu spielen scheint.

Gelbe Karte für Timo Staffeldt (Karlsruher SC)
Unglücklicher Pfiff des Schiedsrichters Zwayer: Staffeldt legt Rösler vor der Sechzehnergrenze gelbwürdig, klar, allerdings haut Bodzek die Pille anschließend ins Netz. Der Vorteil war jedoch schon abgepfiffen. Nun also gelb und Freistoß aus gefährlicher Position...

Damit sind die Serien wohl dahin. Düsseldorf wird heute den ersten Sieg im Jahr 2012 einfahren, während sich die Badener erstmals im neuen Jahr vor heimischer Kulisse geschlagen geben müssen.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:3 durch Ken Ilsø
Da fehlt es den Badenern einfach an Konsequenz im Zweikampf. Beister tanzt rechts vom Sechzehner ohne Probleme zwei Blaue aus und zieht ab. Vom rechten Pfosten knallt das Leder gegen den Rücken von Keeper Orlishausen, der etwas desorientiert ist. Ilsø schaltet am schnellsten und haut das Ding aus sieben Metern ins kurze Eck. Das ist wohl die Entscheidung!

Damit hat er wohl nicht gerechnet: Im Sechzehner fällt eine Bogenlampe von Langeneke auf den Kopf von Zoller, der überrascht ist und drüber köpft.

Beide Teams kommen unverändert aus der Kabine. Bei den Hausherren gab es ja bereits nach einer halben Stunde den ersten Tausch (Zoller für Müller).

Halbzeitfazit
Nach 45 Minuten führt der Favorit aus Düsseldorf im Karlsruher Wildpark mit 2:0. Auf eine starke Anfangsphase der Hausherren folgte der Doppelschlag der Flingeraner, die in der Folge nur noch das Nötigste taten und die Führung verwalteten. Karlsruhe ist sichtlich bemüht, allerdings scheitern die Bemühungen der Badener an Feinheiten. Insgesamt ist die Partie sehr hektisch, die gelbe Karte sitzt bei Schiedsrichter Zwayer doch recht locker. Entschieden ist hier noch nichts, aber der KSC muss in seinen Aktionen schon genauer werden, wenn man hier noch punkten will.

Gelbe Karte für Ilias Charalambous (Karlsruher SC)
Gegen Rösler begeht Charalambous ein Allerweltsfoul. Weil er danach jedoch noch kurz mit dem Gegner aneinander gerät, wird er verwarnt. Wie gesagt, die Duelle sind sehr hitzig.

Auffälligster Akteur im Mittelfeld der Blauen ist Steffen Haas, der viele Bälle erobert und sich auch häufig in die Offensive mit einschaltet.

An der rechten Sechzehnerkante setzt sich Zoller stark durch und legt für Haas ab. Dessen Schuss ist dann viel zu ungenau und kein Problem für Almer. Da hätte man mehr draus machen können.

Seit dem zweiten Tor tauchten die Roten nicht mehr gefährlich im Strafraum der Gäste auf. Stattdessen verwaltet die Fortuna die eigene Führung nach allen Mitteln der Kunst.

Im gegenerischen Sechzehner stützt sich Klemen Lavrič gegen Langeneke unfair auf. Zwayer pfeift Offensivfoul.

Durch die vielen Nicklichkeiten entwickelt sich eine hektische Partie. Bei jedem Foul fallen die Akteure beider Teams mit großer Theatralik zu Boden.

Gelbe Karte für Andreas Lambertz (Fortuna Düsseldorf)
Wegen Trikotzupfens gegen Haas ist Lambertz der erste Düsseldorfer, der sich gelb abholt.

Nächstes Lebenszeichen der Badener: Vom linken Flügel schlägt Iashvili eine starke Flanke an den Fünfmeterraum, wo Lavrič sträflich frei zum Kopfball kommt. Der Angreifer setzt die Kugel auf die Oberseite des Tornetzes.

Gelbe Karte für Aleksandr Iashvili (Karlsruher SC)
Nach einer eigenen Standardsituation muss Aleksandr Iashvili einen Konter der Gäste verhindern. Er holt Beister von den Beinen und sieht zu Recht gelb. Diese Verwarnung hat Konsequenzen. In der kommenden Woche ist der Georgier gesperrt.

Auch auf das System hat dieser Wechsel eine Auswirkung. Zoller gibt eine zweite echte Spitze, aus dem 4-2-3-1 wird damit ein 4-4-2 mit Raute.

Schon jetzt wechselt Jørn Andersen aus taktischen Gründen aus. Bogdan Müller wirkte bislang komplett verloren. Darauf reagiert sein Coach und nimmt ihn schon nach einer halben Stunde vom Feld. Für ihn kommt der Torschütze der Vorwoche, Simon Zoller.

Im Sechzehner geht Levels gegen Haas riskant zum Ball. Der Karlsruher geht zu Boden. Für einen Strafstoß lag da allerdings bei Weitem nicht genug Kontakt vor.

...resolut kommt Almer von der Linie und faustet das Spielgerät aus der Gefahrenzone.

Eckstoß Karlsruhe...

Momentan plätschert die Angelegenheit ein wenig vor sich hin.

Gegen Lambertz kommt Groß klar zu spät. Nur weil der Düsseldorfer etwas theatralisch abhebt, lässt Zwayer wohl den Karton stecken.

Beide Teams verlieren viele Bälle aufgrund von Ungenauigkeiten im Mittelfeld.

Im Abstiegskampf schmerzt in dieser Phase der Saison natürlich jede Niederlage. Was beim KSC allerdings wesentlich stärker ins Gewicht fallen würde als die drei verlorenen Punkte, wäre der wohl endgültig gestoppte Aufwärtstrend.

Gelbe Karte für Ionuţ Rada (Karlsruher SC)
Nach der ersten saftigen Grätsche der Partie gegen Rösler sieht der Rumäne Rada als erster Akteur den gelben Karton.

Auch nach diesem Doppelschlag stecken die Blauen den Kopf noch nicht in den Sand und versuchen weiterhin, Offensivakzente zu setzen. Einzig fehlt es bis dato am letzten Pass, der zündenden Idee.

Für Maximilian Beister, dessen Zukunft ja weiterhin ungeklärt ist, war es bereits der zehnte Saisontreffer.

So kann es gehen, Karlsruhe macht das Spiel, Düsseldorf macht die Tore.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:2 durch Maximilian Beister
Als hätte der Führungstreffer einen Schalter umgelegt, klappt jetzt auch so etwas: Ilsø will aus 14 Metern abziehen, säbelt aber über das Spielgerät. Trotzdem bringt er die Zehenspitze noch dran und legt zurück zur Sechzehnergrenze. Da holt Beister den Dampfhammer raus - und drischt das Leder mit einem satten Vollspann-Schuss ins rechte Toreck!

Und plötzlich sieht die Welt für die Gäste wieder wesentlich freundlicher aus: In der Live-Tabelle ziehen die Flingeraner an Paderborn, Frankfurt und Pauli vorbei und belegen aktuell den direkten Aufstiegsrang zwei.

Aufgrund des Spielverlaufs ist dieser frühe Rückstand für den engagierten KSC natürlich unglücklich. Wie kann die Andersen-Truppe darauf reagieren?

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:1 durch Oliver Fink
Nur wenige Sekunden später zappelt das Ding dann doch im Netz! Die Fortuna führt erstmals im Jahr 2012! Rösler hat das Leder auf dem rechten Flügel, blickt kurz hoch und flankt dann an den Fünfer. Dort hat sich Fink im Rücken des unaufmerksamen Bogdan Müller davon geschlichen und muss aus wenigen Metern nur noch den Schlappen hinhalten. Orlishausen kann nur noch zuschauen.

Ilsø setzt sich mit fairen Mitteln gegen Staffeldt durch, lässt dann Soumare ins Leere laufen und geht von links in den Sechzehner. Seinen Schlenzer auf das lange Eck kann Orlishausen gerade so noch parieren.

Charalambous zieht einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld scharf an den Fünfer. Almer wartet lange ab, ob vielleicht noch irgendein Akteur die Rübe dran bekommt. Dies ist nicht der Fall, das Leder landet genau in den Händen des F95-Schlussmanns.

Bislang bestätigt sich der Eindruck, dass die Badener hier eher das Momentum auf ihrer Seite haben. Die Mannen von Jørn Andersen suchen früh in der Partie den Weg nach vorne.

...Groß hat die erste Chance der Partie. Der Freistoß von Çalhanoğlu wird zunächst geblockt, doch über Umwege fliegt die Murmel noch einmal in den Sechzehner, wo Groß nicht lange fackelt und abzieht. Almer ist hellwach und muss sich erstmals beweisen. Stark gehalten vom Österreicher.

Freistoß für die Blauen 35 Meter vor dem Kasten...

Wie verunsichert sich die Fortunen nach den jüngsten Negativ-Ergebnissen?

...gefährlich an den Fünfer gezogen, doch Bakary Soumare klärt per Kopf.

Nach nur 30 Sekunden gibt es die erste Ecke für die Gäste. Rösler legt sich die Kugel zurecht...

Düsseldorf, ganz in rot, stößt an. Der KSC trägt blau und weiß.

Schiedsrichter der Begegnung ist Felix Zwayer. An den Seitenlinien assistieren ihm Stefan Lupp und Jan Seidel.

Zum Personal: Trotz des enttäuschenden Ergebnisses in der Vorwoche nimmt Jørn Andersen nur eine Änderung in seiner Startformation vor. Matthias Cuntz muss auf die Bank, dafür rückt Bogdan Müller ins Team. Delron Buckley hat seine Rotsperre zwar abgesessen, steht heute jedoch nicht im 18-Mann-Kader der Hausherren. Gäste-Coach Meier vertraut der selben Startelf, die er auch schon gegen Aachen ins Rennen schickte.

Tore fielen zwischen diesen beiden Teams in der Vergangenheit nahezu immer. In 35 Pflichtspiel-Begegnungen trennte man sich nur ein einziges Mal torlos 0:0. Im September des vergangenen Jahres siegten die Flingeraner in der eigenen Arena mit 4:2.

In der Vorwoche musste die Badener allerdings einen empfindlichen Rückschlag in ihrer Aufholjagd hinnehmen. Beim direkten Konkurrenten, dem FSV Frankfurt, setzte es eine 1:2-Niederlage. Nun fordert der Coach von seinen Mannen eine Reaktion: "Die Spieler haben gesehen, was in Frankfurt gefehlt hat und dass sie nicht bei der Sache waren."

Für die Hausherren geht es in den letzten elf Partien ums blanke Überleben. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt lediglich noch einen Zähler. Vor allem im heimischen Wildpark konnten Jørn Andersens Mannen im Jahr 2012 überzeugen. Beide Heimspiele (gegen Aue und Cottbus) konnten gewonnen werden, auswärts nahm man immerhin noch einen Zähler mit. In der Rückrundentablle steht der KSC damit auf Rang 11 - vier Plätze vor dem heutigen Gegner aus der NRW-Landeshauptstadt.

Mit einer ganz besonderen Personalentscheidung erstaunte der Übungsleiter am vergangenen Montag die Fußballwelt. Ohne große Not nahm Meier seinen Keeper Michael Ratajczak aus dem Kasten und brachte den Österreicher Robert Almer als neue Nummer eins. "Robert Almer hat eine Entwicklung durchgemacht, und ich sehe ihn jetzt in der Lage, uns zu helfen", begründet er diese Entscheidung. Auch heute bleibt der 27-Jährige zwischen den Pfosten.

Allen Unkenrufen zum Trotz will Norbert Meier nicht von einer Krise sprechen: "Fakt ist doch, dass wir von 23 Spielen nur ganze zwei Spiele verloren haben und nur zwei Punkte von der Tabellenspitze entfernt sind", gab der Gäste-Coach vor dem heutigen Auftritt seiner Mannen zu Protokoll. Zur aktuellen Negativserie sagt er: "Natürlich haben wir die Messlatte nach dieser überragenden Hinrunde sehr hoch gelegt, aber es ist auch normal, dass man nicht eine komplette Saison auf diesem Niveau spielen kann."

Gestern konnte Greuther Fürth bereits vorlegen und hat nun als neuer Spitzenreiter bereits fünf Zähler Vorsprung vor der Fortuna. Zwar sind die großen Fünf in Liga zwei insgesamt noch immer eng beisammen, jedoch steht Düsseldorf heute schon unter Druck. Im Falle einer weiteren sieglosen Begegnung könnten sogar die Münchner Löwen noch gefährlich nahe rücken, zumal diese noch ein Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue vor der Brust haben.

Bis zum 19. Spieltag dauerte der Düsseldorfer Nimbus der Unbesiegbarkeit an. Im letzten Ligaspiel 2011 unterlag die Elf von Trainer Norbert Meier dem SC Paderborn vor heimischer Kulisse nach einer hochklassigen Partie mit 2:3. Seitdem ist nichts mehr wie zuvor. Im neuen Jahr ist man bislang noch ohne jeden Sieg (drei Remis, eine Niederlage) und statt souverän an der Tabellenspitze steht man mittlerweile nur noch auf Rang fünf des Klassements.