Fazit
Hansa Rostock schlägt den SV Elversberg in einer alles in allem sehr schwachen Drittligapartie mit 1:0 und ist nun seit sieben Spielen ungeschlagen. Die Gastgeber wurden nach der ereignislosen ersten Hälfte im zweiten Durchgang ein wenig aktiver, erzielten den Führungstreffer und wurden selbstbewusster. Nun sah man, dass Rostock oben steht und in der Lage ist, eine Führung nicht nur über die Zeit zu bringen, sondern weiterhin selbst Akzente zu setzen. Elversberg fand offensiv überhaupt nicht statt - so kann man gegen die Mannschaft der Stunde nicht punkten. Die 07er werden die Winterpause herbeisehnen, um sich wieder zu fangen und sich womöglich in der Offensive zu verstärken. Hansa bleibt Dritter und geht nun mit Schwung in das Ostsee-Derby gegen Holstein Kiel nächste Woche.

... und Schluss!

Schiedsrichter Dittrich nimmt nach den zwei Minuten Nachspielzeit die Pfeife in den Mund...

Der Ex-Bundesligist macht das geschickt und hält den SVE mit Ballbesitz vom eigenen Tor fern. Nun kombinieren sich die beiden Neuen Kučuković und Starke auf links nach vorn. Aber Wenzel geht rigoros aber fair dazwischen.

Das Ergebnis lässt noch alles offen erscheinen - und tatsächlich könnten die Gäste mit einer glücklichen Aktion doch noch einen Punkt mitnehmen. Auch der FC Hansa ist nicht vor individuellen Fehlern in der Defensive gefeit. Aber momentan ist Rostock dem zweiten Tor näher als Elversberg einem Torschuss.

Gelbe Karte für Salif Cissé (SV 07 Elversberg)

Der spielentscheidende Linksaußen David Blacha holt sich beim letzten Wechsel des Spiels seinen verdienten Applaus vom Publikum ab.

Die schwächste Offensive der Liga kann ohne ihre etatmäßigen Torjäger Vaccaro und Luz keine Stiche setzen. Offenbar macht sich schon ein wenig Resignation bei dem Gästen aus dem Saarland breit.

Die Rostocker fühlen sich nun sichtlich wohler. Sie lassen den Gegner kommen, um dann mit schnellen Gegenstößen über die flinken Außen Blacha und Jakobs selbst die Entscheidung zu suchen. Elversberg fehlt die Balance zwischen Offensive und Defensive.

Mendy setzt den agilen Blacha mit einem hohen Ball in den Strafraum in Szene, aber sein Flachpass in die Mitte findet keinen Abnehmer. Aber der auch in den letzten Wochen überragende Blacha wirbelt die SVE-Defensive alleine auf und sorgt dafür, dass die Gäste nicht selbst zu Angriffen kommen können.

Die vielen Wechsel lassen die Zeit auf der Uhr verstreichen. Das kommt der Kogge gelegen, aber Elversberg muss sich nun langsam an eine Schlussoffensive wagen.

Diesmal versucht es Torschütze Blacha mit seinem schwächeren Rechten aus 20 Metern, aber dieser Schuss gibt Kronholm nur die Gelegenheit, eine ansehnliche Parade aufs Parkett zu legen. Keine echte Torgefahr.

Hansa stellt sich nicht komplett hinten rein, man spielt noch gut mit. Nach einer technisch feinen Aktion gegen zwei Gegenspieler von Plat kann sich erneut Aktivposten Blacha über links durchsetzen, doch Savran verpasst die Flanke in der Mitte.

Der junge Grupe soll nun für Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen, Haas-Verteter Schünemann geht vom Platz.

Jakobs setzt sich mal stark auf rechts durch und kann die Kugel flach an den Elfmeterpunkt spielen, wo Stürmer Savran lauert, aber technische Mängel beweist und über den Ball tritt. Ein Drittligastürmer muss so einen eigentlich machen!

07-Trainer Hirsch will sein Offensivspiel beleben und bringt jetzt den offensiven Mittelfeldmann Zimmermann - auch er ein Ex-Rostocker.

Der SVE schenkt nicht ab, sie haben nun weitaus mehr Ballbesitz und versuchen zumindest, in den Rostocker Strafraum zu kommen. Aber die Schwarz-Weißen wissen auch, dass Hansa auf Konter lauert.

Gelbe Karte für Denis Weidlich (Hansa Rostock)
Rüdes Einsteigen des umfunktionierten Mittelfeldmannes gegen Frederick Kyereh, die Gelbe Karte geht in Ordnung.

Der Befreiungsschlag für den unter Druck stehenden Aufstiegsaspiranten! Wie schon im letzten Heimspiel gegen Erfurt werden sich die Gastgeber jetzt wohl zurückziehen und auf ihr gutes Konterspiel bauen. Elversberg muss jetzt selbst das Spiel machen - eine Spielweise, die dem Aufsteiger nicht auf den Leib geschneidert ist.

Tooor für Hansa Rostock, 1:0 durch David Blacha
Wie aus dem Nichts die Führung für den Gastgeber! Nach starkem Ballgewinn von Savran gegen Billick auf der rechten Seite spielt Plat die Kugel wunderbar in den Lauf von Blacha, der seine Schnelligkeit ausspielt, von links in den Strafraum kommt und den herauslaufenden Kronholm technisch sauber mit einem Lupfer überlistet. Der beste Torschütze der Blauen hat wieder zugeschlagen, siebtes Saisontor für den Neuzugang!

Nun versucht Radjabali-Fardi Hansa-Stürmer Savran mit einem langen Ball von links in Szene zu setzen. Aber der Türke ist komplett aus dem Spiel, auch dieses Zuspiel erreicht er nicht. Vielleicht behindert ihn die Maske, die er nach seinem Nasenbeinbruch tragen muss.

Johan Plat fasst sich gleich zu Beginn ein Herz und zieht flach aus 20 Metern ab, aber der Schuss ist noch zu schwach, um Kronholm ernsthaft zu prüfen.

Los geht's in Hälfte Zwei, hoffentlich verwöhnen uns die Mannschaften jetzt mal mit einem Torschuss!

Halbzeitfazit
Ein erschreckend schwaches Spiel geht verdientermaßen mit 0:0 in die Pause. Beide Mannschaften fehlt es an Durchschlagskraft nach vorne, die Pässe im letzten Drittel des Feldes finden entweder keinen Abnehmer oder werden gar nicht erst gespielt. Die zwei, drei kleinen Gelegenheiten für Hansa resultierten aus Standardsituationen, aber auch die waren noch keine ernsthafte Prüfung für Gäste-Keeper Kronholm. Die Saarländer wären wahrscheinlich mit diesem Punkt zufrieden und werden wohl so destruktiv weiterspielen, Rostock hingegen muss im Aufstiegsrennen gewinnen und wird mehr als einen Gang hochschalten müssen, wenn sie das Spiel nicht vollends dem Zufall überlassen wollen.

Kaum Anspielstationen für den Gastgeber, immer wieder werden die Hände vom Ballführenden fragend ausgestreckt. Die Räume werden von beiden Teams gut zu gestellt. Ballbesitz ist derzeit keine sonderlich angenehme Situation.

Die Fans feiern sich uns den Verein trotz allem. Das Geschehen auf dem Platz ist momentan auch gut und gerne vernachlässigbar.

Gelbe Karte für Steven Ruprecht (Hansa Rostock)

Elversberg wird ein wenig stärker, da Hansa absolut keine Mittel findet. Die Teams neutralisieren sich kurz vor der Pause vollkommen. Jetzt müsste wohl ein Zufallsprodukt ein Ausrufezeichen setzen und das Spiel in Gang bringen.

Der Gästeblock ist heute komplett leer, kein einziger Saarländer hat sich bei dieser Witterung auf die lange Reise an die Ostsee gemacht.

Jakobs zieht von rechts in die Mitte, leitet auf Plat weiter, der direkt den freistehenden Radjabali-Fardi sucht. Der hat viel Platz, kann den aber nicht nutzen und haut seine Flanke überhastet in die Wolken. Da hätte der Ex-Herthaner mehr Zeit gehabt.

Die kurze Drangperiode der Rostocker ist schon wieder verpufft. Momentan hat diese Partie noch kein Drittliganiveau. Elversberg riskiert zu wenig und die Hansa weiß noch kein Mittel gegen die torlos zufriedenen Gäste.

Nein, die hohe Flanke von Sascha Schünemann ist allzu hoch für die aufgerückten großen Verteidiger der Blauen. Kronholm kommt heraus und erspringt sich das Leder sicher.

David Blacha kann über links nur mit einem Foulspiel von Timo Wenzel gestoppt werden. Bislang ist Hansa nur über Standards gefährlich, auch jetzt?

Den Gästen sind ihre begrenzten spielerischen Mittel anzusehen, wenn sie mal über längere Zeit in Ballbesitz sind. Sie werden heute nur mit einer kämpferisch starken Leistung bestehen können.

Diese bringt allerdings nichts ein. Aber Hansa wird nun immer torgefährlicher.

...indirekt ausgeführt, bolzt Mittelfedmann Milorad Peković mit links aufs Tor, doch Ex-Hansa-Keeper Kronholm kann mit einer guten Parade ins linke Toreck zum Eckball klären.

Senior Timo Wenzel kann einen Schuss von Sascha Schünemann kurz vor der rechten Strafraumgrenze nur mit der Hand stoppen. Gute Freistoßgelegenheit jetzt für die Blauen...

Erste kleine Gelegenheit für Hansa! Eine Ecke verlängert Mendy am ersten Pfosten, doch kommt Innenverteidiger Steven Ruprecht nur noch mit der Fußspitze an die Kugel - vorbei.

Daniel Jungwirth versucht mit einem langen Ball für Entlastung für die 07er zu sorgen, aber diesen Ball hat Routinier Jörg Hahnel sicher im Herauslaufen. Das Hansa-Urgestein steht auch heute wieder für Johannes Brinkies im Tor.

Nur die wie gewohnt stimmungsvollen Anhänger des FCH hellen die Laune bei diesem bisher sehr müden Nebelkick ein wenig auf.

Auch Geburtstagskind und Leistungsträger auf rechts, Alex Mendy, kann bei den Rostockern an seinem 30. Jahrestag noch keine Offensivakzente setzen.

Noch einer Viertelstunde gab's noch keine Torszenen an der Ostsee. Die Gastgeber haben offenbar ihre Probleme mit der gut organisierten schwarz-weißen Abwehrreihe.

Der Niederländer Johan Plat schickt "Maskenmann" Halil Savran in den Strafraum, aber der verliert den Zweikampf gegen Innenverteidiger Lukas Billick.

Jetzt mal ein Befreiungsangriff der Saaländer: Über links kombiniert Sebastian Piotrowski schön mit Salif Cissé, aber seine Hereingabe wird vom kopfballstarken Denis Weidlich geklärt. Die Nummer 5 Hansas ist in den letzten Wochen eine Bank.

Elversberg steht tief. Mit solchen Mannschaften hatte Rostock in dieser Saison seine Probleme, was die gute Auswärtsstatistik der Kogge erklärt. Es könnte sich wieder ein langes Warten auf den Durchbruch in der Offensive entwickeln - Geduld ist gefragt.

Hansa mit Feldvorteilen in den ersten Minuten - nicht verwunderlich, schließlich sind sie heute eindeutig Favorit gegen die Männer aus der saarländischen Kleinstadt.

Gleich ein erster guter Angriff der Gastgeber, über links kommt David Blacha am Strafraumeck an die Kugel, doch diesmal verzieht er. Ähnlich schnell traf der Linksaußen in letzten Heimspiel schon gegen Ror-Weiß Erfurt.

Anpfiff auf feuchtem Rasen, Hansa wie gewohnt in blauen Jerseys und weißen Hosen, Elversberg in schwarzen Hosen und weißen Trikots.

Geleitet wird die heutige Partie im nebligen Ex-Ostseestadtion von Malte Dittrich aus Bremen. Gut 10000 Zuschauer heben auf den Rängen ihre Schals zur Rostock-Hymne "Hansa forever", gleich geht's los!

Fehlen wird Hansa in jeden Fall Leonhard Haas, der sich beim 3:1-Auswärtssieg in Wiesbaden einen Innebandriss im linken Knie zugezogen hat. Die angeschlagenen Milorad Pekovic und Schascha Schünemann können dagegen zunächst beginnen.

Hansa dagegen befindet sich im Aufwind. Nach 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Spielen der Hinrunde gilt die Kogge inzwischen als heißer Aufstiegsaspirant. Und das, obwohl Trainer Andreas Bergmann Ende Oktober schon so gut wie entlassen war. Der Coach will sich von der aktuellen Euphoriewelle aber nicht blenden lassen: „Auf den ersten Blick spricht die aktuelle Serie für uns. Das heißt auch, dass wir gegen sehr hohe Erwartungen spielen. Wichtig ist, dass sich das Team weiter hart arbeitet und wir defensiv konzentriert bleiben. Dann bin ich guter Dinge, dass wir das gegen Elversberg packen.“

Trumpf des Aufsteigers war in der Hinserie die Defensive um den Ex-Rostocker Keeper Kenneth Kronholm, der nach 18 Spielen nur 19 Mal hinter sich greifen musste. Es wird zu beobachten sein, ob die Fünferpackung gegen die Jung-Dortmunder letzte Woche für Verunsicherung in der Hintermannschaft von Coach Dietmar Hirsch sorgt.

Die Saarländer reisen mit Problemen ans andere Ende des Landes. Nach schwachem Saisonstart und einem Hoch zur Hinrundenmitte konnten die 07er nur eines der letzten fünf Spiele gewinnen. Zuletzt setzte es eine satte 0:5-Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn BVB II. Toptorschütze Angelo Vaccaro sah beim 0:2 gegen Chemnitz Rot und fehlt auch heute noch gesperrt gegen Hansa. Besonders die fehlende Durchschlagskraft im Sturm tritt durch den Ausfall des 32-jährigen offen zutage, schließlich erzielte er alleine sieben der bislang nur 17 Saisontore.