Fazit:
Alemannia Aachen kann also doch noch gewinnen und darf weiter auf einen Verbleib in der zweiten Liga hoffen. Das 2:0 des Tabellenschlusslichts über den VfL Bochum ist aufgrund einer tollen Leistung in der ersten Halbzeit ist vollkommen verdient, sie trafen allerdings heute auf einen völlig indisponierten Gegner. Neben den beiden Treffern konnten die Gastgeber noch drei Pfosten- und Lattentreffer verbuchen. Nur noch zwei Punkte fehlen zum Relegationsplatz, dennoch bleibt die Rote Laterne tief im Westen. In Bochum dürfte nach der wiederholt indiskutablen Leistung seines Teams der Stuhl von Andreas Bergmann instabiler werden.

...diese Variante sollten sie allerdings in engeren Spielen nicht versuchen. Mit Selbstüberlistung landet die Kugel beim Gegner.

Hier ist die Messe gelesen. Zwei Minuten Nachspielzeit sind noch zu spielen und die Alemannia steht an der Eckfahne zum Eckstoß...

Das tat weh! Aus kürzester Distanz schießt Stehle seinen Mannschaftskollegen Demai ab. Dem bleibt erst einmal für einige Sekunden die Luft weg.

Gelbe Karte für Denis Berger (VfL Bochum)

Streit erkämpft sich tief in der Bochumer Hälfte den Ball, kommt dann im Strafraum zu Fall. Aytekin hat aber kein Vergehen gesehen und verweigert den von den Aachener Spielern geforderten Elfer.

Wieder geht Odonkor auf die Reise. Am Strafraumeck kommt der Torschütze aus der ersten Hälfte auch zum Abschluss, der ihm aber deutlich mißlingt. Der Ball fliegt einige Meter über den Kasten.

Odonkor behauptet sich an der rechten Eckfahne gegen zwei Verteidiger. In der Mitte fehlt aber die Unterstützung, seine Hereingabe landet beim Gegner.

Streit schickt den sträflich allein gelassenen Odonkor auf die Reise, aber im zweiten Durchgang ist ihm nicht mehr allzu viel gelungen. Auch jetzt vertändelt er und kann auf dem Weg zum Kasten von einem Bochumer Verteidiger entscheidend gestört werden.

Noch zehn Minuten und der erste Sieg für die Alemannia seit Anfang Februar wird immer wahrscheinlicher.

Wacht der VfL endlich auf? Auch nach diesem Eckball wird es gefährlich. Am zweiten Pfosten kommt Ginczek aber knapp nicht an den Ball.

Inui bringt den Ball an den 5er, wo er Ginczek übers Haußt streicht und dann von einem Aachener zur Ecke verlängert wird.

Falkenberg foult Inui direkt an der linken Strafraumgrenze. Gute Freistoßgelegenheit für Bochum. Aber vorher wird gewechselt.

Auf der anderen Seite scheitert Daniel Ginczek. Sein Schuss aus halblinker Position streicht aus zehn Metern nur Zentimeter am kurzen Pfosten vorbei.

Endlich mal wieder eine sehenswerte Aktion der Aachener. Die Gastgeber spielen sich in den Strafraum des Gegners, wo Streit auf engstem Raum auf Odonkor durchstecken will, aber an der vielbeinigen VfL-Abwehr scheitert.

Was hat Aussem denn zu dieser Entscheidung getrieben? Shervin Radjabali-Fardi muss nach neun Minuten wieder runter. Eine Verletzung ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen.

Die Partie plätschert so dahin. Bochum kann nicht, Aachen will nicht mehr.

Shervin Radjabali-Fardi räumt Freier mit einem harten, aber fairen Tackling an der Seitenlinie ab. Beide haben sich dabei weh getan, können aber weiterspielen.

Mit der 2:0-Führung und der personellen Überzahl im Rücken lassen es die Gastgeber nun etwas ruhiger angehen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, sollten sie auch heute wieder eine Zwei-Tore-Führung verspielen.

Freiers Freistoßflanke von der rechten Außenbahn landet auf dem Kopf von Sinkiewicz. Von dort fliegt das Leder in hohem Bogen über den Querbalken.

Gelbe Karte für Aïmen Demai (Alemannia Aachen)

Der Bochumer Anhang tut kund, dass er die Schnauze voll habe.

Gelbe Karte für Lukas Sinkiewicz (VfL Bochum)

Ecke für den VfL Bochum. Der Ball springt am Fünfer an Freund und Feind vorbei, Aachen kann letztlich klären und einen Konter einleiten. Diesmal kommt Odonkor nicht bis in den Strafraum der Bochumer.

Das gibts doch gar nicht. Nachdem Hadoir zweimal an der Latte scheiterte darf diesmal Stiepermann ran - und setzt den Schuss an den Pfosten!

Gelbe Karte für Hólmar Eyjólfsson (VfL Bochum)
Sie wissen sich nur mit Fouls zu helfen. Eyjólfsson lässt Hadouir über die Klinge springen und sieht völlig zurecht den gelben Karton.

Gelb-Rote Karte für Phillip Bönig (VfL Bochum)
Aytekin läuft einmal um den Übeltäter herum, schaut nach der Rückennummer und nachdem er erkannt hat, dass dieser schon vorbelastet ist, gibt zeigt er Bönig die Ampelkarte.

Bönig fällt Odonkor von hinten kurz vor der Torauslinie. Es gibt natürlich Freistoß oder etwa noch mehr???

Sieben Minuten nach Wiederanpfiff deutet nichts darauf hin, dass der VfL diese Partie noch einmal drehen könnte.

Uludag schickt Achenbach auf links mit einem perfekt getimeten Pass, der aber dann mit seiner Flanke im Strafraum keinen Abnehmer in gelbem Dress findet.

Eine der ganz seltenen Kontergelegenheiten für Bochum, aber Inui stand beim Anspiel einen halben Meter im Abseits.

Aachen beginnt die zweite Halbzeit, wie sie die erste beendet haben: offensiv.

Der zweite Abschnitt beginnt schmerzhaft für Alper Uludag, der nach einem Zusammenprall mit Andreas Luthe zu Boden geht. Das Nachwuchstalent, das in der ersten Halbzeit seine fünfte Gelbe Karte sah und damit gegen den MSV Duisburg fehlt, hat sich schon wieder berappelt.

Weiter gehts ohne Wechsel.

Halbzeitfazit:
Alemannia Aachen lebt noch! Nach einer rundum überzeugenden Leistung im ersten Durchgang gehen die Gelb-Schwarzen vollkommen verdient mit 2:0 gegen den VfL Bochum in die Pause. Nur in den ersten Minuten machten die Bochumer den Eindruck, als wollen sie heute ihren Negativlauf durchbrechen. Danach scheiterte Aachen zweimal nach Freistößen am Gebälk, bevor David Odonkor und Albert Streit die Tore zur komfortablen Halbzeitführung erzielten. Allerdings führte Aachen auch am letzten Spieltag mit zwei Toren und musste sich letztendlich mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Halbzeit Zwei verspricht also spannende Fußballunterhaltung.

Das haben sie heute schon besser hinbekommen: Stiepermann bekommt keinen Druck hinter seinen Freistoß aus rund 30 Metern, so dass Jonas Acquistapace den Schuss problemlos abblocken kann.

Bochum findet weiter offensiv überhaupt nicht statt.

Gelbe Karte für Giovanni Federico (VfL Bochum)

Tooor für Alemannia Aachen, 2:0 durch Albert Streit
Aachen erhöht! Wieder wurde es über die starken Außen der Alemannia gefährlich. Odonkor, diesmal über rechts, tankt sich bis zur Außenlinie durch. Seine Ablage in die Mitte wird von Kramer vor die Füße von Albert Streit abgefälscht. Aus 14 Metern hat der ehemalige Schalker kein Problem, zum 2:0 zu vollenden.

Auf der anderen Seite wieder Stiepermann. Die junge Leihgabe von Borussia Dortmund ist erneut nicht vom Ball zu trennen und arbeitet sich bis in eine zentrale Position vor. Vom Strafraumrand zieht er ab und verfehlt den Kasten um einen halben Meter.

Gelbe Karte für Alper Uludag (Alemannia Aachen)

Aus dem Nichts hat Federico die große Chance zum Ausgleich! Technisch stark verhindert Ginczek an der Torauslinie, das der eigentlich zu lang getretene Steilpass ins Aus springt, schlägt ihn dann scharf vor den Kasten, wo Federico die Kugel per Direktabnahme knapp über den Querbalken setzt.

Gelbe Karte für Phillip Bönig (VfL Bochum)

Nächste gute Chance für Aachen. Stiepermann tankt sich von der rechten Außenbahn bis zum Strafraumeck durch. Und weil er nicht wirklich angegriffen wird, versucht er es mit einem Torschuss. Sein Versuch streicht nur einen guten Meter am langen Pfosten vorbei.

Die Zuschauer im nicht gerade prächtig gefüllten Stadion haben wieder Mut gefasst und honorieren die gute Leistung ihrer Mannschaft.

Wieder kommt Odonkor über die linke Seite. Doch seine Flanke haben heute noch nicht die Qualität seiner Torschüsse. Diese landet sicher in den Armen von Andreas Luthe.

Es ist der zweite Saisontreffer des ehemaligen Nationalspielers, der erste gelang ihm im Oktober gegen Ingolstadt.

Tooor für Alemannia Aachen, 1:0 durch David Odonkor
Da ist die überfällige Führung für die Alemannia - und wie schön ist dieser Treffer! Mit einem Steilpass wird der schnelle Odonkor auf halblinks auf die Reise geschickt, am Strafraumeck lässt er seinen Gegenspieler aussteigen und schlenzt den Ball dann schlussendlich mit viel Gefühl halbhoch ins lange Eck.

Die kämpferische Einstellung der Alemannia stimmt, im Ansatz weiß auch die Spielanlage zu gefallen, aber immer wieder landet die letzten Flanke, der letzte Pass im Nichts.

Die Mannschaft von Neu-Trainer Ralf Aussem will die Führung und drängt Bochum weiter tief in die eigene Hälfte.

Da muss man doch Mitleid mit den Gelb-Schwarzen bekommen. In weniger als 120 Sekunden scheitern sie zweimal am Gebälk.

Wieder landet der Ball an der Latte des Bochumer Gehäuses!! Wieder fasst sich Demai ein Herz und zieht nach der kurzen Freistoßablage ab. Sein Schuss wird noch von Maltritz abgefälscht und landet an der Unterkante der Latte. Den Abpraller kann Sinkiewicz im letzten Augenblick gemeinsam mit Luthe vor Feisthammel klären.

Immer wieder bekommt Aachen Freistöße in gefährlicher Tornähe. Diesmal sind es allerdings gute 25 Meter...

Das ist Pech für die Gastgeber. Dieser wunderschöne Freistoß hätte ein Tor verdient gehabt.

...und hämmert das Leder an den Querbalken!!!

Nächster Freistoß für Aachen aus 19 Metern, halblinke Position. Demai steht bereit...

Plötzlich ist Platz für Achenbach im Bochumer Strafraum. Der Alemanne legt sich den Ball aber zu weit vor und verliert so die Kugel.

Noch ist Vieles Stückwerk bei beiden Teams. Verständlich, dass die 22 Akteure nach den Ergebnissen der letzten Wochen nicht vor Selbstvertrauen strotzen.

...genau auf Luthe, der die Kugel in Richtung Seitenaus faustet.

Erster Eckball für die Alemannia...

Freier versucht es mit einem Pass über 40 Meter auf Ginczek. Der Ball ist aber zu lang für den Stürmer, Aachens Keeper Waterman schnappt sich die Kugel.

Doppelte Ecke für Bochum, wobei die Aachener Deckung nicht sicher wirkt. Allerdings können die Bochumer die Unordnung in der Defensive des Gegner beide Male nicht ausnutzen.

Bochum ist die bessere Mannschaft in den ersten Minuten. Freier bedient Ginczek, aber der steht knapp im Abseits.

...etwas zu hoch angesetzt von Hadouir! Der Ball fliegt einen guten Meter über den Querbalken.

Nach einem Foul an Achenbach gibt es kurz vor dem 16er Freistoß für Aachen...

Inui mit der Großchance zum frühen 1:0! Keiner der anwesenden Alemannia-Verteidiger bekommt den hohen Ball in den Strafraum unter Kontrolle, so dass die Kugel Inui vor die Füße springt. Aus der Drehung jagd der Japaner den Ball über den Querbalken.

Der Ball rollt auf dem Tivoli.

Der VfL steht zwar im vermeintlich gesicherten Mittelfeld, aber die Stimmung an der Castroper Straße ist alles andere als gut. Seit sieben Spielen wartet das Team von Andreas Bergmann auf einen Sieg, zuletzt gab es ein mageres 0:0 vor eigenem Publikum gegen den Abstiegskandidaten aus Karlsruhe. Ein Sieg heute auf dem Tivoli und Bochum kann mit den Planungen für die nächste Zweitligasaison beginnen.

Vor dem Spiel meldete sich auch Ex-Trainer Friedhelm Funkel zu Wort, der in dieser Saison bei beiden heutigen Kontrahenten an der Seitenlinie stand. Er gestand, heute den Aachenern kräftig die Daumen zu drücken, benötigten sie die Punkte doch deutlich dringender als der VfL.

Der Trainerwechsel von Friedhelm Funkel zu Ralf Aussem scheint seine Wirkung zumindest nicht vollends verfehlt zu haben. In Ingolstadt waren die Gelb-Schwarzen am vergangenen Wochenende über weite Strecken die bessere Mannschaft, aber auch unter dem neuen Coach fehlt das Glück. Die 3:1-Führung wurde in der letzten Viertelstunde verspielt, so dass am Ende mit einem Zähler wieder viel zu wenig für die Westdeutschen heraussprang.

Für die gastgebende Alemannia ist es heute ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Will man den Abstieg in die 3. Liga vermeiden, muss im West-Duell der VfL Bochum geschlagen werden. Das rettende Ufer ist bereits acht Punkte entfernt, selbst der Relegationsplatz dürfte bei einer erneuten Heimpleite nur noch schwer zu erreichen sein.