Fazit:
Viel ereignisreicher hätte der Drittligaauftakt in Verl nicht ausfallen können! Der SC und Zweitligaabsteiger SV Wehen Wiesbaden trennen sich nach packenden 95 Minuten mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden. Die Gäste gingen früh in Führung, doch Verl kam zurück und drehte die Partie nach dem Wechsel durch einen sehenswerten Taz-Freistoß ganz herum. Dann wurde ein Wehener Ausgleich im ersten Versuch noch nachträglich aberkannt, nachdem Bätzner getroffen hatte. Schließlich war es dann ein Eigentor von Lars Lokotsch, das den Gästen doch einen verdienten Zähler einbrachte. Beide Teams hatten noch weitere Großchancen und hätten die Partie auch gewinnen können. Unter dem Strich ist das remis aber das richtige Resultat. Weiter geht es für beide Teams in einer Woche wieder am Samstag. Verl tritt dann bei Alemannia Aachen an, Wehen empfängt Hansa Rostock. Tschüss aus Verl und noch einen schönen Samstag!

Dann kontert nochmal Verl! Chilohem Onuoha wird in die Tiefe geschickt, lässt Florian Carstens am Strafraumeck aussteigen und schließt aus 17 Metern mit Links flach ab. Sein Schuss verfehlt das lange Eck um einen guten Meter.

Für die Gäste tankt sich Greilinger links an die Grundlinie durch und findet dann im Rückraum Farouk. Der legt sich den ball dann einmal vor und zieht aus 13 Metern ab. Geblockt!

Jetzt kommt nochmal Verl. Immer wieder schicken die Gastgeber den ball hoch in die Wehener Box, doch da haben die Gäste jetzt die Lufthoheit und lassen nichts mehr anbrennen.

Die Verler wirken nun stehend K.O. und können sich kaum noch befreien. Wehen Wiesbaden ist drauf und dran, das Spiel komplett zu drehen.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 2:2 durch Lars Lokotsch (Eigentor)
Die Gäste erzwingen tatsächlich noch den Ausgleich! Nach der fälligen Ecke setzt die SVWW sich vorne fest und Florian Carstens macht den zunächst abgewehrten Ball nochmal scharf. Seine Fallrückzieher-Hereingabe kommt zu Lars Lokotsch, der den Ball aus sechs Metern unglücklich und unhaltbar für Schulze ins eigene Tor köpft.

Zentimeter fehlen zum 2:2! Erneut baut Bätzer stark auf, schickt Goppel rechts raus, startet durch und kriegt die Kugel im Strafraum zurück. Zehn Meter vor Schulze drückt er wuchtig ab und will den ball unter das Dach schicken, doch der Keeper kriegt die Finger dran und pariert sensationell zur Ecke.

Wehen kombiniert sich über die rechte bahn nach vorne, wird aber im letzten Drittel zu pomadig. Goppel kriegt den Ball zur Flanke an die Eckfahne gespielt, ist da aber gegen zwei Verler auf verlorenem Posten.

Nach diversen Wechseln auf beiden Seiten geht es in die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit. Wehen Wiesbaden ist bemüht, nochmal richtig Druck aufzubauen, doch bisher steht Verl ziemlich gut.

Nachtrag zum Treffer: Offenbar war es ein durchaus auch nachvollziehbares Foul an Benger kurz vor dessen Ballverlust gegen Bätzner, der zur Aberkennung des Treffers geführt hat.

Gelbe Karte für Florian Carstens (SV Wehen Wiesbaden)
Mit Wut im Bauch senst Carstens an der Eckfahne einen Verler um und verdient sich diese Verwarnung redlich.

Der Treffer zählt aber nicht! Es gibt zwar keinen VAR, aber der Vierte Offizielle mischt sich ein und meldet womöglich ein Foul im Vorfeld des Treffers. Eine sehr skurrile Situation, doch der Treffer wird tatsächlich aberkannt.

Mit einer feinen Einzelleistung gleicht Nick Bätzner die Partie aus! Im rechten Mittelfeld erobert er den Ball gegen Marcel Benger, lässt sofort einen Verler aussteigen und geht auf die Box zu. Mit einem Haken nach innen lässt Bätzner dann den nächsten Gegenspieler stehen und schickt die Kugel aus 17 Metern mit Links flach ins rechte Eck.

Verl kommt mal wieder mit Tempo über die rechte Seite. Lars Lokotsch erhält den Ball am rechten Fünfereck, dreht sich und bringt das Ding scharf nach innen. Auf Höhe des ersten Pfostens hält der eingewechselte Kammerbauer den Fuß rein und verfehlt das kurze Eck knapp.

Nun geht es erstmal wieder an die Flasche. Trinkpause Nummer zwei wird angeordnet.

Coach Nils Döring hat seiner Elf nun etwas mehr Mut und Pressing verordnet. Langsam aber sicher müssen die Gäste auch was machen, denn die Hälfte der zweiten Halbzeit ist schon wieder herum.

Der neue Mann fügt sich gleich gut ein. Bätzner spielt Agrafiotis im Strafraum an und kriegt den Doppelpass perfekt zum Abschluss serviert. Aus 17 Metern schiebt Bätzner das Ding mit dem linken Fuß über das Verler Tor.

Eine Stunde ist rum in der Sportclub-Arena. Verl führt nicht unverdient, von den Gästen kommt im zweiten Durchgang bis auf die eine Goppel-Chance wenig.

Verl lässt den ball im Anschluss an den Führungstreffer erstmal gemütlich durch die eigenen reihen laufen, schaltet dann aber plötzlich wieder den Turbo an. Dominik Steczyk zieht von links nach innen und drückt aus 14 Metern ab - genau auf Stritzel!

Tooor für SC Verl, 2:1 durch Berkan Taz
Verl geht in Führung! Die Gastgeber bekommen einen Freistoß in linker Position gut 20 Meter vor dem Tor zugesprochen. Berkan Taz legt sich den ball zurecht, wartet lange und zwirbelt den Ball dann herrlich über die Mauer Richtung linker Giebel. Stritzel bekommt noch die Finger dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Taz und Steczyk laufen zusammen auf einen Wehener Verteidiger zu, spielen es aber erneut nicht gut aus und geben die Kugel her.

Riesenchance für die SVWW! Nach einer Verler Ecke kontern die Gäste und ein einziger Pass reicht aus, um Thijmen Goppel ganz alleine auf die reise zu schicken. Der Angreifer ist seinen Verfolgern meterweit enteilt, hat alle Möglichkeiten und schießt dann bereits aus 20 Metern den weit aus dem Tor geeilten Philipp Schulze an. Das kann man besser machen!

Verl legt gleich wieder den Vorwärtsgang ein. Dominik Steczyk zieht von links in die Box, schüttelt einen Verteidiger ab und schießt aus spitzem Winkel aufs kurze Eck. Stritzel klärt zur Ecke.

Ohne personelle Veränderungen geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Eine unterhaltsame erste Hälfte zwischen dem SC Verl und der SV Wehen Wiesbaden endet mit einem leistungsgerechten 1:1. Die Hausherren starteten besser, doch die SVWW ging mit der ersten Chance durch Neuzugang Flotho in Führung. Verl betrieb viel Aufwand und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Benger, nachdem zuvor noch eine riesige Dreifachchance nicht zum Erfolg führte. In der Folge war es eine offene Partie, in der beide Teams kurz vor dem Halbzeitpfiff nochmal eine dicke Möglichkeit hatten, die Kugel aber nicht aufs Tor brachten. So ist hier für die zweiten 45 Minuten absolut alles offen. Bis gleich!

Es gibt noch einmal Eckstoß für die Gäste. Diese wird am ersten Pfosten verlängert, findet dann aber keinen Abnehmer.

Verl spielt noch einen schönen Angriff durch, kombiniert sich bis an den Strafraum durch. Dort legt Lokotsch für Taz ab, der bei seinem Abschluss aus 18 Metern aber geblockt wird.

Im Anschluss an die folgende Verler Ecke kontert dann nochmal die SVWW! Thijmen Goppel enteilt der gesamten Verler Defensive, zieht von rechts in den Strafraum und schickt seinen Schuss aus 15 Metern knapp am unteren linken Eck vorbei.

Da war mehr drin! Verl befreit sich mal wieder spielerisch durchs Zentrum und plötzlich hat Berkan Taz ganz viel Platz. Vor der Box spielt er den letzten Pass aber in den Rücken von Dominik Steczyk, der es dann selbst auch nicht gut macht und sich festrennt.

In den letzten Minuten hat die Partie ihren Fluss verloren und es geht nun ohne viel Struktur und mit vielen Ballverlusten rau zur Sache.

Gelbe Karte für Tarik Gözüsirin (SV Wehen Wiesbaden)
Die nächste Karte! Gözüsirin hält gegen Baack den Fuß drauf und wird ebenfalls verwarnt.

Yari Otto führt aus schlenzt den ball aus dieser riesigen Entfernung flach in die kleine Wehener Mauer.

Gelbe Karte für Fabian Greilinger (SV Wehen Wiesbaden)
Greilinger kann Taz 35 Meter vor dem eigenen Tor nur mit einem Foul bremsen und sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Die Verler suchen im Aufbau immer wieder das Risiko und wollen die Gäste mit überraschenden und schnellen Aktionen überrumpeln. Hin und wieder führt das natürlich auch zu Ballverlusten, aus denen der Zweitligaabsteiger aber bisher wenig macht.

Nun hat wieder Verl Oberwasser und will das vorhandene Momentum nutzen, um gleich noch ein Tor nachzulegen. Wehen findet offensiv aktuell kaum statt und wird tief in die eigene Hälfte gedrückt.

Tooor für SC Verl, 1:1 durch Marcel Benger
Die folgende Ecke bringt dann aber doch den verdienten Ausgleich für den SC Verl! Die Hausherren führen zunächst kurz aus und bringen den Ball über zwei Stationen zum am linken Strafraumeck wartenden Marcel Benger. Der macht noch ein paar Schritte nach innen und schickt die Kugel dann aus 18 Metern herrlich hoch ins lange Eck, Stritzel ist ohne Chance.

Irre Szene! Gleich dreimal fehlen nur Zentimeter zum Verler Ausgleich. Nach einem langen Einwurf schließt am Fünfer zunächst Benger ab und Stritzel lenkt das Ding überragend an die Latte. Auch gegen den folgenden Abschluss von Taz ist der SVWW-Keeper zur Stelle. Dann zieht Steczyk von links aus wenigen Metern Entfernung ab und überwindet Stritzel endlich, doch Flotho steht richtig und klärt auf der Linie.

Beste Chance für den SC Verl! Ein Wehener Ballverlust im Mittelfeld macht die Tür auf und Berkan Taz schickt sofort Lars Lokotsch in die Box. Der verschafft sich rechts einen Meter Platz und feuert aus kurzer Distanz aufs kurze Eck. Florian Stritzel ist aufmerksam und pariert sicher zur Seite weg.

Jetzt ist es erstmal Zeit für eine verordnete Trinkpause.

Nach einem rüden Foul an Yari Otto gibt es Freistoß für die Gastgeber auf dem rechten Flügel. Berkan Taz schlägt den Ball scharf zwischen Elfer und Fünfer, wo zentral Fabio Gruber einläuft und seinen Dropkick nicht voll erwischt, sodass die Kugel über den Querbalken rauscht.

Insgesamt ist es ein ausgesprochen munterer Auftakt, den die beiden Teams hier hinlegen. Das Tempo ist durchweg hoch, beide wollen Fußball spielen und es geht hin und her.

Die Hausherren lassen sich von dem Rückstand nicht beirren und suchen weiter konsequent den spielerischen Weg nach vorne. Die SVWW steht im Mittelfeld aber sehr kompakt und stellt die Wege immer wieder schnell und gut zu.

Wehen Wiesbaden wird jetzt munterer und verbucht den nächsten Abschluss. Die Kugel kommt zum halbrechts vor dem Strafraum lauernden Bätzner, der den Ball flach einige Meter am linken Eck vorbei jagt.

Der SC Verl war in der Auftaktphase die aktivere Mannschaft, och der Zweitligaabstieger geht eiskalt in Führung.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 0:1 durch Moritz Flotho
Mit dem ersten Torschuss gehen die Gäste in Führung! Ein Diagonalball aus dem linken Mittelfeld findet rechts Gino Fechner, der vor dem Strafraum durchsteckt in den Lauf von Tarik Gözüsirin. Der überlistet aus zwölf Metern Keeper Philipp Schulze, doch der Ball wäre womöglich an den rechten Pfosten getrudelt. Neuzugang Flotho ist zur Stelle und drückt das Ding aus kurzer Distanz über die Linie.

Die Anfangsphase ist geprägt von Nervosität und vielen Zweikämpfen. Verl hat offensiv zunächst etwas mehr Struktur drin. Ein langer Ball für Yari Otto erweist sich aber als zu scharf.

Ein erster langer Freistoß aus dem Mittelfeld segelt in den Wehener Strafraum. Am zweiten Pfosten schraubt sich Lars Lokotsch hoch und kommt auch auf den Ball, doch da hat der Verler sich offenbar unfair eingesetzt. Es gibt Freistoß für die Gäste.

Auf geht's! Die Hausherren spielen in Weiß, die SVWW trägt Rot und Schwarz.

Gleich geht's los! Schiedsrichter Luca Jürgensen hat die beiden Teams bereits auf den Rasen geführt und in wenigen Augenblicken rollt hier der Ball!

Bei den Gästen gab es nach dem Abstieg auch zahlreiche Veränderungen. Elf neue Spieler wurden geholt, fünf davon beginnen heute. Fabian Greilinger, Tarik Gözüsirin, Moritz Flotho, Ivan Franjić und Justin Janitzek wurden von Nils Döring neben einigen bekannten Gesichtern in die erste Elf berufen.

Stattliche zwölf Neuzugänge hat der SC Verlin in der Sommerpause verzeichnet. Mit Max Scholze, Philipp Schulze, Dominik Steczyk und Fynn Otto stehen auch gleich vier Neue in der Startelf von Alexander Ende. Neuer Verler Kapitän ist Innenverteidiger Fabio Gruber.

Beim SV Wehen Wiesbaden halten sich die Erwartungen nach dem bitteren Abstieg in der Relegation in Grenzen. "Nach dem Abstieg ist ein Umbruch vorhanden und er ist schwer aus den Klamotten zu kriegen. Es wird eine Zeit dauern", gab Coach Nils Döring vorab zu bedenken. Zahlreiche Leistungsträger haben den Verein verlassen, junge Spieler mit wenig Drittligaerfahrung sind dazugestoßen. Gegen die Regionalligisten Freiberg, Gießen und Homburg gab es einen Sieg und zwei Unentschieden, gegen den französischen Zweitligisten FC Metz eine 0:2-Niederlage.

Der SC Verl hat nach Platz 12 in der letzten Saison auch diesmal vor, die dritte Liga mit sehenswertem Fußball ordentlich aufzumischen. "Wir gehen mit vollem Glauben an unsere Spielweise in die neue Saison. Danach haben wir den Kader zusammengestellt und in den Testspielen hat sich ja auch schon gezeigt, dass wir unseren Fußball durchbringen können", stellte Trainer Alexander Ende vor Saisonbeginn klar. Tatsächlich war die Vorbereitung der Verler sehr ordentlich. Die beiden niederländischen Zweitligisten FC Emmen und De Graafschap Doetinchem konnte man bezwingen und gegen die deutschen Zweitligisten Hannover 96 und Schalke 04 verlor man jeweils nur mit einem Tor.