Fazit
Nach Wochen des Offensiv-Spektakels sahen die Zuschauer in der Fürther Trolli Arena heute mal wieder einen hart erarbeiteten Arbeitssieg ihrer Spielvereinigung. Über die volle Distanz waren die Mannen von Mike Büskens gegen zahnlose Alemannen das bessere Team, sie müssen sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus dieser Überlegenheit gemacht zu haben. Unter dem Strich wird es den Franken egal sein. Auch am Montag grüßt man von der Tabellenspitze der zweiten Liga, mit Paderborn hat zeitgleich immerhin schon ein Konkurrent Federn gelassen. Aachen war mutlos und wurde zu selten eigeninitiativ. Am Wochenende muss man auf die Konkurrenz schauen. Ingolstadt, Frankfurt und Karlsruhe könnten an den Aachenern vorbei ziehen, die nach wie vor tief im Abstiegskampf stecken. Nächste Woche empfängt man am heimischen Tivoli Union Berlin, Fürth muss dann in die Allianz Arena zu den Münchener Löwen. Das war es von hier, schönen Abend und ein schönes Wochenende.

Bestraft wird das allerdings wohl nicht mehr. Aachen schlägt das Leder ins Fürther Toraus. Das dürfte es gewesen sein.

Nöthe vergibt den Matchball! Sararer steckt herrlich durch für Nöthe. Weil der sich das Leder zu weit vorlegt, kann der herauseilende Waterman den Winkel entscheidend verkürzen. Der Angreifer spitzelt die Pille am Schlussmann, aber auch am Tor vorbei.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Gelbe Karte für Shervin Radjabali-Fardi (Alemannia Aachen)
Rechtsverteidiger Radjabali-Fardi reiht sich in die Liste der Gelbverwarnten ein. Für ihn ist es die fünfte in der laufenden Saison, er muss in der kommenden Woche zuschauen.

Plötzlich werden die Alemannen noch mal gefährlich: Odonkor flankt von links an den Fünfer, wo Auer wartet. Im letzten Moment klärt Kleine.

Gelbe Karte für Robert Zillner (SpVgg Greuther Fürth)
Zillner führt sich direkt mit einem Foul gegen Radu ein. Dafür muss man aber nicht zwangsläufig eine Karte ziehen. Das war ein Allerweltsfoul.

Wenn es dabei bleibt, muss die Alemannia befürchten, nach dem Wochenende wieder auf einem Abstiegs- oder zumindest dem Relegationsplatz zu stehen.

In Paderborn steht es immer noch 0:0. Zumindest auf die Ostwestfalen könnte die Spielvereinigung im Falle eines Sieges also höchstwahrscheinlich wichtige Punkte gut machen.

Mit Zillner zieht Mike Büskens seine letzte Wechseloption. Für ihn macht Prib Platz.

...diese bringt nichts ein.

...zwar wird die Flanke noch herausgeköpft, doch die Situation ist nicht endgültig geklärt. Irgendwie fällt das Ding links im Sechzehner vor die Füße von Sararer, der sträflich frei steht. Der Angreifer will in die Mitte legen, ein Gelber grätscht dazwischen und klärt zur nächsten Ecke...

Aber Fürth ist näher am zweiten Treffer als die Schwarz-Gelben am Ausgleich. Ecke grün-weiß...

Zehn Minuten haben die Gäste noch Zeit, um die Kugel irgendwie im gegnerischen Kasten unterzubringen und vielleicht doch noch einen wertvollen Zähler gegen den drohenden Abstieg zu sammeln.

Jetzt ist das Geschehen häufig unterbrochen. Die Zweikämpfe werden von Minute zu Minute rustikaler.

Infolge des Fouls muss Fürstner an der Seitenlinie behandelt werden.

Gelbe Karte für Kevin Kratz (Alemannia Aachen)
Wenige Sekunden später muss Fürstner selbst schmerzhaft dran glauben, als Kevin Kratz heran gerauscht kommt. Auch über diese Verwarnung muss ganz und gar nicht diskutiert werden.

Gelbe Karte für Stephan Fürstner (SpVgg Greuther Fürth)
Fürstner kommt gegen Radu zu spät und holt den Angreifer klar von den Beinen. Nächste Gelbe.

Weil Nöthe nun in die Sturmspitze geht, weicht Sararer wieder auf den rechten Flügel aus.

Alemannia-Keeper Waterman bekommt heute richtig was zu tun: Erneut ist es Occéan, der den Niederländer testet. Stark abgewehrt.

Nach langer Verletzungspause wird Christopher Nöthe gleich zu seinem Comeback kommen.

Aufgepasst, ein Torschuss (!) von Aachen: Auer legt an der Strafraumgrenze per Kopf für Radu ab. Der zieht aus der Drehung ab und drischt das Leder nur knapp über den Querbalken.

Wie man ihn kennt, ist Mike Büskens nach dieser Szene fuchsteufelswild. Der Coach der Hausherren muss aufpassen, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt.

Und jetzt fordern sie Elfmeter: Fürstner geht in den Sechzehner und wird klar am Fuß getroffen von Sergiu Radu - da muss der Referee auf den Punkt zeigen. Das tut er aber nicht, er lässt weiter laufen. Das ist die erste krasse Fehlentscheidung des Mannes mit der Pfeife.

Bei aller Überlegenheit der Grün-Weißen steht auf der Anzeigetafel nur ein 1:0. Manchmal kann es im Fußball ganz schnell gehen. Entsprechend drängt die Büskens-Elf nun auf den zweiten Treffer.

Auf der anderen Seite haben die Hausherren die Doppelchance: Sararer probiert es aus der Distanz und zwingt Waterman zu einer feinen Flugeinlage. Klaus hat die Nachschusschance aus spitzem Winkel, findet allerdings erneut im Schlussmann der Alemannen seinen Meister.

Nun kommt Aachens bester Torjäger Benny Auer. Funkel verstärkt also die Offensive.

Da stand Kleine fies auf dem Fuß des Tunesiers. Er muss vom Feld getragen werden, es kann nicht weiter gehen.

Weil Demai im Zweikampf getroffen wurde und angeschlagen liegen bleibt, ist das Geschehen momentan unterbrochen.

...Waterman faustet das Leder aus der Gefahrenzone.

Ein wirkliches Feuerwerk brennt Fürth hier definitiv nicht ab. Zumindest reiht sich nun Ecke an Ecke...

11.310 Zuschauer haben sich heute in der Trolli Arena eingefunden. Sehen sie den nächsten Heimsieg der Franken? Momentan sieht alles danach aus.

Zumindest scheinen die Schwarz-Gelben nun, hier und da mal den Weg nach vorne zu suchen.

...wieder kommt Occéan per Kopf an die Kugel, setzt sie aber erneut drüber.

Nächster Eckstoß für grün-weiß...

Auch die Statistik belegt die Überlegenheit des Kleeblatts: Die Spielvereinigung gewann 55% der Zweikämpfe und hat zwei Drittel Ballbesitz.

Nein, nicht einmal bei dieser Standardsituation versprühen die Gäste Torgefahr.

Gelbe Karte für Tayfun Pektürk (SpVgg Greuther Fürth)
Jetzt liegt die Kugel einmal rechts vom Sechzehner der Fürther. Pektürk ließ seinen Gegner über die Klinge springen und sieht dafür gelb.

...schöne Variante, letztlich probiert es Nehrig mit dem Dampfhammer. Da fehlt es dem Außenverteidiger allerdings an der Feinjustierung, er verzieht völlig.

Freistoß für die Hausherren in des Gegners Hälfte, etwa 35 Meter vor dem Gehäuse...

Gelbe Karte für Mirko Casper (Alemannia Aachen)
Hui, mit vollem Tempo rutscht Casper in Pribs Beine. Da ist gelb Pflicht.

Mit einem starken Sololauf tankt sich Pektürk in die Box. Seinen Pass in die Mitte kann Watermann aber abfangen.

Gewechselt wurde in der Pause nicht. Mike Büskens musste nach einer halben Stunde ja bereits einmal tauschen. Weiter geht's in der Trolli Arena.

Halbzeitfazit
Nach 45 Minuten führt das Kleeblatt hochverdient mit 1:0 gegen Alemannia Aachen. Zwar ist es bislang nicht der Hurra-Fußball, den man in den letzten Wochen vor heimischer Kulisse anbot, doch das Übergewicht der Hausherren ist förmlich greifbar. Die Gäste konzentrieren sich ausschließlich auf das Verteidigen und kamen nach der fünften Minute gefühlt nicht mehr über die Mittellinie.

Gelbe Karte für Aïmen Demai (Alemannia Aachen)
Weil er gegen Prib den Schlappen drüber hält, ist Demai der erste Spieler auf dem Rasen, der mit dem gelben Karton verwarnt wird.

Radu hebt das Leder über Grün hinweg in die Maschen. Vorher stand der Angreifer der Gäste allerdings deutlich im Abseits.

...wie vor wenigen Minuten ist auch diese Flanke von Prib richtig stark. Wieder wird sie verlängert, diesmal kommt Occéan zum Abschluss, doch Waterman kann den Schuss fangen.

Nächster Eckstoß für die Spielvereinigung...

Von Aachen kommt nach wie vor ganz und gar nichts.

Bislang ist es eine faire Partie ohne viele Unterbrechungen.

Pektürk hat das 2:0 auf dem Schlappen! Sararer gewinnt die Kugel im Mittelfeld und spielt im richtigen Moment den Sahnepass in die Schnittstelle auf den eingewechselten Pektürk. Der geht in die Box und zieht ab. Mit einer Fußabwehr verhindert Waterman den Einschlag. Im Nachschuss scheitert Felix Klaus.

...und diesmal wird es richtig gefährlich: Prib schlägt das Leder an den Fünfer, wo Kleine verlängert. Am langen Pfosten klärt Radjabali-Fardi in allerhöchster Not vor dem einschussbereiten Sararer.

Ecke Fürth...

Pektürk geht links zur Grundlinie und flankt in den Sechzehner. Dort kommt Occéan per Kopf dran, setzt das Leder allerdings gut einen Meter über den Querbalken.

Natürlich verändert dieser Treffer auch die Ausgangssituation der Gäste. Ab jetzt reicht es nicht mehr, sich nur noch hinten reinzustellen, will man hier einen Punkt mitnehmen.

Für Olivier Occéan war es bereits das 13. Saisontor.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:0 durch Olivier Occéan
Wow! Was für eine Technik! Was für ein Einsatz! Olivier Occéan bringt das Kleeblatt in Führung! Eine weite Mavraj-Flanke aus der eigenen Hälfte fliegt in den gegnerischen Sechzehner, wo sich knapp vor der Grundlinie Occéan stark gegen den überforderten Mirko Casper durchsetzt. Boy Watermann rutscht ihm entgegen, ist aber einen Moment zu spät. Der Kanadier ist bereits an ihm vorbei und schiebt in den leeren Kasten ein.

An der Seitenlinie macht sich Tayfun Pektürk bereit, den Linksaußen zu ersetzen.

Nun werden die Schmerzen bei Stephan Schröck wohl doch zu schlimm. Der Akteur mit der Nummer 17 zeigt an, dass er ausgetauscht werden möchte.

Klaus geht rechts im Sechzehner zur Grundlinie und passt flach nach innen. Dort verpasst Gäste-Keeper Watermann das Leder zwar, aber es steht auch kein Grün-Weißer in der Gefahrenzone.

In dieser Anfangsphase zeigen die Schwarz-Gelben, warum sie die wenigsten Gegentore in der unteren Tabellenhälfte hinnehmen mussten. Sie stehen defensiv sehr dicht gestaffelt und gewinnen die wichtigen Zweikämpfe.

Vom rechten Flügel flankt Nehrig gefährlich an den Fünfer. Schröck bekommt die Pille aber nicht vernünftig unter Kontrolle.

Richtig klare Torraumszenen sind bisher eher Mangelware.

Verletzt hat sich Schröck bei dieser Aktion wohl nicht. Er steht bereits wieder. Alles also halb so wild.

Im Zweikampf mit Schröck geht Shervin Radjabali-Fardi ohne Kompromisse zum Leder. Zwar trifft er dieses auch, Schröck hat sich dabei dennoch weh getan und muss jetzt behandelt werden. Das Publikum und auch Trainer Mike Büskens regen sich fürchterlich über diese Entscheidung auf.

Bislang dominieren die Franken die Partie nach Belieben. Aachen kommt kaum über die Mittellinie.

...Schröcks Flanke ist viel zu flach und strahlt keine Gefahr aus.

Ecke für die Hausherren...

Holla! Sercan Sararer fasst sich ein Herz, zieht dynamisch an den Sechzehner und lässt dabei die Verteidiger stehen. Es folgt ein Schuss, der sich nur knapp über die Latte senkt.

Aachen steht wirklich sehr tief hinten. Erst ab der Mittellinie stört man Fürth beim Spielaufbau.

Gute Flanke von Nehrig aus der Drehung, das Ding segelt in den Sechzehner. Doch da kommt noch ein Verteidiger vor Olivier Occéan an den Ball und köpft das Leder aus der Gefahrenzone. Fürth wirkt im Angriff gut organsiert. Immer wieder sucht man die Gasse oder spielt den Doppelpass.

Klaus wird an die Grundlinie geschickt und will zurück in den Fünfer passen, doch beim Zuspiel ist der Ball bereits im Aus und so gibt es den berechtigten Abschlag.

Nach einem Einwurf bekommt Uludag den Ball und nimmt diesen schön mit einer Körpertäuschung über die Brust mit. Damit hat er seinen Bewacher verladen und kann an den Strafraum ziehen. Er schießt, aber die Kugel geht dann doch klar daneben.

Fürth versucht hier erwartungsgemäß zu Beginn erstmal das Spiel zu machen. Aachen hingegen hat die Kompaktvariante gewählt und will zunächst aus einer sicheren Abwehr heraus das eigene Spiel aufbauen.

Heinrich Schmidtgal wird mit einem Doppelpass über die linke Seite geschickt und passt von der Grundlinie quer in den Fünfer, aber ohne Power und Präzision landet das Leder beim Torwart.

Alper Uludag mit einem Foul an Nehrig und so gibt es im Mittelfeld den ersten Freistoß des Spiels. Nehrig muss vorher aber kurz behandelt werden.

Das Leder rollt!

Gepfiffen wird die Begegnung von Schiedsrichter Markus Schmidt. An den Seitenlinien assistieren ihm Wolfgang Walz und Dominik Schaal.

Bei den Gästen wurde es personell im Vorfeld der heutigen Partie richtig eng, weshalb der Trainer nicht einmal einen 18-Mann-Kader nominieren konnte. Streit und Olajengbesi fehlen gesperrt (beide holten sich letzten Samstag gegen Paderborn einen Platzverweis ab), dazu ist Kim Falkenberg weiterhin verletzt. Im Gegensatz zur letzten Woche muss Benny Auer zudem wieder auf die Bank. Neu in der Startformation tauchen Mirko Casper, Alper Uludag und Manuel Junglas auf.

Zum Personal: Kleeblatt-Coach Mike Büskens kann bis auf den Ausfall von Gerald Asamoah aus dem Vollen schöpfen. Dazu muss Tayfun Pektürk zunächst auf der Bank Platz nehmen. Neu im Team sind Felix Klaus, der in der Vorwoche beim MSV Duisburg beide Treffer vorbereitete, und Stephan Schröck.

Auch Friedhelm Funkel richtete warnende Worte an sein Team: "Die Fürther spielen mit ihrer Philosophie seit einem Jahrzehnt im oberen Drittel der Zweiten Liga. In diesem Jahr haben sie die große Chance, direkt aufzusteigen." Weiter fordert der Übungsleiter der Gäste: "Wir müssen in der Defensive sehr gut stehen, aber die Möglichkeit immer wieder nutzen, in die Vorwärtsbewegung zu kommen. Dafür brauchen wir viel Laufstärke, Einsatzbereitschaft und Herz. Aber das traue ich der Mannschaft zu, sie hat sich auswärts auch gegen Spitzenteams immer wieder gut aus der Affäre gezogen."

Beide Coaches halten viel von ihren heutigen Gegnern. Mike Büskens gab im Vorfeld der Partie zu Protokoll, die Alemannia habe "zu einer neuen Kompaktheit gefunden. Darauf werden sie auch morgen setzen. Für Aachen ist es mit Sicherheit gut, auf einen Punkt zu spielen. Das heißt, wir dürfen unsere Ordnung nicht verlieren und brauchen die perfekte Bereitschaft, um von Offensive auf Defensive mitzuarbeiten."

Derzeit haben die Schwarz-Gelben ein denkbar schweres Programm vor der Brust. Nach Düsseldorf und Paderborn treffen die Aachener zum dritten Mal in Folge auf einen Aufstiegsaspiranten. Gegen die Ostwestfalen riss in der Vorwoche eine Serie von acht ungeschlagenen Partien.

Als man im September nach Aachen reiste, endete die Partie mit einem torlosen 0:0-Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt der Saison standen die Mannen vom Tivoli am Ende der Tabelle und waren noch ohne Saisonsieg. Einen Spieltag später übernahm Friedhelm Funkel die Geschicke in Aachen. Unter ihm stabilisierte die Alemannia sich und steht mittlerweile immerhin über dem Strich.

Dafür könnten die Vorzeichen kaum besser stehen: Vor heimischer Kulisse ist die Spielvereinigung derzeit eine Macht wie kein anderes Team im deutschen Profifußball. Aus den letzten fünf Heimspielen holte die Büskens-Truppe fünf Siege bei sage und schreibe 23:3 Toren.

Im Frankenland wird seit Wochen kollektiv vom Aufstieg geträumt. Seit dem 23. Spieltag stehen die Mannen von Mike Büskens nun an der Tabellenspitze des deutschen Fußball-Unterhauses. Mit einem Heimsieg über die Aachener Alemannia könnten die Kleeblätter die Konkurrenz vor deren Auftritten im Laufe des Wochenendes gehörig unter Druck setzen.