Fazit:
Das späte Tor von Christopher Buchtmann beschert St. Pauli einen höchst wichtigen 1:0-Sieg über die Würzburger Kickers. Die Gastgeber waren im zweiten Durchgang klar das bessere Team und starteten mit zwei guten Möglichkeiten durch Gonther und Bouhaddouz. Danach verflachte die Begegnung etwas, blieb aber hochspannend. Von Würzburg kam offensiv zu wenig, sie schienen mit dem Punkt zufrieden zu sein und beschränkten sich auf die Defensive. Die Taktik ging aber nicht auf, weil Buchtmann kurz vor Schluss nicht am Torabschluss gehindert wurde. Durch den Sieg klettert St. Pauli auf Rang 14 und verlässt vorübergehend die Abstiegsränge. Sie sind damit punktgleich mit den Kickers, die nur aufgrund der um einen Treffer besseren Tordifferenz vor ihnen liegen. Am nächsten Spieltag empfängt Würzburg den 1. FC Nürnberg zum Derby, während St. Pauli nach Düsseldorf muss. Das war es vom Millerntor, bis zum nächsten Mal!

Rama probiert es nochmal mit einem Rechtsschuss, verfehlt das Tor von Heerwagen aber deutlich. War das die letzte Chance der Kickers?

St. Pauli muss drei Minuten Nachspielzeit überstehen!

Hollerbach setzt alles auf Offensive und wechselt den in der zweiten Hälfte erst eingewechselten Sebastian Ernst wieder aus. Elia Soriano soll mithelfen, noch den Ausgleich zu erzielen.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Christopher Buchtmann
Buchtmann mit dem Schuss ins Glück für St. Pauli! Ausgehend von einem Abschlag von Heerwagen landet der Ball über Sobiech und Bouhaddouz bei Buchtmann. Der wird von Júnior Díaz nicht angegriffen, legt sich die Kugel zurecht und tunnelt den Rechtsverteidiger mit einem strammen Schuss mit links, den Siebenhandl nicht mehr erreicht.

...und Schoppenhauer klärt per Kopf. St. Pauli will es jetzt wissen und drängt auf den Sieg.

Der eingewechselte Thy prüft Siebenhandl mit einem scharfen Flachschuss, den der Torwart zur Ecke lenkt. Buchtmann wird sie treten...

Dudziak spielt einen tollen langen Pass auf Miyaichi. Der zieht ab, wird aber im letzten Moment von Pisot geblockt.

Die Fans fordern einen Handelfmeter, nachdem Neumann eine Flanke von Sobota abgefangen hat. Jablonski hatte sich sofort entschieden und stand gut. Der Ball ging an den Rücken und touchierte womöglich hauchdünn den Arm, richtige Entscheidung.

Buchtmann und Júnior Díaz geraten vor einem Einwurf aneinander, weil der Würzburger die Kugel nicht rausrückt. Die Gäste versuchen vermehrt, auf Zeit zu spielen.

Letzter Wechsel der Gastgeber: Cenk Şahin geht runter und Ryo Miyaichi kommt neu in das Spiel. Was kann er noch bewirken in den letzten knapp zehn Minuten?

Gelbe Karte für Cenk Şahin (FC St. Pauli)
Ein taktischer Foul an Ernst hat die Gelbe Karte für Şahin zur Folge.

Mit Lennart Thy kommt ein neuer Stürmer ins Spiel. Johannes Flum muss dafür runter.

Würzburg kontert über Rama und Königs. Der legt ab für Daghfous, dessen Linksschuss Heerwagen im Nachfassen sicher hat.

Glück für Taffertshofer, der gegen Buballa klar zu spät kommt. Er hat schon Gelb gesehen und sollte etwas ruhiger zu Werke gehen.

Gelbe Karte für Lukas Fröde (Würzburger Kickers)
Fröde bringt Sobota hart zu Fall und kassiert dafür die Gelbe Karte.

Sobiech kommt nach einer Ecke von Buchtmann zum Kopfball, verfehlt das Gehäuse aber um einen guten Meter.

Gute Aktion vom eingewechselten Rama, der es ausnutzt, dass ihn niemand am linken Flügel attackiert, als Júnior Díaz ihm den Ball zuspielt. Er zieht in die Mitte und schließt mit rechts ab, allerdings ohne den nötigen Dampf. Heerwagen packt zu.

Ewald Lienen nimmt Philipp Ziereis vom Platz und bringt mit Daniel Buballa den etatmäßigen Rechtsverteidiger.

Gelbe Karte für Marco Königs (Würzburger Kickers)
Nach einem Foul von Fröde beschwert sich Königs lautstark und kickt den Ball mit der Hacke weg. Dafür sieht er Gelb.

Nächster Wechsel bei den Kickers: Für Rico Benatelli wird Sebastian Ernst eingewechselt. Was kann der Winterneuzugang vom 1. FC Magdeburg bewirken?

Sobota flankt von rechts an den zweiten Pfosten. Dort hat sich Møller Dæhli frei gelaufen, doch der Winkel wird zu spitz und sein Flugkopfball landet am Außennetz.

Daghfous nähert sich dem Tor von Heerwagen an, verfehlt die Kiste mit seinem Kopfball aber klar.

Dudziak probiert es nach Doppelpass mit Buchtmann aus der Distanz. Er gerät dabei allerdings etwas in Rücklage und schießt deutlich daneben.

St. Pauli ist besser aus der Halbzeit gekommen und dominiert das Spiel. Würzburg scheint sich aktuell auf Konter verlegt zu haben. Dass es kein Torfestival wird, war beim Spiel drittschlechteste gegen viertschlechteste Offensive der Liga zu erwarten.

Für den mit Gelb vorbelasteten Tobias Schröck kommt Valdet Rama neu in die Partie.

Erwartungsgemäß lebt die Partie nicht von spielerischen Höhepunkten, sondern von Zweikämpfen und Spannung. Jetzt fällt Sobiech im Strafraum und will einen Elfmeter, aber die Pfeife bleibt stumm.

Nach einem Eckball für St. Pauli geraten Sobiech und Júnior Díaz aneinander. Der Nationalspileer Costa Ricas hatte den Kapitän der Hamburger festgehalten und als dieser sich freistrampelt, geht Díaz theatralisch zu Boden. Das war aber hauptsächlich heiße Luft und Jablonski belässt es bei warnenden Worten.

Ein Ausflug von Siebenhandl aus dem eigenen Strafraum bleibt ohne Folgen. Er klärt gegen Şahin und verliert in der Folge etwas die Orientierung. Doch Flum verliert im Anschluss den Ball und die Situation ist geklärt.

Erster Vorstoß der Gäste durch Daghfous, der von links mit Zug zum Tor flankt. Er findet aber Königs in der Mitte nicht.

Buchtmann spielt eine starke flanke von links, aber Bouhaddouz trifft die Kugel nicht richtig und Siebenhandl packt zu.

Beide Mannschaften kommen unverändert aus den Kabinen. St. Pauli hat gleich mal eine gute Möglichkeit durch Gonther, der nach Flanke von Sobota von rechts am zweiten Pfosten stehend knapp drüber köpft.

Halbzeitfazit:
Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte gehen St. Pauli und Würzburg mit einem 0:0 in die Kabinen. Die Anfangsphase war weniger von Strafraumszenen als von Fouls und Fehlpässen geprägt. Schiedsrichter Jablonski ließ etwas zu viel durchgehen, zeigte aber im Verlauf der Halbzeit vier Gelbe Karten. Nach einer halben Stunde häuften sich dann auch die Strafraumszenen. Königs hatte die beste Chance für Würzburg, auf der Gegenseite scheiterte Şahin an Siebenhandl. Da beide Mannschaften dringen gewinnen müssen, dürfen wir auf Tore im zweiten Durchgang hoffen. Bis gleich!

Nach guter Ballstaffete über Møller Dæhli und Flum landet der Ball bei Buchtmann, der Siebenhandl mit einem Weitschuss noch einmal prüft. Der hält den Ball aber sicher fest.

Eine Minute wird nachgespielt.

Würzburg kommt nochmal mit Pisot und Taffertshofer über rechts. Doch das Zuspiel von außen ist abermals zu ungenau.

Ziereis blockt zunächst einen Schuss von Júnior Díaz stark ab, doch dann unterläuft ihm ein Querschläger. Daghfous erobert den Ball zurück, findet mit seinem Zuspiel aber dann keinen Mitspieler.

Gelbe Karte für Mats Møller Dæhli (FC St. Pauli)
Møller Dæhli stoppt Daghfous mit einem taktischen Foul und wird dafür verwarnt.

Nach dem folgenden Freistoß von Buchtmann schraubt sich Sobiech hoch und zwingt Siebenhandl zu einer Parade. Die folgende Ecke bringt zunächst nichts ein, aber St. Pauli bleibt im Ballbesitz.

Gelbe Karte für Tobias Schröck (Würzburger Kickers)
Schröck holt sich seine längst überfällig Gelbe Karte für ein taktisches Foul an Dudziak ab.

Keine Minute vergeht, da wird es im anderen Strafraum auch brenzlig. Königs darf alleine in den Strafraum laufen. Offenbar hat er aber zu viel Zeit gehabt und donnert den Versuch am Ende ins Außennetz. Da war mehr drin.

Deutlich gefährlicher wird es auf der Gegenseite, wo Şahin plötzlich durch ist, nachdem er Júnior Díaz abgeschüttelt hat. Doch Siebenhandl pariert den Schuss aus spitzem Winkel stark.

Pisot fasst sich ein Herz und zieht von der Strafraumgrenze ab. Doch man sieht, dass der linke Fuße nicht sein starker ist, das ist kein Problem für Heerwagen.

Sobiech bringt Königs kurz hinter der Mittellinie zu Fall. Für Königs ist es erst der dritte Startelfeinsatz, ansonsten kommt er als Edeljoker zum Zug. Auf eine Torbeteiligung wartet er noch.

Gelbe Karte für Emanuel Taffertshofer (Würzburger Kickers)
Nach einem Foulspiel sieht Taffertshofer eine Gelbe Karte mit Konsequenzen: Es ist seine fünfte Verwarnung und damit fehlt er im fränkischen Derby gegen Nürnberg kommende Woche.

Wieder gibt es Freistoß nach Foul von Fröde an Buchtmann. Der führt selber aus und findet Sobiech. Der bekommt den Kopf aber nicht richtig hinter den Ball und der geht als Mischung aus Schuss und Ablage klar am Tor vorbei.

Wir warten immer noch auf den ersten gefährlichen Torabschluss. Bislang ist das Geschehen von teilweise hart geführten Zweikämpfen und Fehlpässen geprägt.

Gelbe Karte für Aziz Bouhaddouz (FC St. Pauli)
Jetzt zückt Jablonski dann doch mal Gelb. Bouhaddouz bekommt unabsichtlich den Fuß von Fröde in den Rücken und rennt ihm anschließend nach, um ihm ordentlich die Meinung zu sagen. Da er ihn dabei auch anrempelt, sieht er Gelb als Konsequenz.

...aber keinen Mitspieler findet. Stattdessen klärt Pisot. Şahin kommt unterdessen wieder auf das Feld zurück.

Es wird ruppiger. Lukas Fröde senst Cenk Şahin mit offener Sohle übel um. Jablonski belässt es abermals bei einer Ermahnung, das ist schon eine sehr lockere Linie. Şahin muss draußen behandelt werden, während Sobota zum Freistoß rechts außen schreitet...

Bouhaddouz kommt über links und holt gegen Schoppenhauer eine Ecke heraus. Er hätte gerne auch einen Elfmeter bekommen, aber dafür war das viel zu wenig. Die Ecke verpufft allerdings, da Würzburg klären kann.

Zum wiederholten Male verliert Schoppenhauer den Ball in der Vorwärtsbewegung durch einen Fehlpass. Es wird aber nicht gefährlich, weil Bouhaddouz anschließend im Abseits steht.

Tobias Schröck geht mit offener Sohle in den Zweikampf mit Jeremy Dudziak. Er hat Glück, dass er ohne Gelbe Karte davon kommt. Es wäre seine Fünfte gewesen und die hätte eine Sperre zur Folge gehabt.

Die Gäste haben in den Anfangsminuten viel Zug nach vorne. Wieder kommt Pisot über rechts, aber seine Flanke ist zu hoch für Daghfous.

Es wird zum ersten Mal gefährlich im Straufraum von St. Pauli. Pisot marschiert über den rechten Flügel und wird von Flum nur halbherzig attackiert. Seine Flanke erreicht Königs in der Mitte. Dessen Flugkopfball wird aber abgeblockt.

Neumann klärt einen langen Ball auf Bouhaddouz. Er ist nach überstandener Gehirnerschütterung heute wieder dabei und soll die Defensive stabilisieren.

Ziereis kommt wieder auf das Feld und kann zum Glück weitermachen.

In einem eigentlich harmlos aussehnenden Laufduell mit Daghfous bricht Ziereis plötzlich ab und geht zu Boden. Er wird draußen behandelt.

Schiedsrichter Sven Jablonski hat das Spiel angepfiffen!

Personell entspannt sich die Lage in Hamburg. Fehlen werden Linksaußen Marice Litka wegen einer Innenbandzerrung und Mittelfeldmotor Bernd Nehrig aufgrund der fünften Gelben Karte. Würzburgs Rico Benatelli hat hingegen seine Sperre gegen Hannover abgesessen und ist heute wieder dabei. Ewald Lienen wird seine Startelf zweimal ändern: Für Marc Hornschuh (Bank) rückt Philipp Ziereis in die Innenverteidigung und Johannes Flum ersetzt Nehrig. Bernd Hollerbach nimmt drei Änderungen vor: Peter Kurzweg (Bank), Dániel Nagy und Patrick Weihrauch (Bank) gehen raus, für sie sind Sebastian Neumann, Rico Benatelli und Tobias Schröck neu dabei.

Für Bernd Hollerbach ist das Spiel nicht wegen der Tabellensituation besonders. Er hat auch persönliche Erinnerungen an St. Pauli, wo er 1991 seine Profilaufbahn begann. Das blendet er jedoch vor dem Spiel zunächst aus und fordert ''volle Konzentration'' auf das Spiel. "Danach wird Zeit sein, in der Vergangenheit zu schwelgen, die eine oder andere Anekdote wird dabei ganz bestimmt auch ausgegraben", sagte er.

Ewald Lienen wählte vor dem Spiel bewusst Aussagen, um den Gegner unter Druck zu setzen. "Auch für Würzburg ist das ein Überlebensspiel. Sie werden daher die Initiative ergreifen und aggressiv sein", sagte Lienen. Dass zwischen Platz neun und siebzehn noch jeder absteigen könnte, sieht Lienen als Chance. "Diese Situation kann man aber nur nutzen, wenn man selber erfolgreich ist. Wir müssen daher auf uns selber schauen und punkten", sagte er. Hollerbach hingegen wählt die respektvolle Variante. Pauli habe in der Winterpause "ganz vieles richtig gemacht hat und dabei weiter an Qualität gewonnen", sagte Hollerbach. "Das zeigen doch auch die Resultate in der Rückrunde. Wir treffen auf einen stark besetzten Gegner."

Das berühmte Millerntor ist in dieser Saison alles andere als eine Festung. Denn in bislang 14 Heimspielen gelangen nur drei Siege und fünf Unentschieden. Das ist der drittletzte Rang in der Heimtabelle. Auswärts dagegen läuft es besser, sechs der letzten acht Punkte holte Lienens Team in der Fremde. Dennoch nimmt Sportdirektor Andreas Rettich Druck von den Spielern. ''Wir wissen auch, dass wir am Millerntor nur drei Spiele gewonnen haben. Aber das ist nicht entscheidend, ob wir am Ende die Punkte zu Hause holen, ob wir sie auswärts holen. Die Gesamtpunktzahl ist für mich entscheidend“, sagte er.

Würzburg wartet zwar immer noch auf den ersten Sieg im Jahr 2017, aber die Leistung der Mannschaft beim Unentschieden gegen Hannover war vielversprechend. Nach schwachem Niveau der Partie in Halbzeit eins zeigten die Würzburger großen Einsatz und hielten erfolgreich dagegen. Elia Soriano hatte sogar eine gute Schusschance aus spitzem Winkel.

Zwischenzeitlich hatte St. Pauli durch das 2:0 beim FCN die Abstiegsränge sogar verlassen, doch die Konkurrenz zog noch nach. Maßgeblichen Anteil an dem Erfolg hatte Aziz Bouhaddouz, der mit seinem Doppelpack die Torflaute der Hamburger beendete. Zuvor hatte Ewald Lienens Mannschaft drei Spiele lang nicht getroffen. Es war der erste Sieg seit dem 2:1 in München Anfang März. "Wir haben heute nicht das beste Spiel gemacht. Solche dreckigen Spiele muss man gewinnen. So müssen wir weitermachen", sagte Matchwinner Bouhaddouz.

Denn die Kickers sind nach fulminanter Hinrunde abgestürzt und mitten drin im Kampf um die Rettung. Punktgleich mit Kaiserslautern, München und Aue liegen sie nur aufgrund der vergleichsweise besten Tordifferenz auf Rang 12. Eine Niederlage heute wäre fatal und könnte die Kickers in die Abstiegszone katapultieren. Die Truppe von Bernd Hollerbach weiß allerdings gar nicht mehr, wie sich siegen anführt. Zuletzt konnten sie immerhin dreimal in Folge nicht verlieren und holten beim 0:0 gegen Hannover einen Achtungserfolg. Gelingt heute der Durchbruch?

Abstiegskampf pur, so könnte das Motto der heutigen Partie lauten. St. Pauli war schon abgeschlagen, doch die Hamburger kämpfen emsig und sind noch nicht verloren. Als Tabellenvorletzter mit drei Punkten Abstand auf das rettende Ufer ist jeder Punkt wichtig, aber Siege helfen am meisten. Deshalb war der Sieg in Nürnberg zuletzt auch ein großer Schritt. Zuvor hatte man beim 0:0 gegen Sandhausen immerhin gepunktet und zuvor in Aue 0:1 verloren. Heute wartet ein direkter Konkurrent.