Fazit:
Nach diesen irren 90 Minuten müssen nicht nur die Akteure durchatmen! In einem ganz wilden Verlauf kam Stuttgart nach einer katastrophalen Anfangsphase und 0:3 zurück, und schoss mit der letzten Aktion den Ausgleich! Zuvor schien es lange eine Partie zum Verzweifeln für die Schwaben zu sein. Zuerst verpennte man den Start komplett, bekam dann in der Folge zwei Elfmeter nicht zugesprochen und scheiterte insgesamt bei drückender Überlegenheit viermal am Aluminium. Nur mit viel Glück und unter eifriger Mithilfe des Schiedsrichter-Gespanns hielt damit die Führung der Dresdener. Auch im zweiten Durchgang hielten die Hausherren den Druck hoch, es wurde dann aber am Ende immer mehr ein Abnutzungskampf, in dem spielerisch nicht mehr viel möglich war. Dass dann der VfB doch noch zum Ausgleich kam, ist dann vielleicht ebenfalls glücklich, aber mindestens genauso gerecht. Wenn die Sterne heute halbwegs ordentlich gestanden hätten, hätte Dresden das Ding 3:6 verlieren müssen. Rein sportlich darf man froh sein, dass das der einzige Konjunktiv in dieser atemberaubendem Partie bleibt, die das Label Spitzenspiel jederzeit verdient hatte. Damit verabschieden wir uns von dieser Stelle und wünschen noch ein schönes Restwochenende!

Tooor für VfB Stuttgart, 3:3 durch Simon Terodde
Simon Terodde übernimmt Verantwortung und versenkt satt in die linke Ecke. Stuttgart kommt nach 0:3 zurück! Danach ist dann auch Schluss!

Elfmeter Stuttgart! Ist ja Irre! Philip Heise geht zu früh gegen Carlos Mané in die Grätsche und kann so den dann zugegebenermaßen forcierten Kontakt des Stuttgarters nicht mehr verhindern.

Nun reicht es nur noch für einen langen Ball und Stoßgebet. Das erste Ave Maria fangen die Sachsen aber ab!

Die Gäste stehen nun mit zehn Mann im und um den eigenen Sechzehner und so ist kaum mehr ein Durchkommen für die Schwaben. Zwei Minuten verbleiben als Marvin Schwäbe einen hohen Ball abfängt.

Daniel Ginczek fragt nach einem Kopfballduell nochmal bei Gegenspieler Stefan Kutschke nach und um Kochrezepte wird es dabei eher nicht gehen. Es ist emotional und unheimlich spannend, auch wenn die Partie spielerisch unter dem Kräfteverschleiß gelitten hat.

Vier Minuten verbleiben dem VfB!

Ganz wichtig: Carlos Mané gewinnt hinten ein Laufduell und verhindert damit die Großchance zum 2:4.

Nächste Ecke der Schwaben und Dynamo drischt die Bälle jetzt nur noch lang und weit aus der Gefahrenzone. Gelingt Stuttgart noch der "Lucky Punch" ?

Bei der folgenden Ecke fehlt Giuliano Modica dann, aber die Gäste bekommen es trotzdem geklärt. Danach kommt der Argentinier unter Pfiffen zurück.

Autsch! Heftiger Pressschlag zwischen Simon Terodde und Giuliano Modica, bei dem der Stuttgarter ziemlich rücksichtslos zur Sache geht. Der Dresdener bleibt lange liegen, hat hier aber wohl auch ein wenig die berüchtigte Zeitspieleritis. Zumal Argentinier ja das Spiel mit der Uhr ohnehin gut beherrschen. Dem Defensiven sei aber zugute gelegt, dass der Aufprall tatsächlich heftig war.

Erich Berko hat noch Kraft: Der Eingewechselte sprintet links die Seite runter, legt sich am Ende das Leder aber zu weit vor und so kann Mitchell Langerak zugreifen.

Der Neuzugang aus Schweden muss runter und hat ein mehr als solides Debüt für die Schwaben hingelegt. Hannes Wolf wirft mit dem Türken nun nochmal einen Youngster rein.

Wo ist eigentlich Stefan Kutschke? Der designierte Matchwinner, so es denn dabei bleibt, geht nochmal ins eins gegen eins vorne, aber ihm geht da auch die Luft aus.

Das Spiel wird mit nachlassenden Kräften immer fehleranfälliger. Dresden verpasst auf der linken Abwehrseite die Klärung und Stuttgart erobert das Leder. Der Querpass in die Mitte wird abgelegt und Daniel Ginczek hat die Schusschance. Doch der wird geblockt.

12:1 Torschüsse für die Schwaben im zweiten Durchgang im übrigen, aber man rennt eben weiterhin den Fehlern der Anfangsphase hinterher.

Und bei Dresden stellt sich die Frage: Kann die Truppe noch? Die Moral beim VfB stimmt und die Kräfte offenbar auch. Denn ein Nachlassen ist nicht zu verzeichnen. Dynamo dagegen wirkt platt und spielt nun schon sehr deutlich mit der Uhr.

Jetzt bekommen wir also noch einmal eine ganz heiße Schlussphase und dass dieser Treffer verdient ist, versteht sich von selbst. Nach so vielen Lattentreffern und verwehrten Elfern aus der ersten Halbzeit durfte diese Partie eigentlich nicht 1:3 ausgehen.

Tooor für VfB Stuttgart, 2:3 durch Emiliano Insúa
Denkt sich auch der Argentinier, der im linken Strafraum wunderbar angespielt von Ginczek wird! Insúa setzt mit einer Körpertäuschung noch kurz Giuliano Modica auf den Hosenboden und spitzelt das Leder an Marvin Schwäbe vorbei!

So langsam müsste es dann mal was werden für den VfB. Es bleibt eine Viertelstunde!

Dresden kann nun endlich mal ein wenig durchatmen und holt links den Freistoß heraus. Doch der landet schwach getreten auf dem Tordach.

Christian Gentner muss nach einem unglücklichen Spiel runter. Er hatte hier mehrfach exzellente Chancen auf einen Treffer, scheiterte in der ersten Halbzeit aber am Können und vorhin am Aluminium!

Wenig überraschend stabilisiert Uwe Neuhaus auch mit dem nächsten Wechsel sein defensiven Mittelfeld.

Wieder Latte! Christian Gentner kommt aus zehn Metern zum Abschluss und mit dem Aufsetzer landet der nächste Ball am Querbalken. Spätestens jetzt schwingt in dem 1:3 eine ganze Menge Glück für die Sachsen mit.

Was die Hausherren noch verbessern könnten, wäre die Genauigkeit der Flanken. Die landen dann doch zu häufig beim Gegner.

Einer der Aktivposten verlässt nun mit Julian Green den Platz, aber nach viel Laufarbeit ist der Akku beim US-Boy leer.

Selbst die Entlastungen kommen bei Dynamo jetzt nicht mehr. Powerplay pur, aber noch hält das gelbe Bollwerk! Unten deutet sich derweil der nächste Wechsel an.

Hier liegt längst der nächste Treffer der Stuttgarter in der Luft, aber die Uhr tickt immer mehr für die Sachsen!

Der Druck wird immer größer! Gentner hat die nächste Chance, spitzelt das Leder aber aus halbrechter Position knapp am langen Pfosten vorbei!

Latte, Latte und kein Tor! Doppelpech für den VfB! Anto Grgic feuert einen direkten Freistoß aus 22 Meter an den Querbalken. Marvin Schwäbe war noch dran! Der Rebound fällt Terodde vor die Füße, der aber dann auch das Aluminium nicht bezwingen kann! Nach Gentner in der ersten Halbzeit können die Schwaben also erneut einen Abpraller nicht im leeren Tor unterbringen!

Die Gäste wechseln in der Folge zum ersten Mal. Aias Aosman muss nach hoher Laufarbeit im Mittelfeld weichen und es kommen frische Beine für den Kampf im Mittelfeld.

Knifflig! Der Assistent zeigt draußen eine eigentlich eindeutige Abseitsstellung gegen den VfB an, aber in der Zeitlupe wird nicht ganz klar, ob der Ball nicht as Querschläger vom Dresdener Abwehrmann kam. Schwer zu sehen, nur im Zweifel heißt es ja für den Stürmer. Seis drum, eine glasklare Chance lag ohnehin nicht in der Luft.

Ein ständiger Unruheherd beim Gastgeber bleibt Julian Green über die linke Seite, der hier eine Ecke herausholt.

Insgesamt sortiert sich die Partie ähnlich wie vor der Pause ein. Stuttgart ist dominant und drückt, Dynamo über Konter gefährlich.

Aber auch die Schwaben haben in der Folge eine erste Chance. Simon Terodde wird im Halbfeld gefoult und beim Freistoß vergessen die Dresdener den kleinen Carlos Mané, der aber nicht genug Druck auf den Kopfball bekommt.

Die zweite Halbzeit läuft und der VfB wird fast erneut überrumpelt! Dresden zieht über links auf und in der Mitte rutscht Marvin Stefaniak nur knapp am 4:1 vorbei!

Halbzeitfazit:
Das Spitzenspiel hielt in der ersten Halbzeit was es versprach und bot im ansonsten ja oft ein wenig trostlosen Zweitligaalltag anspruchsvolle und vor allem kurzweilige Unterhaltung! Vier Tore und viele weitere strittige Szenen gab es im Verlauf zu sehen und wir hoffen, dass das so weitergeht! Hannes Wolf hatte vor der Partie von seinem VfB gefordert, von Beginn an hellwach zu sein, doch das ging kräftig schief und Stuttgart wurde vom dreifachen Kutschke früh abgeschossen. Die Hausherren waren dabei eigentlich über weite Strecken überlegen, doch Dresden zeigte sich extrem abgeklärt. Etwas zu schnell ging es leider in der ein oder anderen Szene für das Gespann der Unparteiischen. Denn gleich zweimal hätte man über einen Elfmeter für die Hausherren nachdenken und diesen wohl auch zusprechen müssen. Vielleicht wird das am Ende nochmal Thema, doch jetzt freuen wir uns erst einmal auf den zweiten Durchgang und sagen bis gleich!

So bleibt es dann am Ende auch erst einmal dabei. Es geht in die Kabinen!

Es hält keinen mehr hinten! Benjamin Pavard, auf der Taktiktafel eigentlich rechter Verteidiger, taucht plötzlich am Strafraum auf und versucht im Dribbling sein Glück. Das sieht gut aus, am dritten Dresdener bleibt der Franzose aber dann hängen.

Dresden will nun mit dem Resultat in die Pause kommen. Das kann man verstehen, es waren hier intensive 45 Minuten.

Derweil zieht der VfB in Handball-Manier um den Strafraum der Gäste seine Kreise. Allein eine Öffnung tut sich nicht auf.

Es gibt drei Minuten obendrauf!

Apropos ohne Pause: Es gibt die nächste Ecke für die Schwaben. Anto Grgic serviert flach, Dresden kann nicht klären und Benjamin Pavard kommt am kurzen Pfosten zum Abschluss. Doch der Defensive setzt das Leder nur ans Außennetz, der Winkel war ohnehin arg spitz.

Unglücklich! Christian Gentner spitzelt Stefan Kutschke das Leder vom Fuß, aber der Stürmer hatte schon zum Pass ausgeholt und trifft den Stuttgarter Kapitän voll am Knöchel. Beide bleiben liegen, aber es geht ohne Behandlungspause weiter.

Kurz liegt ein Dynamo-Akteur am Boden, doch es geht flott weiter.

Viel geht beim Gastgeber über links und Green, der konsequent gedoppelt wird und so Räume für die Mitspieler schafft. Jetzt aber erst einmal Konter auf der Gegenseite, doch die Flanke der Gäste gerät zu weit und fliegt ins Toraus.

Hier kann aktuell jede Minute etwas passieren! Dynamo wirkt in der Defensive oft überfordert, lässt um den Strafraum gegen die dribbelstarken Stuttgarter viele Räume und muss dann innerhalb aufpassen. Allerdings fehlen den Schwaben bei der ganzen Überlegenheit die klaren Chancen.

Dresden fängt den Ball ab und vorne ist schon wieder dieser Stefan Kutschke unterwegs. Hier kann er das Leder aber nicht erlaufen und der Ball trudelt ins Seitenaus.

Emiliano Insúa versucht sich über links in den Strafraum zu tanken, legt sich das Leder dann aber zu weit vor.

Nach einer Ecke lässt Dresden einen saftigen Schuss aus der zweiten Reihe ab. Mitchell Langerak ist mit den Fäusten zur Stelle und im Verlauf geht der Angriff wegen einer Abseitsstellung zu Ende.

Stuttgart nimmt in dieser Phase den Fuß nicht vom Gas und es wird sich im Verlauf sicherlich die Frage stellen, ob beide Teams diese Intensität über 90 Minuten gehen können. Die Gäste setzen weiterhin auf Konter und schalten immer wieder schnell um.

Es gilt übrigens noch eine Szene vor dem 0:2 nachzureichen. Denn dort hatte Giuliano Modica einen Schuss von Christian Gentner relativ klar mit der Hand im Strafraum geblockt. War zwar aus kurzer Distanz, aber die Patscher zu weit oben. Das hätte auch Elfmeter geben müssen. Es könnte also bei konsequenter Regelauslegung eventuell schon 3:3 stehen! Irre!

Was ist das denn für ein Fußballspiel?! Nun sieht die Geschichte für den VfB schon wieder freundlicher aus und Dynamo sollte nun nicht den Fehler machen, aufgrund der Führung hinten zu lässig zu agieren.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:3 durch Simon Terodde
Nur eine Minute später ist das dann aber auch schon wieder egal! Ebenezer Ofori serviert einen super Ball aus der eigenen Hälfte in Richtung des Offensive und da sich kein Dresdener verantwortlich fühlt, ballert er das Leder halt aus 14 Metern in die Maschen.

Gelbe Karte für Simon Terodde (VfB Stuttgart)
Günter Perl, bislang souveräner Leiter der Partie, greift hier zum ersten Mal deutlich daneben! Im Prinzip eine ähnliche Szene wie vorhin auf der anderen Seite: Terodde geht ins Laufduell im Strafraum, es gibt den Kontakt und den nimmt der Stürmer dankend an und geht zu Boden. Wenn du drüben auf den Punkt zeigst, kannst du hier in keinem Fall auf Schwalbe entscheiden. Da kann man jetzt von der berühmten Verhältnismäßigkeit sprechen, im Prinzip war das aber einfach eine recht peinliche Fehlentscheidung.

Da werden bei den Stuttgartern nun Erinnerungen ans Hinspiel wach. Schon dort war man wie erwähnt beim 0:5 chancenlos.

Tooor für Dynamo Dresden, 0:3 durch Stefan Kutschke
Der Gefoulte schießt selbst und vollendet eiskalt in die linke untere Ecke. Ein lupenreiner Hattrick der Kutschke-Show!

Gelbe Karte für Mitchell Langerak (VfB Stuttgart)
Der Torwart bekommt zudem gelb und schimpft wie ein Rohrspatz. Die Zeitlupe zeigt, dass der Dresdener den Kontakt klar initiiert und abhebt. Aber wenn der Australier da so rücksichtslos hingeht, darf er sich da eigentlich nicht beschweren. Ein Kontakt war zweifelsohne vorhanden.

Elfmeter Dresden! Es wird immer wilder! Mitchell Langerak geht bei einem Steilpass ins Laufduell mit Stefan Kutschke, kommt zu spät und bringt den Stürmer zu Fall.

Philip Heise hatte den Treffer übrigens mit einem super Pass eingeleitet und mitten in die Druckphase der Hausherren fällt das 0:2. Stuttgart wird erneut eiskalt erwischt!

Tooor für Dynamo Dresden, 0:2 durch Stefan Kutschke
Chapeau vor dieser Effektivität! Beim Konter flankt Dresden von links flach in den Sechzehner, am zweiten Pfosten läuft Kutschke wunderbar ein und schnürt den Doppelpack. Diesmal müssen wir uns auch nicht über Abseits unterhalten, das war unstrittig!

Trotzdem müssen die Gäste nun immer häufiger aufpassen. Nach der Ecke schleudert ein flacher Ball durch den Strafraum, doch kein Stuttgarter kommt dran.

Tatsächlich nehmen die Schwaben nun ein wenig Tempo auf und schnüren Dresden in deren Hälfte ein. Niklas Kreuzer agiert im eigenen Strafraum mit gestrecktem Bein gegen Green und das Publikum fordert Elfmeter. Doch der Dynamo-Akteur hat klar den Bal gespielt.

Immerhin hatten die Stuttgarter nun mal eine Chance und das könnte so ein wenig als Wachmacher dienen. Auch wenn dieser Fehlschuss wohl als Negativhighlight in den sozialen Medien Einzug erhalten wird.

Muss der Ausgleich sein! Wo kam der denn her?! Julian Green zieht von links in die Mitte, zielt flach auf die kurze Ecke und das Leder flippert vom Pfosten in den Fünfer. Christian Gentner hat das leere Tor vor sich, Schwäbe ist am Boden und geschlagen, setzt den Rebound aber aus drei Metern übers Tor. Wie geht das denn?

Und wenn man dann mal die Bälle im Mittelfeld erobert wie hier durch Ebenezer Ofori, dann landet das Leder zu schnell wieder beim Gegner.

Hat die Ergebniskrise der letzten Wochen dann doch Spuren bei den Schwaben hinterlassen? Der Gastgeber wirkt hier nicht so, als würde man vor 55.000 eigenen Fans antreten. Insgesamt ist man sehr zaghaft und unterkühlt unterwegs.

Die Sachsen agieren weiterhin im Mittelfeld balldominant und solange der VfB das Spielgerät nicht hat, ist das 1:0 natürlich ziemlich sicher.

Stuttgart tastet sich in der Folge mit einem Schüsschen mal in Richtung Kasten der Gäste, aber das kann Schwäbe nicht gefährden.

Bitter für die Gäste: Bei einem Tackling vorhin scheint sich Hartmann an der Hüfte verletzt zu haben und muss früh raus.

Hui! Marvin Schwäbe agiert bei einem Rückpass durchaus mutig und verdribbelt sich gegen einen anstürmenden Stuttgarter fast. Am Ende bekommt es der Keeper dann aber doch souverän geklärt.

Immerhin bleibt uns bei diesem Spitzenspiel schon einmal eins erspart: Viele Zweitligabegegnungen sind ja heuer einmal mehr taktisch geführt und wachen meist erst spät mit dem ersten Treffer auf. Dieser "Hallo wach"-Effekt ist nun schon durch.

Momentan mühen sich die weißen Gastgeber allerdings noch ordentlich ab. Wie hier als Christian Gentner gegen Marvin Stefaniak zu spät kommt und offensichtlich foult.

Auch kämpferisch müssen die Schwaben nun dagegenhalten. Die Zweikämpfe im Mittelfeld sind knackig geführt und Dresden wird nun sicherlich nicht den Fehler machen, ins offene Messer zu rennen.

Dresden strahlt nach der Führung ganz viel Ruhe aus und lässt den Ball im Mittelfeld laufen. Der VfB wirkt angeschlagen und rennt aktuell hinterher.

Ärgerlich für den Gastgeber: Die Zeitlupe belegt, dass der Stürmer beim Treffer leicht im Abseits stand. Knappe Entscheidung, hätte aber nicht zählen dürfen.

Wahnsinn, was für ein früher Schock für die Schwaben! Wie reagiert Stuttgart nun? Der Dynamo-Fanblock hat derweil verständlicherweise Spaß, aber auch die Heimfans feuern ihr Team sofort wieder an.

Tooor für Dynamo Dresden, 0:1 durch Stefan Kutschke
Auch Dynamo mit einem ersten Versuch, und mit dem Treffer! Aias Aosman steckt wunderbar für Niklas Kreuzer durch, der im Sechzehner vor Mitchell Langerak mit Übersicht noch einmal querlegt. Kutschke muss das Leder dann nur noch über die Linie drücken.

Nun aber zum Fußball! Da startet Stuttgart über links und Mané einen ersten Versuch, doch der Portugiese wird abgefangen.

Etwa 3.000 Dresdener sollten in der Gästekurve vertreten sein. Leider auch wegen des schlechten Images der Schlachtenbummler ist dies heute ein sogenanntes Hochrisikospiel.

Unter idealen Bedingungen geht es in die Partie! Es ist sonnig, die Stimmung super! Da bleibt nur zu hoffen, dass das Spiel da am Ende auch wird mithalten können.

Damit ist alles gesagt und wir dürfen uns auf einen tollen Zweitliga-Nachmittag vor Rekordkulisse freuen! 58.000 Fans sehen das Spitzenspiel in Stuttgart, welches dann in wenigen Minuten von Schiedsrichter Günter Perl und seinen Assistenten Thomas Stein sowie Michael Emmer freigegeben wird.

Personell nehmen beide Seiten Veränderungen vor. Zimmermann, Zimmer und Ginczek rotieren für Hannes Wolf auf die Bank und Grgic, Grahl sowie Ofori sind im 3-5-2 neu dabei. Der letztgenannte Winterneuzugang feiert dabei sein Debüt für den neuen Arbeitgeber. Auf der anderen Seite muss Jannik Müller nach seiner fünften gelben Karte pausieren und Berko bleibt ebenfalls draußen. Modica sowie Stefaniak rücken dafür in die 4-3-3-Formation vor.

Die Hinrunde sei allerdings eine gefühlte Ewigkeit entfernt, gab Heim-Trainer Hannes Wolf zu Protokoll. Gegen einen guten Gegner müsse aber von Beginn an alles passen und vor allem die Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden werden. Die Gäste reisen nach den guten Ergebnissen aus den letzten Wochen mit viel Selbstvertrauen an. Uwe Neuhaus hat zwar Respekt vor dem Gastgeber, will aber auch heute gewinnen.

Anders als die Hausherren bringt Dresden dabei eine exzellente Form mit nach Schwaben und die Fans werden hoffen, dass man diese Phase auch über die Länderspielpause hinweg konservieren können wird. Drei Siege und zehn Punkte gab es aus den letzten vier Spielen, wobei man mit Aue, Lautern, Würzburg und Sandhausen nur Teams der unteren Tabellenhälfte gegenüberstand. Beim VfB tritt da natürlich schon eine andere Qualität auf den Platz. Zudem will der Gastgeber mit Sicherheit die Schmach aus dem Hinspiel wettmachen. Dort holte man sich in Sachsen eine ordentliche 0:5-Packung ab.

Zudem geht es im Weiteren auch darum, einen Konkurrenten des Verfolgerfeldes weiter zu distanzieren. Dynamo hat aktuell schon acht Punkte Rückstand auf Platz drei. Eine Niederlage heute würde wohl mittelfristig den Aufstiegshoffnungen der Sachsen einen Riegel vorschieben und ganz sicher zumindest Stuttgart außerhalb der Reichweite bringen. Hier von einem echten Sechs-Punkte-Spiel zu sprechen wäre zwar überzogen, aber in der Endabrechnung könnten diese direkten Vergleiche durchaus wichtig werden.

Dieses Wochenende im Unterhaus hat es in sich! Nachdem gestern bereits Hannover und Union Berlin zum Spitzenspiel antraten, duellieren sich heute gleich die nächsten beiden Schwergewichte im Kampf um den Aufstieg. Da die Eisernen bei 96 0:2 unterlagen, haben die Schwaben mit einem Sieg die Chance, die Tabellenführung zurückzuerobern. Dafür müsste der VfB aber eine kleine Durststrecke überwinden. Denn aus den letzten drei Partien holte man nur zwei Punkte.