Fazit:
Der 1. FC Nürnberg lässt dem ersten Sieg am vergangenen Wochenende in Bielefeld einen 2:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Union Berlin folgen. Die Weinrot-Schwarzen verdienten sich die schmeichelhafte Führung zum Kabinengang im Nachhinein, drängten in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel auf das zweite Tor. Danach stand die Verteidigung des knappen Vorsprungs im Vordergrund. Mit einer wachsamen Leistung in der Defensive konnte man die Hauptstädter lange Zeit fernhalten vom Kirschbaum-Kasten, ließ nur eine richtig gute Chance zu. Kreilach scheiterte in Minute 79 am starken FCN-Schlussmann. Wenig später legte dann der eingewechselte Teuchert für die Mittelfranken nach (83.). Nürnberg vollzieht kurz vor der zweiten Länderspielpause einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller; Berlin kann gegenüber der Konkurrenz nicht vorlegen und könnte einen Platz unter den Top drei an diesem Wochenende noch einbüßen. Die Mittelfranken reisen am Sonntag nach der Länderspielpause nach Karlsruhe. Für Union geht es ebenfalls in 16 Tagen vor heimischer Kulisse gegen Hannover. Einen schönen Abend noch!

Die Nachspielzeit im ehemaligen Frankenstadion beträgt drei Minuten.

Gelbe Karte für Toni Leistner (1. FC Union Berlin)
Leistner legt sich die Kugel auf halbrechts zu weit vor und lässt dann Teuchert über die Klinge springen, um eine weitere Konterchance der Hausherren zu verhindern. Er kann sich über Gelb nicht beschweren.

Union glaubt noch an seine Chance, zwei späte Tore zu erzielen. Man wirft noch einmal alles nach vorne.

Kreilach macht das Match fast noch einmal spannend! Er schnibbelt den fälligen Freistoß flach rechts an der rot-schwarzen Mauer vorbei. Kirschbaum sieht den Ball erst spät und hätte wohl keine Chance gehabt. Am Ende fehlen zur rechten Torstange wenige Zentimeter.

Gelbe Karte für Mišo Brečko (1. FC Nürnberg)
Kapitän Brečko begeht an der eigenen Sechzehnerkante ein vermeidbares Foul gegen Skrzybski. Dies führt zu einer Verwarnung und einem Freistoß aus zentralen 18 Metern.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:0 durch Cedric Teuchert
Das eingewechselte Talent Teuchert beruhigt die Nürnberger Nerven! Die Hausherren schalten nach einem Ballgewinn im linken Mittelfeld schnell um. Bulthuis schickt Teuchert mit einem steilen Pass in Richtung Busk. Der kann den Gästekeeper umkurven und dann ins verlassene Tor einschieben.

Berlin ist nur noch rund zehn torlose Minuten von der ersten Pleite seit dem Auftaktmatch in Bochum entfernt. Man ist nun zwar deutlich spielbestimmend, lässt aber die Durchschlagskraft im Zentrum vermissen, die für die tollen Ergebnisse der letzten Woche gesorgt hat.

Kreilach mit der besten Chance zum Ausgleich! Skrzybski legt die Kugel von der rechten Grundlinie infolge eines Steilpasses in den Rücken der Verteidiger ab. Kreilach nimmt aus elf Metern direkt ab, trifft das Leder nicht optimal. Mangels Tempo kann Kirschbaum in der rechten oberen Ecke parieren.

Keller mit seiner letzten Option: Für Fürstner kommt Zejnullahu in die Partie. Dem Tabellenzweiten rennt die Zeit davon. Reicht es zumindest noch für ein Unentschieden?

Union ist weit davon entfernt, für eine offensive Druckphase zu sorgen. Die Gäste wirken müde - sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht. Zudem fehlt in der Offensive der Antreiber, der das Heft des Handelns in die Hand nimmt.

Gelbe Karte für Roberto Punčec (1. FC Union Berlin)
Der Joker hält auf Höhe der Mittellinie gegen Möhwald die Sohle drauf. Er wird mit einer persönliche Strafe bedacht. Der Gefoulte muss zunächst behandelt werden, scheint die Partie aber fortsetzen zu können. FCN-Coach Alois Schwartz darf noch dreimal tauschen.

Das Anrennen der Eisernen ist recht ideenlos. Ansatzweise für Gefahr können sie nur mit Fernschüssen sorgen. Es gibt kaum Kontakte im Sechzehner, den Bulthuis und Hovland momentan aber auch sehr aufmerksam bewachen.

Der FCN lässt es nun auch zu, dass Berlin weite Teile des Mittelfelds kontrolliert. Die Schwartz-Truppe setzt also wohl darauf, den knappen Vorsprung im Gegensatz zu den ersten 15 Minuten des zweiten Durchgangs fast ausschließlich zu verteidigen und höchstens per Konter nachzulegen.

Union kann die Kugel nun nach langer Zeit wieder in den eigenen Reihen halten und den Mittelpunkt des Geschehens in die gegnerische Hälfte verlagern. Abgesehen von wenigen Ausnahmen gelangen sie aber kaum direkt vor die letzte Linie der Mittelfranken.

Leistner mit dem abgefälschten rechten Hammer! Der aufgerückte Innenverteidiger zieht mangels Alternativen aus zentralen 26 Metern ab. Der von Behrens abgefälschte Versuch droht sich im hohen Bogen im rechten Eck zu senken, weshalb Kirschbaum abhebt. Am Ende fehlt ein halber Meter.

Thorsten Kirschbaum hat nach dem Seitenwechsel noch nichts zu tun bekommen. Vor allen die beiden defensiven Mittelfeldspieler Petrák und Behrens machen mittlerweile einen guten Job, ersparen der Viererkette in den meisten Szenen die Arbeit. Über Außen kommt zudem wenig von den Köpenickern.

Für den fehleranfälligen Schönheim schickt Gästecoach Keller Punčec ins Rennen. Union hat sich immer noch nicht wirklich vom Schock des Gegentores erholt, bringt kaum noch etwas Konstruktives auf den Rasen. Nürnberg verdient sich den Führungstreffer im Nachhinein.

Erneut Möhwald! Nach einem Durcheinander im Berliner Strafraum zieht der bisher einzige Torschütze aus der zweiten Reihe ab. Busk ist diesmal schnell genug unten und verhindert den möglicherweise vorentscheidenden Treffer der Hausherren.

Möhwald muss den Doppelpack schnüren! Wieder ist es ein Ballgewinn im gegnerischen Aufbau, der Nürnberg einen Abschluss beschwert. Nach Matavž' Ballgewinn gegen Schönheim wird der FCN-Spielmacher vom Slowenen steil auf die rechte Sechzehnerseite geschickt. Er taucht frei vor Busk aus, bleibt aber mit seinem unplatzierten Rechtsschuss an diesem hängen.

Das Schwartz-Team vermittelt nach dem Seitenwechsel den wacheren Eindruck, scheint die durch die beiden Platzverweise entstandenen Räume besser nutzen zu können als die Berliner. Union muss noch einen weiten Weg gehen im Kampf um den fünften Dreier in Serie.

Nürnberg ist übrigens ein echter Angstgegner für Union: Noch nie haben die Köpnenicker gegen die Weinrot-Schwarzen gewinnen können. Aus sechs Zweitligapartien holten die Eisernen nur einen einzigen Zähler, unterlagen hier im Frühjahr mit 2:6.

Matavž mit dem ersten Abschluss der zweiten Halbzeit! Der Slowene verlängert eine Brečko-Flanke von der rechte Außenbahn am ersten Pfosten auf die lange Ecke. Busk ist zur Stelle und pflückt die Kugel aus der Luft.

Jens Keller setzt ab sofort eine frische Kraft im Angriff. Für den wirkungslosen Hosiner ist nun Redondo mit von der Partie. Am Montagabend stand er noch in der Startelf. Beim Club gibt es erst einmal keine personellen Änderungen.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn! Die Spielstandsanzeige im ehemaligen Frankenstadion lässt die FCN-Anhänger auf den ersten Heimsieg der Saison hoffen, auch wenn die bisherigen Kräfteverhältnisse eher für die Hauptstädter sprechen. Sollte es tatsächlich für Nürnberg reichen, könnte man an diesem Wochenende bis auf Rang 14 vorrücken. Union könnte an diesem Wochenende bis auf den sechsten Platz abrutschen.

Halbzeitfazit:
1:0 steht es zur Pause zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Union Berlin. Nach zerfahrenen ersten Minuten waren die Köpenicker das gefährlichere Team, konnte deutlich mehr Akzente in der Offensive setzen als die Mittelfranken. Ihre Chancenvorteile wusste die Mannschaft von Jens Keller aber nicht in Tore umzuwandeln. Nürnberg rannte lange Zeit nur hinterher, konnte sich aber etwas annähern, als die Partie durch viele kleine Fouls häufiger unterbrochen war als in der Anfangsphase. Sowohl der Berliner Linksverteidiger Pedersen (39.) als auch der Nürnberger Flügelflitzer Salli (42.) wurden zu recht mit Ampelkarten des Feldes verwiesen. Kurz vor dem Kabinengang besorgte dann Möhwald die schmeichelhafte Pausenführung der Truppe von Alois Schwartz (45.). Bis gleich!

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:0 durch Kevin Möhwald
Zum Beginn der Nachspielzeit schnappt sich Nürnberg die Führung! Nach einem auf der halblinken Offensivseite gewonnenem Ball spielt Petrák schnell auf den zentralen Angriffsmann des FCN weiter. Möhwald fackelt nicht lange, packt einen Spannschuss mit dem rechten Fuß aus. Der Ball ist nicht perfekt platziert, doch Busk springt zu spät ab und kommt nicht mehr heran.

Kroos rutscht die Kugel über den rechten Fuß! Der Ex-Bremer wird an der zentralen Strafraumkante von Kreilach in Szene gesetzt, der nach einem tollen Solo querlegt. Kroos nimmt direkt ab, feuert aber weit am rechten Winkel vorbei.

Gelb-Rote Karte für Edgar Salli (1. FC Nürnberg)
Der Ausgleich in Sachen Spieleranzahl! Der verwarnte Salli, nach seiner Gelben Karte schon mit einem weiteren Foul, behauptet die Kugel im Rahmen eines Gegenstoßes an der linken Seitenauslinie. Dann fährt er gegen Leistner die linke Hand aus und trifft den Innenverteidiger im Gesicht. Der Unparteiische hat keinen Ermessensspielraum bei dieser Entscheidung.

Union muss also 50 Minuten lang mit neun Feldspielern auskommen. Nach der bisherigen Überlegenheit, die nicht zur Führung geführt hat, erhöht sich die Schwierigkeitsstufe für das Keller-Team. Die Chancen auf den fünften Sieg in Serie sind gesunken.

Gelb-Rote Karte für Kristian Pedersen (1. FC Union Berlin)
Pedersen muss vom Feld! Der Berliner Linksverteidiger legt sich das Spielgerät im gegnerischen Sechzehner an Hovland vorbei. Kirschbaum ist deutlich früher am Ball, begräbt es unter seinem Körper. Pedersen springt trotzdem ohne Rücksicht auf Verluste in den FCN-Keeper hinein. Eine korrekte Entscheidung!

... Möhwald entschärft die Hereingabe von der rechten Offensivseite zunächst mit dem Kopf. Das Leder fällt am linken Strafraumeck jedoch Hedlund vor die Füße. Der Schwede zieht nach Annahme aus 17 Metern ab, verfehlt den linken Pfosten nur knapp.

Nach einem Hackenpass von Skrzybski wird Trimmel vom bereits verwarnten Salli kurz vor dem Sechzehner zu Fall gebracht. Referee Schlager verzichtet auf eine frühe Ampelkarte, spricht den Köpenickern aber einen Freistoß in guter Flankenlage zu...

Auch wenn der FCN momentan ganz gut dagegenhält, wirkt die Spielanlage der Keller-Truppe reifer. Nürnberg kann seine schnellen Außenspieler im Angriff kaum in Szene setzen. Pedersen und Trimmel, die Außenverteidiger der Gäste, werden zu selten im Eins-gegen-Eins geprüft.

Hosiner lauert am langen Pfosten! Trimmels Flanke von der rechten Außenbahn wird immer länger, kann vom Österreicher aber noch dank artistischer Einlage mit der linken Fußspitze erreicht werden. Hovland ist nahe am Mann und verhindert einen Abschluss auf Kirschbaums Kasten.

Im Gegensatz zu den ersten 20 Minuten muss der Referee seine Pfeife nun doch häufiger einsetzen. Der stockende Spielfluss kommt eher den Mittelfranken zugute. Union schafft es derzeit nicht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und Nürnberg mit tiefen Anspielen im Zentrum zu prüfen.

Gelbe Karte für Edgar Salli (1. FC Nürnberg)
Salli unterbindet mit seinem Schubser gegen Trimmel im halblinken Mittelfeld einen Konter der Köpenicker. Auch hier zückt Schiri Schlager den Gelben Karton; es war ein Vergehen taktischer Natur.

Behrens hat die erste Möglichkeit des FCN! Der defensive Mittelfeldspieler verlängert Möhwalds Freistoßflanke vom rechten Flügel aus gut zehn Metern mit der Stirn auf die lange Ecke. Busk hebt nicht ab und hat Glück, dass die Kugel die Torstange knapp verpasst.

Gelbe Karte für Kristian Pedersen (1. FC Union Berlin)
Beim Berliner Linksverteidiger ist es nicht die Summe der Fouls, sondern die Härte seines Einsteigens gegen Möhwald. Er grätscht dem Nürnberger Spielmacher rücksichtslos in die Beine.

Bulthuis begeht im Mittelkreis gegen Skrzybski sein zweites Foul. Der Innenverteidiger wird vom Unparteiischen Schlager ermahnt; beim nächsten Regelverstoß wird die erste Gelbe Karte fällig. Ansonsten gibt es recht wenige Unterbrechungen.

Hedlund mit Selbstvertrauen! Der Sommerneuzugang probiert sein Glück mit einem Rechtsschuss aus der zweiten Reihe. Er hat den linken Winkel anvisiert, doch letztlich fällt das Spielgerät nach der Beschleunigung aus 21 Metern zu früh herunter. Erneut ist Kirschbaum zur Stelle.

Trimmel gibt einen Freistoß aus dem halbrechten Korridor mit dem rechten Innenrist in die Mitte hinein. Dort, wo sich das Leder senkt, ist allerdings weit und breit kein Akteur in weißem Trikot; Behrens kann problemlos klären.

Der FCN kann aus dem Spiel heraus noch nicht für Gefahr im gegnerischen Sechzehner sorgen. Abgesehen von Einzelaktionen ist das Offensivspiel der Mittelfranken bisher nicht überzeugend. Das Zusammenspiel des FCN wird von der Abwehrreihe der Gäste meist effizient gestört.

Hedlund mit der Konterchance! Infolge einer Nürnberger Ecke schalten die Hauptstädter über die linke Seite sehr schnell um. Kreilach schickt den Schweden mit einem steilen Anspiel hinter den letzten Verteidiger. Hedlund tankt sich gegen Brečko und Hovland in den Sechzehner und probiert sich aus spitzem Winkel per rechter Pieke. Am langen Pfosten vorbei!

Aus dem oberen Tabellendrittel ist heute lediglich Berlin gefordert. Mit dem fünften Dreier hintereinander könnte man also nicht nur den Rückstand auf Braunschweig auf einen Punkt verkürzen, sondern würde Rang zwei vor der Länderspielpause festigen. Bisher sieht das hier aus Sicht der Gäste sehr ordentlich aus.

Unions breite Brust wird nach zerfahrenen ersten Augenblicken immer besser erkennbar. Die Keller-Truppe steigert sich im Offensivspiel von Aktion zu Aktion und übernimmt immer mehr die Kontrolle im ehemaligen Frankenstadion.

Kroos prüft Kirschbaum! Nach Kreilachs gewonnenem Kopfballduell im halblinken Mittelfeld treibt der Ex-Bremer das Spielgerät temporeich in Richtung Sechzehner. Er probiert sich aus gut 22 Metern an einem flachen Rechtsschuss auf die linke Ecke. Nürnbergs Schlussmann taucht ab und entschärft die Kugel souverän.

Wie gewohnt suchen die Köpenicker den schnellen Weg nach vorne. Sie wollen sich nicht lange im Mittelfeld aufhalten. Bisher scheitern aussichtsreiche Vorstöße in das letzte Felddrittel aber noch an der nötigen Präzision im Passspiel.

Trimmel flankt einen Freistoß von der rechten Seitenauslinie auf den Elfmeterpunkt. Dort schraubt sich Hosiner hoch, kann unbewacht mit der Stirn abschließen. Er setzt seinen Kopfstoß jedoch viel zu hoch an, so dass Kirschbaum nicht eingreifen muss.

Salli gelangt auf seiner rechten Seite bis an die Grundlinie. Schönheim kann ihn auf Kosten eines Eckstoßes ausbremsen. Die Hereingabe ist unmittelbar nicht gefährlich; die Klärungsaktion der Gäste landet aber vor den Füßen Sallis. Dessen Direktabnahme aus zentralen 24 Metern fliegt sehr weit über den Kasten von Busk.

Eine personelle Änderung hat Gästetrainer Jens Keller vorgenommen. In der Offensivreihe des 4-3-3-Systems bekommt Simon Hedlung den Vorzug vor Kenny Redondo. Für den 23-jährigen Schweden, der im Sommer vom IF Elfsborg verpflichtet wurde, ist es das Startelfdebüt im Trikot von Union.

Alois Schwartz war mit der Leistung in Ostwestfalen dermaßen zufrieden, dass er dieselbe Startelf wie am vergangenen Wochenende aufbietet. Er scheint seine Formation also gefunden zu haben; vor allem Burgstaller, der im Sommer mit einem Wechsel geliebäugelt hatte und schwer in die Saison gekommen war, zeigte sich zuletzt stark formverbessert.

FCN gegen Union – Durchgang eins läuft!

Felix Kroos entscheidet die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Mišo Brečko, so dass die Mittelfranken anstoßen werden. Der Weltmeisterbruder tauscht die Seiten; Nürnberg spielt schon in Durchgang eins in Richtung Nordkurve.

Vor gut 25000 Zuschauern betreten die Hauptdarsteller angeführt von den Unparteiischen den Rasen.

Bestätigt der FCN den positiven Eindruck vom Gastspiel auf der Bielefelder Alm oder setzen die Eisernen ihre Siegesserie fort? Das Duell zwischen dem Kellerkind und dem Tabellenzweiten beginnt in Kürze.

Daniel Schlager wird sich in der WM-Spielstätte von 2006 um die Regeldurchsetzung kümmern. Der 27-jährige Bankkaufmann hat seine Karriere als Schiedsrichter beim FC Rastatt 04 im Südbadischen Fußballverband begonnen und ist als hauptverantwortlicher Unparteiischer vor dieser Saison in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Als Linienrichter ist er neuerdings auch in der nationalen Eliteklasse im Einsatz. Seine Assistenten an den Seitenlinien sind Marcel Göpferich und Jonas Weickenmeier. Als Vierter Offizieller verdingt sich Marcel Schütz.

"Klar haben wir jetzt die letzten vier Spiele gewonnen, aber die ersten drei Spiele haben wir Punkte liegen lassen, wo wir sicherlich mehr Punkte haben hätten können", orientiert sich Coach Keller eher daran, was sein Team noch hätte besser machen können. Sollte Union auch das fünfte Match in Serie gewinnen, würde es den Rekord aus der Spielzeit 2001/2002 einstellen und könnte in 16 Tagen gegen Hannover Vereinsgeschichte im bundesdeutschen Zweitligabetrieb schreiben.

Nach dem Abgang von Goalgetter Bobby Wood (17 Treffer, Hamburger SV) waren die Sorgen im Union-Lager groß, dass die entstandene Lücke ein großer Rückschlag für die eigenen Ambitionen darstellen könnte. Unverhofft ist mit Collin Quaner jedoch anscheinend ein unverhoffter Ersatz gefunden, der in seiner ersten Saison in Köpenick kaum etwas gerissen hatte. Der gebürtige Düsseldorfer führt mit sechs Treffern die Torjägerliste der Liga an; nach seiner Oberschenkelverletzung, mit der er auch heute ausfällt, sprangen Hosiner und Redondo ein.

Die Vorstellungen des neuen Trainers Jens Keller scheinen so langsam in die Tat umgesetzt werden zu können. In der 4-3-3-Grundordnung, in der personell von Spiel zu Spiel nur sehr wenige Änderungen vorgenommen werden, können gegnerische Fehler im effizienter ausgenutzt werden. Sinnbildlich hierfür steht der Führungstreffer aus dem jüngsten 2:0-Heimerfolg gegen St. Pauli: Redondo hatte das Leder im halblinken Korridor eigentlich schon verloren, als er mit letzter Kraft doch noch die große Lücke auf der rechten Abwehrseite fand und Torschütze Hosiner einsetzte.

Mit vier Siegen in Reihe ist der 1. FC Union Berlin das Team der Stunde in der 2. Bundesliga. Infolge des enttäuschenden Saisonanfangs – die ersten 270 Minuten brachten lediglich zwei Zähler – wurde in der ersten Länderspielpause offensichtlich gut gearbeitet; durch die Maximalausbeute von zwölf Punkten führen die Köpenicker die Verfolgergruppe hinter Tabellenführer Braunschweig vor Hannover, Heidenheim und Stuttgart an. Rücken sie vor dem nächsten freien Wochenende noch näher an den Spitzenreiter heran?

"Es war ein Sieg, das war gut. Richtig gut ist es aber nur, wenn man jetzt nachlegen kann", gibt der ehemalige Coach des SV Sandhausen die Richtung für vierte Heimspiel vor. In der Anhängerschaft des FCN erinnert man sich natürlich zurück an den Verlauf der Hinrunde der vergangenen Spielzeit: Mitte September 2015 war die Lage zwar nicht ganz so brenzlig wie in diesem Jahr vor dem Match in Bielefeld, doch Nürnberg war ebenfalls schwach gestartet, begann mit einem Sieg am Spieltag sieben aber eine beeindruckende Serie, verlor bis Anfang April nur noch eine Begegnung.

Wenn die Weinrot-Schwarzen nicht bis in den Frühling hinein um den Verbleib in der 2. Bundesliga zittern wollen, müssen sie sich vor allem vor heimischer Kulisse in Sachen Offensive verbessern. Gegen Heidenheim, 1860 und Fürth gelangen vor eigenem Publikum insgesamt nur drei Treffer. Bei der Ursachenforschung springen zwar zunächst die beiden gegentorreichen Pleiten in Braunschweig (1:6) und Bochum (4:5) ins Auge, doch zuallererst müssen die nötigen Punkte im ehemaligen Frankenstadion eingefahren werden.

Schon im Frankenderby am vorherigen Dienstag hatte der FCN eine ordentliche Leistung gezeigt, verlor trotz 21:10 Torschüssen und 12:3 Ecken äußerst unglücklich mit 1:2 gegen den Lokalrivalen SpVgg Greuther Fürth. Die Verantwortlichen am Valznerweiher haben den Diskussionen um Trainer Alois Schwartz keine zusätzlich Nahrung gegeben und sind darin mit dem ersten Dreier in Bielefeld vorerst bestätigt worden. Vor der zweiten Länderspielpause der Saison soll nun der Kontakt zum Tabellenmittelfeld hergestellt werden.

Am Ende der Englischen Woche hat der 1. FC Nürnberg endlich den ersten Sieg der Saison eingefahren. Nach zwei Unentschieden zum Start und darauf folgenden vier Niederlagen konnten die Mittelfranken beim DSC Arminia Bielefeld mit 3:1 siegen. Dabei drehten sie einen 0:1-Pausenrückstand, konnte ihre optische Überlegenheit in Durchgang eins nach dem Seitenwechsel endlich auch in Tore ummünzen. Man hat sich durch die drei Punkte von Platz 18 verabschiedet und belegt nach sieben Runden den Relegationsrang.