Fazit:
Friede, Freude, Eierkuchen in Frankfurt-Bornheim. Nach dem 1:1 ist der FSV Frankfurt dem Ziel Klassenerhalt wieder ein Stück näher gekommen. Greuther Fürth ist nun auch punktemäßig nicht mehr von den direkten Aufstiegsplätzen zu verdrängen. Willkommen in der Bundesliga, Kleeblätter! Noch einige Worte zum Spiel: Das Unentschieden geht letztlich in Ordnung. Das Spiel nahm erst im zweiten Durchgang Fahrt auf. Die Fürther waren nach wie vor die klar spielbestimmende Mannschaft und hatten ein leichtes Chancenplus. Ein Elfmeter musste schließlich für den Ausgleich herhalten. Der FSV verteidigte bravourös, fuhr auch einige gute Angriffe und hat sich so das Remis durchaus verdient.

Die Ersatzspieler der SpVgg ziehen schon die Aufstiegs-T-Shirts an. Die "Unaufsteigbaren" sind am Ziel!

Gelbe Karte für Christopher Nöthe (SpVgg Greuther Fürth)
Nöthe unterbindet unfair einen Frankfurter Konter und erhält die Verwarnung.

120 Sekunden werden drangehängt.

Die letzte reguläre Minute bricht an.

"Nie mehr Zweite Liga", gibt der Gästeanhang zum Besten, wie er es immer wieder in dieser Partie getan hat.

Wieder Yun! Der Koreaner wurstelt sich durch und gibt an den kurzen Pfosten zu Chrisantus, der fair am Abschluss gehindert wird.

7.120 Zuschauer sind an den Bornheimer Hang gekommen, darunter befinden sich mehr als 2.000 Kleeblatt-Fans.

Toll die Moral der Hessen, die über weite Strecken der Partie in der Defensive waren und nun durchaus auf Sieg spielen.

Der FSV hat plötzlich die zweite Luft. Geht hier noch etwas für die Bornheimer? Oder macht Fürth hier sogar noch das 2:1? Das Spiel ist völlig offen.

Und der Koreaner braucht keine Anlaufzeit. Yun flankt hinter den zweiten Pfosten zu Gaus, der den Ball zunächst behauptet statt abzuschließen. Es folgt eine Hereingabe zurück zu Yun, der inzwischen in die Mitte gerückt ist und frei zum Kopfball kommt, diesen aber nicht platzieren kann.

Der agile Ilian Micanski macht Platz für Ju Tae Yun, der zum 5:0 in Rostock zwei Treffer beigesteuert hat.

Der FSV antwortet auf den Ausgleich fast mit dem 2:1! Heitmeier verlängert einen Freistoß von Yelen per Kopf aufs lange Eck. Max Grün ist schnell unten und pariert.

Nehrig hat sich bei der Ausführung des Strafstoßes am Oberschenkel verletzt und geht gleich nach draußen. Fürth vorübergehend zu zehnt.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:1 durch Bernd Nehrig
Nehrig jagt den Ball halbhoch ins linke Eck und verlädt somit Klandt. Der Ausgleich ist hochverdient.

Elfmeter für Greuther Fürth! Prib dringt auf rechts in den Sechzehner und wird dann von Cagara umgehauen. Glasklare Sache.

Prib bringt den nächsten Eckstoß in die Box und Nöthe scheitert per Kopf an der Latte. Der Ball springt danach in Wembley-Manier auf die Linie.

Gelbe Karte für Bernd Nehrig (SpVgg Greuther Fürth)
Die Nr. 7 holt Yelen unsanft von den Beinen und kassiert verdientermaßen die erste Gelbe Karte dieses Spiels.

Die Franken nun mit einer Sturm- und Drangphase. Nach einer Hereingabe wird Asamoah am Fünfer ganz klar umgerissen, doch die Pfeife des Referees bleibt stumm. Nehrig kommt noch zum Schuss, der meilenweit über den Kasten geht.

... die der FSV dann übersteht. Der Ball wird am kurzen Pfosten aus der Gefahrenzone geköpft.

Pektürk sorgt für Betrieb auf rechts, seine Flanke wird zur Ecke geklärt...

Doppelchance für das Kleeblatt! Nach Flanke von Prib kommt die Kugel über Umwege zu Nöthe, der aus 7 m Konrad an- bzw. abschießt. Den Nachschuss setzt Nehrig aus etwas größerer Distanz am langen Pfosten vorbei.

Gerald Asamoah kommt für den glücklosen Olivier Occéan. Mal sehen, was der ehemalige Nationalspieler in der verbleibenden halben Stunde Spielzeit ausrichten kann.

Mavraj nimmt sich Micanski nach einem Foul zur Brust. Der Unparteiische beruhigt die erhitzten Gemüter und löst die Situation ganz souverän, ohne hier jemanden zu verwarnen. Bislang steht noch die Null, was die Karten angeht, und das völlig zurecht in einer sehr fairen Begegnung.

Die Franken haben eine gute Konterchance, die sie aber kopflos liegenlassen. Sowohl Pektürk als auch Occéan sind da zu egoistisch. Frankfurt kann zur Ecke klären, die keine Konsequenzen hat.

Da war mehr drin! Micanski legt an der Sechzehnerkante quer zu Yelen, der links Görlitz sieht. Der geht der Kugel nicht entgegen. Nehrig spritzt dazwischen und verhindert hier Schlimmeres.

Man hätte erwarten können, dass die Kleeblätter mit viel Dampf aus der Kabine kommen. Dem ist aber nicht so, stattdessen blüht der FSV hier auf.

Micanski überläuft Mavraj auf rechts spielend leicht und zieht an der Torauslinie entlang gen Fürther Gehäuse. Max Grün zeigt, dass er ein Guter seines Fachs, kommt heraus und schnappt dem Bulgaren den Ball vom Fuß.

Vielversprechender Beginn des zweiten Durchgangs. Nun die Bornheimer mit dem Standard nach Foul an Micanski. Yelen zirkelt das Spielgerät um die Mauer. Grün ist schnell in der anderen Ecke und hält problemlos.

... Cinaz klärt zum nächsten Eckstoß. Mavraj gewinnt am kurzen Fünfereck das Kopfballduell, der Ball geht aber genau auf Patric Klandt. Dennoch kann man das als die erste Chance der Gäste zählen.

Zurück zum Spiel. Die Grün-Weißen haben einen Standard von der linken Seite. Pribs Hereingabe wird zur Ecke geklärt...

Kleiner Nachtrag zum 1:0. Mit Björn Schlicke war ausgerechnet ein ehemaliger Fürther der Torschütze. Von 2000 bis 2003 trug der Abwehrspieler das Kleeblatt auf der Brust, die SpVgg war seine erste Profistation.

Wir steigen ein in die zweite Spielhälfte. Während Büskens Pektürk für Klaus einwechselt, bleibt der FSV zunächst personell unverändert.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten liegt der Underdog knapp vorne. Fürth ist zwar das dominante Team, hatte aber noch keine einzige echte Torchance. Das liegt zum einen an der starken Defensivleistung des FSV, der meist mit allen Mann in der eigenen Hälfte verteidigt. Zudem wirken die Spieler der SpVgg in der Tat feiermüde, das Spiel nach vorne ist weitaus langsamer und ideenloser als man es von ihnen gewohnt ist. Eigentlich sieht man ein typisches 0:0-Spiel, doch die Bornheimer nutzten einen Standard und erzielten durch Schlicke das bisher einzige Tor. Yelen hätte fast sogar auf 2:0 erhöht. Wir sind gleich zurück mit einem hoffentlich etwas aufregenderen zweiten Durchgang, mit vor allem mehr Torraumszenen.

Mike Büskens wäre nicht er selbst, wenn er unzufrieden wäre mit dem Spiel bisher. Das sieht man ihm durchaus auch an.

Auch die Abseitsfalle funktioniert bisher bei den Frankfurtern. Diesmal stand Christopher Nöthe bei einem langen Ball knapp in der verbotenen Zone.

Freistoß für die Heimelf aus dem Mittelkreis. Yelen schlägt das Ding an den langen Pfosten, Cinaz kann den Kopfball nicht drücken und so landet dieser im hohen Bogen in Grüns Krallen.

Fürths Spiel stockt und der FSV wird immer mutiger.

Yelen vergibt das 2:0! Görlitz flankt halbhoch an die Sechzehnerkante, wo der Deutsch-Türke ungedeckt an die Kugel kommt. Die Direktabnahme geht rund einen Meter am linken Pfosten vorbei.

Der FSV ist seit einigen Minuten etwas aktiver als in der Anfangsphase, wenn auch Dennis Cagara sich nun auch links festrennt.

Schwach! Cagaras Freistoß von der Mittellinie gelangt noch nicht einmal in den Strafraum der Gäste.

Nehrig wird es nun zu langweilig mit dem Ball-Hin- und Hergeschiebe, er zieht aus gut 20 m mal ab. Der Ball segelt deutlich über den rechten Knick.

Thomas Kleine in Fürths Innenverteidigung hat wohl die meisten Ballkontakte aller Spieler auf dem Platz. Das sollte einiges über diese Partie aussagen.

Der designierte Aufsteiger kommt dem Ausgleich immer näher. Klaus gibt von halbrechts in den Fünfer, wo Occéan lauert, doch wieder hat ein Frankfurter aufgepasst und bereinigt die Situation.

Prib probiert es mal aus der Distanz. Der Flachschuss ist hart, aber nicht platziert und Patric Klandt hat keine Probleme.

Steilpass auf Occéan in die Box, doch da kommt Konrad angerauscht und grätscht dem Stürmer das Runde vom Fuß.

Viel zu tun hatte Patric Klandt im Tor der Hessen noch nicht. Der FSV spielt zwar überaus destruktiv, verteidigt aber tadellos. Allerdings fehlt Fürth auch der Mumm in den Angriffen. Man hat wohl doch ein paar Prozent Leistungsfähigkeit in der Nacht von Montag auf Dienstag am Glas gelassen.

Fürth spielt ruhig und geduldig weiter, wie es sich für ein Spitzenteam gehört. Man hat fast den Eindruck, als wolle man sich den Gegner zurechtlegen. Felix Klaus kommt dann mal von rechts zum Flanken. Am langen Pfosten lauert Christopher Nöthe, der die etwas hohe Hereingabe aber nicht erreicht.

Micanski kommt wieder zum Kopfball, der aber locker und harmlos daherkommt. Übrigens kehrt der ausgeliehene Bulgare zur kommenden Saison wohl zum 1. FC Kaiserslautern zurück, wo ja sein Landsmann Krassimir Balakov inzwischen Trainer ist.

Auf der Gegenseite Freistoß ebenso von links. Schmidtgal bringt die Pille ins bevölkerte Zentrum, wo ein FSVler klärt.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:0 durch Björn Schlicke
Aus dem absoluten Nichts gehen die Bornheimer in Führung. Nach einem langen Freistoß von der linken Seite scheitert Micanski an Grün, ehe Schlicke aus kurzer Distanz abstaubt. Erste Chance für den FSV, erstes Tor. Effektiv nennt man so etwas.

Die Büskens-Elf hat das Zepter sowas von in der Hand hier, agiert aber bislang ziemlich ideenlos und kann sich so noch keine Chancen erspielen. Da der FSV die Gäste schalten und walten lässt, ist das bislang kein sonderlich berauschendes Spiel.

Yelens weiter Freistoß ist so hoch geschlagen, dass das Leder möglicherweise etwas Schnee abbekommt. Max Grün im Gästetor ist dankbarer Abnehmer dieses schwachen Standards.

Nöthe schickt Occéan die Linie lang. Der Kanadier, der voll eingeschlagen hat bei Greuther Fürth, wird dann aus dem Abseits gepfiffen.

Jetzt hat das Heimteam mal Platz. Micanski bedient auf rechts Görlitz, der in die Mitte geben will. Die Kugel bleibt an einem Fürther hängen.

Der FSV hat jetzt mal den Ball erobert, vertändelt ihn dann aber schnell wieder. Wenn man schon auf Konter spielt, muss man diese besser ausspielen.

Eckstoß für die SpVgg. Kurz ausgeführt, dann haut Sararer aus 20 m und halblinker Position drauf - knapp links vorbei.

Die Gästefans sind in Sanges- und Feierlaune.

Zum ersten Mal ein Hauch von Torgefahr. Schmidtgal setzt sich auf links durch und flankt. Der Ball ist einen Tick zu weit für Sararer.

Die Bornheimer lassen sich tief zurückfallen, selbst die Stürmer greifen erst hinter der Mittellinie an. Die Gäste finden bislang noch nicht die Lücken im engen Abwehrnetz.

Fürth kontrolliert die ersten Sekunden und lässt den Ball vornehmlich durch die Defensive laufen. Dann greift Kleine mal zum langen Ball, den Sararer aber nicht erlaufen kann. Abstoß für den FSV.

Auf geht´s! Beide Mannschaften treten im gewohnten Dress auf. Der FSV also in Blau-Schwarz, Fürth in Grün-Weiß.

Etwas seltsame Atmosphäre herrscht dennoch, denn die alte Haupttribüne am Bornheimer Hang ist abgerissen und nun klafft auf einer Längsseite ein Riesenloch. In den nächsten Monaten entsteht hier eine neue, moderne Haupttribüne. Ansonsten herrschen klasse Bedingungen und im wahrsten Sinne des Wortes Sonnenschein.

Die Mannschaften laufen vor rund 8.000 Zuschauer ein. Viele Fürther Fans haben ihre Aufstiegshelden an den Main begleitet.

Thorsten Schriever aus dem niedersächsischen Dorum ist Leiter dieser Begegnung. Ihm assistieren Malte Dittrich und Lars Heitmann.

Das Hinspiel ging klar an die Spielvereinigung, die mit 4:0 siegte.

Beide Mannschaften setzen auf ein 4-4-2 und es gibt jeweils zwei Veränderungen in den Startformationen im Vergleich zum letzten Spiel. Beim Fußballsportverein kommen anstelle von Gledson und Yun Konrad und Görtlitz zum Zuge. Fürth beginnt mit Nehrig und Nöthe für Schröck und Asamoah.

Kommen wir zur Personalsituation. Zum Lazarett der Frankfurter mit Amri (Wadenbeinbruch), Fillinger (Knöchelbruch) und Tosunoglu (Quadrizepsmuskelriss) hat sich nun der Brasilianer Gledson mit einem Muskelfaserriss hinzugesellt. Rechtzeitig fit geworden sind die zuletzt angeschlagenen Yelen und Cinaz. Bei Fürth sind abgesehen von den Langzeitverletzten Kevin Kraus (Kreuzbandriss), Zillner (Kreuzbandriss) und Onuegbu (Aufbautraining) alle Mann an Bord.

Dennoch sieht Möhlmann heute vor allem aufgrund der Leistungen seines Teams in den vergangenen Spielen Chancen für einen erfolgreichen Ausgang: "Wir können diese Aufgabe meiner Meinung nach, und nach Meinung der Spieler, selbstbewusst und zuversichtlich angehen. Wir haben in den vergangenen Wochen schon bewiesen, dass wir auch gegen 1860 München oder St. Pauli viele Phasen des Spiels gut gestaltet haben und wirklich auch mehr als gleichwertig agiert haben."

Natürlich freut sich Möhlmann besonders über den Aufstieg seiner früheren Mannschaft und beglückwünschte die Spielvereinigung im Vorfeld der heutigen Begegnung. Zudem erwartet der FSV-Trainer eine schwere Begegnung: "Der feststehende Aufstieg der Fürther wird die Aufgabe für uns nicht einfacher machen. Ich kenne die Verantwortlichen und größtenteils auch die Mannschaft und weiß, dass sie sicherlich ein bis zwei Tage gefeiert haben. Aber die restlichen Spielen sollen auch souverän bewältigt werden."

Trainerkollege Benno Möhlmann hat eine besondere Beziehung zu den Kleeblättern. Gleich dreimal trainierte er die Franken, nämlich von 1997 bis 2000, von 2004 bis 2007 und von 2008 bis Ende 2009. Kurz vor Weihnachten vor knapp zweieinhalb Jahren waren die Fürther Fünftzehnter. Möhlmann wurde entlassen und durch den heutigen Chefcoach Mike Büskens ersetzt.

Der langjährige Schalker Bundesligaspieler, dessen am Saison auslaufender Vertrag noch nicht verlängert wurde, erwartet einen forschen Gegner und gibt die Marschrichtung für das Spiel im Frankfurter Volksbank Stadion vor: „Wir müssen morgen wieder unseren Mann stehen und wollen den nächsten Dreier abholen.“

Wir dürfen uns also auf hochmotivierte Hessen einstellen, die durch den 5:0-Sieg bei Hansa Rostock Selbstbewusstsein getankt haben und ihre Heimstärke (elf Punkte aus den letzten fünf Heimspielen) bestätigen wollen. Man darf gespannt sein, ob die Fürther auf der anderen Seite noch feiermüde sind und ob heute die Einstellung stimmt. Nachdem der Aufstieg unter Dach und Fach sind, peilt Mike Büskens allerdings das nächste Ziel an: "Wenn ich in einem Wettbewerb antrete, dann möchte ich den auch gewinnen. Wir wollen diese hervorragende Saison natürlich mit dem Meistertitel krönen."

Der heutige Gegner der Kleeblätter aus dem Frankfurter Stadtteil Bornheim steht kurz vor dem Klassenerhalt. Nach einer ordentlichen Rückrunde und zwölf Punkten aus den letzten sieben Partien hat der FSV Frankfurt sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den der Karlsruher SC innehat. Um nichts anbrennen zu lassen, sollte man zumindest noch einen Sieg aus den letzten Spielen holen, wobei man mit Fürth, Paderborn und Dresden ein auf dem Papier überaus schweres Restprogramm hat.

Nach Dresdens Sieg gegen Düsseldorf am vergangenen Montag ist der Aufstieg der „Unaufsteigbaren“ aus Fürth quasi besiegelt. Punktemäßig kann man zwar noch (neben Eintracht Frankfurt) vom drittplatzierten Paderborn eingeholt werden, doch dass die Ostwestfalen das um 31 Tore schlechtere Torverhältnis an drei Spieltagen noch aufholen, ist schlichtweg illusorisch. Es ist schon höchst unwahrscheinlich, dass Greuther Fürth die letzten Partien allesamt verliert.