Fazit:
Fast in letzter Sekunde erzielt Bartels für St. Pauli noch den Siegtreffer zum 2:1. Das war ein ganz wichtiger Treffer, denn so halten die Hamburger mit Fortuna Düsseldorf Schritt. Der Sieg ist natürlich hochverdient. St. Paulis Druck wurde spätestens nach dem Platzverweis für Unions Trapp (64.) riesig. Die Latte und Glinker im Berliner Tor verhinderten immer wieder den Führungstreffer, den Ebbers nach 80 Minuten scheinbar erzielte. Doch der Angreifer gab fairerweise auf Nachfrage des Schiedsrichters zu den Ball mit der Hand ins Tor bugsiert zu haben. Zum Glück für St. Pauli kamen dann noch die 92. Minute und Fin Bartels. Union hält übrigens den siebten Tabellenplatz, da Braunschweig zeitgleich gegen Greuther Fürth unentschieden spielt.

Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Fin Bartels
St. Pauli gelingt doch noch das 2:1 und jetzt bebt das Millerntor! Schachten hat auf der linken Außenbahn das Auge und flankt direkt vors Tor zum völlig freien Bartels. Glinker bleibt im Kasten, Bartels nimmt den Ball sogar noch einmal an und schiebt ihn aus kurzer Distanz locker ein.

Drei Minuten sollen nachgespielt werden.

Junge, Junge, jetzt macht Ede hier fast das 2:1 für die Eisernen, doch der Winkel wird arg spitz und es gibt nur Ecke. Diese bringt auch nichts ein.

Die nächste dicke, dicke Chance für das Heimteam! Sağlık steckt durch zu Kruse, der aus spitzem Winkel an Glinker scheitert. Es ist längst eine Abwehrschlacht der Berliner geworden.

Daube trifft nur die Latte! Ein fast perfekter Freistoß des Paulianer Mittelfeldspielers ist das aus 18 m, über die Mauer, genau in die Ecke, doch der Ball prallt ans Lattenkreuz. Den Abpraller kann Bartels unter Bedrängnis nicht verwerten. Was für ein dramatisches Spiel hier am Millerntor!

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)

Sehr fair von Ebbers! Der Angreifer köpft hier anscheinend nach Flanke von Kruse das 2:1 für St. Pauli. Unions Spieler protestieren, denn Ebbers hat den Ball in Wahrheit mit der Hand im Tor untergebracht hat. Die Nr. 9 gibt dies auf Nachfrage des Schiedsrichters zu. So etwas sieht man ganz, ganz selten im Fußball, gerade wenn es um Aufstieg oder Abstieg geht. Das war vorbildlich!

Das ist jetzt hier ein richtiger Fight. St. Pauli rennt pausenlos an, alle zehn Berliner positionieren sich weit hinter der Mittellinie.

24.487 Zuschauer sind ans Millerntor gekommen, das Stadion ist damit ausverkauft.

Die Einwechslung von Torsten Mattuschka wirkt sich positiv auf das Spiel der Gäste aus. Der Spielmacher, der wegen einer Erkältung zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, fordert viele Bälle, hält und verteilt diese wieder klug. Das bringt Zeit und sorgt zuweilen für Entlastung für die Eisernen.

Der Tabellendritte will es in Überzahl natürlich wissen, agiert aber momentan viel zu hektisch. So springen derzeit keine Abschlüsse heraus.

St. Pauli agiert nach Florian Bruns´ Einwechslung für den eher defensiven Patrick Funk weitaus offensiver.

Zehn Berliner kontern und gehen fast ein zweites Mal in Führung. Thorandt läuft noch ganz stark Belaïd ab, doch Mattuschka erobert die Kugel und zirkelt sie aus 18 m hoch in Richtung linkes Eck. Tschauner hat das gerochen und schnappt sich nach einer schönen Flugeinlage das Spielgerät.

Im Anschluss an die Gelb-Rote Karte gibt es den Freistoß vom rechten Flügel. Die Hereingabe landet am langen Pfosten bei Morena, dessen Schuss Karl im Liegen abblockt. Die St. Paulianer fordern Handelfmeter, doch Schiedsrichter Wenz sieht das anders und lässt weiterspielen.

Gelb-Rote Karte für Maurice Trapp (1. FC Union Berlin)
Trapp haut Bartels an der Seitenauslinie um und muss nach der zweiten Verwarnung vorzeitig duschen. Dieser Platzverweis ist unnötig wie ein Kropf!

Wie bereits angedeutet, ist der Ausgleich hochverdient. St. Pauli kam mit viel Wind aus der Kabine. Der Aufstiegsaspirant zeigt nach wie vor keine berauschende Partie, doch zum einen verteidigt Union auch außerordentlich gut, zum anderen bemüht sich die Schubert-Elf redlich.

Die Hamburger gehen sofort auf das 2:1. Torschütze Kruse gibt von links scharf vors Tor, doch da ist kein Mitspieler zur Stelle.

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Max Kruse
Der Ausgleich lag in der Luft und jetzt fällt er. Kruse zieht in Robben-Manier von rechts nach innen und hält aus 18 m drauf. Nach einem Tunnel für Terodde schlägt der Ball im kurzen Eck ein.

Gelbe Karte für Maurice Trapp (1. FC Union Berlin)
Unions Linksverteidiger reißt Bartels um - klare Sache.

St. Pauli kommt jetzt immer wieder in die Gefahrenzone, es fehlt aber noch das letzte Quäntchen. Naki gibt von der Grundlinie zu hoch in die Mitte, so dass Ebbers nicht direkt köpfen kann, sondern den Ball erst einmal runterpflücken muss. Sein Rückpass findet keinen Mitspieler.

Volz ist auf der rechten Seite durch und gibt in die Mitte zu Naki, der von zwei Eisernen fair gestoppt wird. Sekunden später erzielt Schachten ein Field Goal.

Gar nicht schlecht von Polenz! Eine Ecke wird vor die Füße von Unions Sechser geklärt. Der fackelt nicht und erwischt die Kugel gut, doch der Schuss geht ein Stück über den Querbalken.

... schwach getreten von Daube. Die Braun-Weißen bleiben am Drücker. Nakis Schuss wird in die Füße von Ebbers abgefälscht. Glinker kommt raus und riskiert zurecht Kopf und Kragen, denn er bleibt Sieger im Eins gegen Eins.

St. Pauli gibt zu Wiederbeginn Vollgas nach vorne. Eine Ecke bleibt ungefährlich, jetzt gibt es mal einen Standard aus dem Halbfeld...

Beide Trainer lassen zunächst mit der gleichen Formation wie im ersten Durchgang weiterspielen.

Halbzeitfazit:
Durchaus glücklich ist die 1:0-Führung für Union. Dennoch muss man den Gästen eine gute Leistung attestieren. Durch eine disziplinierte Defensivarbeit lassen sie nicht allzu viel zu und sind gelegentlich über Konter gefährlich. Nach einer guten halben Stunde geht man dann nach einem Eckball in Führung. St. Pauli tut sich phasenweise schwer, kommt dann aber zu einigen dicken Gelegenheiten, die man fahrlässig liegenlässt. Insbesondere Kruse und Naki scheitern aus aussichtsreichen Positionen. Die Hamburger laufen Gefahr, wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegenzulassen, noch bleibt aber eine Dreiviertelstunde.

Jetzt haben die Gäste plötzlich noch einmal Oberwasser. Morena verursacht einen unnötigen Freistoß für Union auf dem Flügel. Tijani Belaïd jagt den Ball in die Mitte, wo dieser an an Freund und Feind am langen Eck vorbeistreicht.

Inbesondere durch Simon Terodde bleiben die Berliner hier gefährlich. Aus spitzem Winkel geht sein Schuss am langen Eck vorbei.

Gelbe Karte für Sebastian Schachten (FC St. Pauli)
Der Linksverteidiger kommt an der Mittellinie zu spät gegen Zoundi, es gibt die erste Gelbe Karte in einer umkämpften, aber überaus fairen Begegnung.

Chancen haben die Gastgeber einige, aber sie wissen sie nicht zu nutzen. Diesmal geht ein Fernschuss von Daube in die Wolken.

Und dann kommt Thorandt völlig frei zum Kopfball! Nach einer Ecke kann der Innenverteidiger das Leder nicht genug drücken. Knapp drüber.

Naki vergeigt den Ausgleich im Gegenzug! Ebbers legt per Kopf ab für die Nr. 23 der Hausherren. Dessen Volley aus 6 m und halbrechter Position ist zu hoch angesetzt.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Markus Karl
... und nach dieser machen die Gäste das 1:0! Belaïds Hereingabe landet am langen Fünfereck, wo sich Karl im Kopfballduell durchsetzt und per Bogenlampe Tschauner keine Chance lässt.

Nach längeren Zeit mal wieder eine gefährliche Aktion der Schützlinge von Uwe Neuhaus. Markus Karls Distanzschuss wird abgefälscht und senkt sich gefährlich knapp am Pfosten vorbei. Ecke für Union...

Volz macht eine Berliner Kontergelegenheit mit großem und vor allem fairen Einsatz zunichte. So ein Engagement sieht man nicht nur am Millerntor gerne.

Die Kiezkicker sind durchaus das spielbestimmende Team, beißen sich aber zumeist noch die Zähne an der guten Defensive der Köpenicker aus. Auch nach Ecken strahlt die Schubert-Elf bislang kaum Torgefahr aus.

Thorandt setzt sich nach einer Ecke in der Luft durch, die Kugel aber auch neben den Kasten. Zudem hat der Unparteiische einen Schubser des Hamburgers gesehen und entscheidet auf Foul.

Guter Versuch von Terodde. Unions Angreifer nimmt eine Hereingabe am Fünfereck direkt, der Ball fliegt dann allerdings deutlich über die Latte.

Zu uneigennützig von Kruse! Paulis Rechtsaußen erkämpft sich den Ball und läuft aus halbrechter Position alleine auf Glinker zu. Warum er dann quer zu Ebbers spielen will statt es selbst zu probieren, bleibt sein Geheimnis. Jedenfalls ist Göhlert klar vor Ebbers am Ball und kann die Situation bereinigen.

Markus Karl sucht Chinedu Ede mit einem langen Ball auf die rechten Seite. Sebastian Schachten ist aufmerksam und klärt mit dem Kopf.

Doppelchance für St. Pauli! Sowohl Kruse als auch Naki kommen binnen weniger Sekunden aus spitzem Winkel und kurzer Distanz zum Abschluss. Den Versuch des ersten pariert Glinker, der des zweiten geht knapp am langen Pfosten vorbei.

Bartels schickt Ebbers jetzt mal steil in die Box. Der nimmt den Ball unsauber mit und kann so gestoppt werden.

Die Gäste gestalten das Spiel bislang absolut ausgeglichen. Spätestens jetzt sollte jedem St. Paulianer klar sein, dass das heute ein schweres Stück Arbeit wird.

Und der nächste Freistoß für die Braun-Weißen. Diesmal schnappt sich Daube das Runde und zirkelt es mit Schmackes vors Gehäuse. Glinker ist mit den Fäusten zur Stelle.

Schachten wird kurz vor dem Gästestrafraum gelegt. Funk visiert das Torwarteck an, der Ball wird abgefälscht und geht ein gutes Stück vorbei. Der folgende Eckstoß bringt nichts ein.

Die Gäste haben Lunte gerochen. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankt Belaïd an den Fünfer, wo ein St. Paulianer die Kugel wegköpfen kann.

Terodde mit der dicken Chance zur Gästeführung! Irgendwie mogeln sich die Unioner durch den übervölkerten Hamburger Strafraum. Der Ball landet rund 10 m vor der Kiste bei Terodde, der genau in die Mitte des Tores schießt, so dass Tschauner sogar festhalten kann.

Union verteidigt sehr eng und so versucht es Morena mit einem langen Pass auf Fin Bartels. Der kann von Maurice Trapp erfolgreich abgelaufen werden.

St. Pauli beginnt sehr druckvoll, verzeichnet aber noch keinen Abschluss. Der Rasen befindet sich übrigens in einem ausgezeichneten Zustand.

Die Heimelf hat angestoßen.

Prächtige Atmosphäre am Millerntor. Auch die Union-Fans machen sich lautstark bemerkbar.

Unter "Hells Bells" laufen die Mannschaften ein. St. Pauli spielt in braun-schwarz gestreiften Jerseys und weißen Hosen, die Berliner treten komplett in Rot an.

Bei den Hamburgern kommt es übrigens auch zum Tausch im Tor: Tschauner spielt für Pliquett.

Der Himmel ist grau, das Stadion voll, die Flutlichter leuchten. Gleich geht es los am Millerntor mit diesem Spiel und dann wird auch das nächste Kapitel im Fernduell des FC St. Pauli mit der Düsseldorfer Fortuna aufgeschlagen. Die Rheinländern treffen zeitgleich auf den FSV Frankfurt.

Das Spiel steht unter der Leitung von Tobias Welz und seinen Assistenten Frederick Assmuth und Marcel Bartsch.

Die Bilanz zwischen den heutigen Kontrahenten ist auf de Zweitligaparkett ausgeglichen. In fünf Duellen konnte man jeweils zweimal gewinnen bei einem Remis. Das Hinspiel ging an die St. Paulianer (2:0).

Bei den Eisernen muss Uwe Neuhaus vor allem aufgrund von einigen Verletzungen gleich dreimal umstellen: Trapp, Belaid und Zoundi rücken anstelle von Kohlmann, Mattuschka und Skrzybski in die Anfangsformation. Das System bleibt aber wohl dasgleiche, nämlich das 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute und den Angreifern Terodde und Zoundi.

Bei St. Pauli kommt es zu zwei Veränderungen in der Startelf. Schachten und Daube spielen für Rothenbach und Boll. Wie gewohnt spielen die Hamburger in einem 4-2-3-1, in dem Marius Ebbers den Stürmer gibt.

Im Kampf um den Relegationsplatz konnten die Kiezkicker zuletzt dreimal in Serie nur Unentschieden spielen. Immerhin kam man beim FSV Frankfurt am vergangenen Samstag noch zu einem 3:3, nachdem es nach 20 Minuten bereits 0:3 hieß. Die Gäste aus Berlin-Köpenick wollen Platz sieben behaupten. Gegen Erzgebirge Aue gelang nach zuvor zwei Niederlagen endlich mal wieder ein Dreier.