Fazit:
Am Ende fällt der Sieg vielleicht ein bisschen zu hoch aus. Arminia Bielefeld gewinnt bei Jahn Regensburg mit 3:0. Schon früh stellten die Gäste die Weichen auf Sieg. Fabian Klos köpfte die Arminia in Führung (6.), Andreas Voglsammer legte per Elfmeter nach (25.). Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Cédric Brunner das 3:0 (50.) und sorgte so für klare Verhältnisse. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus verdiente sich den Sieg vor allem dank der couragierten Defensivleistung. Besonders in der ersten Halbzeit ließ die Abwehrreihe kaum eine Chance zu. Nach dem Seitenwechsel blühte zudem noch Torwart Stefan Ortega auf und entschärfte einige Regensburger Gelegenheiten glänzend. Vom Jahn kam insgesamt über die gesamte Spielzeit zu wenig. Erst als die Partie mit dem 3:0 quasi entschieden war, kam der SSV zu nennenswerten Chancen - auch weil Bielefeld zu diesem Zeitpunkt schon einige Gänge runtergeschaltet hatte. Durch den zweiten Sieg in Folge verbessert sich Bielefeld zumindest vorübergehend auf Platz zehn und liegt nur noch zwei Zähler hinter Regensburg. Der Jahn ist unverändert Neunter.

Um zusätzlich noch ein wenig Zeit von der Uhr zu nehmen, wechselt Bielefeld in der Nachspielzeit. Clauss ersetzt Edmundsson für die letzten beiden Minuten.

Mittlerweile ist für beide Mannschaften klar: Hier passiert nichts mehr, die drei Punkte gehen nach Bielefeld. Die Partie plätschert dem Ende entgegen.

Vogelsammer vergibt das 4:0! Bielefeld treibt den Konter über Weihrauch und Hartherz schnell in die gegnerische Hälfte. Das Linksverteidiger legt anschließend quer auf Vogelsammer, der aus elf Metern allerdings nicht an Pentke vorbeikommt. Der Keeper reagiert stark und blockt den Ball.

Klos lässt sich in einem Zweikampf mit Stolze fallen. Danach geraten die beiden Beteiligten mit den Köpfen aneinander und teilen sich ihre Meinungsverschiedenheiten lautstark mit. Referee Pfeiffer belässt es bei einer deutlichen Ermahnung.

Wenn sich Bielefeld nach diesem Sieg bei einem Spieler ganz besonders bedanken kann, dann ist es Stefan Ortega! Der Schlussmann pariert innerhalb kürzester Zeit gegen Al Ghaddioui und gegen Adamyan. Mit zwei schnellen Fußreflexen bleibt Ortega zwei Mal Sieger.

Vrenezi hält sich nach einer Abwehraktion den Kopf. Regensburgs Nummer 7 muss in den letzten zehn Minuten allerdings auf die Zähne beißen, der Jahn hat schon drei Mal gewechselt.

Mit seiner ersten Ballberührung prüft Stolze Ortega! Nach einer Ecke setzt sich der eben eingewechselte Regensburger im Luftkampf durch und köpft den Ball aus sieben Metern in Richtung Tor. Ortega lenkt den Versuch über die Latte.

Auch Bielefeld wechselt das erste Mal. Yabo, von dem in dieser Partie nicht ganz so viele Impulse kamen, hat Feierabend und wird ersetzt von Weihrauch.

Was geht noch für die Gastgeber? Rund eine Viertelstunde ist noch zu spielen, jedoch müssten die Rothosen noch drei Treffer erzielen, um zumindest einen Punkt mitzunehmen.

Auf der anderen Seite kommt Nietfeld frei zum Kopfball! Der Joker setzt den Kopfball allerdings leicht zu hoch an. So geht die Kugel knapp drüber. Das muss beinahe das 3:1 sein.

Jetzt wieder Bielefeld! Thalhammer verlängert eine Hereingabe unfreiwillig in Richtung des eigenen Tores, setzt aber gedankenschnell nach und klärt kurz vor der Linie!

Jetzt wird es noch offensiver: Stürmer Nietfeld kommt für Linksverteidiger Föhrenbach.

Die Arminia verteidigt weiterhin sehr souverän und überlässt Regensburg den Großteil der Spielanteile. Der SSV produziert allerdings keine wirklichen Torchancen.

Yabo leitet den nächsten Konter ein und nimmt Edmundsson auf der linken Seite mit. Der Färinger visiert aus 22 Metern das lange Eck an und verzieht mit dem linken Fuß nur knapp.

Jetzt will es der SSV wissen! Wieder hat Adamyan seine Füße im Spiel und flankt punktgenau auf Grüttner. Der Kapitän steigt im Zentrum am höchsten und köpft aus fünf Metern aufs Tor. Ortega reißt die linke Hand blitzschnell nach oben und pariert den Versuch.

Adamyan trifft den Pfosten! Föhrenbach hat auf der linken Seite ganz viel Platz und bringt aus dem Halbfeld eine halbhohe Flanke an den Elfmeterpunkt. Dort lauert der Armenier und hält den Fuß in die Hereingabe. Aus kurzer Entfernung trifft Adamyan allerdings nur den linken Pfosten. Da war mehr drin!

Vielleicht entwickeln die Hausherren nach dem ersten Wechsel ein wenig mehr Offensivgefahr. Vrenezi ersetzt den unauffälligen George.

Mit der hohen Führung im Rücken kombinieren sich die Bielefelder mühelos durch die gegnerischen Reihen. Regensburg kommt meist mehr als einen Schritt zu spät.

Gelbe Karte für Benedikt Saller (Jahn Regensburg)
Frustriert räumt Saller Hartherz im Bielefelder Strafraum um und sieht dafür die Gelbe Karte.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:3 durch Cédric Brunner
Dann geht es plötzlich ganz schnell! Yabo schickt Klos über Umwege an die Grundlinie. Dort hat der Stürmer viel zu viel Zeit, kann sich locker um Correia drehen und legt mit Übersicht ab in den Rückraum. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Brunner läuft ein und schießt die Kugel mit dem rechten Vollspann aus elf Metern in die kurze Ecke. Nichts zu machen für Pentke.

In den Minuten nach Wiederanpfiff geht es sehr ruppig zu. Viel Kampf, viel Stückwerk und noch keine wirklichen Kombinationen im Spiel nach vorne.

Weiter geht's in Regensburg! Die Gäste haben zur Pause ein Mal gewechselt: Behrendt, der sich womöglich im Zusammenprall mit Grüttner verletzt hat, ist nicht mehr dabei. Winterneuzugang Pieper gibt sein Zweitligadebüt.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten führt Arminia Bielefeld mit 2:0 bei Jahn Regensburg. Die Gäste gingen früh durch einen Kopfballtreffer von Fabian Klos in Führung (6.). Der DSC-Angreifer stand auch rund 20 Minuten später im Mittelpunkt. Nach leichtem Schulterkontakt von Sørensen ging Klos zu Boden und holte so den Elfmeter heraus, den Vogelsammer zum 2:0 verwandelte (25.). Zunächst wirkte es so, als würde sich die Arminia auf der Führung ausruhen, agierte das Team in den Minuten nach dem Tor etwas zu passiv. Doch nach einer kurzen Auszeit stellte Bielefeld das Mittelfeld kompakt zu, auch die Defensive verteidigt mehr als souverän. Regensburg kam dagegen gar nicht an. Den kreativen Spielern in der Offensive fehlte jede Idee. Für die zweite Halbzeit böte sich ein offensiver Wechsel an, um neuen Schwung in die Mannschaft zu bringen. Bielefeld wird sich darauf konzentrieren, den Vorsprung nicht herzugeben. Bis gleich!

Behrendt muss kurz vor dem Pausenpfiff am Kopf behandelt werden. Der Innenverteidiger war im Luftkampf mit Grüttner zusammengerauscht.

Die Minuten vor der Pause sind geprägt von langen und vor allem ungenauen Pässen. Regensburg entwickelt weiterhin keine Torgefahr, auch weil Bielefeld die Bälle konsequent vom eigenen Tor weg verteidigt.

Vogelsammer hilft auch in der Defensive aus und läuft George an der eigenen Grundlinie ab. So kommen die Hausherren weiterhin nicht zu gefährlichen Abschlüssen.

Der Jahn hat Probleme, die zweiten Bälle für sich zu gewinnen. Grüttner und Al Ghaddioui können vorne die Bälle nicht fest machen, Bielefeld sichert sich auch danach den Ballbesitz.

Und auch den nächsten Standard verteidigen die Regensburger schlecht. Al Ghaddioui hat gegen Salger das Nachsehen und kann den Gegenspieler gar nicht mehr am Kopfball hindern. Glück aus SSV-Sicht, dass der Innenverteidiger den Ball knapp am kurzen Pfosten vorbeidrückt.

Die Ecken der Bielefelder sorgen für viel Unruhe im Strafraum der Gastgeber. Dieses Mal ist es Prietl, der an die Kugel kommt. Bevor es richtig gefährlich wird, bereinigt Correia in höchster Not.

Der SSV kontert im eigenen Stadion. Saller erobert die Kugel in der eigenen Hälfte und macht das Spiel schnell. George transportier den Ball bis an die Grundlinie und flankt an den langen Pfosten. Dort kann sich Adamyan allerdings nicht gegen Brunner durchsetzen.

Oder auch nicht. Grüttner hatte den Pass zuvor leicht abgefälscht und gibt das gegenüber dem Schiedsrichter zu. Damit ist das Eingreifen von Ortega regelkonform. Natürlich ist das auch eine klasse Fairplay-Geste vom Regensburger Kapitän!

Jetzt wird es kurios! Ortega nimmt einen Rückpass von Salger mit der Hand auf. Sieben Meter vor dem Tor gibt es einen indirekten Freistoß.

Gelbe Karte für Brian Behrendt (Arminia Bielefeld)
Behrendt kommt gegen Adamyan zu spät und räumt den Armenier rustikal um.

Kommt die prompte Antwort? Grüttner drückt einen Eckball in Richtung langes Eck, das Spiel war vorher schon unterbrochen. Die Kugel war zuvor bereits im Aus.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:2 durch Andreas Voglsammer
Vogelsammer tritt an und schießt nach verzögertem Anlauf in die flache linke Ecke. Pentke ist noch mit den Fingerspitzen dran, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern. 2:0 für Bielefeld!

Und dann gibt es Elfmeter für Bielefeld! Klos kommt beinahe frei zum Kopfball, kann die Kugel letztlich nicht drücken, weil ihn Sørensen von hinten am Arm zupft. Harte, aber dennoch vertretbare Entscheidung.

Nach einem langen Einwurf von Brunner kommt Yabo an die Kugel, der immerhin einen Eckball herausholt.

Mittlerweile hat es Bielefeld besser verstanden und hält das Zentrum extrem dicht. Regensburg probiert es nun mit hohen Diagonalpässen, die noch zu selten ihr Ziel finden.

Föhrenbach und Adamyan führen den Standard kurz aus. Der Ball landet auf der rechten Seite. Am Ende steht nur eine ungefährliche Flanke zu Buche, die Ortega sicher aus der Luft pflückt.

Nach einem Foul von Salger an Grüttner gibt es einen Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position.

Jetzt übernehmen die Hausherren mehr und mehr das Kommando. Geipl bekommt die Kugel rund 30 Meter vor dem Tor, macht wenige Schritte und hält aus der Distanz drauf. Der Schuss rauscht einige Meter drüber.

Al Ghaddioui hat die Riesenchance zum Ausgleich! Der Marokkaner bekommt einen wunderschönen Pass von Sørensen in den Lauf und ist plötzlich frei durch. Vor dem Tor bekommt der Angreifer allerdings schwache Knie und bringt nur eine halbherzige Mischung aus Schuss und Querpass auf Grüttner zustande. So kann der mit nach hinten geeilte Behrendt klären.

Das frühe Pressing des SSV birgt einige Risiken. So eröffnen sich hinter der ersten Offensivreihe viele Räume, in die die Bielefelder mit schnellen Pässen oder Dribblings eindringen. Regensburg hat nur wenig Zugriff aufs Spiel.

Wie schon in der Hinrunde nimmt diese Begegnung früh an Fahrt auf. Zu diesem Zeitpunkt stand es im Hinspiel allerdings schon 1:1.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Fabian Klos
Blitzstart für die Gäste! Brunner erhält an der rechten Seitenlinie nach schöner Seitenverlagerung von Hartherz die Kugel und sprintet bis an den Sechzehner. Der schweizerische Verteidiger flankt anschließend in die Mitte. Klos entwischt zwischen Sørensen und Saller und nickt die Kugel aus sechs Metern unter die Latte. Pentke ist mächtig sauer, dass seine Vorderleute diese Situation nicht besser bereinigen konnten.

Regensburg hat im Spielaufbau deutlich mehr Zeit. Über flache Pässe durchs Zentrum suchen Correia und Sørensen den Weg nach vorne. Eine Reihe weiter vorne stimmt die Absprache allerdings noch nicht so gut.

Auch in den Zweikämpfen geht es gleich zur Sache. Geroge rempelt Vogelsammer von der Seite um. Bielefeld legt nach dem fälligen Freistoß den Rückwärtsgang ein.

Der Jahn presst ganz hoch in der gegnerischen Hälfte und setzt die Arminia bereits am Strafraum unter Druck. Die Gäste versuchen sich noch spielerisch zu befreien.

Der Ball rollt! Bielefeld spielt in den dunklen Auswärtstrikots, Regensburg agiert in weiß-rot.

Leiter der Partie ist Johann Pfeiffer. Der 35-Jährige pfeift seit letzter Saison im deutschen Unterhaus und ist in dieser Spielzeit das fünfte Mal an der Pfeife. Womöglich ein schlechtes Omen für die Gäste: Das bislang einzige Spiel, das Pfeiffer mit Bielefelder Beteiligung leitete, verlor die Arminia trotz 2:0-Führung noch mit 2:3 gegen Greuther Fürth. An den Seitenlinien assistieren Tim-Julian Skorczyk und Viatcheslav Paltchikov.

Jahn Regensburg konnte bislang erst ein einziges Spiel gegen Bielefeld gewinnen: zum Rückrundenauftakt der letzten Saison. Fünf der Aufeinandertreffen endeten unentschieden, die übrigen vier gewann die Arminia. In der Hinrunde sahen die Zuschauer ein echtes Fußballspektakel. Nach nicht einmal einer halben Stunde führte Bielefeld mit 3:2 und siegte am Ende gar mit 5:3.

Neuhaus muss gegenüber dem 2:0-Sieg gegen den HSV gezwungenermaßen ein Mal tauschen. Julian Börner fällt kurzfristig aufgrund von muskulären Probleme passen, Stephan Salger übernimmt den Platz in der Innenverteidigung.

Trotz der 0:2-Niederlage in Kiel sieht Beierlorzer keinen Grund für personelle Änderungen und vertraut auf die gleiche Elf wie zuletzt. Vor Keeper Philipp Pentke halten Marcel Correia und Asger Sørensen die Abwehr zusammen. Jann George und Sargis Adamyan bilden die Flügelzange. Im Sturmzentrum agiert Kapitän Marco Grüttner, der bereits acht Saisontore auf dem Konto hat.

Vor eigenem Publikum tut sich der Jahn in dieser Saison ein bisschen schwerer als sonst. Letzte Saison noch unter den Top 5 der heimstärksten Teams, konnte Regensburg in der aktuellen Spielzeit erst drei Partien in der Continental Arena gewinnen.

"Diese Liga ist so eng, dass wir diese Gier und Bereitschaft, alles zu investieren, auch von der Entschlossenheit her, auf den Platz zu bringen müssen. Es geht darum, jede kleinste Situation auch wirklich wahrzunehmen und sie zu nutzen", erklärte SSV-Coach Achim Beierlorzer. Gerade die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor fehlte Regensburg in der Partie bei Holstein Kiel.

Auf personelle Umstrukturierungen des Kaders verzichteten die Regensburger dagegen. Zum Abschluss des Jahres 2018 lag der Jahn im gesicherten Mittelfeld, dringende Veränderungen waren nicht notwendig. Der SSV startete auch prompt mit einem 2:0-Erfolg gegen Paderborn ins neue Jahr, verspielte allerdings beim 0:2 in Kiel eine noch bessere Ausgangssituation, um eventuell noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen.

In der Winterpause verstärkte sich Bielefeld mit Amos Pieper und Reinhold Yabo. Während der Innenverteidiger, der aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund auf die Alm wechselte, noch keine Rolle spielte, traf Yabo in seinem zweiten Spiel direkt zum wichtigen 2:0 gegen Hamburg. Der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler steht bereits zum zweiten Mal bei der Arminia unter Vertrag. Schon in der Rückrunde der Saison 2016/17 war Yabo von RB Salzburg ausgeliehen.

"Mehr als vor ausverkauftem Haus den Tabellenführer schlagen, geht nicht! Da ist eine lange Reise nach Regensburg ein Kontrast, da müssen wir aber trotzdem wieder 100 Prozent abrufen. Aber ich glaube da erreiche ich die Mannschaft noch", schmunzelte Uwe Neuhaus im Vorfeld.

Unter Neuhaus' Regie verbesserte sich vor allem das Spiel nach vorne. Neun Tore erzielte die Offensivabteilung in den letzten vier Spielen – zwei davon beim jüngsten Sieg gegen den Tabellenführer HSV. Den Schwung aus dem Sieg gegen den Primus wollen die Arminen möglichst auch in die Partie gegen Regensburg mitnehmen.

Nachdem der DSC zwischen dem achten und dem sechzehnten Spieltag eine Talfahrt ohne einen einzigen Sieg hingelegt hatte, trennte sich der Verein von Trainer Jeff Saibene. Neu-Coach Uwe Neuhaus startete direkt mit einem Sieg, holte aus vier Spielen neun Punkte und befreite die Arminia von den größten Abstiegssorgen.