Fazit:
In einem fußballerisch allenfalls mäßigen und von Kampf geprägten Sachsenderby trennen sich Aue und Dresden 1:1. Das Ergebnis geht in Ordnung, denn die Spielanteile waren über weite Strecken verteilt und keines der beiden Teams hatte letztlich den Sieg verdient. Immerhin gab es einige dicke Chancen für beide Mannschaften. Für den FC Erzgebirge scheiterte Ronny König zweimal aus aussichtsreicher Position, auf Seiten der Gäste traf Mickaël Poté nur den Pfosten. Aue macht vorübergehend zumindest einen Punkt auf den KSC gut, wird sich aber sicher ärgern, dass es nicht zum Dreier gereicht hat. Die Dresdner nehmen das Unentschieden sicher gerne mit, zumal der Klassenerhalt schon in der Tasche ist.

Aue wirkt jetzt stehend K.O. und lässt die Gäste, die noch einmal die zweite Luft bekommen, anrennen.

Dresden drängt noch einmal. Kegel behauptet das Spielgerät vor dem Sechzehner und sucht Mickaël Poté, der aber im Zweikampf gegen Paulus den Kürzeren zieht.

Der immens fleißige Robert Koch geht die linke Seite entlang und gibt hoch in die Mitte. Männel hat erneut aufgepasst und pflückt die Kugel.

Konzentration und Kraft lassen auf beiden Seite sichtbar nach. Die Fehlpassquote steigt.

Aber nicht so! Curri legt 25 m vor dem Tor ab für Hensel, der meilenweit über Dynamos Tor schießt.

Auch wenn das Spiel nicht hochklassig ist - der zweite Durchgang hat viele Chancen gesehen und wusste bislang zu gefallen. Zudem ist die Spannung groß. Gelingt hier einem der beiden Teams noch der Lucky Punch?

Das Baumann-Team blüht auf. Könnecke schlenzt den Ball von halblinks auf die lange Ecke. Benni Kirsten hat allerdings einen starken Tag erwischt und lenkt den Ball großartig um den Pfosten.

Koch probiert es für Dynamo zum wiederholten Male aus der Distanz, verfehlt das Ziel aber erneut deutlich.

Curriiiiii! Der FC Erzgebirge hat Blut geleckt und der albanische Oldie eine super Aktion. aus 20 m zirkelt er die Kugel nur knapp über den Querbalken. Da geht ein Raunen durchs weite Rund.

Mein lieber Herr Gesangsverein! Wieviele hundertprozentige Chancen braucht der Ronny König noch! Keine Minute nach Potés Riesenmöglichkeit steht Aues Stürmer in halbrechter Position und wenigen Metern alleine vor Kirsten, haut das Leder aber überhastet am Kasten vorbei. Den muss er doch wenigstens aufs Tor bringen!

Der Pfosten rettet für Aue! Koch spielt steil in den Strafraum auf Poté, der den Ball an Männel vorbeibringt, aber eben nur das Aluminium trifft. Viel Glück für die Veilchen!

Die Partie hat ihre guten Momente, doch über weite Strecken ist das hier fußballerische Magerkost. Wenigstens ist es spannend.

Gelbe Karte für Robert Koch (Dynamo Dresden)
nach einem harten Einsteigen nahe der Seitenauslinie

Weiterhin schleichen sich viele Abspielfehler ein. Könnecke leitet einen vielversprechenden Angriff für die Heimmannschaft ein, den Kempe dann mit einem Fehlpass in den Sand setzt.

Dedič spielt in Strafraumnähe steil in die Gefahrenzone, in die Trojan gestartet ist. Der Pass ist etwas zu lang und Männel ist wieder auf dem Posten.

Hier entwickelt sich nun ein offener Schlagabtausch. Auf Seiten der Dresdner schickt Solga Koch in den Sechzehner. Dessen halbhohe Hereingabe fängt Männel ganz stark ab. Im Gegenangriff versetzt König auf links einen Dresdner mit einer Drehung um die eigene Achse und zieht aufs kurze Eck ab. Kirsten hält.

Den muss König machen! Nach perfekter Flanke von Savran kommt der "Bulle" im Fünfer frei zum Kopfball, den er über die Latte setzt. Was für eine dicke Chance für Erzgebirge!

Ganz starke Aktion von Mickaël Poté! Von Dedič an der Strafraumkante in Szene gesetzt setzt sich der Franzose energisch gegen Lachheb durch und haut von halblinks im Sechzehner flach drauf. Männel ist schnell unten und kann den Ball festhalten.

Dresden knüpft an die ordentliche Phase vor dem Wechsel an und wirkt wesentlich zweikampfstärker als zu Beginn der Partie. Spielerische Vorteile hat man hier ohnehin. Aue lässt sich im eigenen Stadion momentan etwas den Schneid abkaufen, wenn Dynamo derzeit kaum Torgefahr entfacht.

Savran probiert es aus der zweiten Reihe, der Flachschuss ist allerdings unplatziert und locker.

Männel darf jetzt auch mal zupacken - wobei nicht ganz klar ist, ob das ein Torschuss oder eine Flanke von Trojan von der rechten Seite sein sollte.

Was für ein Wiederbeginn! Savran läuft 20 Sekunden nach dem Anstoß von rechts alleine aufs Dresdner Gehäuse zu, scheitert dann aber an Kirsten.

Beide Trainer haben jeweils einmal gewechsel in der Pause.

Halbzeitfazit:
Das 1:1 zur Pause geht in Ordnung, auch wenn Dresden erst mit der allerletzten Aktion des ersten Durchgangs den Ausgleich erzielte. Erzgebirge Aue begann kampfstark und offensiv, Dresden kam kaum in die Gänge. Folglich gingen die Hausherren nach einer guten Viertelstunde in Führung. Savran hätte auf 2:0 erhöhen können. Nach etwa einer halben Stunde übernahmen die Dresdner das Zepter, blieben aber abgesehen von Dedičs Gewaltschuss harmlos. Als alle schon mit der Auer Pausenführung rechneten, nutzten die Gäste einen Standard zum etwas glücklichen, aber nicht unverdienten 1:1.

Tooor für Dynamo Dresden, 1:1 durch Sebastian Schuppan
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte markieren die Gäste den Ausgleich! Trojan chippt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld vor Tor, wo die Auer Schuppan aus dem Blick verloren haben. Männel ist noch dran am Kopfball von Dynamos Linksverteidiger, doch die Distanz war so kurz, dass der Ball die Linie überquert.

Mickaël Poté setzt sich im Kopfballduell durch, aber der Abschluss ist zu locker. So bringt man FCE-Keeper Martin Männel wahrlich nicht in Bedrängnis.

Dresden hat die Partie nun voll im Griff, auch weil der Gegner deutlich nachgelassen hat. Zu weiteren Chancen kommt man aber momentan nicht, da die Zuspiele in die Spitze meist zu schlampig sind.

Erster Wechsel bei den Mannen in Violett. Kocer scheidet angeschlagen aus und wird durch Könnecke ersetzt.

Gelbe Karte für Halil Savran (Erzgebirge Aue)
nach einem Foulspiel

Dedič hat die Chance zum Ausgleich! Der Dresdner Angreifer startet mit dem Ball auf halblinks kurz hinter der Mittellinie und hat viel Platz. An der Strafraumgrenze zieht er nach innen und kann von Lachheb nicht am Schuss gehindert werden. Das knallharte Geschoss fliegt nur Zentimeter über den Querbalken, Männel wäre chancenlos gewesen. Das war die beste Möglichkeit für das Loose-Team.

Dann muss halt mal ein Distanzschuss herhalten. Filip Trojan schließt ab, der Ball fliegt aber knapp über die Latte.

Dresden kommt weiterhin nicht in die Gänge, aber auch die Veilchen leisten sich viele Unkonzentriertheiten und sind momentan gänzlich ungefährlich. Ist das hier Spiel ohnehin kein fußballerischer Leckerbissen bislang, hat diese Phase kaum etwas bieten.

Ist das schon Frust? Robert Koch kommt viel zu spät gegen Hensel und checkt diesen um. Da hat die Nr. 25 der Gäste Glück nicht Gelb zu sehen.

Der Platz befindet sich in keinem besonders guten Zustand. Viele Bälle verspringen. Der FCE hat ein brauchbares Mittel gefunden und probiert es häufig mit langen Bällen auf den großen Ronny König, der diese geschickt verarbeitet und weiterleitet.

Dresdens Spiel nach vorne lässt mehr als zu wünschen übrig. Aue wirkt aggressiver, wacher, galliger und hat bislang alles im Griff. Die heimischen Fans sind bester Laune, die Stimmung ist prächtig.

Riesenchance zum 2:0! Le Beau hat ganz viel Platz auf seiner rechten Außenbahn und kann in Seelenruhe an den zweiten Pfosten flanken. Halil Savran kommt aus gut 5 m frei zum Kopfball aufs kurze Eck, den Kirsten reaktionsschnell pariert. Das wäre es gewesen, wenn Savran gegen seinen alten Verein getroffen hätte.

Die Gäste zeigen sich nicht geschockt und bauen geduldig auf. Nach einer Ecke kommt Koch zum Kopfball, den er aber nur im hohen Bogen aufs Tor bringen kann. Kein Problem für Männel.

Es war übrigens der dritte Saisontreffer für Müller.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Fabian Müller
Nach starker Anfangsphase geht Aue verdient in Führung! König wird im Strafraum bedient. Eigentlich wird er erfolgreich von drei Dresdnern gestellt, doch mehr glücklich als gewollt springt der Ball vor die Füße von Fabian Müller, der mit einem strammen Flachschuss aus gut 16 m Kirsten keine Chance lässt, zumal der Ball ins äußerste linke Eck geht.

Der bislang noch unsichtbare Poté wird mit einem Flugball am Elfmeterpunkt bedient, nimmt dann allerdings die Hand zur Hilfe.

Dedič hat jetzt mal etwas Platz im Mittelfeld, bricht den Konter aber ab, da kaum jemand mitläuft. Zudem foult ihn Kocer, der mit einer Ermahnung davonkommt.

So sehen bislang Dynamos Offensivbemühungen aus: Robert Koch verlängert einen Einwurf ins Seitenaus.

König tankt sich mit seinem massiven Körper durch den gegnerischen Strafraum und spielt dann zu seinem Sturmpartner Savran, der im Abseits steht.

Die Gäste kommen bis zur Grundlinie. Gueye leistet sich dann den Stockfehler und der Ball geht zum Abstoß für Aue ins Toraus.

Für die Auer Fans heißt der Verein sowieso noch Wismut, was man immer mal wieder skandiert. Das ruft sich aber auch einfacher als "Erzgebirge".

Die Veilchen machen weiter Dampf. Eine Flanke von links kommt scharf an den langen Pfosten, wo Benny Kirsten die Kugel vor dem einköpfbereiten Ronny König wegfaustet.

In der DDR-Oberliga war dieses Spiel übrigens ein Klassiker. In der ewigen Tabelle dieser Spielklasse liegt Dresden auf dem dritten, Aue, damals noch als Wismut, auf dem vierten Rang.

Starker Beginn der Auer! Hochscheidt legt an der Strafraumgrenze quer zu Kocer, dem der Ball über den Schlappen rutscht.

Gelbe Karte für Giannis Papadopoulos (Dynamo Dresden)
Bereits nach rund 140 Sekunden holt sich der Grieche die erste Verwarnung der Partie ab. Kocer überläuft ihn und wird dann vom langen Bein zu Fall gebracht. Das war schon Dunkelgelb!

Mit Vollgas suchen beide Teams gleich die Offensive. Der Ex-Dresdner Savran ist auf links erstmals am Ball, seine Flanke wird in der Mitte weggeschlagen.

Die in Gelb-Schwarz gekleideten Dresdner haben angestoßen. Aue spielt wie gewohnt komplett in Violett.

Geleitet wird die Partie vom erfahrenen Bundesligaschiedsrichter Günter Perl aus Pullach bei München. Ihm assistieren Georg Schalk und Thomas Gorniak.

Unter den Klängen des Steigerlieds marschieren die Akteure ein. Das Erzebirgsstadion ist mit 15.000 Zuschauern erstmals ausverkauft in dieser Spielzeit. Auch auf den Rängen dürfte es beim Sachsenderby hoch hergehen.

Dresden beginnt im 4-4-2 und mit Schuppan anstelle von Subašić. Karsten Baumann hingegen nimmt gleich drei Wechsel in der Startelf vor. Kocer, Le Beau und Paulus beginnen für Höfler, Schlitte und Rau.

Dynamo hat auch noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Dank zwei Treffern von Jan Hochscheidt siegte Erzgebirge mit 2:1 im glücksgas-Stadion.

"Wir leisten keine Schützenhilfe", kündigte Ralf Loose auf der anderen Seite an und ergänzte: "Unser Gegner wird mit allen Mitteln um die Punkte kämpfen und sehr körperbetont spielen. Wir müssen in den Zweikämpfen bestehen, um zu gewinnen und selbst die Offensive suchen."

FCE-Coach Karsten Baumann blickte im Vorfeld so auf das heutige Spiel: "Das wird ein mit Emotionen beladenes Spiel und ein Highlight für die Spieler. Wir müssen an die gute Leistung gegen Paderborn anknüpfen, geordnet stehen und dann schnelle Angriffe fahren. Dresden ist eine gute Mannschaft, die verdient den Klassenerhalt bereits eingefahren hat. Wir müssen besonders versuchten ihre herausragenden Offensivspieler Poté und Dedič auszuschalten."

Das Selbsbewusstsein dürfte nicht allzu groß sein in der kleinsten Zweitligastadt. Zuletzt setzte es drei Niederlagen, in denen man keinen eigenen Treffer erzielen konnte. Im Derby will man nun die Wende schaffen.

Während Ralf Loose den Aufsteiger aus dem "Elbflorenz" spätestens mit dem 2:1-Erfolg über Fortuna Düsseldorf vor fünf Tagen zum Klassenerhalt geführt hat, befinden sich die Veilchen noch nicht im sicheren Fahrwasser. Der Vorsprung auf den unteren Relegationsplatz beträgt gerade einmal vier Zähler. Aue sollte also noch den einen oder anderen Punkt einfahren, um in Sachen Ligaverbleib nichts anbrennen zu lassen.