Fazit:
In allerletzter Sekunde holt der VfL Bochum doch noch einen Punkt gegen 1860 München. Und der ist im Endeffekt auch verdient. Die Hausherren waren in der ersten Hälfte klar besser, gingen auch in Führung. Nach dem Wechsel vergab Ginczek die Riesenchance auf das 2:0 und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Im direkten Gegenzug markierte Rakić mit der ersten richtigen Torchance der Gäste den Ausgleich, ehe Lauth die Partie gut zehn Minuten später mit einem Sontagsschuss komplett drehte. Bochum war am Boden, konnte sich kaum noch wehren und vergab durch Berger die nächste hundertprozentige Chance. Als alle im Stadion mit einer weiteren Niederlage rechneten, gab es eben nochmal diesen einen Freistoß, an dessen Ende das glückliche 2:2 steht. Trotz dieses Unentschiedens baut der VfL seinen Vorpsprung auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte aus, da der KSC in Ingolstadt noch verlor. Für München geht es dagegen sowieso um nichts mehr. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Sonntag noch!

Tooor für VfL Bochum, 2:2 durch Kevin Vogt
...Vogt drischt das Leder mit allem Frust der letzten Wochen in die Maschen!! Kefkir tritt den Ball vor das Tor, wo Gelashvili das Kopfballduell gegen Vallori gewinnt und zum Elfmeterpunkt querlegt. Dort steht Vogt völlig blank und zimmert die Kugel mit Mach3 ins Netz. Riesen-Erleichterung auf den Rängen! Danach ist sofort Schluss. Bibiana Steinhaus pfeift gar nicht mehr an.

Es gibt nochmal Freistoß aus 25 Metern für den VfL...

Rakić hat die Chance auf das 3:1! Rechts im Strafraum taucht der Schütze zum zwischenzeitlichen 1:1 auf, doch Luthe kann den Schuss aus spitzem Winkel parieren.

Drei Minuten gibt es als Nachspielzeit. Drei Minuten Hoffnung für den VfL.

Gelbe Karte für Kevin Vogt (VfL Bochum)
Vogt schlägt den Ball nach einem Foul von Freier an Nicu weg. Dafür gibt es Gelb.

Natürlich spielt der VfL mit dem Mute der Verzweiflung, es kommt nur nichts dabei herum. München hat keine Probleme, die Führung zu verteidigen.

Fünf Minuten sind regulär noch zu spielen und es sieht stark danach aus, als würden die Münchener drei Punkte aus Bochum entführen. Bochum spielt nun beinahe ohne Selbstvertrauen.

...Maltritz kommt zum Kopfball, setzt ihn aber klar vorbei. Auch den hätte man besser bringen können.

Király mit der Rettungstat! Kefkir tritt eine Ecke an den langen Pfosten, Acquistapace will den Ball per Kopf über Király lupfen, doch der macht sich ganz lang und klärt erneut zur Ecke...

Die Sechziger stehen tief, lassen kaum noch etwas zu. Bochum braucht nun schon ein kleines Fußballwunder, um noch zu gewinnen beziehungsweise zum Ausgleich zu kommen.

Karlsruhe hat soeben den Ausgleich in Ingolstadt erzielt. Somit wären es nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz für den VfL. Nicht auszudenken, was hier los wäre, sollten die Badener noch den Siegtreffer erzielen. Dann würde aus einem zwischenzeitlichen Fast-Klassenerhalt mit acht Punkten Vorsprung ein mageres Pölsterchen von nur noch zwei Punkten werden.

Kann sich der VfL nochmal von diesem Schock der vergebenen Chance erholen? Fakt ist, dass man in solch einer Situation so eine Möglichkeit einfach machen muss, ohne Wenn und Aber. Die Münchener wird's freuen.

Im Gegenzug zieht Volland aus 22 Metern kraftvoll ab. Nur haarscharf zischt das Leder rechts vorbei. Fast wieder die Bestrafung für diese Großchance.

Du meine Güte!! Den muss Berger einfach machen!! Bochum drückt gewaltig, will den Ball mit der Brechstange irgendwie in den Strafraum befördern. Und der kommt tatsächlich an! Nach einem Verzweiflungspass von Vogt kommt Berger völlig freistehend alleine vor Király zum Abschluss und schiebt ihn wie einen Rückpass zum Torwart der Löwen. Entsetzen auf den Rängen und bei Berger.

Feick ist ebenfalls angeschlagen und muss vom Feld. Für ihn kommt U21-Nationalspieler Christopher Schindler.

...der neue Mann Kefkir übernimmt sofort die Verantwortung, schießt direkt in Richtung Tor und zirkelt den Ball dann doch klar drüber. Keine Gefahr.

Gelbe Karte für Daniel Bierofka (TSV 1860 München)
Für sein Foul sah Bierofka doch noch Gelb. Es ist seine zehnte. Er fehlt damit gegen Ingolstadt.

Bierofka legt Kramer am rechten Strafraumeck, gerade noch vor der Linie. Somit gibt es zurecht Freistoß aus einer guten Position...

Das Publikum trägt nicht gerade zu einer besseren Motivation seines Teams bei. Jede nicht gelungene Aktion wird mit ungeduldigen Pfiffen bestraft. Wie soll da noch etwas zusammengehen?

Kopplin muss angeschlagen vom Feld. Für ihn ist nun Berger mit dabei. Aber was wird sich nun Daniel Ginczek ärgern. Da hat er kurz nach dem Seitenwechsel die Riesenmöglichkeit zum 2:0 und dann fangen sich die Bochumer tatsächlich zwei Tore. Was ist jetzt noch drin für die Hausherren? Die taumeln hier tatsächlich der Relegation entgegen - der Abstiegsrelegation!

Und dann muss der Kapitän auch schon vom Feld. Für ihn ist nun der eigentliche Kapitän Daniel Bierofka mit dabei. Bochum reagiert jetzt mit wütenden Angriffen, die auch ziemlich ungestüm wirken.

Tooor für TSV 1860 München, 1:2 durch Benjamin Lauth
Wenn er den so wollte, dann war das ein absolutes Traumtor! Nach einem abgewehrten Freistoß vom rechten Flügel bekommen die Bochumer den Ball nicht raus. Lauth kommt von genau der gleichen Stelle nochmals gegen Inui zur Flanke. Der Ball wird länger und länger und senkt sich schließlich über Luthe hinweg ins Netz zum 2:1! Was für ein Sonntagsschuss.

Gelbe Karte für Dominik Stahl (TSV 1860 München)
Stahl räumt Ginczek resolut im Mittelfeld um. Klare gelbe Karte. Es ist seine sechste.

Andreas Bergmann wechselt zum ersten Mal und bringt Paul Freier für Giovanni Federico. Vielleicht eine ganz gute Strategie, um das immer unruhiger werdende Publikum zu beruhigen.

Reiner Maurer scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Löwen agieren nun viel zielstrebiger und konsequenter nach vorne. Jetzt ist es auch eine Partie auf Augenhöhe.

Jetzt ist hier aber Feuer drin! Gelashvili wird hoch links in den Strafraum geschickt, steht ebenfalls ziemlich frei vor Király, chippt das Leder dann aber äußerst harmlos am Tor vorbei. Der Georgier will einfach nicht in Bochum ankommen.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Đorđe Rakić
Ist das bitter für Bochum! Im direkten Gegenzug fällt der Ausgleich! Aigner wird im Mittelfeld nicht angegriffen, spielt dann einen klasse Pass nach links in den Strafraum, wo Rakić ganz alleine vor Luthe auftaucht und es besser macht als Ginczek gerade eben. Eiskalt schiebt er zum 1:1 ein.

Ginczek vergibt die tausendprozentige Chance zum 2:0!! Ein super Angriff des VfL! Inui treibt den Ball in den Zentrale nach vorne, spielt einen überragenden Außenristpass in den Lauf von Ginczek, der Aygün abschüttelt wie eine lästige Fliege. Alleine vor Király kann er sich die Ecke aussuchen und schiebt die Kugel rechts vorbei!

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Verdient führt der VfL Bochum mit 1:0 gegen 1860 München. Von Anfang an waren die Hausherren besser und belohnten sich auch endlich mit dem 400. Zweitligator nach über 400 Minuten Ladehemmung. Die Gäste zeigten dagegen 40 Minuten lang Sommerfußball. Ohne jegliche Gegenwehr ergaben sie sich in ihr Schicksal, ehe dann doch noch etwas Gefahr vor Luthe aufkam. Trotzdem entspricht das 1:0 klar den Kräfteverhältnissen. Mal schauen, wie es nach dem Seitenwechsel weitergeht. Bis gleich!

Im Gegenzug die Chance für Bochum! Gelashvili behauptet den Ball am gegnerischen Strafraum, spielt nach links zu Inui, der sofort Vogt im Sechzehner bedient. Aus linker Position versucht der sich mit dem Schlenzer und setzt die Kugel nur haarscharf drüber! Pause.

...und auch die wird brandgefährlich! Vallori kommt an die Hereingabe mit dem Kopf heran, kann die Kugel aber nicht mehr richtig drücken und setzt sie links vorbei! Da kam der Innenverteidiger aber ganz frei zum Kopfball. Da müssen die VfL-Anhänger erst einmal durchatmen.

Klasse Flanke von Lauth! Immer wieder weicht der Stürmer auf den rechten Flügel aus, gibt diesmal scharf und halbhoch an den kurzen Pfosten. Dort kann Eyjólfsson aber gerade noch zur Ecke klären...

Gelbe Karte für Christoph Kramer (VfL Bochum)
Kramer zieht Lauth an der Seitenlinie die Beine weg. Da es seine fünfte gelbe Karte ist, fehlt er nächste Woche bei Energie Cottbus.

Feick klärt zweimal in höchster Not! Federico wird links steil in den Strafraum geschickt. Am langen Pfosten lauert Ginczek, doch Feick kann die Flanke von Federico gerade noch abwehren. Allerdings wieder genau zum Bochumer. Erneut kommt die Flanke zu Ginczek, der die Kugel auch annehmen kann. Diesmal geht Feick aber robuster dazwischen und kann endgültig klären.

Dann werden sie aber fast eingeladen! Eyjólfsson verliert den Ball links im Spielaufbau gegen Lauth. Der Stürmer ist auf dem Weg zur Grundlinie, sieht den mitgelaufenen Volland am langen Pfosten, doch bevor der Flachpass seinen Sturmkollegen erreichen kann, klärt Kopplin im Fallen gerade noch zur Ecke. Diese bleibt dann harmlos.

So sehen dann die Offensivbemühungen der Gäste aus. Vallori mit dem Distanzschuss aus 35 Metern - weit drüber.

Stahl mit dem Fehlpass am eigenen Strafraum. Gelashvili bekommt die Kugel, zieht aus 17 Metern ab. Aygün hat noch sein Bein dazwischen und so kann Király locker abfangen. Wobei: Heute muss man beim Torhüter der Löwen aufpassen, was man sagt. Der Ball zum 1:0 war eigentlich auch mehr als haltbar.

Der VfL muss das Ergebnis eigentlich nur verwalten. Die Löwen gehen sowieso nicht dazwischen. Reiner Maurer kann überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft sein. Gegen so einen verunsicherten Gegner muss man einfach anders auftreten. Stattdessen machen sie Bochumer eher wieder stark.

Die Gäste scheinen die Saison bereits abgehakt zu haben. Anders kann man sich diesen leblosen Auftritt bisher nicht erklären. Bochum spielt heute beileibe nicht wie eine Über-Mannschaft und hat es doch sehr leicht. München leistet kaum Gegenwehr.

Bochum bleibt dran. Wieder ist es Ginczek, der den Ball auf der rechten Seite nach vorne treibt. Die Flanke des Torschützen kann Aygün nur nach vorne abwehren, wo Federico aus 20 Metern zum Abschluss kommt und die Kugel dann doch ganz weit vorbei drischt.

Da Ingolstadt zeitgleich gegen Karlsruhe führt, würde der VfL einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz würde nun satte acht Punkte betragen. Bei drei noch ausstehenden Spielen ist das faktisch ein weiteres Jahr zweite Liga.

Fast der Ausgleich! Allerdings hebt der Schiri-Assistent seine Fahne! Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld stochern Aigner und Rakić nach dem Ball, können Luthe damit fast überwinden, doch beide standen bei der Flanke einen Tcik im Abseits. Gut gesehen!

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Daniel Ginczek
Der VfL belohnt sich für eine starke Anfangsphase! Gelashvili führt den Ball auf dem rechten Flügel, spielt zurück zum aufrückenden Ginczek. Rechts im Strafraum will der nochmal quer in die Mitte legen, doch dort kann Feick gerade noch gegen Federico klären. Allerdings wieder genau auf die Füße des nun komplett freistehenden Ginczek. Aus spitzem Winkel zieht der Stürmer ab und hat dabei Glück, dass Király den Ball durch seine Beine hindurch rutschen lässt. Da sieht der Ungar mal wieder alles andere als gut aus.

Da muss Ginczek mehr draus machen! Schön setzt er sich da im Mittelfeld mit einer geschickten Drehung gegen Stahl durch. Vor dem Strafraum müsste er eigentlich nach links zu Vogt legen, doch der Pass ist viel zu ungenau, sodass Aygün locker klären kann. Schlampig gespielt.

Weiterhin sind es die Gastgeber, die viel mehr für das Spiel machen. München steht sehr tief und lauert auf Konter. Ansehnlich ist das nicht gerade, aber es könnte sich als höchst effektiv erweisen.

Rukavina geht nun den rechten Flügel entlang, lässt Inui ins Leere rutschen und flankt in den Sechzehner zu Aigner. Dessen Kopfball-Bogenlampe geht aber meilenweit drüber. Keine Gefahr für das Tor der Bochumer.

Das große Manko auf beiden Seiten ist aber die hohe Fehlpassquote. Flüssige Spielzüge waren bisher kaum zu erkennen, und wenn man sie gesehen hat, dann resultierten sie zumeist aus Einzelaktionen.

Die Hausherren gehen früh auf den ballführenden Spieler, spielen aggressives Pressing. Die Löwen haben damit ihre Probleme und kommen kaum aus der eigenen Hälfte heraus.

Die Gäste sind aber kein Beistellwerk, wie sie jetzt beweisen. Aigner zieht aus 20 Metern wuchtig ab und zwingt Luthe damit zu einer schönen Parade. Erstes Lebenszeichen von den Münchenern in der Offensive.

Inui! Schönes Solo des kleinen Japaners über den linken Flügel. Rukavina läuft nur nebenher, als der Bochumer schließlich vor dem Sechzehner in die Mitte zieht und dann aus linker Position flach abzieht. Nur knapp rauscht die Kugel rechts unten vorbei.

Ginczek prüft Király mit dem ersten Schuss der Partie. Am Strafraum dreht sich der Angreifer schön um die eigene Achse, schließt dann flach ab, aber der Schlussmann Kasten der Münchener hat mit schwachen Versuch keine Probleme.

Wie zu erwarten war, ist zunächst kaum etwas los. Beide Mannschaften tasten sich ausgiebig im Mittelfeld ab und zeigen noch keinen Zug zum Tor. Bochum hat dabei aber mehr Ballbesitz.

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen wie gewohnt in Blau und Weiß, die Gäste treten ganz in Schwarz an.

Die Mannschaften kommen aufs Feld! Viel los ist im rewirpower-Stadion ja nicht gerade. Etwa 8000 Zuschauer haben den Weg auf die Ränge gefunden.

Schiedsrichterin des Spiels ist Bibiana Steinhaus. Ihre Assistenten heißen Martin Thomsen und Rafael Foltyn.

Die Statistik spricht klar für Bochum. Sechs der sieben bisherigen Vergleiche konnte der VfL für sich entscheiden. Nur das erste Duell im Jahre 1993 haben die Sechziger gewonnen. In der Hinrunde siegten die Bochumer mit 3:1 bei den Löwen.

Reiner Maurer sieht dagegen keinen Grund, seine siegreiche Elf vom Mittwoch zu verändern.

Andreas Bergmann bringt nach der 0:2-Pleite in Aachen drei neue Kräfte in die Startformation. Björn Kopplin, Kevin Vogt und Nikoloz Gelashvili spielen für den gelb-rot-gesperrten Phillip Bönig, Lukas Sinkiewicz und Paul Freier.

Nun geht es für 1860 nur noch darum, die Saison anständig zu Ende zu bringen. Dass man heute auf einen hochmotiverten VfL treffen wird, ist allen klar. Trotzdem wird es, vor allem aufgrund des riesigen Formtiefs der Hausherren, eine Partie auf Augenhöhe werden.

Und die Münchener? Kläglich vergaben die Löwen in den letzten Wochen jede sich bietende Möglichkeit, um zu den Topmannschaften der Liga aufschließen zu können. Zuerst die Heimniederlage gegen Fürth (1:4), dann wieder die Pleite vor eigenem Publikum gegen Rostock (0:1) und schließlich nur ein 2:2 bei Paderborn letztes Wochenende. Zwar gewann man dann in der englischen Woche mit 2:1 gegen Duisburg, doch zum Pech des TSV siegte auch die Konkurrenz durch die Bank. Sieben Zähler bei vier noch ausstehenden Spielen sind wohl ein zu großer Abstand auf Rang drei.

Der Blick auf die Tabelle trügt. Mit Platz 12 und fünf Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz steht der VfL Bochum (noch) ganz gut da. Die Formkurve der letzten Wochen schickt aber alarmierende Signale an die Castroper Straße. Aus den letzten acht Spielen holten die Bochumer unfassbar schlechte zwei Punkte. Und so ist das Polster auf den 16. Platz dramatisch zusammen geschrumpft. Vielmehr noch: Verliert der VfL heute schon wieder und gewinnt Karlsruhe zeitgleich in Ingolstadt, hätte man nur noch zwei Punkte Vorsprung vor den Badenern.