Fazit:
Wolfgang Wolf hat es gefordert: mal einen schlagen, wenn man es nicht erwartet. Und die Mannschaft hat es prächtig umgesetzt. Hansa Rostock gewinnt vollkommen verdient gegen eine grottenschlechte Düsseldorfer Mannschaft, die nun nach nur drei Punkten aus den letzten vier Spielen ernsthaft um den Relegationsplatz zittern müssen. Hansa zieht sich derweil am eigenen Schopf aus dem Sumpf und zieht nun mindestens bis Samstag vom letzten auf den drittletzten Rang und überholt damit Aachen und den KSC. Am Samstag geht es dann mit der 2. Bundesliga weiter. Bis dahin einen guten Start ins Osterwochenende.

Eine Minute ist noch auf der Uhr und Düsseldorf erarbeitet sich nicht mal mehr den Hauch einer Chance. Kein Sturmlauf, kein Anrennen. Rostock macht hier einen bombensicheren Eindruck.

Gelbe Karte für Ken Ilsø (Fortuna Düsseldorf)

Das Stadion steht! 14.500, so die offizielle Zuschauerzahl, feiern mit ihrer Mannschaft.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Düsseldorf wirft nun alles nach vorne. Es wird ein Kampf bis zur letzten Sekunde und Rostock muss um die verdienten Punkte bangen.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Hansa Rostock)

Ein Wort: Wahnsinn! Was bitte liefert der Freddy Borg hier für ein Solo ab? Im gegnerischen Strafraum spielt er mit allen Gegenspielern Katz und Maus, schlägt Haken um Haken und scheitert dann letztlich beim Abschluss nur noch an Keeper Almer. Es wäre die perfekte Rostocker Antwort auf den Anschlusstreffer gewesen!

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 2:1 durch Ranisav Jovanović
...und genau jetzt ist es passiert. Nach einem Gewühl im Strafraum im Anschluss an den Freistoß stochert Furuholm das Leder Richtung Tor und Jovanović gibt mit dem Köpfchen den entscheidenen Tick. Die Fortuna trifft aber sowas von aus dem absoluten Nichts heraus uns ist plötzlich wieder mitten im Spiel.

Noch einmal Freistoß für die Gäste von der linken Seite. Wenn noch irgendwas passieren soll, dann muss es jetzt geschehen...

Gelbe Karte für Sascha Dum (Fortuna Düsseldorf)

Und noch eine Nummer offensiver. Vom Papier her müssten wir einen Sturmlauf der Düsseldorfer sehen.

Ilsø mal mit einem Abschluss aus 25 Metern, der aber mindestens so weit vorbei fliegt.

Es laufen die letzten zehn Minuten und spätestens seit dem verschossenen Elfmeter ist hier eigentlich jedem klar, dass die drei Zähler an der Ostsee bleiben.

Und jetzt wirds völlig verrückt. Hahnel bügelt seinen Fauxpas selbst wieder aus und pariert den super schlecht geschossenen Elfmeter von Jovanović. Bei Düsseldorf geht alles schief und man muss sich fragen, warum diesen Strafstoß Jovanović schießen durfte und nicht Jens Langeneke, der eigentliche Mann vom Punkt. Langeneke hat allein in dieser Saison schon neun Mal! vom Punkt getroffen.

Was für eine saudumme Aktion von Keeper Hahnel, der viel zu weit aus seinem Kasten kommt, dann noch zu spät gegen Beister und als dieser schon zur Torauslinie unterwegs ist, tritt ihn der Keeper noch um. Dümmer gehts nimmer.

Schon der erste Abschluss des Schweden. Aus der zweite Reihe lässt der Borg mal einen fliegen, drüber. Aber das Publikum ist dennoch begeistert.

Es laufen die letzten 20 Minuten in der Hansestadt und die Hausherren sind drauf und dran den zweiten Dreier in Serie einzufahren und einen unglaublich wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt zu landen. Düsseldorf wirkt weiterhin komplett ratlos.

Wir begrüßen die Geheimwaffe der Rostocker. Winterneuzugang Freddy Borg, der in seinen bisherigen neun Einsätzen für Hansa schon fünf Mal getroffen hat.

...das Leder kommt direkt auf Hahnel, der sicher zupackt.

Freistoß nun für die Gäste von der rechten Seite. Ein Freistoß, den es eigentlich nicht hätte geben dürfen, da kein Foul vorgelegen hatte...

Aber die nächste Chance hat wieder Rostock! Mintal zieht von der rechten Seite auf den Düsseldorfer Kasten zu, schwenkt ein wenig in die Mitte und haut dann mit links drauf. Rechts unten vorbei.

Meier reagiert und bringt den dritten Stürmer. Abteilung Attacke nun bei den Gästen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig.

Jetzt haben wir den entscheidenden Wert. Seit einem Jahr hat keine Mannschaft mehr gegen Düsseldorf mit nur einem Tor gewinnen können. Nun sind es aber deren zwei und die Weichen stehen jetzt mehr als deutlich auf Heimsieg.

Tooor für Hansa Rostock, 2:0 durch Oliver Fink (Eigentor)
Das gibts ja nicht. Freistoß für Rostock von der linken Seite. Dann beraten sie sich im Dreierpack, einer davon ist Mintal. Der schleicht sich dann vom ruhenden Ball weg, schlägt in der Mitte noch einen Haken und bekommt die Hereingabe perfekt auf den Scädel serviert. Sowas nennt man wohl einstudiert. Von Mintals Kopf prallt das Leder unglücklich bei Fink auf den Oberschenkel und von dort in den eigenen Kasten!

Gelbe Karte für Tobias Levels (Fortuna Düsseldorf)

Gute Chance für Düsseldorf. Da kombinieren sie sich einmal über die rechte Seite durch, aber im Kasten der Rostocker steht nun mal auch ein Keeper. Beister kann im Strafraum quer einlaufen und hat dann fast vom Elferpunkt den ganzen Kasten vor sich. Doch Hahnel pariert mit eine klasse Parade den drohenden Einschlag.

Stürmer für Stürmer bei der Fortuna. Rösler wird vom Publikum beim Verlassen des Platzes mit Pfiffen begleitet.

Jovanović macht sich auf Seiten der Gäste für eine Einwechslung bereicht.

Konterversuch der Hanseaten. Zwei gegen zwei Situation, aber Jänicke macht es viel zu eigensinnig und schließt schon aus 16 Metern ab. Heraus kommt eine bessere Rückgabe. Aus solchen Chancen muss Rostock einfach viel mehr machen.

Rostock wirft sich weiterhin in jeden Ball. Wer vor der Partie mit einem Düsseldorfer Spaziergang gerechnet hat, sieht sich nun eines besseren belehrt. Das wird noch ein hartes Stück Brot für den Favoriten.

Plötzlich Slapstick auf der anderen Seite. Dum und Keeper Almer sind sich uneins, bemerken dann, wie gefährlich die Situation wird. Dum versucht den Befreiungsschlag und tritt am Ball vorbei, ehe ihm der Keeper letztlich zur Hilfe eilt. Souverän ist anders.

Drei Minuten sind im zweiten Durchgang gespielt und man merkt der Fortuna deutlich an, dass sie hier den Bock noch umstoßen wollen.

Unverändert geht es in den zweiten Abschnitt. Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Wir sahen eine bärenstarke Anfangsphase der Fortunen, die von der ersten Sekunde an auf das Führungtor drängten. Doch nach exakt zehn Minuten war es vorbei mit der Herrlichkeit und fortan gehörten die wenigen Chancen der Partie allesamt Hansa Rostock. So ist die Führung auf keinen Fall unverdient und wenn Düsseldorf nun nicht aufwacht, dann werden sie dieses Spiel hier und heute und damit den Relegationsplatz womöglich verlieren.

Gelbe Karte für Marek Mintal (Hansa Rostock)
Gelb für Mintal wegen Meckerns, doch der Slowake hat da nicht so Unrecht. Fast jede knifflige Situation und jeder noch so kleinste Faller wird hier für Düsseldorf gepfiffen. Da kann einem schon einmal der Kragen platzen.

...und die fliegt ihnen fast um die eigene Ohren. Rostock fährt einen guten Konter, doch ein schlechter Pass zerstört dann die tolle Überzahlsituation mit fünf gegen drei im Keim.

Eckball für Fortuna...

Gelbe Karte für Maximilian Beister (Fortuna Düsseldorf)
Die Nerven liegen blank! Nach einem vollkommen normalen Zweikampf schmeißt Beister seinen Gegenspieler einfach um. Klare Gelbe und schon wird diskutiert. Wer steht natürlich als Erster beim Schiri? Klar: Sascha Rösler wie er leibt und lebt.

Aus Düsseldorfer Sicht wird es langsam Zeit für die Pause. Denen gelingt hier überhaupt nichts mehr und sie scheinen nach den jüngsten Rückschlägen im Kampf um den Aufstieg auch nicht mehr über das nötige Selbstvertrauen zu verfügen.

Nächste Chance für Rostock! Wieder ist es Weilandt, der nicht gehalten werden kann. Allein auf dem Weg zum Tor, doch Keeper Almer hat diesmal die Situation erkannt, kommt raus und kann gerade noch klären. Düsseldorf ist nun komplett von der Rolle.

Blickt man auf die Statistik, kann man Düsseldorf allerdings noch ein wenig Mut machen. Seit einem Jahr reichte keinem Gegner ein einziges Tor, um die Fortuna zu schlagen.

Die Führung ist gar nicht mal so unverdient. Zu Beginn musste man Angst um Rostock haben, aber nach zehn Minuten kam von Düsseldorf überhaupt nichts mehr und das ist eindeutig zu wenig, wenn man aufsteigen möchte.

Tooor für Hansa Rostock, 1:0 durch Tom Weilandt
Der Abstiegskandidat führt! Rostock kombiniert über die rechte Seite. Mintal wird am Strafraum angespielt und nicht attackiert. Das gleiche trifft auf Weilandt zu, dem der Slowake das Leder zusteckt. Weilandt hat 15 Meter vor dem Tor alle Zeit der Welt, sich zu drehen und ins lang Eck abzuschließen.

Gelbe Karte für Michael Wiemann (Hansa Rostock)
Eine Karte mit Folgen, es ist die 10. für Wiemann, der damit in Cottbus fehlen wird.

Die Partie gibt nach fast einer halben Stunde nicht allzu viel her. Wenn man die ersten zehn Minuten mal wegstreicht, merkt man auch nicht, wer hier Aufstiegsaspirant ist und wer gegen den Abstieg spielt. Rostock hat die Sturm- und Drangphase Düsseldorfs gut überstanden und gestaltet die Partie seitdem offen.

Klasse Aktion der Rostocker und die erste Möglichkeit. Langer Ball an den Düsseldorfer Strafraum, sofort die Ablage in den Rückraum und ein satter Distanzschuss von Müller. Allerdings genau auf Keeper Almer.

Rumms. Almer kommt weit aus seinem Kasten und klärt gerade noch vor Perthel. Anschließend donnern beide zusammen und natürlich ist jeder auf den anderen sauer. Kleiner Disput und weiter gehts.

Hämicher Gesang aus der Gäste-Kurve. "Wir steigen auf und ihr steigt ab", schallt es von den Rängen. Wenn man sich da mal nicht zu früh freut.

Dominic Peitz, der vom FC Augsburg ausgeliehen ist, versucht sich mal bei einer Volley-Abnahme aus 17 Metern, trifft in der Mitte allerdings nur seinen Teamkollegen Mintal.

"Traue keinem Gegner, der zurück weicht. Er könnte Anlauf nehmen." So müssen sich gerade die Hanseaten fühlen, denn sie wissen nicht recht, was sie mit dem Platz anfangen sollen, der ihnen seit fünf, sechs Minuten von der Fortuna angeboten wird. Die Gäste scheinen ihren Faden verloren zu haben. Der Schein kann trügen.

...über Umwege kommt das Spielgerät dann tatsächlich auf den Kasten von Robert Almer. Der hat mit diesem Abpraller allerdings keine Probleme.

Endlich - aus Rostocker Sicht - die erste Phase im Spiel, in der Hansa ein wenig durchatmen kann. Freistoß nun für die Hausherren aus dem rechten Halbfeld...

Angriff um Angriff rollt auf das Rostocker Gehäuse zu und die finden überhaupt keine Mittel, sich zur Wehr zu setzen. Ilsø mit zwei Halbchancen binnen weniger Sekunden. Dem Dänen gelingt in dieser Saison allerdings reichlich wenig.

Und so sehen Rostocks Angriffsversuche aus. Pass raus auf rechts zu Jänicke. Der hat viel Zeit und prügelt die Flanke dann ohne Not übers Stadiondach. Wenn das hier so weitergeht, ist die Führung für die Gäste nur eine Frage der Zeit.

Riesenchance für Düsseldorf! Rostock verliert den Ball im Spielaufbau. Sofort kommt von den Fortunen der Steilpass auf die linke Seite. Beister ist durch und sieht in der Mitte Rösler. Der Ball ist ein wenig zu lasch herein gespielt, aber dennoch kommt der ehemalige Gladbacher zum Abschluss. Aus elf Metern prüft er Hahnel im Tor der Gastgeber. Da muss man eigentlich mehr draus machen.

Die Fortuna ist von der ersten Sekunde an im Spiel, was man von den Hausherren nicht behaupten kann. Die stehen nur hinten drin und spielen einen Fehlpass nach dem anderen. Dabei sollte doch nach dem jüngsten Erfolg nun ein wenig Selbstvertrauen vorhanden sein.

...beinahe das Eigentor durch Blum! Die Kugel rauscht durch den Fünfer und Rostocks Spieler bugsiert die Kugel beim Rettungsversuch per Querschläger über die eigene Latte.

Erster Angriff der Gäste. Lange Ball auf die rechte Seite zu Levels, der direkt aus 15 Metern drauf hält. Abgeblockt und Eckball für Düsseldorf...

Auf gehts. Der Schiedsrichter der Partie ist Robert Hartmann, der seit dieser Saison auch in der Bundesliga ran darf.

Knapp 16.000 Fans haben sich hier und heute schätzungsweise in der DKB-Arena eingefunden. Es ist angerichtet für ein weiteres richtungsweisendes Spiel sowohl im Kampf um den Aufstieg als auch gegen den Abstieg.

Aber alle Statistiken sind beim Anpfiff Makulatur. Wolfgang Wolf beschreibt dies mit seinen eigenen Worten: "Wenn die Mannschaft so spielt, wie in den letzten Wochen, haben wir auch eine Chance gegen Düsseldorf."

In der 2. Bundesliga trafen beide Teams bislang sieben Mal aufeinander. Nur eine dieser Partien konnte Hansa Rostock für sich entscheiden. Dies war allerdings der letzte Heimauftritt gegen Düsseldorf. Kai Bülow und Kevin Schlitte trafen für die Hausherren und ein gewisser Martin Harnik für die Fortuna.

Rostock muss nach dem Erfolg in München heute endlich die Heimschwäche überwinden. Nur ein mehr erzieltes Tor als Aachen verhilft ihnen überhaupt erst auf den Vorletzten Rang in dieser Wertung. Zwölf Punkte aus 14 Spielen sind der Wert eines Absteigers.

Bei den Gästen kehrt ein ganz wichtiger Mann zurück in die Startelf. Maximilian Beister, der zusammen mit Teamkollege Sascha Rösler in der Scorer-Wertung der 2. Bundesliga auf dem gemeinsamen dritten Rang liegt, kann nach einer Gelb-Sperre wieder mitwirken. Elf Tore und zehn Vorlagen stehen bei ihm derzeit zu Buche. Kein Wunder, dass der Hamburger SV seine Leihgabe nach dieser Saison zurück haben möchte.

Düsseldorf dagegen tritt momentan auf der Stelle. Drei Remis in Folge könnten für den Aufstieg reichen, könnten ihn aber auch kosten. Zuletzt kam die Elf aus dem Westen gegen St. Pauli im direkten Aufstiegsduell nicht über ein 0:0 hinaus. Selbst eine 20-minütige Überzahl verhalf der Truppe von Norbert Meier nicht zum erlösenden Dreier.

Es ist das Spiel der Gegensätze. Während die Fortuna weiterhin mitten im Aufstiegsrennen ist, benötigt die Hansa-Kogge weiterhin jeden Zähler im Kampf gegen den drohenden Abstieg. Für dieses Unterfangen haben die Mannen um Chefcoach Wolfgang Wolf am vergangenen Wochenende einen eminent wichtigen Auswärtssieg bei den Münchner Löwen eingefahren und haben nun wieder Hoffnung und Selbstvertrauen.