Fazit:
Kurz danach ist Ende! Fortuna Düsseldorf bringt das 1:0 über die Zeit und gewinnt in Hamburg! Der FC St.Pauli verpasste nach einer engagierten 1.Halbzeit, im zweiten Durchgang für Chancen zu sorgen. Mit dem 0:1 im Rücken, zeigte sich die Lienen-Elf im Offensiv-Spiel zu statisch und oft ideenlos. Am Ende reichte Fortuna Düsseldorf allein ein guter Angriff, um beim Tabellenletzten drei Punkte zu entführen. Die Rheinländer versprühten mit ihren Konter-Angriffen im Schlussabschnitt gar mehr Gefahr, als Pauli mit allen offensiv eingewechselten Optionen auf dem Platz. Wollen die Hamburger die Klasse halten, muss Ewald Lienen dringend an der Torgefahr seiner Mannschaft arbeiten.

Hüne Sobiech geht bei den Pauli-Vorstößen mit nach vorn, hat aber Pech. Nach einem Durcheinander ist der Verteidiger läuferisch zu langsam. Rensing kommt raus und nimmt das Leder an der linken Fünfer-Seite auf. Noch 30 Sekunden, war das die letzte Chance?

Da Cenk Şahin nach dem Foul von Bodzek kurz behandelt werden musste, gibt es 180 Sekunden Nachschlag.

Funkel erlöst seinen Captain: Starker Auftritt von Fink! Nach Verletzung geht der Siebener fast über die komplette Spielzeit.

Was passiert hier noch? Dem FC St. Pauli läuft die Zeit davon. Jetzt werden auch die Fans bei Rückpässen unruhig. Weiterhin missachtet Pauli das Spiel über die Außen...

Gelbe Karte für Adam Bodzek (Fortuna Düsseldorf)
Bodzek mit einer unnötigen Szene! Der Düsseldorfer greift Şahin im versuchten Tempostoß an den Hals und trifft den Türken unglücklich. Lienens Verärgerung an der Außenlinie ist verständlich...

Aber ein aktiver Cenk Şahin allein reicht den Kiezkickern nicht. Statt das Spiel schnell zu machen, befördert Himmelmann einen Abschlag auf den fünffach gedeckten Bouhaddouz. So kommt Pauli nie zum 1:1...

Şahin sorgt für Gefahr! Der Türke befreit sich direkt vor dem Strafraum und leitet dann ein sauberes Abspiel auf Bouhaddouz und in den Fünfer weiter. Halblinks vor dem Gehäuse nimmt der Marokkaner die Kugel gut an, braucht danach aber zu lange für einen Abschluss. Ayhan geht dazwischen und löst die Aktion auf.

Und Hennings von der anderen Seite! Auf dem rechten Flügel enteilt Hennings seinem Bewacher und knallt dann sechs Meter vor dem Pfosten aus spitzem Winkel drauf. Himmelmann fischt den Versuch mit einer Hand aus dem Winkel. Die Ecke darauf bringt nichts ein.

Bebou hat seine erste Szene. Der eingewechselte Fortune zieht von links mit viel Tempo in die Gefahrenzone und haut dann aus 20 Metern mit Druck auf die Kiste. Himmelmann lässt den Flachschuss kurz abprallen, hat ihn dann aber im Nachfassen.

Die Rheinländer lassen wenig zu. Um das Abwehr-Bollwerk der Gäste zu knacken, benötigt die Lienen-Elf mehr als nur den Willen. Akpoguma und Ayhan stehen sicher und spielen fehlerfrei.

Und der nächste und letzte Wechsel auf der Seite der Hausherren. Was machen die Paulianer nun? Es bleiben knappe 15 Minuten, weiterhin fehlt die Idee. Die hohen Anspiele auf Bouhaddouz bringen keine Gefahr. Folgt nun mehr Gefahr über die Außen? Empen ist der nächste Hoffnungsträger.

Bei einer F95-Ecke von der rechten Seite fährt Kaan Ayhan im Fünfer den halben Seitfallzieher aus. Daniel Siebert sieht in der Aktion jedoch mehr Gefahr, als eine Torchance. Freistoß für St. Pauli.

Gelbe Karte für Cenk Şahin (FC St. Pauli)
Ein klassisches taktisches Foul von Şahin. Damit Bellinghausen nicht komplett frei über die linke Seite durchstarten kann, reißt der neue Mann seinen Gegenüber zu Boden.

Ewald on fire: Der Coach fängt nach einem Aus-Ball die Kugel und will sie dann nicht an Bellinghausen rausgeben. Siebert ermahnt den Coach und bittet ihn zur Ruhe. Lienen hatte den folgenden Einwurf eher für sein Team gesehen...

Schauerte tackelt stark! Nach toller Ballbehandlung von Bouhaddouz vor dem Sechzehner, vereitelt der F95-Verteidiger den Schnittstellen-Pass auf Sobota. Der Düsseldorfer geht volles Risiko, setzt zur Grätsche an und klärt sehenswert.

Ewald Lienen bereitet an der Trainerbank den nächsten Wechsel vor. Geht Pauli noch mehr Risiko?

Die Düsseldorfer lauern jetzt vermehrt auf Konter. Fink schickt Schmitz in die Tiefe und auf die linke Seite, wo der flinke Fortune dann aber in einer Abseitsposition an den Ball kommt. Auch wenn es Schmitz nicht wahrhaben will, der Pfiff ist korrekt.

Choi hat Aktionen! Der neue Mann sorgt für Druck auf dem Flügel und versetzt die F95-Abwehr in Alarmbereitschaft. Rechtaußen wird erst Bodzek stehen gelassen, dann folgt ein Tunnel gegen Bellinghausen. Kurz danach haben die Hamburger einen Freistoß aus 18 Metern, können ihn aber nicht vor das Tor bringen.

Sobiech macht sich lang! Fortuna kontert schnell und gut: Schmitz schickt Bellinghausen auf der linken Seite mit einem feinen Pass direkt in den Strafraum. Dort umkurvt die Nummer elf Rensing und schiebt dann mit links in Richtung leeres Tor. Doch sechs Meter vor der Kiste rauscht Sobiech heran und grätscht den Torversuch zur Ecke ab. Diese verfliegt.

Die Hausherrren wenden bei ihren Ecken eine besondere Variante an: Nahezu alle Angreifer versammeln sich stets am zweiten Pfosten und rennen dann kurz vor dem Eckstoß in den freien Raum. Die kuriose Aufteilung ist jedoch auch in der 53.Minuteb bei zwei Ecken nacheinander nicht gewinnbringend.

Schwierige Aufgabe für St. Pauli: Die Hamburger müssen nach vorn spielen, aber auch auf die Konter der Gäste aufpassen. Hennings profitiert von einem Abspielfehler der FC-Abwehr, kann sich dann aber 20 Meter vor der Kiste nicht rechtzeitig vom Ball trennen.

Bouhaddouz mit einer dicken Chance! Pauli klaut sich das Leder im Fortuna-Spielaufbau und drückt dann aufs Tempo. Vor der Gefahrenzone leitet Buchtmann schnell und flach auf die rechte Seite und Bouhaddouz weiter. Der zieht aus acht Metern und halbrechter Position ab und scheitert dann einer Parade von Rensing. Kurz darauf ist Akpoguma am rechten Pfosten rechtzeitig vor Choi und kann klären. Riesen-Rettung vom Verteidiger! Einwechsel-Spieler Choi hätte nur noch einschieben müssen.

In Hamburg rollt die Kugel wieder. Ewald Lienen hat zur Pause gewechselt: Choi ersetzt Miyaichi.

Halbzeitfazit:
Kurz danach pfeift Daniel Siebert zur Pause. In den ersten 45 Spielminuten sahen die Fans am Millerntor ein Zwei-Liga-Spiel, welches vor allem mit Kampf und Einsatzbereitschaft überzeugen konnte. Die Gastgeber waren vom Anpfiff weg bemüht ihren Negativlauf zu stoppen und in Führung zu gehen. Was die Elf von Ewald Lienen verpasste, macht dann aber die Fortuna besser: Während Pauli keine klaren Torchancen kreieren konnte, nutzten die Rheinländer ihre zweite Szene vor dem gegnerischen Strafraum direkt zum 0:1. Wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff scheitert Sobottka an einer einhundertprozentigen Chance und dem nächsten Tor.

Gelbe Karte für Lasse Sobiech (FC St. Pauli)
Sobiech stützt sich im Mittelkreis bei einer Weiterleitung gegen Bodzek auf und bekommt für seinen Arm-Einsatz die Gelbe Karte.

Sobottka verpasst das sichere 0:2! Die Fortuna schlägt via Bellinghausen eine Ecke von der linken Seite und findet im Fünfer dann Sobottka komplett unbewacht. Der Innenverteidiger muss aus fünf Metern eigentlich nur noch die Birne hinhalten, scheitert aber und setzt seinen Kopfball neben den rechten Pfosten.

St. Pauli kämpft mit den Nerven. Im Vorwärtsgang unterlaufen den Kiezkickern zu viele kleine Fehler. Der Gegentreffer zeigt Wirkung...

Gelbe Karte für Aziz Bouhaddouz (FC St. Pauli)
Daniel Siebert missfällt die Anzahl der Foulspiele von Bouhaddouz und verwarnt den Marokkaner nach einem Zupfer im Mittelfeld.

Pauli tut der Gegentreffer extrem weh! Die Lienen-Elf war vor dem Tor die aktivere Mannschaft. Fortuna nutzt nach der Fink-Chance in der 21.Minute quasi seine zweite Offensiv-Szene direkt zum 0:1.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 0:1 durch Daniel Buballa (Eigentor)
Bitter für den FC St.Pauli! Nach einer scharfen Flanke von Schmitz und der linken Seite, steht Buballa im Duell mit Schauerte am rechten Pfosten zwar richtig positioniert, lässt das Leder aber von seinem Körper ins eigene Tor abklatschen. Kein Vorwurf, Buballa muss dahin. Bleibt der Verteidiger da weg, markiert Schauerte so oder so das 0:1.

Weiterhin viel Stückwerk in der neutralen Zone: Pauli will für die Führung sorgen, weiß jedoch nicht wie. Auch ein Aufblitzen der Fortuna-Offensive ist mittlerweile schon einige Minuten her...

Die Gastgeber kommen nicht durch: Buchtmann und Co diktieren das Spielgeschehen vor dem F95-Strafraum, finden aber keinen Abschluss. Nach zwei geklärten Flanken, haut Miyaichi seine nächste Hereingabe auch ins Aus.

Gelbe Karte für Kaan Ayhan (Fortuna Düsseldorf)
Kurze Verwirrung: Ayhan und Bodzek laufen direkt nebeinander, dann fällt Buchtmann zu Boden. Bodzek begeht zwar das Foul, doch Ayhan bekommt den Karton. In der Wiederholung ist zu sehen, dass Bodzek der Übeltäter im Zweikampf ist, Ayhan jedoch das Spielgerät danach weghaut. Genau diese Aktion bestraft Siebert.

Sobota verpasst direkt vor der Gefahrenzone den richtigen Augenblick für eine effektive Abgabe. Das Spielgerät geht auf rechts und zu Miyaichi, der seine Flanke komplett in den Sand setzt.

Das Duell nimmt sich eine Pause. Die Kiezkicker atmen nach ihrer engagierten Druckphase etwas durch und gehen auf Ballbesitz. Fortuna setzt im Spiel nach vorn etwas zu sehr auf hohe Anspiele.

Fast das 0:1! Kevin Akpoguma hat das Auge und schickt Oliver Fink genau in die Schnittstelle zwischen die Innenverteidiger. Halbrechts, ca. zehn Meter vor der Kiste, setzt sich der Fortuna-Kapitän gegen Bernd Nehrig durch und ballert dann nur knapp über die Querlatte. Unsichere Abwehr: Ein Pass hebelt die gesamte FCSP-Defensive aus...

Rensing resolut! Nach einer Pauli-Ecke von rechts, landet ein zweiter Flanken-Ball direkt im Fünfer und vor dem F95-Tor. Rensing kommt raus, setzt zur Flugeinlage ein und kann vor Bouhaddouz klären. Starke Aktion vom Keeper! Unter höchstem Druck bekommt der Torhüter die Finger vor dem Stürmer an den Ball.

Buchtmann sucht das Dribbling! Paulis Nummer zehn fliegt mit Tempo über links in den Strafraum und verpasst dann mit der zweiten Finte gegen Akpoguma eine gute Schuss-Chance. Der F95-Verteidiger stellt seinen Körper dazwischen und läuft Buchtmann ab.

Obwohl das Duell aktuell noch nicht viel bietet, so bleibt festzuhalten, dass die Gastgeber trotz ihrer Tabellen-Position durchaus mutig und aggressiv zu Werke gehen. Pauli hat mehr vom Spiel.

Himmelmann tankt Sicherheit: Bellinghausen bringt einen Freistoß aus rechter Position und 35 Metern auf den zweiten Pfosten, wo der Pauli-Keeper dann sicher rauskommt und den Ball vom Himmel pflückt.

Da war mehr drin! Bernd Nehrig klaut Adam Bodzek die Kugel im Spielaufbau und scheitert dann mit einem genauen Pass auf Aziz Bouhaddouz. Nehrig sucht das Abspiel in die Lücke und durch das Zentrum, trifft Bouhaddouz aber nur im Abseits stehend.

Ruhiger Beginn auf beiden Seiten. Die Teams kommen noch nicht hinter die Abwehr-Ketten und halten sich zumeist im Mittelfeld auf. St. Pauli macht das Leder in den eigenen Reihen fest, hat jedoch mit den hoch stehenden Rheinländern zu kämpfen.

Nach knapp fünf Minuten schafft auch die Fortuna eine Aktion in der Nähe des gegnerischen Strafraums. Auf dem rechten Flügel verliert Fink jedoch das Laufduell mit Sobiech.

In der 2.Spielminute besorgt Buchtmann die erste Ecke des Duells. Diese spielen die Kiezkicker kurz aus und scheitern danach mit einem fehlerhaften Einwurf. Gonther wirft von links ein und trifft genau den Kopf von Schmitz.

Das Spiel läuft! Die Hausherren haben das Spiel mit dem Anstoß eröffnet. In Hamburg herrscht übrigens tpyisches Schietwetter.

Gänsehaut! Hells Bells entfacht mal wieder seine Magie und sorgt zusammen mit knapp 30.000 Fans für eine unfassbare Stimmung! Die Spieler kommen auf das Feld.

In wenigen Minuten geht es am Millerntor zur Sache! Daniel Siebert aus Berlin wurde vom DFB als Schiedsrichter auserkoren.

Coach Funkel untermauerte bei Pressekonferenz, dass die letzten beiden Klatschen auf St.Pauli „keiner Aussagekraft für das Spiel haben“ und warnte gleichzeitig, den Gegner nicht zu unterschätzen: „Es ist egal, ob St. Pauli unten drin steckt oder nicht. Die Mannschaft ist in der Lage, Teams aus der oberen Tabellenregion zu schlagen. Wir wissen, wie es ist am Tabellenende zu stehen. Ewald Lienen wird mit seinen Spielern von der ersten Sekunde an alles versuchen, um den Negativlauf zu beenden.“

Nachdem die Fortuna bei der Niederlage gegen Dresden mit einem dezimierten Kader schnell überfordert war, hat sich die Personallage am Rhein nach der Länderspielpause deutlich entspannt. Neben den abgelaufenen Sperren von Kaan Ayhan und Axel Bellinghausen, meldeten sich wieder Marcel Sobottka und Kapitän Oliver Fink zurück.

Auch bei Fortuna Düsseldorf sind die ausstehenden fünf Partien bis Weihnachten ein wichtiger Fingerzeig für die Saison. Nach einem passablen Saisonstart und der vorübergehenden Sieges-Serie im Oktober, entscheidet sich bis zu den Festtagen wohin die Reise geht. Kann Fortuna Totalausfälle in der Anfangsphase wie beim 1:6 im Pokal gegen Hannover und gegen Dresden (Gegentor nach 26 Sekunden) ausradieren, sind die Ränge um die den Relegationsplatz keine Phantasie. Aktuell belegt F95 mit 19 Punkten im engen Mittelfeld den achten Platz und kann mit einem Dreier bis auf Platz vier vorrücken.

Ewald Lienen bereitete sein Team vor dem Sechs-Punkte-Spiel besonders lange vor und ließ dabei gar die Medienvertreter warten. Bei der obligatorischen Pressekonferenz eilte der Altmeister ungewohnt verspätet auf das Podest und entschuldigte sich dann wie folgt: „Tut mir leid, aber unsere Einheit hat wegen einer Präsentation erst später bekommen.“ Generell setzte der 62-Jährige in den letzten Tagen auf eine Umstrukturierung des Trainings. Die Übungen wurden gemäß der Anstoß-Zeit in den Mittag verlegt und sollen so bei den Spielern für eine Anpassung des Biorhythmus führen. Lienen erläuterte: „Wenn ich weiß, dass um halb zwei ein Meisterschaftsspiel ist, kann ich nicht um neun Uhr aus dem Bett fallen und überrascht sein, dass es schon losgeht. Ich habe den Spielern gesagt, wann sie aufstehen und essen sollen.“

Mit nur einem Sieg aus zwölf Spielen und sechs Punkten, darf die Mannschaft von Ewald Lienen jedoch keine Sekunde in der Vergangenheit schwelgen. Das heutige Duell mit den Fortunen ist auch für die Psyche extrem wichtig. Nach dem Last-Minute-K.o in Würzburg, gilt es nun schnell die Köpfe frei zu bekommen und zu punkten. Gelingt heute der dritte Streich gegen Düsseldorf, können die Hamburger von den Ergebnissen der Konkurrenz profitieren und bis auf zwei Zähler an das rettende Ufer herankommen. Geht die Traum-Statistik gegen die Funkel-Elf jedoch zu Ende, steigt der Druck vor dem schweren Auswärtsspiel in Heidenheim bereits gewaltig an.

Für die Kiezkicker lohnt sich angesichts der tristen Tabellen-Situation besonders vor dem Spiel gegen Düsseldorf ein Blick in die Vergangenheit: Bei den letzten beiden Heimspielen gegen die Fortunen, feierte Pauli jeweils einen 4:0-Kanstersieg. Fast genau vor einem Jahr schoss Werder-Rückkehrer Lennart Thy die Rheinländer im Alleingang aus dem Millerntor-Stadion und erzielte alle vier Treffer.